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Am Samstag wurde der 10. Spieltag in der deutschen Bundesliga fortgesetzt. Im Spitzenspiel trennten sich der FC Bayern München und RB Leipzig mit 3:3 (2:2). Borussia Dortmund musste sich auswärts bei Eintracht Frankfurt mit einem Unentschieden begnügen.

Die wichtigsten Stimmen zu den Samstagspartien des 10. Spieltages der Fußball-Bundesliga bei Sky.

Die gesammelten Ergebnisse vom Samstag:

FC Bayern München gegen RB Leipzig 3:3
Sport-Club Freiburg gegen Borussia M’Gladbach 2:2
Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund 1:1
1. FC Köln gegen VfL Wolfsburg 2:2
DSC Arminia Bielefeld gegen 1. FSV Mainz 05 2:1

Hansi Flick (Trainer FC Bayern München) …
… zum Spiel: „Wir müssen auf der einen Seite zufrieden sein. Wichtig war heute, dass wir das Spiel nicht verloren haben. Es war ein wildes Spiel, beide Abwehrreihen waren nicht bei 100 Prozent. Wir haben einige einfache Tore bekommen, wo die Abstimmung nicht stimmt. Das hat vielleicht damit zu tun, dass wir einige Male wechseln mussten. Des Weiteren hatten wir mehr Ballbesitz, da hat es Leipzig relativ einfach gehalten, Ballgewinn und hinter die Kette gespielt. Wenn wir den Ball flach gespielt haben, war ich damit sehr zufrieden. Oftmals wurden aber lange, hohe Bälle eingestreut, ohne etwas vorzubereiten. Das ist etwas, das wir so nicht machen können.“

… zur Defensive beim 2:3 und zu den Comeback-Qualitäten: „Wenn du so spielst wie wir, ist es wichtig, dass du immer wieder nachschiebst. Er darf nie so frei zum Abschluss kommen. Es waren relativ einfache Tore, aber wir haben auch drei Tore wieder geschossen. Wir sind zurückgekommen, haben einmal sogar geführt. Klar, das 2:2 war kein guter Zeitpunkt für uns direkt vor der Pause. Das 2:3 direkt nach der Pause hat die zweite Halbzeit etwas schwieriger gemacht, aber trotzdem ist die Mannschaft zurückgekommen. Das Pensum seit einem Jahr ist Wahnsinn, was die Mannschaft rein von der Mentalität her machht, ist gut. Dass Müdigkeit da ist, ist verständlich, aber wir haben noch ein, zwei Wochen, da müssen wir gucken, dass wir die Tabellenkonstellation verteidigen.“

… zur Kingsley Coman, der drei Vorlagen gegeben hat: „Auf der Position gibt es wenige, die diese Qualität haben. Er ist sehr schnell, ist trickreich, man muss nur auf die Flanke zu Thomas schauen. Diese Qualitäten hat er einfach.“

Thomas Müller (Doppeltorschütze FC Bayern München) …
… zu seiner Leistung: „Für mich waren heute bei mir auch zu viele Ballverluste dabei, da muss ich öfter auch mal kontrollieren. Es war nicht alles perfekt. Natürlich schießt man nicht in jedem Spiel zwei Tore, gerade in so einem Spiel. Aber für mich persönlich wäre mehr drin gewesen.“

… zum Spiel: „Dass wir zurückkommen können, wussten wir schon vor dem Spiel, und dass wir aktuell leider oft zurückkommen müssen, wissen wir auch nicht erst seit heute. Deswegen können wir am Ende damit leben, müssen damit leben. Ich habe mich kurz vor Schluss kurz mit Manu ausgetauscht, ob wir volles Risiko gehen sollen, aber ich denke, es war besser, dass wir nicht übertrieben haben und nicht noch einen Konter zulassen. Es ist gut, dass wir Tabellenführer bleiben. Wir haben aktuell sicher auch Problemchen, der Kader ist stark belastet, aber damit müssen wir umgehen. Das Spiel bezeichnet die aktuelle Phase, es gibt immer wieder Rückschläge, die wird es weiterhin geben, wir müssen gucken, dass wir immer einen nachsetzen.“

