
Nachdem die Kunden von Audi Sport bereits in den vergangenen Wochen in Europas wichtigsten GT3-Rennserien in Deutschland, Italien und auf europäischer Ebene vier große Siege gefeiert hatten, kamen am zweiten August-Wochenende zwei weitere maßgebliche Erfolge im GT World Challenge Sprint Cup hinzu.
Audi R8 LMS GT3
Siegreicher Auftakt in Misano: Ein Doppelsieg, ein Dreifachsieg und insgesamt sechs Podiumsplätze – für die Kunden von Audi Sport hätte der Auftakt zum GT World Challenge Sprint Cup kaum besser sein können. In Misano gewannen die Belgier Charles Weerts und Audi Sport-Pilot Dries Vanthoor von Startplatz vier im Audi R8 LMS das erste Rennen. Auf Platz zwei folgten mit Audi Sport-Pilot Kelvin van der Linde aus Südafrika und dem Japaner Ryuichiro Tomita ihre Teamkollegen aus dem Belgian Audi Club Team WRT. Beide Fahrermannschaften nutzten eine Safety-Car-Phase zum Schluss des einstündigen Rennens perfekt, um den führenden Bentley zu überholen und einen Doppelsieg zu feiern.
Im zweiten Rennen sammelte mit Saintéloc Racing ein weiteres Kundenteam von Audi einen Pokal. Der Franzose Arthur Rougier überholte im Audi R8 LMS gleich mehrere Konkurrenten und freute sich mit Audi Sport-Pilot Christopher Haase vor Weerts/Vanthoor als Dritter über ein Podiumsergebnis. Insgesamt sechs Audi R8 LMS fanden sich am Ende unter den besten zehn der 21 gestarteten Teilnehmer. Das dritte Rennen an der Adriaküste verwandelten die drei Kundenteams der Marke in ein regelrechtes Audi-Festival. Trotz eines Safety-Cars, das das Feld in den letzten zehn Rennminuten noch einmal dicht zusammenkommen ließ, setzten sich wie schon im ersten Rennen erneut Weerts/Vanthoor durch. Nur sieben Zehntelsekunden hinter dem WRT-Duo folgte Saintéloc Racing mit Haase/Rougier, nachdem Haase seinen Audi Sport-Fahrerkollegen Vanthoor bis zum Schluss unter Druck gesetzt hatte. Platz drei ging an zwei junge italienische Talente in einem weiteren Audi R8 LMS: Das deutsche Team Attempto Racing komplettierte das Podium mit dem 20 Jahre alten Tommaso Mosca, der 2017 im Audi Sport TT Cup als Tabellendritter sein Talent unter Beweis gestellt hatte, und dem 22 Jahre alten Audi Sport-Fahrer Mattia Drudi. Vanthoor/Weerts führen die Sprint-Serie nun vor Haase/Rougier an, bei den Teams liegt das Belgian Audi Club Team WRT vor Saintéloc Racing.
Erfolge für den Audi R8 LMS ultra in Europa und in Amerika: Der bewährte Audi R8 LMS ultra der ersten Generation fährt in Kundenhand weiterhin zahlreiche Erfolge im Clubsport ein. Im Süden von Schweden gewann Jan Brunstedt insgesamt vier Rennen der SSK Serien und der Serie Verktyksboden Modsport auf dem Kurs von Gelleråsen bei Karlskoga. In der Französischen Berg-Meisterschaft erreichte Ronald Garcès beim Saisonauftakt am Mont Dore in Zentralfrankreich in der Klasse GT & Tourisme Spéciales Platz zwei.
Jason Daskalos schlug beim zweiten Lauf des GT Sports Club America in Sonoma im Süden von Kalifornien im Audi R8 LMS ultra in beiden Rennen die versammelte GT2-Konkurrenz der Porsche-Teams. Beim vierten Lauf der amerikanischen Rennserie Trans Am erreichte Ken Thwaits in Road America als Achter der Gesamtwertung den Klassensieg in der XGT-Kategorie. Platz drei dieser Klasse ging an Josh Hill in einem weiteren Audi R8 LMS ultra.
