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Zwei Tage lang hat BORA – hansgrohe mit seiner offensiven Fahrweise die Herzen der Radsportfans erobert. Auf der heutigen 15. Etappe der Tour de France ließ man es bewusst etwas ruhiger angehen. Auf den 174,5 km von Lyon auf den Grand Colombier warteten zwei Anstiege der 1. und einer der HC Kategorie, zudem glaubte man an einen Schlagabtausch unter den Anwärtern auf den Gesamtsieg, weshalb sich eine Fluchtgruppe heute wenig Chancen ausrechnen konnte.

Nach rund 25 km lösten sich acht Mann vom Feld, der Abstand wurde aber erwartungsgemäß bei unter fünf Minuten kontrolliert. Beim Zwischensprint sicherte sich Peter Sagan aus dem Feld Rang drei. Danach ginge es für die Fahrer der Equipe aus Raubling nur mehr darum, Kräfte zu sparen. An der Spitze wurden alle Ausreißer bis Rennkilometer 160 eingeholt.

Am Schlussanstieg erwies sich Jumbo-Visma einmal mehr als dominante Mannschaft, am Ende gewann aber T. Pogacar vor P. Roglic. Morgen steht der zweite Ruhetag auf dem Programm der Tour, bevor eine extrem anspruchsvolle dritte Woche auf das Feld wartet.

Ergebnisse
01 T. Pogacar 4:34:13
02 P. Roglic +0:00
03 R. Porte +0:05

Reaktionen im Ziel
„Der Beginn der Etappe war wieder hart, wir haben um ein paar Punkte gekämpft, danach hatten wir drei schwere Berge. Ich habe versucht so viel Kraft wie möglich zu sparen. Morgen haben wir einen wohlverdienten Ruhetag. Danach freue ich mich auf die letzte Woche der Tour.“ – Peter Sagan

„Meine Beine fühlen sich immer noch nicht gut an, dazu habe ich noch etwas Magenprobleme bekommen und eine leichte Erkältung. Es kommt irgendwie alles zusammen. Aber gestern habe ich dem Team helfen können, das hat Spaß gemacht, denn sonst arbeiten immer alle für mich, da ist es schön, auch mal was zurückzugeben. So wie heute, wo man irgendwie nur die Zeit absitzt, ist das weniger lustig. Ich freue mich also schon darauf, auch in der dritten Woche etwas für das Team zu leisten, wenn es mir hoffentlich etwas besser geht.“ – Emanuel Buchmann

„Wir haben zwei Tage lange das Rennen bestimmt. Das hat allerdings auch viel Kraft gekostet. Wir dachten schon, dass heute so gut wie keine Chance besteht, mit einer Gruppe durchzukommen, da die Favoriten auf den Toursieg ernst machen würden. Darum wollten wir so viele Kräfte als möglich sparen. Mit Peter haben wir ein paar Punkte mitgenommen, danach ging es nur noch darum ins Ziel zu kommen. Wir werden uns morgen hoffentlich gut erholen können, dann werden wir in der dritten Woche sicherlich noch das eine oder andere Feuerwerk zünden.“ – Enrico Poitschke, sportlicher Leiter

Beherzte Attacke bringt Matteo Fabbro den 3. Platz auf der vorletzten Etappe von Tirreno – Adriatico

Auf der 7. Etappe ging es über 181 km von Pieve Torina nach Loreto. Die Strecke wies viele kurze aber steile Rampen auf, die letzte nur wenige Kilometer vor dem Ziel. Das Peloton drückte gleich zu Beginn aufs Tempo und die 14-Mann Ausreißergruppe, in der sich auch Matteo Fabbro befand, bildete sich erst nach rund 65 km.

Mit noch 36 km bis zum Ziel attackierte ein Duo aus der Gruppe der Führenden, aber Matteo konterte schnell. Wenig später begannen die Attacken aus der Gruppe der Verfolger und sieben weitere Fahrer konnten auf die Spitzengruppe aufschließen. 10 km später setzten sich dann Matteo und R. Guerreiro erfolgreich aus der Gruppe ab.

Einige Kilometer danach ging der italienischen BORA – hansgrohe Fahrer abermals in die Offensive und distanzierte sich von seinen Verfolgern, die ihm jedoch scharf auf den Fersen waren. Auf den letzten 300 Metern war es dann um den Italiener geschehen, als M. van der Poel mit einem starken Antritt den jungen Fahrer des Raublinger Rennstalls auf der Zielgeraden noch abfangen konnte und er sich mit dem dritten Platz begnügen musste. Dahinter im Hauptfeld kam Rafał Majka in der Favoritengruppe als Zehnter ins Ziel und konnte damit seinen 2. Platz in der Gesamtwertung behaupten.

Ergebnis
01 M. van der Poel 4:19:23
02 R. Guerreiro +0:04
03 M. Fabbro +0:04
04 W. Kelderman +0:09
10 R. Majka +0:10

Reaktionen im Ziel
„Es war heute eine sehr harte Etappe. Wir versuchten, in die Ausreißergruppe zu kommen, und letztendlich gelang es mir in einer größeren Spitzengruppe zu fahren. Auf den letzten 20 km habe ich dann attackiert, weil ich wusste, dass der Rest der Strecke schwierig sein würde. Obwohl ich mich absetzen konnte und eine ganze Weile solo vorne fuhr, konnten zwei andere Fahrer mich mit nur noch 300 Metern überholen und ich wurde Dritter. Ich bin natürlich enttäuscht, besonders nach all der harten Arbeit, die ich heute geleistet habe, aber dennoch werde ich es noch einmal versuchen. Aber es hat mir Vertrauen gegeben, und ich glaube, dass ich es nächstes Mal schaffen kann.“ – Matteo Fabbro

„Wir sind zufrieden, wie die Etappe heute gelaufen ist. Wir wollten probieren, in einer großen Gruppe mit dabei zu sein, und mit Matteo hat das geklappt. Patrick hat auch wieder einen super Job gemacht und besonders viel Arbeit geleistet. Im Finale wollten wir mit Rafal und den anderen GC Fahrern in der gleichen Zeit bleiben, das war das Ziel auf der heutigen Etappe. Aber mit dem dritten Platz von Matteo haben wir unser Ziel mehr als erfüllt. Er ist ein sehr starkes Rennen gefahren und es sah lange Zeit so aus, als ob er um den Sieg fahren könnte. Es wäre eine große Überraschung gewesen, wenn er es geschafft hätte. Aber mit dem dritten Platz sind wir zufrieden. Es war also ein sehr starkes Rennen von Matteo und dem Rest der Mannschaft.“ – André Schulze, Sportlicher Leiter

Presseinfo BORA – hansgrohe

13.09.2020


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