… zu einer möglichen Rückkehr in die Nationalmannschaft: „Das ist ein Thema, das ist in der Phase, in der wir uns derzeit befinden, ganz weit weg. Die nächste Maßnahme ist im März. Das Thema wurde durch die Diskussionen beim DFB thematisiert, ganz klar. Ich versuche, in der Mannschaft, in der ich auf dem Platz stehe, zu helfen, dass wir an der Tabellenspitze stehen, in der Champions League weiterkommen, das klappt ganz gut. Ich bleibe dran, den Rest schauen wir mal.“

… zur Nachricht, dass Joachim Löw Bundestrainer bleibt: „Das ist eine Nachricht, die der DFB so entschieden hat, deswegen müssen alle Deutschen hinter dieser Entscheidung stehen, damit wir wieder Schwung in die Bude reinkriegen. Und mit Joachim Löw kriegen wir auch wieder Schwung rein.“

Manuel Neuer (Torwart und Kapitän FC Bayern München) …
… zum Spiel: „Für den neutralen Zuschauer war es ein fantastisches Spiel, es war ein bisschen schade, dass keine Zuschauer hier waren. Wir mussten kämpfen, das hat man gemerkt. Wir sind mehrmals in Rückstand geraten, am Ende könne wir gut mit dem Punkt leben. Das war entscheidend für uns, dass Leipzig das Spiel nicht gewonnen hat, sonst würde die Tabellenkonstellation anders aussehen.“

… zur Defensive: „Für beide Torleute war es nicht so schön. Leipzig kriegt auch nicht oft drei Gegentore, auch wir haben zu viele Gegentore in dieser Saison bekommen. Das ist ärgerlich, das ist keine Bestmarke von uns, daran müssen wir arbeiten, an der Rückwärtsbewegung, am Stellungsspiel.“

… zum 0:1: „Umhauen ist nicht richtig. Ich habe versucht, nach vorne zu verteidigen, weil ich gesehen habe, unsere Abwehrkette kommt nicht hin. Es waren so sechs Situationen, wo ich raus bin. Ich habe offensiv verteidigt, es hat halt nicht gereicht.“

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender FC Bayern München, vor dem Spiel) …
… zur Situation im DFB: „Wenn ich ganz ehrlich bin, ist mir beim DFB im Moment zu viel Oliver Bierhoff und zu wenig Joachim Löw. Wenn bei Bayern München schlecht gespielt wird, muss der Trainer zur Pressekonferenz und nicht der Sportdirektor. Der kann das wesentlich weniger erklären als der Trainer, der die Mannschaft eingestellt hat. Der kann dann auch erklären, warum was nicht gut gelaufen ist. Und wenn du 0:6 in Spanien verlierst, dann möchten ganz einfach nicht nur die Journalisten, sondern auch die Fans erklärt haben, warum so ein Spiel so schiefgelaufen ist.“

… zur Führungsetage im DFB: „Es gibt im ganzen Präsidium keinen, der das ist, was man sich unter einem Fußballfachmann vorstellt. Damit muss man sich dann im Zweifelsfall zufriedengeben. Aber ich glaube, Joachim Löw wäre gut beraten, ein bisschen offensiver und nicht so defensiv mit der ganzen Situation umzugehen. Er ist rhetorisch gut, er kann gut erklären, und dann wird man ihm das schon abnehmen.“

… zur Frage, ob es richtig ist, an Joachim Löw festzuhalten: „Ich will mich gar nicht einmischen. Ob es richtig sein wird, wird man sowieso erst im Sommer nach der Europameisterschaft wissen.“

Emil Forsberg (Torschütze RB Leipzig): „Ich finde, das war ein echtes Topspiel heute mit zwei Mannschaften, die unbedingt gewinnen wollten. Wir haben es super gemacht, viel umgesetzt, was wir vor dem Spiel vorgenommen haben. Wir wollten schnell hinter die Kette kommen, das haben wir gut gemacht. Es war geil, auf dem Platz zu stehen, für solche Spiele lebt man. Wir haben alles gegeben, haben ein super Spiel gemacht. Es ist nicht einfach, in der Allianz Arena zu gewinnen. 3:3 gegen Bayern, ich würde sagen, wir sind zufrieden.“

Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig) …
… zum Spiel: „Wenn ich eine Schlagzeile schreiben würde, würde ich sie „Packendes Spiel“ nennen. Es war packend, beide Mannschaften haben viel investiert, natürlich auf eine andere Art und Weise. Bei uns hat man gesehen, dass wir einen Tag weniger Regeneration hatten und ab der 60. Minute Spieler runternehmen mussten im Hinblick auf Dienstag. Das hat geschmerzt, wir hatten Riesenmöglichkeiten, haben gut gespielt, wie wir es machen wollten. Ich bin sehr zufrieden, wir nehmen den Punkt mit. Wir haben natürlich auch den Dienstag im Hinterkopf gehabt, der wichtig ist für uns. Dafür sind die Jungs gut an ihre Grenzen gegangen, dafür kriegen sie auch ein Lob.“

… zum Spiel gegen Manchester United am Dienstag: „Es war natürlich intensiv, aber wir jammern nicht rum und reden über Müdigkeit, sondern eher darüber, dass die Jungs Maschinen ist. Wir sind in den letzten Spielen immer 93 Minuten so marschiert wie heute. Die Jungs können das. Natürlich muss man immer über den Schweinehund drüber, das wissen wir, aber es geht halt auch um das Achtelfinale der Champions League. Auch wenn wir im Halbfinale waren letzte Saison, ist das nicht die Tagesordnung für unseren jungen Klub. Wir müssen Upamecano ersetzen, was nicht ganz so einfach ist. Im Hinspiel haben wir es 72 Minuten gar nicht so schlecht gemacht und haben trotzdem 0:5 verloren.“

… zur Causa DFB und Joachim Löw: „Die Berichterstattung ist insgesamt negativ. Jogi hat viele gute Momente mit der Nationalmannschaft gehabt, viele Spiele gewonnen, Titel gewonnen und sie sind auch im Sommer sicherlich unter den Kandidaten, die den Titel gewinnen können. Vielleicht sollten wir alle in der Berichterstattung auf die Bremse treten und sie machen lassen.“

TV Experte Lothar Matthäus …
… zum Spiel: „Das Spiel hat die Bezeichnung Spitzenspiel verdient. Tolle Tore, tolle Aktionen, schnelles Passspiel, auch Härte im Spiel. Vor allem aber auch immer das Comeback. Bayern ist zweimal, Leipzig einmal zurückgekommen nach Rückstand. Das zeigt, dass es da oben nicht nur tabellarisch ausgeglichen ist, sondern auch auf dem Platz. Ein gerechtes Unentschieden.“

… zu einem möglichen Nationalmannschafts-Comeback von Thomas Müller: „Wenn Thomas Müller so spielt wie heute und solche Quoten hat, ist er nicht wegzudenken. Vor allem auch, weil die jungen Spieler Führung brauchen. Er ist einfach enorm wichtig für das Bayernspiel, er reißt die Mannschaft mit.“

… zu den Aussagen von Karl-Heinz Rummenigge: „Ich kann das komplett unterschrieben, was Karl-Heinz sagt. Da hat er vollkommen recht. Wenn es ums Sportliche geht, ist der Trainer verantwortlich. Also muss der sich auch den Journalisten stellen. Beim DFB sitzen oben nicht die Leute, die jetzt beim FC Bayern immer gesessen haben oder inzwischen auch in anderen Mannschaften sitzen. Dass ehemalige Spieler integriert sind, auch in solchen Gremien, das ist enorm wichtig. Das ist eine Sache, die haben sie alle ein Leben lang mitgemacht. Ich glaube, dass der DFB gut beraten wäre, irgendwelche ehemaligen Nationalspieler in das Gremium mit einzubeziehen. Es gibt so viele Nationalspieler, die bestimmt auch Bock darauf hätten. Da muss sich der DFB in diese Richtung etwas öffnen.“
 


 
Favres Personalrochaden gehen nicht auf: „Risiko war nötig“
Die wichtigsten Stimmen zu den Samstagnachmittagspartien des 10. Spieltages der Deutschen Bundesliga bei Sky.

