
Der Titelverteidiger setzt seine Aufholjagd fort: Audi-Pilot René Rast (GER) hat das fünfte Saisonrennen der DTM auf der 4,570 Kilometer langen Grand-Prix-Strecke des Lausitzrings gewonnen.
Es war ein hochgradig packendes Rennen, das von mehrfachen Führungswechseln und harten Positionskämpfen auf abtrocknendem Asphalt geprägt war. Markenkollege Nico Müller (SUI), der das Qualifying mit 38 Tausendsteln hauchdünn vor Rast für sich entschieden hatte, musste sich am Ende mit Rang zwei begnügen. Robin Frijns (NED), der nach einem tollen Start lange Zeit das Rennen angeführt hatte, komplettierte das Podium am ersten Renntag des zweiten DTM-Wochenendes in der Lausitz in Folge. Eine starke Leistung zeigte Timo Glock, der sich nach einem Fehler im Qualifying von der 14. Startposition bis auf den vierten Rang vorkämpfte und damit bestplatzierter BMW-Pilot des Rennens war.
Vor dem sechsten Saisonrennen (Sonntag ab 13:00 Uhr live auf SAT.1) liegt Nico Müller nach wie vor in der Gesamtwertung in Führung (121 Punkte). Rast verkürzt den Abstand mit seinem zweiten Sieg in Folge auf 33 Zähler.
Frijns mit starkem Start, Müllers Boxenstrategie nicht optimal
Der Start auf Regenreifen verlief für einige Piloten nicht optimal: Rast büßte Plätze ein, Audi-Pilot Frijns entdeckte die „goldene Mitte“ und schoss direkt vor auf Rang zwei hinter Müller, der seine Führung zunächst behaupten konnte. Mit den Pflichtboxenstopps, bei dem alle Fahrer von Regenreifen auf Slicks wechselten, wendete sich das Blatt, denn Müller´s Abt-Team hatte zu lange gewartet. Die Konkurrenten Robin Frijns, Philipp Eng (AUT, BMW) und Marco Wittmann (GER, BMW) hatten bereits zwei Runden zuvor gewechselt, Rast eine Runde zuvor – das sorgte für Spannung im Kampf an der Spitze. Müller, der zunächst nach seinem Stopp die Führung behaupten konnte, hatte mit kalten Reifen das Nachsehen und wurde wenig später zunächst von Frijns, dann auch von Eng kassiert. Im Anschluss ging auch Rast vorbei am Schweizer, der zwischenzeitlich nur noch auf Rang fünf lag. Robin Frijns versuchte den heranstürmenden René Rast abzuwehren, doch auch die Kampflinie brachte am Ende nichts – Rast war der schnellste Mann im Feld und konnte am Ende der Start-Ziel-Geraden leicht vorbeiziehen.
Nachdem Müllers Reifen auf Temperatur waren, stimmte dessen Pace wieder, so dass der Meisterschaftsführende noch drei Positionen gutmachen konnte und am Ende Rang zwei hinter Dauer-Rivale Rast erkämpfte.
Stimmen – 1. Rennen, Lausitzring Grand Prix
„Was für ein verrücktes Rennen! Auf Regenreifen gestartet, dann auf Slicks gewechselt, kurz im Kiesbett gewesen, wieder zurückgekommen und am Ende gewonnen. Ich bin natürlich happy mit dem Ergebnis, keine Frage. Hundertprozentig zufrieden sein können wir aber nicht, wir müssen weiter an unserer Performance arbeiten und das Fahrverhalten verbessern. Es ist ein Auf und Ab, die Saison ist noch jung, und die Konkurrenz bleibt stark.“ – René Rast, Audi, Sieger
„Mein Start war in Ordnung, aber natürlich nicht so stark wie der von Robin Frijns, der mir sofort am Heck klebte. Unser Stopp kam dann natürlich mindestens eine Runde zu spät. Ich war überrascht, wie schnell die Konkurrenz ihre Slicks auf Temperatur hatte. Wir befinden uns in einer Situation, in der man noch gar keine Tendenz ausmachen kann. Ich erwarte noch viele spannende Positionskämpfe, und auch die BMW haben heute starke Leistungen gezeigt.“ – Nico Müller, Audi, 2. Platz
„Ich bin natürlich enttäuscht, dass ich das Rennen nicht gewinnen konnte. Unser Start war super, aber in der Schlussphase ließen die Reifen zu schnell nach. Mir fehlte einfach der nötige Grip, um vorne zu bleiben. Ich habe jetzt auch kein Patentrezept für das Sonntagrennen in der Tasche, hoffe einfach, den Lausitzring gut zu überstehen. Vielleicht sind die Chancen auf meinen ersten DTM-Sieg bei meinem Heimrennen in Assen in zwei Wochen besser.“ – Robin Frijns, Audi, 3. Platz
Ergebnis – 1. Rennen, Lausitzring Grand Prix
01. René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 32 Runden in 57.50,862 Min.
02. Nico Müller (SUI), Audi RS 5 DTM, + 1,969 Sek.
03. Robin Frijns (NED), Audi RS 5 DTM, + 4,922 Sek.
04. Timo Glock (GER), BMW M4 DTM, + 7,590 Sek.
05. Marco Wittmann (GER), BMW M4 DTM, + 13,282 Sek.
06. Mike Rockenfeller (GER), Audi RS 5 DTM, + 19,371 Sek.
07. Loïc Duval (FRA), Audi RS 5 DTM, + 20,273 Sek.
08. Philipp Eng (AUT), BMW M4 DTM, + 21,829 Sek.
09. Sheldon van der Linde (RSA), BMW M4 DTM, + 22,665 Sek.
10. Jamie Green (GBR), Audi RS 5 DTM, + 25,389 Sek.
Schnellste Rennrunde: Nico Müller (SUI), Audi RS 5 DTM, 1.38,418 Min.
