Red Bull Salzburg

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Eine emotionale Saison der EC Red Bull Salzburg ist beendet. Red-Bulls-Stürmer Alexander Rauchenwald kämpfte sich nach Krebsdiagnose zurück aufs Eis und wurde zum gefeierten Helden. Aus sportlicher Sicht dominierten die Salzburger den Grunddurchgang Phase 1 und lösten nach einjähriger Pause wieder das Ticket für die Champions Hockey League. Im Viertelfinale erkämpften sich die Bullen nach Rückstand eine 2:1 Serienführung, ehe die Saison gestoppt werden musste.

Bereits in der Offseason verschaffte sich der EC Red Bull Salzburg durch namhafte Transfers gehörig Respekt. Nach dem die Vorsaison in der Erste Bank Eishockey Liga nicht ganz nach Wunsch verlief – das Team verfehlte einen Startplatz in der Champions Hockey League – war das Management fleißig am Spielermarkt tätig und ging außerdem mit neuem Head-Coach in die Saison. Der damals noch 33-jährige Matt McIllvane kam als Assistant Coach vom EHC München und nahm sich mit Chad Kolarik nicht nur einen aktuellen Champion aus der DEL (Adler Mannheim) mit, sondern überzeugte auch den zweifachen DEL-Meister Derek Joslin aus den eigenen Reihen mit nach Salzburg zu kommen. Neben weiteren Transfer-Coups stellte sich im Nachhinein betrachtet die Verpflichtung von J.P. Lamoureux als besonders gelungen heraus.

Die Salzburger, die sich aufgrund des Verpassens eine CHL-Startplatzes voll auf die Meisterschaft konzentrieren konnten, übernahmen in der zweiten Runde des Grunddurchgangs die Tabellenspitze und gaben diese bis zum Ende des Grunddurchgangs Phase (1) nicht mehr aus der Hand. Trotz der namhaften Verpflichtungen waren es aber in der ersten Saisonhälfte vor allem die Österreicher, die für die Red Bulls zu überzeugen wussten. So kletterten Raphael Herburger und Thomas Raffl schnell an die Spitze der Top-Scorer-Wertung. Beide mussten allerdings wegen Verletzungen längere Zeit im Saisonverlauf passen. Auf die Ausfälle während der Saison reagierte das Management mit Verpflichtungen von Connor Brickley sowie János Hári, die sich schnell in das Spiel der Salzburger einfügten.

Aber auch junge Spieler sprangen während der Verletzungssorgen in die Bresche. So bekam beispielsweise der 19-jährige Paul Huber viel Eiszeit und wurde für seine Leistungen prompt zum #glaubandich Young Star des Monats Jänner gewählt. Die Salzburger wussten in der ersten Phase des Grunddurchgangs besonders durch ihre Auswärtsstärke zu überzeugen. 17 von 20 Spiele in der Ferne konnten die Red Bulls im Grunddurchgang Phase 1 für sich entscheiden.

Die wohl größte Schocknachricht in der ganzen Liga war die Krebsdiagnose von Alexander Rauchenwald. Nach nur sechs absolvierten Spielen musste sich der 26-jährige Stürmer Chemo-Therapien unterziehen. Entschlossen kämpfte der Hockey-Crack gegen seine Krankheit an, um noch in derselben Saison sein Comeback auf dem Eis zu feiern.

Trotz der zahlreichen Ausfälle startete Salzburg von der Poleposition in die Pick-Round. Mit dem CHL-Ticket für die nächste Saison bereits in der Tasche, musste der Dominator des Grunddurchgangs allerdings dem HCB Südtirol Alperia weichen und wählte schließlich mit dem zweiten Pick-Recht den EC Panaceo VSV als Viertelfinalgegner.

Vor dem Start des Viertelfinales wurde J.P. Lamoureux zum „Most Valuable Player“ gewählt. Der Goalie überzeugte mit einer Fangquote von 94,6 % und einer Gegentorrate von 1,75 die Fachjury und erhielt als erst zweiter Torhüter die „Ron Kennedy Trophy“.

Zum Start des Viertelfinales mussten sich die Salzburger im Heimspiel gegen den VSV geschlagen geben. In den zwei weiteren Begegnungen gewannen die Red Bulls allerdings die Oberhand und eroberten sich eine 2:1 Serienführung, ehe die Saison beendet werden musste.

Quelle: Medieninfo Erste Bank Eishockey Liga

23.03.2020