Die Vienna Capitals lagen in der „Best-of-7“-Viertelfinalserie gegen die Moser Medical Graz99ers mit 2:1 voran, als die Meisterschaft in der Erste Bank Eishockey Liga abgebrochen wurde. Der Blick zurück verrät, dass die gewichtigen Abgänge letzten Sommer perfekt kompensiert, erneut ein starker Grunddurchgang gespielt und zum siebenten Mal in Folge die Qualifikation für die Champions Hockey League geschafft wurde. Und: Wien war im Grunddurchgang der Zuschauermagnet der Liga.
Nach der Finalniederlage im April 2019 mussten die spusu Vienna Capitals einen großen personellen Aderlass hinnehmen: Mit Peter Schneider und Chris DeSousa kam ihnen der „Super-Sturm“ abhanden. JP Lamoureux ging nach Salzburg, Benjamin Nissner nach Schweden und Andreas Nödl beendete seine Karriere. Darauf regierten die „Caps“, holten etwa Ty Loney von Liga-Konkurrent Graz oder Goalie Ryan Zapolski, der 2018 mit den USA an Olympia teilnahm.
Für Wien begann die Saison – schon traditionell, weil zum sechsten Mal in Folge – mit der Champions Hockey League. Heimspiele standen am Programm, beide gingen verloren. Dann aber der Achtungserfolg im dritten Gruppenspiel, als die „Caps“ bei Djurgarden Stockholm (SWE) mit 6:3 gewannen, ehe am Rückweg in Mannheim (GER) eine 0:4-Niederlage jegliche Aufstiegschancen auf ein Minimum reduzierte. Nach der 2:4-Niederlage bei GKS Tychy (POL) waren dann endgültig alle Möglichkeiten auf das Achtelfinale schon vor dem Retourspiel dahin.
In der Erste Bank Eishockey Liga lief es dafür gewohnt gut: Pendelten die „Caps“ in der ersten Hälfte des Grunddurchgangs Phase eins noch zwischen Tabellenplatz zwei und fünf, positionierten sie sich ab der 27. Runde als erster – und bis zum Ende einziger – Verfolger von Tabellenführer EC Red Bull Salzburg. Am Schluss fehlten Wien fünf Punkte auf den Leader. Zum zweiten Mal in Folge ging der zweifache Meister als Zweiter in die Pick Round. Dennoch darf Regular Season Phase eins als gelungen eingestuft werden: Mit 15 Heimsiegen gewannen die „Caps“ dreiviertel der Begegnungen auf heimischem Eis – so viele wie kein anderes Team. Zwischen 28. Dezember und 31. Jänner war die Erste Bank Arena uneinnehmbar. Sieben Heimsiege in Folge bei einer Tordifferenz von 33:9 demonstrieren die Heimdominanz der Wiener in dieser Zeitspanne. Da half auch David Aslin aus, Wien’s einzige temporäre Nachverpflichtung in dieser Spielzeit – und Rafael Rotter war wieder dabei: Nach einer in der Preseason erneut erlittenen Sprunggelenksverletzung gab er am 26. Dezember mit zwei Assists sein langersehntes Saisondebüt.
Die starke Performance auf heimischem Eis wurde auch von den Fans quittiert: Durchschnittlich 4.939 Personen sahen ein Regular-Season-Heimspiel der spusu Vienna Capitals in der Erste Bank Eishockey Liga. Das sind knapp 450 Zuseher mehr als noch in der Vorsaison. Damit ist Wien seit der Saison 15/16 wieder der Zuschauermagnet der Liga.
Die Wiener gingen dann von der Zwei aus in die Zwischenrunde, wo auf den Auftaktsieg – das 5:2 gegen Graz war der 600. Sieg der Wiener in der Erste Bank Eishockey Liga – vier Niederlagen am Stück folgten – die gesamte Saison davor gab es nie mehr als zwei in Serie. Wien rutschte gar auf den vierten Rang ab, drohte erstmals seit 14/15 kein Pick-Recht zu haben. Dieses Szenario wurde am letzten Spieltag mit einem 2:1-Heimsieg nach Overtime gegen den EC-KAC knapp abgewendet. Im anschließenden Pick erhielt Graz den Vorzug gegenüber Linz und gegen die Steirer entwickelte sich dann eine packende Viertelfinalserie, die wohl ziemlich lange gegangen wäre. Rang drei nach der Pick Round war dennoch wichtig, nach dem unfreiwilligen Saisonende berechtigte dieser zur siebenten Teilnahme in Folge an der Champions Hockey League.
Die spusu Vienna Capitals haben in der abgelaufenen Saison auch einige Milestones erzielt: Der 4:1-Erfolg in Bozen am 27. September war für Wien der 500. Sieg in der Regular Season der Erste Bank Eishockey Liga. Am 18. Oktober gegen Innsbruck gab’s das 500. Heimspiel, rund ein Monat später – am 24. November – die 1.000 Liga-Partie (in Salzburg). Kapitän Mario Fischer absolvierte am 28. Dezember sein 600. Spiel in der Erste Bank Eishockey Liga, Rafael Rotter schaffte dieses Jubiläum am 11. Februar in Bozen. Und am Ende wurde dann auch Philippe Lakos aktiviert, der nun bei exakt 851 Spielen in der Erste Bank Eishockey Liga hält.
Quelle: Newsroom – Erste Bank Eishockey Liga
21.03.2020