Audi R8 LMS GT4
Zwei Klassenerfolge in Südafrika: Die südafrikanische Rennserie Extreme Supercars begann ihre Saison 2020 auf dem Kurs von Zwartkops. Marius Jackson, der dort seit dem Vorjahr mit dem Audi R8 LMS GT4 antritt, gewann in beiden Rennen als einziger Teilnehmer die Klasse C und erreichte als Neunter im ersten und Zehnter im zweiten Sprint jeweils ein Top-Ten-Gesamtergebnis.
Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup
Der „goldene Reiter“: Für Tim Reiter begann die neue Saison im Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup perfekt. Der Student aus Ostfildern sicherte sich auf dem Nürburgring in beiden Zeittrainings jeweils die Pole-Position. Das erste Rennen gewann er mit 23 Sekunden Vorsprung auf Tom Spitzenberger. Nur eine halbe Sekunde dahinter folgte Mike Hesse, der seinen ersten Podiumsplatz im einzigen Markenpokal von Audi feierte. Im zweiten Sprint bewies Reiter, der erneut die schnellste Rennrunde fuhr, mit seinem zweiten Sieg seine exzellente Form.
Doch die Konkurrenz rückte diesmal näher: Patrick Schneider musste sich als Zweiter um rund fünf Sekunden geschlagen geben. Die 5.000 Fans am Nürburgring, die täglich zum Oldtimer-Grand-Prix zugelassen waren, erlebten dabei auch einen schönen Gaststart von Frank Biela. Der langjährige Audi-Werksfahrer, ehemalige DTM-Champion und fünffache Le-Mans-Sieger genoss das Wochenende spürbar. Der inzwischen 56 Jahre alte Ex-Profi war im Rennen am Sonntag von Platz zwei gestartet, fiel bis zur ersten Kurve auf Rang vier zurück, musste einem Konkurrenten bei dessen Dreher ausweichen und erreichte schließlich den dritten Platz. In der Tabelle führt nun Tim Reiter vor Patrick Schneider und Tom Spitzenberger.
Audi RS 3 LMS (TCR)
Platz zwei in China: Die TCR China kombinierte ihre ersten beiden Veranstaltungen zu einem gemeinsamen Wochenende auf dem Kurs von Zhuzhou. Das beste Ergebnis gelang Yang Xi im Audi RS 3 LMS im dritten von insgesamt vier einzelnen Sprintrennen. Der chinesische Privatfahrer aus dem Team Champ Motorsport führte das Rennen lange Zeit an und musste sich am Ende seinem international sehr erfahrenen Landsmann Ma Qinghua nur um 2,5 Sekunden geschlagen geben. Dabei gewann Yang Xi wie schon im ersten Sprint die Am-Wertung.
Podium in Italien: In der neuen Langstrecken-Rennserie TCR DSG Europe für TCR-Rennwagen mit Doppelkupplungsgetriebe aus dem Volkswagen-Konzern verpasste ein Audi-Privatfahrerduo vom Team Italy nur knapp den Sieg. Ermanno Dionisio/Giacomo Barri hatten sich auf dem Kurs von Misano die Pole-Position gesichert. Dionisio fiel zunächst um einige Positionen zurück, übernahm aber wieder die Führung in der Phase der Pflichtboxenstopps. Nachdem er seinen Audi RS 3 LMS an seinen Fahrerkollegen übergeben hatte, glänzte Barri im Kampf um den Sieg mit sehr guten Rundenzeiten. Eine Durchfahrtstrafe wegen eines Fehlers beim Boxenstopp ließ den beiden Italienern aber keine Chance. Sie erreichten nach zwei Rennstunden Platz drei vor zwei weiteren Audi-Privatteams.
Aleksej Dudukalo bleibt Tabellenzweiter in Russland: Am dritten Rennwochenende der TCR Russland verpasste Audi-Privatfahrer Aleksej Dudukalo nur knapp seinen zweiten Saisonsieg. Auf dem Kazanring führte er den ersten Sprint 14 Runden lang an und musste sich erst in der letzten Runde seinem russischen Landsmann Klim Gavrilov geschlagen geben. Nach der dritten von sieben Veranstaltungen bleibt Dudukalo aus dem Lukoil Racing Team als Tabellenzweiter bester von vier Audi-Piloten in der Meisterschaft.
