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Das neuartige Coronavirus sorgte bei der österreichischen Nationalteam der Damen für die Absage der IIHF Weltmeisterschaft. Ob die U18-Weltmeisterschaft der Burschen am Ostersonntag in Italien beginnt, ist noch offen.

Die Vorbereitungen auf den Höhepunkt der Saison waren bei der Nationalmannschaft der Damen bereits abgeschlossen, dann kam, nicht ganz unerwartet, die Absage aller IIHF Weltmeisterschaften der Damen durch das Council des Internationalen Eishockeyverbandes (IIHF). Das Coronavirus, das seit einigen Wochen das öffentliche Leben in Europa einschränkt, zwang die veranstaltenden Nationen – Top Division in Kanada und Division I Gruppe A in Frankreich – und den internationalen Verband dazu, in diesem Jahr keine Titelkämpfe für die Damen zu veranstalten.

„Mit großem Bedauern müssen wir die Veranstaltungen für die Damen in diesem Jahr absagen“, erklärte IIHF-Präsident René Fasel. „Es war keine einfache Entscheidung, aber wir mussten diese zugunsten der Gesundheit aller Spielerinnen, Offiziellen und Besucher treffen. Die Situation rund um das Coronavirus hat sich leider nicht verbessert, um sichere Turniere zu veranstalten.“

Die österreichischen Damen haben in dieser Saison drei Trainingslager und sechs Länderspiele abgehalten und wären mit gemischten Gefühlen zur WM nach Frankreich gefahren. Gegen Italien gab es jeweils einen Sieg und eine Niederlage, die Niederlande siegten in drei von vier Duellen. „Wir hatten in unseren Zusammenkünften immer wieder verschiedene Herausforderungen. Wir haben uns schon sehr auf die Weltmeisterschaft gefreut. Leider musste diese jetzt abgesagt werden“, sagt Trainer Risto Kurkinen, der mit der österreichischen Nationalmannschaft im Vorjahr den vierten WM-Rang geholt hatte.

Diese Absagen haben für die Gruppeneinteilung der Olympiaqualifikation, die bei den Damen in der Saison 2020/21 startet, ebenso eine Auswirkung. Einen Vorschlag über den Austragungsmodus wird der internationale Verband beim jährlichen IIHF Kongress im Mai einbringen. Die finale Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2022 führt die österreichische Nationalmannschaft der Herren hingegen erneut in die Slowakei. Von 27. bis 30. August trifft Österreich in Bratislava auf Gastgeber Slowakei, Weißrussland und Polen. Nur der Gewinner dieser Vierergruppe wird im Februar 2022 auch nach China reisen dürfen.

Teamchef Roger Bader war vor wenigen Wochen in Nordamerika, um sich mit den österreichischen Spielern persönlich über die bevorstehenden Turniere zu unterhalten. „Ich habe mit allen Spielern in Nordamerika über einen möglichen WM-Einsatz gesprochen. Aus heutiger Sicht ist es aber so, dass die Play-off-Situation es wohl nicht erlauben wird, dass ein Spieler uns in Slowenien hilft. Mit einem Einsatz bei der Olympiaqualifikation im August ist bei den meisten Nordamerika-Profis zu rechnen.“

Aufgrund der derzeitigen Situation in Europa bezüglich des Coronavirus könnte die eine oder andere Absage von weiteren WM-Turnieren noch auf die Verbände zukommen. Der Internationale Eishockeyverband wird diesbezüglich in der nächsten Woche die weitere Vorgehensweise besprechen. Für Österreich würde dies die Weltmeisterschaft des A-Teams in Slowenien und U18Teams in Italien betreffen. Definitiv abgesagt wurden auch zwei Turniere der U16Nationalmannschaften für Mädchen und Burschen, die Ende März/Anfang April in Ungarn bzw. Italien stattgefunden hätten.

Medieninfo ÖEHV

09.03.2020


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