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund) …
… zur Aufstellung: „Wir haben heute mit Risiko gespielt, zwei, drei Spieler haben gespielt, die lange nicht gespielt haben. Zagadou zum Beispiel hat sechs Monate nicht gespielt, Nico Schulz hatte seit langem nicht mehr gespielt. Heute Morgen waren Mats Hummels und Emre Can unsicher bis ungefähr 11 Uhr. Es war viel Risiko, aber es war nötig.“

Roman Bürki (Torwart Borussia Dortmund) …
… zum Spiel: „Wir hatten schon viele Spiele, das hat man gemerkt, dass einige Spieler auf dem Platz waren, die lange verletzt waren. Der Rhythmus hat gefehlt, wir konnten das Spiel nicht so schnell machen, haben Zeit gebraucht, Lösungen zu finden. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir nicht schlecht gespielt, das Tor gemacht, mit etwas Glück hätten wir noch gewinnen können.“

… zur Frage, wie wichtig ein klassischer Mittelstürmer für Dortmund ist. „Den brauchen wir, das haben wir heute wieder gesehen. Auch gegen Lazio haben wir diesen klassischen Mittelstürmer vermisst, deshalb bin ich froh, dass wir Mouki noch haben.“

Emre Can (Borussia Dortmund) …
… zur Frage, ob er mit dem Remis leben kann: „Am Ende schon. Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt, Frankfurt hat eine sehr starke erste Halbzeit gespielt, sie haben uns wehgetan. Es war nicht angenehm, gegen die zu spielen und auf dem Platz war es auch nicht angenehm, Fußball zu spielen. In der zweiten Halbzeit haben wir viel besser gespielt, das haben wir in der Halbzeit angesprochen, dass wir dagegenhalten wollen. Das haben wir gemacht. Aber heute ist das 1:1 auch in Ordnung.“

… zu Youssoufa Moukoko: „Wir müssen mit Moukoko Geduld haben. Er ist 16, er muss sich an das Tempo gewöhnen. Die Verteidiger sind hier stärker, alles ist schneller, aber er hat extremes Talent. Wir müssen Geduld haben, dann wird es schon. Wir haben in der Mannschaft nicht so viele, wenn Haaland ausfällt.“

Erik Durm (Eintracht Frankfurt): „Es war sehr laufintensiv, sehr anstrengendes Spiel. In der zweiten Halbzeit hat Dortmund klarerweise mehr gedrückt, sie haben sich ein paar Chancen rausgespielt, aber wir sind sehr zufrieden mit dem Spiel. Wir haben alles auf dem Platz gelassen und sind sehr zufrieden mit dem Punkt.“

Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach): „Es zieht sich durch die Saison, dass bei Standards nicht hellwach. Es ist eigentlich das leichteste, den Gegenspieler nicht das Tor schießen zu lassen.“

Breel Embolo (Torschütze Borussia Mönchengladbach): „Wir haben ein bisschen geschlafen, sind fahrlässig beim Elfmeter, ziehen zwei-, dreimal den Fuß zurück, dann macht es der Spieler sehr gut. Aber danach haben wir eine gute Reaktion gezeigt, eine gute Präsenz, haben Chancen, das 3:2 zu machen. Das ist nicht gelungen, am Ende würde ich sagen, ist es ein verdientes Unentschieden.“

Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach) …
… zu den positiven Aspekten seiner Mannschaft: „Grundsätzlich, in einer nicht ganz einfachen Zeit mit vielen Spielen, die Haltung, sich in das Spiel hineinzuarbeiten. Wir hatten ein paar Chancen, die Körpersprache insgesamt hat mir ordentlich gefallen. Ich muss morgen schauen, wenn ich aufwache, ob wir einen Punkt gewonnen haben oder zwei verloren. Wir wollten natürlich schon gewinnen, das wäre wichtig gewesen, aber jetzt fahren wir weg aus Freiburg mit einem Punkt, der gefühlt ganz okay ist.“

