Am Sonntag stand in der 10. Runde der Tipico Bundesliga das Duell WSG Tirol gegen den WAC auf dem Programm. Die Tiroler feierten dabei einen sensationell deutlichen 4:1 (2:0)-Heimsieg.
Wir haben die Stimmen zum spiel.
WSG Tirol – WAC 4:1 (2:0)
Schiedsrichter: Oliver Drachta
Ferdinand Feldhofer (Trainer WAC):
… über das Spiel: „Wir waren in den Zweikämpfen nicht anwesend, wir haben dann auch zu leichte Ballfehler gemacht. Ich glaube, ich kann das ganz gut einschätzen. Ich weiß, wie anstrengend die letzten Tage waren. Dementsprechend ist das erklärbar, kein Vorwurf an die Jungs. Wir haben dann zweite Halbzeit alles riskiert, vier Neue gebracht, haben wirklich, glaube ich, dann das gezeigt, was wir können. Wir hatten dann drei gute Torchancen und haben ein Tor gemacht. Mit ein bisschen Glück wäre der Ausgleich erfolgt, leider ist es dann nicht passiert. Es ist ärgerlich, dass wir zwei Standardtore bekommen. Das darf nicht passieren. Eine bittere Niederlage und wir sind natürlich enttäuscht.“
… vor dem Spiel auf die Frage, ob die Dominanz von Michael Liendl und die damit aber auch einhergehende Abhängigkeit eher Fluch oder Segen sei: „Segen, ganz klar. Wie wichtig er für uns ist, ist kein Geheimnis. Wir und vor allem ich bin sehr froh, dass ich ihn in meiner Mannschaft habe.“
… vor dem Spiel über die Tatsache, dass es mit Liendl scheinbar noch keine Vertragsgespräche gab: „Ja, also mit mir hat auch noch keiner gesprochen. Ich glaube, es ist keine Zeit aktuell über Verträge zu sprechen. Wir sind jetzt einfach in der finalen Phase der Herbstsaison und es stehen noch wichtige Spiele an und dementsprechend sollten wir uns auf das konzentrieren.“
… vor dem Spiel über seine heutige Rotation: „Ich stelle so auf, wie ich glaube, dass das die sinnvollste Variante und die frischeste Variante ist. Und bis jetzt sind wir sehr gut gefahren in den englischen Wochen.“
Thomas Silberberger (Trainer WSG Tirol):
… über das Spiel: „Jetzt geht es schon wieder los mit dem Strich. Hör auf, da geht meine gute Laune gleich den Bach runter. (lacht) Ich glaube, wir haben vernünftige Lehren gezogen aus dem letzten Jahr. Aktuell macht es sehr, sehr viel Spaß der Mannschaft auch zuzuschauen. Es sind Spieler wie Behounek und Celic, die geben uns brutale Stabilität beim hinten rausspielen und das ist eigentlich der Faktor, dass du mal ins vordere Drittel reinkommst, ohne dass du permanent Jagd auf den zweiten Ball machen musst. Und das zeichnet uns heuer mit Sicherheit aus. Und dann haben wir natürlich auch Speed mit Rieder und Rogelj und vorne die zwei, da wissen wir eh, dass sie Gefahr ausstrahlen. Aktuell ist der Gesamtauftritt ein guter. Die 20, 25 Minuten nach der Pause müssen wir analysieren, weil da hatte die Mannschaft Angst vor dem gewinnen.“
… vor dem Spiel über die Tatsache, dass heute Zlatko Dedic statt Nikolai Baden Frederiksen in der Startelf steht: „Zlatko tut uns gut. Gegen Sturm Graz habe ich ihn draußen gelassen, weil ich ein bisschen etwas anderes erwartet habe. Nikolai hat jetzt auch keine so prickelnde Trainingswoche hinter sich. Er ist ein junger Spieler mit Up und Downs und da muss man sehr sensibel vorgehen mit dem Burschen. Potenzial hat er, allerdings muss er sich bewusst sein, dass er es jederzeit abrufen muss, auch beim Training. Weil alleine das Etikett Juventus Turin reicht auch in Österreich nicht.“
