
Die wichtigsten Stimmen im Vorlauf zu den Samstagnachmittagspartien des 31. Spieltages der Fußball-Bundesliga bei Sky.
Florian Kohfeldt (Trainer SV Werder Bremen):
… zur Frage, was ihn optimistisch stimmt: „Ich glaube grundsätzlich an die individuelle Qualität, die wir haben. Dass hat uns ohne Milot Rashica und Leonardo Bittencourt in den letzten Spielen etwas gefehlt. Davon kann zumindest Milot heute wieder beginnen, das ist ein positives Zeichen für uns. Das ist das eine, das andere ist, dass wir diese Woche nochmal an gewissen Dingen gearbeitet haben. Wir kommen immer an diesen Punkt, wo wir Entscheidungen treffen müssen. Da haben wir in den letzten zwei Spielen, oft nicht die richtige getroffen. Das macht mir Hoffnung, dass wir das heute besser machen werden.“
… zur Nicht-Nominierung von Claudio Pizarro: „Das war eine Absprache zwischen ihm und mir. Er hat letztendlich nicht einmal ein komplettes Mannschaftstraining absolviert. Es ist deshalb zu früh. Er war gerade noch einmal Thema in der Ansprache. Es ist einfach wichtig, so jemanden um sich herum zu haben. Es ist ein unglaubliches Druckspiel für uns. Wir wissen alle, dass wir hier heute gewinnen müssen. Und dann jemanden in der Kabine zu haben, der schon eine Menge Druckspiele in seinem Leben hatte und trotzdem immer ausstrahlt, wir müssen ein Fußballspiel spielen und alles drumherum ausblenden, ist schon gut. Deshalb wollte ich ihn unbedingt mit dabeihaben und er wollte auch unbedingt mitfahren.“
… zu Niclas Füllkrug: „Man darf sich das nicht so vorstellen, dass die Verletzten nicht mitleiden. Wir sind als ganze Gruppe in einer katastrophalen Situation und kurz vor dem Ende einer Saison in akuter Abstiegsgefahr. Das hat der schon auch mitbekommen. Lücke ist wie Claudio ein Spieler, der, wenn er spielt, alles um sich herum vergisst. Wenn er reinkommt, wird er sein Spiel spielen. Das kann uns heute sehr helfen, wenn auch nur für eine begrenzte Zeit.“
… zu Gerüchten um einen Wechsel zu Hoffenheim: „Es gab keine Nachfragen aus der Mannschaft. Es gab unser turnusmäßiges Gespräch mit dem Mannschaftsrat, da habe ich das von meiner Seite aus thematisiert, um keine Unklarheiten zu lassen. Alles andere tangiert uns nicht, unser Fokus sind Paderborn und der Klassenerhalt – und nichts anderes.“
… zur besseren Auswärts- als Heimbilanz: „Wo wir die Punkte holen, ist mir egal, Hauptsache wir holen sie. Durch Corona hat sich diesbezüglich ja einiges verändert, sodass man auf Heim- und Auswärtstabellen nicht so viel geben kann.“
… zur Frage, ob er heute mit einem Auge nach Düsseldorf blickt: „Nein!“
… zur Frage, ob Werder noch zu retten ist: „Ja!“
Uwe Hünemeier (gesperrter Abwehrspieler des SC Paderborn):
… zum Spiel: „Das ist ein neues Spiel, dass wir natürlich gewinnen wollen. Wir haben uns in den letzten Wochen leider nicht mit Siegen belohnt. Wir hatten leider zu viele Unentschieden in den letzten Spielen. Wir hatten auch in diesen Partien die Möglichkeit zu gewinnen. Das versuchen wir heute aufs Neue gegen eine Mannschaft, die auch mit dem Rücken zur Wand steht. Ich bin guten Mutes.“
… zur prekären Situation im Kampf um den Klassenerhalt: „Wir haben versucht, uns ein Stück weit von der Tabelle freizumachen, weil wir schon seit Wochen und Monaten da unten stehen. Trotzdem hat uns das in unserer Leistung eigentlich gar nicht beeinflusst. Wir waren in den wenigsten Spielen hoffnungslos unterlegen, wir haben vielen Mannschaften einen großen Fight geliefert. Aber mit vielen Unentschieden kommst du leider nicht auf dem Keller. Sollten wir absteigen, können wir erhobenen Hauptes aus dieser Liga gehen. Wir waren zurecht in dieser Liga und haben in vielen Spielen für Aufsehen gesorgt.“
