WHA, Hypo NÖ

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Sechs Runden sind im WHA-Grunddurchgang noch zu absolvieren. Wann oder sogar ob diese zur Austragung kommen, ist aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus aber ungewiss. Ferenc Kovacs, Trainer von Rekordmeister und Tabellenführer Hypo NÖ, hofft natürlich, dass sein Team die Chance bekommt, Titelverteidiger WAT Atzgersdorf auf sportlichem Weg entthronen zu können. Aktuell liegen die Südstädterinnen bei einem Spiel weniger zwei Punkte vor den Wienerinnen.

„Ich fürchte allerdings, dass wir die Meisterschaft vielleicht nicht abschließen werden. Es wäre wohl nur möglich, wenn wir ab Mitte April trainieren und Anfang Mai starten können. Fest steht, dass sich der ÖHB die Entscheidung sicher nicht einfach machen wird. Im Falle eines Abbruchs, gilt es viel zu bedenken: Gibt es einen Endstand oder wird die Saison überhaupt annulliert, an wen gehen die Europacup-Startplätze, wie sieht es mit Ab- bzw. Aufstieg aus? So eine Situation hat es einfach noch nie gegeben. Fest steht, dass man es nicht allen Vereinen recht machen kann“, erläutert Kovacs.

Dem Hypo NÖ-Coach geht es zwar gesundheitlich gut, mit seinen Spielerinnen aber nicht in der Halle arbeiten zu können, fällt ihm schwer. Derzeit verbringt der 57-Jährige viel Zeit mit Videoanalyse. „Außerdem habe ich begonnen“, so der erfahrene Trainerfuchs, „aus diesem Material die besten Szenen der einzelnen Saisonpartien zusammenzuschneiden und jeden zweiten Tag ein Video auf Facebook hochzuladen.“

Fitnessprogramm in eigenen vier Wänden
Seine Spielerinnen versuchen, sich daheim fit zu halten. Ein großer Teil sind Studentinnen oder derzeit im Homeoffice. „Eine arbeitet hingegen in einer Apotheke, eine andere ist bei der Polizei. Die beiden haben jetzt sehr viel zu tun“, weiß Kovacs, der überzeugt ist, dass die von der Regierung gesetzten Maßnahmen notwendig und richtig sind.

Blickt er auf die bisherige Saison zurück, sieht der gebürtige Ungar eine sehr positive Entwicklung: „Wir haben auch 2018/19 sehr stark gespielt, alle Partien im Grunddurchgang gewonnen, die Meisterschaft nur wegen einer schwachen Halbzeit im ersten Finalduell verloren. Heuer gefiel mir die Entwicklung aber noch besser. Wir mussten, nachdem uns zehn Spielerinnen verlassen hatten, ein neues Team formen. Es ist eigentlich von Spiel zu Spiel besser geworden. Die letzte Partie am 7. März gegen den SC kelag Ferlach/Feldkirchen war auch unser bestes Saisonspiel.“

Hypo NÖ wird eingeschlagenen Weg weitergehen
Unabhängig wie oder ob die diese Saison beendet wird, Kovacs denkt auch bereits darüber hinaus in Richtung der kommenden Spielzeit. „Für uns steht fest, dass wird den eingeschlagenen Weg weitergehen wollen“, berichtet das Hypo NÖ-Urgestein. „Wir haben in dieser Saison nur noch eine Legionärin (Beatrix Elö, Anm.) im Kader, sonst setzen wir nur auf Spielerinnen, die schon im Nachwuchs bei uns waren. Das gibt es in der WHA sonst nirgends. Ich hoffe natürlich, dass der Großteil unserer Spielerinnen bleibt. Die eine oder andere werden wir aus dem Nachwuchs in die Kampfmannschaft hochziehen.“

Fest steht bereits, dass Leistungsträgerin Nina Neidhart im Sommer wechseln wird. Die 18-jährige Linksaußen zieht es in die Deutsche Bundesliga, wo sie in der kommenden Saison gemeinsam mit ihren ÖHB-Teamkolleginnen Josefine Huber, Beate Scheffknecht und Petra Blazek für den Thüringer HC unter der Führung von Österreichs Damen-Cheftrainer Herbert Müller auflaufen wird.

Presseinfo ÖHB

29.03.2020