Klassensieg in Belgien: Beim Saisonauftakt der Belgian Endurance Championship – einer Rennserie für Sportprototypen, Sport- und Tourenwagen – gelang dem Audi RS 3 LMS in Zolder ein Klassensieg. Das Team QSR Racingschool gewann nach drei Rennstunden mit Joël Uylebroeck/Peter van Delm/Muth O’Neill die Klasse Belcar 5 in einem Starterfeld von insgesamt 20 Teilnehmern.
Termine der nächsten Woche
14.–16.08. Nürburgring (D), 3. und 4. Lauf ADAC GT Masters
14.–16.08. Nürburgring (D), 1. und 2. Lauf ADAC GT4 Germany
14.–16.08. Shannonville (CDN), 3. und 4. Lauf Canadian Touring Car Championship
15.–16.08. Gelleråsen (S), 1. und 2. Lauf TCR Scandinavia
15.–16.08. Gelleråsen (S), 1. und 2. Lauf GT4 Scandinavia
Neun Siege in Folge: Audi RS 5 DTM auf Rekordkurs
Seit dem 11. August 2019 ist Audi in der DTM ungeschlagen. Nach der eindrucksvollen Vorstellung des Audi RS 5 DTM beim Saisonauftakt in Spa geht es in der Tourenwagen-Rennserie mit vier Rennen auf dem Lausitzring weiter. Dort siegte Audi in der DTM schon neunmal und feierte im vergangenen Jahr einen ganz besonderen Triumph.
Im 500. Rennen der DTM-Geschichte sicherte sich Audi 2019 auf dem Lausitzring mit einem Fünffachsieg am Sonntag schon vier Rennen vor Saisonende vorzeitig den Herstellertitel, Gleichzeitig kamen alle acht Audi RS 5 DTM unter die besten neun – eindrucksvoller kann man „Vorsprung“ kaum verdeutlichen.
„Der Lausitzring ist eine Strecke, auf der wir in der Vergangenheit immer ganz gut zurechtgekommen sind“, sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Ich gehe davon aus, dass die Abstände nicht so groß sein werden wie in Spa und es spannender wird. Ich denke aber, dass wir mit unserem derzeitigen Paket überall gut aussortiert sind.“ Das unterstreichen (saisonübergreifend) neun Pole-Positions und neun Siege in Folge für den Audi RS 5 DTM – beides neue Bestmarken in der DTM.
Der Lausitzring ist seit seiner Eröffnung im Jahr 2000 Bestandteil der Rennserie und war schon Schauplatz vieler spannender und teilweise auch kurioser DTM-Rennen.
Beim ersten Lausitzring-Einsatz nach dem werkseitigen Comeback in der DTM feierte Audi 2004 mit dem A4 DTM gleich einen Sieg. Mattias Ekström wurde allerdings erst nachträglich zum Sieger erklärt, nachdem Gary Paffett wegen einer zu geringen Restmenge Benzin im Tank seines Mercedes-Benz aus der Wertung genommen wurde.
Ekström und Paffett waren ein Jahr später die Hauptdarsteller eines der spannendsten Duelle der DTM-Geschichte. Die beiden fuhren praktisch das ganze Rennen Stoßstange an Stoßstange um den Kurs. Obwohl Paffett schneller war, gelang es dem Briten nicht, Ekström zu überholen – Überholhilfen wie Push-to-Pass oder DRS gab es in der DTM damals noch nicht.
2006 gab es erneut eine „Benzinkrise“ – dieses Mal bei Mattias Ekström. Der Schwede kämpfte um den Sieg, als er zwei Runden vor Rennende stehenblieb. Ein Problem mit der Tankkanne sorgte beim zweiten Boxenstopp dafür, dass Ekström in der Schlussphase nicht mehr genügend Benzin hatte, um das Rennen zu beenden. Später wurde das Nachtanken in der DTM aus Sicherheitsgründen verboten, weil es immer wieder zu gefährlichen Zwischenfällen kam.