… zur Zukunft des SC Paderborn bei einem möglichen Abstieg: „Für einen Verein wie den FC Paderborn kommt es darauf an, auf lange Sicht zu den besten 25 oder 30 Mannschaften in Deutschland zu gehören, sodass man ein etablierter Zweitligist ist und bei einer überragenden Saison die Option hat, aufsteigen zu können. Das haben wir in den letzten fünf Jahren zweimal geschafft. Insofern kann man nicht mehr nur von Glück oder einem Wunder reden. Es geht für den Verein darum sich in diesem Kreis zu etablieren.“
… zum möglichen Gelbrekord von Klaus Gjasula: „Er legt es nicht drauf an, das passiert bei ihm meistens im Gefecht, weil er ein Zweikämpfer ist, wie du ihn im Team brauchst. Er ist absolut kein Treter. Wenn es passiert, dann passiert es. Klaus ist ein guter Junge, der mit seiner ehrlichen Arbeit versucht, sich bestmöglich einzubringen. Das dann mal ein Foul passiert, ist halt so. Ich gehe davon aus, dass er sich in den letzten vier Spielen noch die fehlende Gelbe Karte holen wird.“
… zu seiner persönlichen Zukunft: „Ich fühle mich noch topfit und motiviert und wäre absolut bereit dazu, mit dem SC Paderborn in die 2. Liga zu gehen. Es hat auch schon Gespräche gegeben. Aber wie viele andere Vereine muss auch der SCP erstmal sehen, welche finanziellen Mittel ihm für die kommende Saison zur Verfügung stehen. Von daher muss ich mich da noch ein bisschen gedulden. Ich würde mich freuen, auch wenn es in der 2. Liga ist, nächstes Jahr für den SC Paderborn zu spielen.“
Marcel Schäfer (Sportdirektor VfL Wolfsburg):
… zur Qualifikation zur Europa League: „Wir stehen gerade auf dem sechsten Platz und den würden wir gerne verteidigen. Wir haben eine gute Ausgangsposition für die restlichen vier Partien. Heute wartet mit Freiburg ein starker Gegner. Der Trainer hat verlängert, Geburtstag gehabt, aber wir wollen uns nicht an den Geschenken beteiligen. Wenn wir unsere Aufgaben positiv gestalten, werden wir am Ende Sechster sein. Dafür müssen wir die Spiele mit höchster Disziplin angehen, bereit sein mehr zu investieren als der Gegner und einen totalen Fokus haben. Wenn wir das alles hinkriegen, ist es sehr schwer gegen uns zu spielen. Dann schaffen wir es am Ende direkt in die Europa League und müssen nicht darüber nachdenken, wie das mit einer möglichen Qualifikationsrunde abläuft.“
Oliver Ruhnert (Geschäftsführer Profifußball Union Berlin):
… zur aufkommenden öffentlichen Kritik: „Aufgrund der Punkte kann man sagen, dass es in den letzten Wochen nicht so war, wie man sich das gewünscht hat. Das ist absolut legitim. Aber wir intern wissen, dass wir nach dem 30. Spieltag dastehen, wo es uns viele vor der Saison nicht zugetraut haben. Für uns wäre es ein Riesenerfolg, das Glas ganz voll zu machen und die Klasse zu halten.“
… zur Frage, ob man für die 1. und 2. Liga plant: „Das haben wir die ganze Zeit. Alles andere wäre aus meiner Sicht auch unseriös, wenn du in einer Liga bist, wo du weißt, dass du im Normalfall bis zum Ende um den Klassenerhalt spielst. Natürlich planen wir immer für 1. und 2. Liga. Das ist notwendig. Es kann ja auch sein, dass du erst ganz spät durch die Relegation absteigst. Dann wäre es ganz schlecht keinen Plan in der Tasche zu haben.“
… zum Duell der beiden Teams mit den meisten Fouls: „Intensiv zu spielen, gehört zu unserem Spiel dazu. Wir spielen auf Balleroberungen und Umschaltspiel, entsprechend musst du in die Zweikämpfe kommen, um zu deinem eigenen Spiel zu finden. Die Foulstatistik mag das eine sein, aber dass wir eine unfaire Mannschaft sind, würde ich nicht behaupten. Genauso wenig würde ich das über die Kölner sagen. Wenn man um den Klassenerhalt kämpft, gehört auch mal ein Foulspiel dazu.“
Uwe Rösler (Trainer Fortuna Düsseldorf):