… zu den Standardgegentoren und der Defensive: „Mit Elvedi und Bensebaini haben uns zwei der kopfballstärksten Spieler gefehlt, und man weiß, wie Freiburg bei Standardsituationen agiert. Daher kann man das in gewisser Weise nachvollziehen, trotzdem hätten wir es besser machen können. Wir haben sicher auch zu viele Chancen zugelassen, beide Mannschaften hätten ein paar mehr Tore schießen können. Für uns geht es in der Weiterentwicklung darum, dass wir in solchen schwierigen Phasen noch härter werden uns selbst gegenüber, um solche Spiele zu gewinnen. Aber insgesamt kann ich mit der Leistung der Jungs, mit dem Auftreten, leben.“

Christian Streich (Trainer SC Freiburg) …
… zur Leistung seiner Mannschaft: „Gegen gute Gladbacher waren wir voll auf dem Platz, haben alles abgearbeitet. Schön war auch, dass wir gute Einzelleistungen hatten, viele gute Leistungen, viele Torchancen in einem Spiel gegen Gladbach, richtig gute Torchancen. Schade, dass wir die nicht nutzen konnten, aber die Leistung war richtig gut. Gladbach war gut, man muss nur das zweite Tor von Plea anschauen. Aber wir waren auch gut, und wenn wir gut sind, ist es für Gladbach auch schwer. Wir sind vorne angelaufen, ununterbrochen, wie die Verrückten, haben es taktisch gut gemacht. Es war eine richtig gute Leistung, aber sind nicht belohnt worden insgesamt. Am Ende brauchst du noch Glück, damit du nicht 3:2 verlierst, aber das wäre absolut unverdient gewesen.“

Vincenzo Grifo (Torschütze SC Freiburg): „Wir waren eklig, wir waren dreckig, wir haben versucht, alles reinzuwerfen. Am Ende wurden wir belohnt, aber haben dennoch nicht die drei Punkte behalten.“

Robin Zentner (Torwart 1. FSV Mainz 05): „Es hat verschiedene Gründe. In der ersten Halbzeit haben wir den Gegner zu Toren eingeladen, sie hatten die zwei Schüsse, die waren drin, an mehr kann ich mich nicht erinnern. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt.“

Rouven Schröder (Sportvorstand 1. FSV Mainz 05): „Wir haben es leider nicht geschafft, Druck aufzubauen, erst nach dem 2:1. Dann wird es allgemein hektisch. Dann hatten wir noch die Riesenchance von Mateta zum 2:2, es ist echt bitter, dass wir es in 90 Minuten nicht geschafft haben, hier etwas mitzunehmen. Das müssen wir uns ankreiden, damit können wir nicht zufrieden sein.“

Jan-Moritz Lichte (Trainer 1. FSV Mainz 05): „Ich habe die letzten Wochen auch nicht auf die Tabelle geschaut, aber es ist ärgerlich, dass wir nach der Phase, in der wir uns Schritt für Schritt was erarbeitet haben, jetzt den deutlichen Schritt zurückgehen tabellarisch. Das ist einfach ärgerlich. Das hält uns nicht auf, weiterzumachen, aber es ärgert uns definitiv heute.“

Sven Schipplock (Arminia Bielefeld): „Nach so langer Zeit, in der man kein Spiel gewonnen hat, tut das richtig gut, gerade so ein knapper Sieg. Die Freude überwiegt, für das gesamte Team. Wir sind zurück in der Saison, ich hoffe, dass uns das Schwung gibt für die nächsten Wochen.“