Pole-Position: Nico Müller (SUI); Audi RS 5 DTM, 1.57,822 Min.
Wetter: 24°C, bewölkt
Strecke: 22°C, abtrocknend
Highlight-Clip – 1. Rennen, Lausitzring Grand Prix
Wow-Fact – 1. Rennen, Lausitzring Grand Prix
0,038
… Sekunden trennten Nico Müller und René Rast im verregneten Qualifying zum Samstagrennen. Die beiden Audi-Piloten entwickeln sich offenbar zu Experten der minimalen Abstände. Erst am vergangenen Sonntag hatte René Rast das vierte Saisonrennen ebenfalls auf dem Lausitzring mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,089 Sekunden vor Nico Müller gewonnen – knapper war noch nie ein DTM-Rennen ausgegangen.
Und da war dann noch …
… Christopher Ezeala, NFL-Profi und Geschäftsführer der Organisation One World Charity e.V., der am Lausitzring zu Gast bei ran SAT.1 war. Der 24 Jahre alte Fullbacker der Baltimore Ravens schnupperte Rennluft und berichtete über sein Charity-Projekt. Der Verein One World Charity unterstützt mit seiner Arbeit Kinder, die in ihrem Alltag stark beeinträchtigt werden oder schwere Schicksalsschläge erlitten haben. Zudem macht sich die Organisation dafür stark, Jugendliche im Sport zu fördern und durch seine Botschafter mit Rat und Tat zu unterstützen.
René Rast siegt bei Dreifachpodium für Audi in der Lausitz
DTM-Champion René Rast vom Audi Sport Team Rosberg hat auf dem Lausitzring seinen zweiten Sieg in Folge gefeiert. Nico Müller und Robin Frijns vom Audi Sport Team Abt Sportsline machten mit den Plätzen zwei und drei einen Audi-Dreifacherfolg perfekt.
Wetterumschwung am Lausitzring: Nach den beiden Hitzerennen am vergangenen Wochenende und hochsommerlichen Temperaturen noch am Freitag begann es am Samstag kurz vor dem Qualifying zu regnen. Tabellenführer Nico Müller holte auf der nassen Strecke seine erste Pole-Position der Saison vor René Rast, Robin Frijns und Mike Rockenfeller (Audi Sport Team Phoenix).
Müller lag in der Anfangsphase des Rennens auf Regenreifen klar in Führung, verspielte seinen Vorsprung aber durch einen zu späten Wechsel auf Slicks. Zeitweise auf Platz fünf zurückgefallen, konnte sich der Tabellenführer wieder auf Platz zwei nach vorn kämpfen.
Das Rennen von René Rast verlief genau andersherum. „Mein Start war sehr schlecht, und ich bin einmal durch den Kies gefahren“, sagte der Titelverteidiger. „Entscheidend war, zum richtigen Zeitpunkt an die Box zu kommen und dann etwas zu riskieren. Ich konnte Philipp (Eng), Marco (Wittmann) und schließlich auch Robin (Frijns) mit guten ‚Moves‘ überholen. Ich habe Push-to-Pass und DRS in den richtigen Momenten genutzt. Am Ende habe ich meinen Vorsprung gegen Nico verteidigt.“
Müller fuhr am Freitag in beiden freien Trainings Bestzeit und auch die schnellste Rennrunde. „Wir hatten hier bisher unter allen Bedingungen das schnellste Auto, haben aber trotzdem nicht gewonnen“, sagte der Schweizer. „So richtig Schuld hat niemand. Wir sind einfach ein, zwei Runden zu spät an die Box gekommen – auch weil ich die Situation im Auto nicht ganz richtig eingeschätzt habe. Positiv ist: Ich konnte das Rennen am Anfang im Regen kontrollieren und war auch mit Slicks schnell. Und wir haben wieder viele Punkte geholt.“
Das Podium komplettierte Robin Frijns auf Platz drei. Der Holländer lag nach dem Wechsel auf Slicks in Führung und lieferte sich ein hartes Duell mit dem späteren Sieger René Rast. „Ich hatte nach dem Boxenstopp einen guten Rhythmus. Aber ich hätte nicht gedacht, dass meine Reifen auf der feuchten Strecke in den letzten sechs Runden so stark abbauen würden“, sagte Frijns.
Mit Mike Rockenfeller, Loïc Duval und Jamie Green auf den Plätzen sechs, sieben und zehn fuhren am Samstag alle sechs werkseitig eingesetzten Audi RS 5 DTM in die Punkteränge.
„Das ist ein weiteres fantastisches Ergebnis für Audi, auch wenn in der Rennstrategie heute noch etwas Luft nach oben war“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass nach dem zwölften Sieg für Audi in Folge in der DTM. „Es standen nur Audi-Fahrer auf dem Podium. Wir haben tollen Motorsport und ein spannendes Rennen mit schönen Zweikämpfen gesehen.“
Für das letzte der vier Lausitzring-Rennen am Sonntag (ab 13 Uhr live bei SAT.1) ist wieder trockenes Wetter vorhergesagt.
Presseinfo DTM/Audi
22.08.2020