David Gugganig (WSG Tirol):
… über sein erstes Bundesligator: „Es fühlt sich ziemlich gut an. Aber ich glaube, wenn wir die drei Punkte nicht geholt hätten, wäre es nur halb so schön gewesen. Deswegen freue ich mich mehr über die drei Punkte als über das Tor.“
… über das Spiel: „Ich glaube, wir haben von Anfang an versucht den WAC unter Druck zu setzen. Erste Halbzeit waren wir sehr gut und hätten auch viel höher führen können. Zweite Halbzeit haben wir immer 20, 25 Minuten, wo wir nicht so gut im Spiel sind, ein bisschen passiv sind und dann kriegen wir Probleme. Ich bin froh, dass wir das heute drüber gebracht haben.“
… auf die Frage, ob es momentan die schönste und beste Phase bei der WSG sei: „Es macht derzeit unglaublich viel Spaß – jedes Training, jedes Spiel. Wir entwickeln uns immer weiter. Jeder traut sich kicken und das macht einfach Spaß jetzt da zu spielen. Sicher geht noch vieles besser, aber wir sind jetzt mal zufrieden mit der Punkteausbeute.“
Tobias Anselm (WSG Tirol):
… über das Spiel: „Es ist schön da über dem Strich zu sein. Aber ich glaube, wir als Wattens müssen von Spiel zu Spiel schauen und müssen jedes Mal mit 100 Prozent in die Partie gehen. Jetzt haben wir gesehen, dass eigentlich fast gegen jeden Gegner immer was drinnen ist und da müssen wir anknüpfen.“
Michael Liendl (WAC):
… über das Spiel: „Wenn man die ganzen 90 Minuten betrachtet, war es in 90 Minuten zu wenig. Auch wenn es vielleicht zweite Halbzeit ein bisschen besser war, war es trotzdem viel zu wenig. Ich denke, wir hatten überhaupt keinen Zugriff, sind mit der Systematik dann am Ende nicht so zurecht gekommen. Jeder hat sich ein bisschen auf den anderen verlassen und dann kam man immer einen Schritt zu spät und dann hat es Tirol auch gut gemacht.“
Mario Leitgeb (WAC):
… über das Spiel: „Vielleicht waren einige nicht bereit. Vielleicht haben wir uns überraschen lassen. Man weiß es nicht. Fakt ist, dass wir nicht zu unserem Spiel gefunden haben. Die WSG hat das auch sehr gut gemacht. Sie haben jetzt tolle Kicker drinnen, sind nicht mehr zu vergleichen mit dem letzten Jahr. Und von dem her sind wir auf einen guten Gegner getroffen und leider haben wir es dann in der zweiten Halbzeit nicht mehr geschafft, dass wir das Spiel drehen.“
Walter Kogler (TV Experte):
… über die Leistung der Wolfsberger: „Der WAC war eher träge, langsam, sie sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. Zumindest in der ersten Hälfte. Zweite Hälfte war es dann etwas besser. Sie haben sich richtig dahingequält über 90 Minuten. (… ) Man war im Sommer im Verein, im Umfeld, der Meinung, dass diese Mannschaft sogar stärker sein kann als die im letzten Jahr. Ich glaube, das war eine Fehleinschätzung. Dem ist nicht so.“
… über die Leistung der Tiroler: „Sie haben sehr gut umgeschaltet. Der WAC war träge und die Tiroler haben sehr, sehr gut die Räume ausgenutzt. Sie waren immer in der Lage bei Ballgewinn sofort nach vorne umzuschalten und das haben sie sehr, sehr gut ausgespielt. Ein mutiger Auftritt. Sie haben die Zweikämpfe angenommen und haben auch das Tempo bestimmt, weil der WAC eigentlich nichts fürs Tempo getan hat. Sie haben selbst das Heft in die Hand genommen und haben dann auch verdient gewonnen.“
Presseinfo Sky Österreich
06.12.2020