Manuel Prietl (Torschütze Arminia Bielefeld) …
… zu seinem Tor und zum Spiel: „Es war ein bisschen glücklich, das war zweimal abgefälscht, glaube ich. Es war einfach wichtig, dass wir heute gewonnen haben. Nach sieben Niederlagen ist es nicht einfach, vor Selbstvertrauen zu strotzen. Wir haben es gut gemacht in der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit haben wir uns etwas nach hinten fallen lassen und versäumt, das dritte Tor zu machen. Dann wurde es am Ende nochmal schwieriger, aber es war ein wichtiger Sieg für uns.“

… zur Bedeutung des Sieges: „Es war eine sehr schwere Phase. Sicher wird es einiges freisetzen. Wir haben in den ersten neun Runden ziemlich gute Gegner gehabt, haben es versäumt, ein paar Punkte mitzunehmen. Das nagt am Selbstvertrauen, aber wir haben vor der Saison gesagt, dass wir mit dem Faktor Mannschaft kommen müssen. Das haben wir in den letzten Wochen gezeigt, dass wir nicht aufgeben. Wir müssen weitermachen und kämpfen, kämpfen, kämpfen.“

Markus Gisdol (Trainer 1. FC Köln) …
… zu Jan Thielmann: „Er ist einer, wenn es heute zehn Sachen zu tragen gibt nach dem Training oder nach dem Spiel, dann ist er der erste, der die zehn Sachen alleine runtertragen will. Er ist so fleißig, auch nach dem Training, wie er mit seinem Körper umgeht. Man darf nicht vergessen, er macht momentan auch noch Abitur nebenher, deshalb ist seine Leistung und Entwicklung nicht hoch genug zu bewerten. Ich freue mich, dass ich mit Jungs arbeiten kann, die so einen klaren Kopf haben.“

Wout Weghorst (VfL Wolfsburg): „Ich denke, dass wir das ganze Spiel die bessere Mannschaft waren und für die drei Punkte gespielt haben. Zweimal verteidigen wir bei einem langen Ball nicht gut genug. Letzte Woche auch drei Schüsse, drei Tore, jetzt zwei Schüsse zwei Tore, das darf nicht passieren.“

Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg): „Zweimal hier zurückzukommen, ist nicht so einfach. Köln war nach dem Spiel in Dortmund sehr präsent, sehr aggressiv, da muss man erstmal bestehen. Aber wenn man die Chancen sieht, ist es vielleicht ein verlorener Punkt.“

TV Experte Dietmar Hamann …
… zur Dortmunder Leistung: „Da stehen sie im Moment. Hinten stehen sie relativ solide, aber sie haben Probleme im Spiel nach vorne. Die Offensivspieler haben wenig Torbeteiligungen, jetzt fehlt auch noch Haaland. Sie haben bestanden, sind zurückgekommen, in der zweiten Halbzeit haben sie es ordentlich gemacht. Aber das ist das Niveau, das Dortmund im Moment hat. Für mich ist Dortmund im Moment kein Meisterschaftsanwärter.“
 


 
Nach Niederlage gegen Köln: Dortmund will „Reaktion zeigen“
Die wichtigsten Stimmen im Vorlauf zu den Samstagnachmittagspartien des 10. Spieltages der Deutschen Bundesliga bei Sky.

Sebastian Kehl (Leiter der Lizenzspielerabteilung Borussia Dortmund) …
… zur Ausfalldauer von Erling Haaland: „Erling ist insgesamt ein sehr optimistischer Mensch, deshalb wird er bald zurückkommen, aber in diesem Jahr sind die Wahrscheinlichkeiten nicht mehr gegeben. Es braucht ein bisschen Zeit, aber dann wird er schnell zurückkommen und uns dann auch helfen. Wir brauchen ihn.“

… zur Frage, was Youssoufa Moukoko noch zur Startelf fehlt: „Jeder Spieler, der bei Borussia Dortmund im Kader ist, ist eine Option, Youssoufa auch. Ich bin auch optimistisch, dass er heute eingewechselt wird. Was fehlt, entscheidet der Trainer, weil er auch gewisse Ideen hat. Im vorderen Bereich sind wir auch gut besetzt.“