… zur Ausrichtung seines Teams und dem Bankplatz von Rouwen Hennings: „Beide Mannschaften spielen ein 3-4-3. Wir haben in diesem System Flexibilität bewiesen. Das ist heute keine Entscheidung gegen Rouwen Hennings und für Kenan Karaman, sondern wir wollen taktisch flexibel sein. Von daher spielen wir heute nur mit einem Neuner. Kenan hat in acht Spielen auch fünf Tore geschossen. Es geht aber nicht um die Quote. Wir haben in einer Woche drei Spiele und das letzte ist ein sehr, sehr wichtiges. Von daher muss ich die Ressourcen gut managen und für alle drei Partien eine schlagkräftige Truppe aufstellen. Wir haben uns heute zusammen so entschieden. Ich habe darüber mit Kenan und Rouwen gesprochen, sodass beide genau wissen, wie diese Woche insgesamt geplant ist.“
… zu einem möglicherweise fehlenden Fokus gegen Dortmund und Leipzig: „Ich sehe da überhaupt kein Risiko. Aber man kann nicht nur ein Spiel sehen, sondern in so einer englischen Woche kurz vor Saisonende muss man sich auch für gewisse Typen entscheiden. Deshalb haben wir uns nur für einen Neuner entschieden. Nichtsdestotrotz sind wir heute voll fokussiert und wissen, dass wir mit einem extrem guten Tag auch etwas reißen können.“
… zu den Chancen gegen Dortmund: „Mir gefällt die Rolle David gegen Goliath. Uns traut heute niemand etwas zu und das ist nochmal eine gewisse Extramotivation. Wir wissen, dass wir an einem sehr guten Tag fast allen Mannschaften Probleme bereiten können. Jetzt ist es mal an der Zeit gegen einen der Top vier eine Sensation zu schaffen.“
Sebastian Kehl (Leiter Lizenzspielerabteilung Borussia Dortmund):
… zu einem möglichen Wechsel von Jadon Sancho: „Bei diesem Thema gibt es gar keinen neuen Stand. Klar hatten wir in den letzten Wochen ein paar Themen mit Jadon. Das haben wir aber alles geklärt und er hat danach auch ein sehr gutes Spiel gezeigt und sich positiv in die Mannschaft eingebracht. Im Moment gehen wir weiter davon aus, dass Jadon in der kommenden Saison weiter bei Borussia Dortmund spielt.“
… zu einem angeblichen Interesse des FC Liverpool an Sancho: „Da kann ich sagen, dass da glaube ich, nichts dran ist.“
… zu einer Vertragsverlängerung mit Roman Bürki: „Da sind wir in guten Gesprächen. Erst einmal wollten wir aber den Fokus auf das Sportliche legen, das war auch der Wunsch von Roman. Da wird es aber keine großen Überraschungen geben. Wenn es soweit ist, werden wir damit rausgehen.“
… zu einer Weiterverpflichtung von Achraf Hakimi: „Da gibt es noch keinen neuen Stand. Die vertragliche Situation ist mit Real Madrid sehr klar geklärt. Wir werden uns mit Ideen wohl noch gedulden müssen. Wenn es eine Möglichkeit gibt, würden wir natürlich alles dafür tun, ihn zu behalten, weil er ein sehr wichtiger Spieler für uns ist und wir ihm auch eine Plattform bieten, sich weiterzuentwickeln. Aber wenn Real Madrid ihn zurückhaben haben will, wird er im Sommer wieder bei Real Madrid sein.“
… zum Spiel: „Wir sind auf jeden Fall vorbereitet und wissen, um was es geht. Düsseldorf braucht seine Punkte im Abstiegskampf und wir wollen einen richtig großen Schritt in Richtung Champions League machen, um das vielleicht heute schon einzutüten. Und am Ende wollen wir Platz zwei, das ist das große Ziel. Deshalb müssen wir darauf eingestellt sein, was uns heute erwartet. Das wird eine hitzige Partie. Düsseldorf hat in den letzten Wochen gute Spiele absolviert und wird uns mit Selbstvertrauen hoch anlaufen.“
… zu einer vorzeitigen Entscheidung im Titelrennen: „Nein, davon gehe ich heute noch nicht aus.“
… zu Emre Can: „Die Flexibilität ist eine seiner größten Stärken. Er hat es letzte Woche in der Dreierkette hervorragend gemacht und kann das absolut spielen. Heute ist er im Mittelfeld aber genauso gut aufgehoben und wird da gebraucht. Wir müssen gewappnet sein, dass die Düsseldorfer auch hinlangen werden. Da müssen wir dagegenhalten. Dafür ist Emre genau der richtige Mann.“