2007 erlebten die Zuschauer am Lausitzring die totale Konfusion, als sich das Safety-Car nicht vor den Spitzenreiter setzte, sondern mitten ins Feld fuhr. Zudem funktionierte die Ampel an der Boxenausfahrt nicht, wodurch mehrere Fahrer eine Runde gewannen. Das Rennen wurde trotzdem gewertet.
2010 verlor Audi in der Startrunde seine in der Meisterschaft bestplatzierten Autos durch eine markeninterne Kollision. Auch dieser „Albtraum“ führte dazu, dass Audi trotz zahlreicher Podiumsergebnisse sechs Jahre lang auf den nächsten Sieg in der Lausitz nach 2005 warten musste. Den machte Martin Tomczyk in der Saison 2011 perfekt – ein wichtiger Schritt zum späteren Titelgewinn des Deutschen mit einem zwei Jahre alten Audi A4 DTM.
2015 gelang Audi in der Lausitz ein ähnlich dominantes Wochenende wie zuletzt in Spa: Vierfachsieg am Samstag, Fünffachsieg am Sonntag. Hauptdarsteller: Jamie Green, der beide Rennen gewann. Besonders eindrucksvoll war sein Triumph im Samstagsrennen: Der Brite war gesundheitlich angeschlagen und konnte kaum sprechen, weshalb die Kommunikation über Funk mit seinem Team erschwert war. Zudem funktionierte das Drag-Reduction-System (DRS) an seinem Auto nicht. 2017 siegte Green ein drittes Mal auf dem Lausitzring und ist damit der erfolgreichste aller aktiven DTM-Piloten auf der ostdeutschen Rennstrecke.
Seinem Teamkollegen René Rast gelang 2017 auf dem Lausitzring in seinem erst sechsten DTM-Rennen das erste Podium. Ein Jahr später überstand er einen spektakulären Überschlag mit seinem Audi RS 5 DTM unverletzt. „Der Unfall sah von außen schlimmer aus, als ich ihn im Auto wahrgenommen habe“, sagt er. „Dass ich im zweiten Rennen am Sonntag nicht starten konnte, hat mich aber 2018 möglicherweise den Titel gekostet. Schließlich haben am Saisonende nur vier Punkte gefehlt.“ Ohne den unfreiwilligen Salto in der Lausitz wäre Rast heute vielleicht schon dreimaliger DTM-Champion.
2019 schied der Deutsche auf dem Lausitzring im ersten Rennen in Führung liegend wegen eines technischen Problems aus. 24 Stunden später siegte er souverän. Der amtierende Champion weiß die positiven Seiten des Lausitzrings zu schätzen: „Die Strecke bietet alles, was man als Rennfahrer braucht: langsame Kurven, schnelle Kurven und eine lange Gerade, auf der man mit DRS und Push-to-Pass gut überholen kann. Deshalb gibt es auf dem Lausitzring meistens sehr gute Rennen.“
Gleich zwei Wochenenden in Folge ist die DTM auf dem Lausitzring zu Gast. Am 15. und 16. August wird der 3,478 Kilometer kurze Sprintkurs genutzt. Die Rundenzeiten auf der 4,570 Kilometer langen Streckenvariante, die am 22. und 23. August verwendet wird, sind rund 20 Sekunden länger. „Auf der kurzen Variante sind wir zuletzt 2017 gefahren“, sagt Lausitzring-Experte Jamie Green. „Sie bietet nicht so viele Überholmöglichkeiten wie die längere Variante, die wir eine Woche später fahren – also kommt es noch stärker auf die beiden Qualifyings an, um sich mit guten Startpositionen seine Chancen in den Rennen zu sichern.“
Alle vier Rennen werden zur gewohnten Zeit um 13 Uhr live auf SAT.1 übertragen. Umfangreiche Berichterstattung liefert auch die neue OTT-Plattform der DTM unter grid.dtm.com. Als Tabellenführer reist Audi-Pilot Nico Müller in die Lausitz, wo er 2019 das Samstagsrennen gewann.
Presseinfo Audi
10.08.2020