… zur Niederlage gegen Köln: „Die Niederlage gegen Köln hat sehr wehgetan, sie war definitiv nicht einkalkuliert. Deswegen müssen wir heute eine Reaktion zeigen, um dranzubleiben.“

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt) …
… zur Aufstellung und zur Form von Andre Silva: „Grundsätzlich wollen wir es ähnlich anlegen wie gegen Leipzig, denn der BVB ist auch eine Mannschaft, die spielerisch sehr stark ist, ein schnelles Spiel nach vorne hat. Deshalb haben wir uns heute für eine Spitze entschieden, haben aber trotz allem mit Kamada und Barkok zwei Spieler, die in der Offensive Qualitäten haben. Es geht immer darum, wie viele Leute bringt man in die Box.“

… zur verschlafenen Anfangsphase bei Union Berlin: „Ich habe mich in dem Moment auch so gefühlt, das Spiel hat gar nicht begonnen und wir liegen 0:2 hinten. Das geht in der Form nicht, weil wir in den ersten Aktionen zu schläfrig sind. Aber wie wir dann zurückschlagen, 3:2 führen, wenn Max Kruse den Sonntagsschuss nicht hat, wären wir in der Entwicklung sicher einen Schritt nach vorne gekommen.“

Max Eberl (Sportdirektor Borussia Mönchengladbach) …
… zur Rolle des Fußballs in der Coronakrise: „Ich habe noch die Diskussion im Kopf, als der erste Lockdown im März war, der uns alle hart getroffen hat, wo der Fußball als Sinnbild des Schlechten hingestellt wurde. Ich bin sehr glücklich, wie es der Fußball mit seiner Disziplin geschafft hat, ein herausragendes Konzept umzusetzen und wir es bis heute geschafft zu haben, dass wir alle Spiele durchbringen konnten und vielleicht auch Vorreiter für andere Sportarten waren.“

… zur Rückkehr von Denis Zakaria: „Denis war lange weg gewesen, das war der Unfall im Spiel gegen Dortmund, das sich als sehr langwierig herausgestellt hat. Es war die erste schwere Verletzung für ihn, weshalb wir sehr behutsam sein wollten, es geht um die Gesundheit des Spielers. Er ist wieder da in einer wichtigen Phase für uns, ist gesund, leistungsfähig, jetzt muss er mit Spielminuten auf sein altes Niveau kommen, darüber sind wir sehr froh.“

… zu möglichen Abgängen von Leistungsträgern wie Zakaria und Florian Neuhaus: „Ich bin leider schon häufig darauf angesprochen worden. Wir haben Anfang Dezember und haben vor vier Monaten eine Mannschaft zusammengehalten, um sportlichen Erfolg zu haben. Jetzt dann nur zu fragen, wer wann wohin wechselt, ist auch etwas despektierlich gegenüber uns. In den letzten Jahren haben wir eine gute Entwicklung genommen, in der Champions League stehen wir in einer Wahnsinnsgruppe auf Platz eins. Es wäre mir lieber, wenn wir darüber reden.“

Christian Streich (Trainer SC Freiburg) …
… zur Gladbacher Niederlage gegen Inter Mailand: „Ich fand es schade, dass sie nicht gepunktet haben. Weil ich Gladbach mag, aber mir wäre es auch lieber gewesen, sie hätten ein Erfolgserlebnis gehabt, weil sie dann heute vielleicht nicht so hungrig gewesen wären.“

… zur Frage, ob Abstiegskampf die Gesundheit angreift: „Es kommt drauf an. Es gibt Gesünderes, aber es gibt auch viele andere Berufe, die nicht gesund sind. Fragen sie mal Bergleute, die in den Schacht gefahren sind, das ist wesentlich ungesünder gewesen. Die sind wesentlich früher gestorben. Fußballtrainer ist auch anstrengend, wenn du keinen Erfolg hast. Wenn du Erfolg hast, geht es.“