Steffen Baumgart (Trainer SC Paderborn):
… zu den Chancen auf den Klassenerhalt: „Wir haben uns das erarbeitet, dass wir Bundesliga spielen dürfen. Das wollen wir erhalten und darum geht es heute. Wir müssen uns diese kleine Chance erhalten, die wir vielleicht noch haben. Dafür müssen wir gegen eine gute Mannschaft ein Spiel gewinnen.“
… zum möglichen Abstieg bereits am Samstag: „Natürlich beschäftigen wir uns damit, warum auch nicht? Das ist ganz normal, dass du dich mit diesen Situationen beschäftigen musst. Das machen wir. Ich halte das aber für ganz normal, wir müssen das ja annehmen. Ich brauche nicht auf die Tabelle schauen. Wir sind ja gefühlt seit einem halben Jahr schon Letzter. Ich schaue lieber auf meine Jungs, wie sie mit der Situation umgehen und das schaut im Moment sehr gut aus. Aber wir wissen, dass die Wahrheit in den 90 Minuten liegt. Wir haben uns eine Situation erarbeitet, mit der keiner gerechnet hat und dementsprechend sehen wir das auch als Abenteuer. Aber wir wollen natürlich auch bestehen und im Moment ist es so, dass wir Letzter sind und auf Bremen was gutmachen können. Das ist heute unser Ziel.“
… zum Spiel: „Bremen ist eine Mannschaft, die in dieser Saison nicht das gebracht hat, was sie eigentlich bringen könnte. Für uns sind diese Herausforderungen aber jedes Wochenende da. Wir müssen an unsere 100 Prozent kommen, um in der Bundesliga die Chance zu haben, Spiele zu gewinnen, das heißt aber nicht, dass wir sie mit 100 Prozent auch automatisch gewinnen. In vielen Situationen war es einfach nicht so erfolgreich, wie es hätte sein können.“
TV Experte Dietmar Hamann:
… zu Paderborns Chancen auf den Klassenerhalt: „Sie haben den Willen und den Kampf nie aufgegeben. Sie zeigen Woche für Woche, was sie für einen Spirit haben. Aufgeben gibt es bei ihnen nicht. Deshalb erwarte ich auch heute, dass sie voll auf Sieg spielen. Wenn es nach 60 Minuten noch Unentschieden steht, wird es wohl ein offener Schlagabtausch, weil beiden Teams nur ein Sieg hilft. Realistisch ist für sie nur noch, dass sie 16. werden. Letzten Endes hat ihnen im eigenen und im gegnerischen Sechzehner doch die Qualität etwas gefehlt. Aber sie haben viele Herzen gewonnen, sie sind für mich eine der Geschichten der Saison.“
… zu den Tränen von Christian Streich bei der Verkündung seiner Vertragsverlängerung: „Das ist ein absoluter Gänsehautmoment. Ich freue mich, dass er weiter in Freiburg ist, weil er ein absoluter Sympathieträger ist und auch gesellschaftspolitische Dinge anspricht. Er ist ein Vorbild für die Bundesliga, wie es besser nicht geht.“
… zu Union Berlin: „Ich gehe fest davon aus, dass wir sie auch nächstes Jahr wieder in der 1. Liga sehen.“
… zu Werder Bremen: „Wenn du heute gewinnst, kannst du noch 15. werden. Wenn du nicht gewinnst, ist die Relegation wohl das höchste der Gefühle. Dafür reichen dir wohl sechs oder sieben Punkte aus den letzten vier Spielen. Wenn man sich ihre Werte anguckt, müssten sie eigentlich schon abgestiegen sein. Wenn man über Druck spricht, geht es wohl nicht druckhafter als heute für Bremen.“
… zu Fortuna Düsseldorf: „Sie müssten schon vier, fünf Punkte mehr haben. Sie haben einige Zähler nach Führungen verspielt. Sie erarbeiten sich immer einige Chancen und spielen unheimlich aktiv nach vorne. Was sie von den anderen Teams im Keller unterscheidet, ist, dass sie mit Hennings einen Mann vorne haben, der die Chancen auch gut nutzt.“
.. zu den Disziplinlosigkeiten von Jadon Sancho: „Ich will nicht sagen, dass da ein Führungsvakuum bei Dortmund ist. Aber das sind Sachen die musst du als Mannschaft intern regeln.“
Medieninfo Sky Österreich
13.06.2020