Horst Heldt (Geschäftsführer Sport 1. FC Köln) …
… zur Gefahr nach Standardsituationen, die auch in Dortmund zum Erfolg geführt haben: „Dafür muss man sich nicht schämen. Sie sind schwer zu verteidigen, wenn sie gut geschossen sind. Am Ende ist es auch so, dass Standardsituationen zustandekommen, weil man vorne ist und der Gegner sich nur so helfen kann.“

… zum Sieg in Dortmund als Brustlöser: „In der Tat war das wohltuend, es war wichtig für die Psyche der Spieler. Wir sind aber zuvor nicht auseinandergebrochen und nach einem Sieg ist es nicht so, dass wir uns mit der Sänfte durch die Stadt haben tragen lassen.“

Samir Arabi (Geschäftsführer Sport Arminia Bielefeld) …
… zur Wichtigkeit der Spiele bis Weihnachten: „Uns ist schon bewusst, dass die nächsten Spiele bis Weihnachten extrem wichtig für uns sind. Wir haben bislang zu wenig gepunktet, auch wenn wir in den zurückliegenden Spielen die ersten sechs Mannschaften der Tabelle hatten. Jede Mannschaft sollte Punkte sammeln, ich hoffe, dass wir bis Weihnachten auch zu den Punktesammlern gehören.“

… zur Ergebniskrise: „Wir haben auch in dieser Woche viel analysiert, allein solche Themen, dass wir schlecht in die Spiele gekommen sind, in der ersten Halbzeit keine Tore schießen. Wir haben versucht, an der einen oder anderen Stellschraube zu drehen. Wir haben auch noch kein Tor nach einer Standardsituation gemacht. Es ist ein wichtiges Spiel gegen eine Mannschaft, die auch unten drinsteht. Das haben wir der Mannschaft deutlich gemacht, das muss man heute von der ersten Minute an sehen.“

… zur Absage an Wintertransfers: „Wenn das Faktum eintritt, dass ein großer Verein den Spieler zahlt, einfach damit der Spieler Spielpraxis bekommt, kann man darüber reden. Als die Pandemie kam, gab es ein großes Bashing gegenüber dem Fußball. Wir haben immer gesagt, dass wir seriös wirtschaften. Mit einem oder zwei Neuzugängen kann man uns den Klassenerhalt nicht garantieren. Wir werden kein wirtschaftliches Risiko eingehen. Die Saison ist durchfinanziert, auch ohne Zuschauer.“

TV Experte Dietmar Hamann …
… zur Entscheidung des DFB, weiter auf Joachim Löw als Bundestrainer zu setzen: „Im Moment gibt es ein Gefühl in der Bevölkerung Anti-DFB, Anti-Nationalmannschaft. Natürlich darf das Spanien-Spiel auf diese Art und Weise nicht passieren, aber man darf die Umstände nicht vergessen. Wir sind in einer Sondersituation. Wir hatten Länderspiele, in denen uns sieben, acht, neun Stammspieler gefehlt haben. Man muss als Nationalverband von Turnier zu Turnier denken. Deswegen musst du jetzt die Augen zumachen und mit Jogi Löw dahin gehen. Die Außendarstellung des DFB ist und war katastrophal. Ich glaube, dass der DFB eine Führungsschwäche hat. Meine größte Sorge ist, dass du die Stimmung in der Bevölkerung nicht mehr gedreht bekommst. Wenn du mit so einer Stimmung in der Bevölkerung zu einem Turnier fährst, geht das in den seltensten Fällen gut.“

… zum Ausfall von Erling Haaland beim BVB: „Was ihnen abgeht, ist, dass sie vorne einen Stürmer haben, der das Spiel lang macht. Jetzt kommen die Spieler eher zum Ball, dann sind auch mal Doppelpässe möglich. Sie müssen in die Balance finden, ein Brandt wird nicht hinter die Abwehrkette laufen, weil er den Abwehrspielern nicht wegläuft. Er wird immer versuchen, zum Ball zu kommen. Deshalb wird es wichtig, dass ein Sancho, ein Reyna den Weg hinter die Abwehrkette suchen, um Konfusion in der Frankfurter Hintermannschaft zu suchen.“

Presseifno Sky Österreich

05.12.2020


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