In der 12. Runde der Tipico Bundesliga stand am Sonntag das Duell WSG Tirol gegen SV Ried auf dem Programm. Unter Interimstrainer Schweitzer feiern die Gäste einen 1:3 (1:0)-Auswärtssieg und beenden den Erfolgslauf der Tiroler. Für die Gäste war es der Auswärtssieg der aktuellen Saison.
Wir haben die Stimmen zum Spiel.
WSG Tirol – SV Ried 1:3 (1:0)
Schiedsrichter: Felix Ouschan
Marco Grüll (SV Ried):
… über das Spiel und den Leistungsanstieg: „Der Kampfgeist hat die Partie entschieden, wir wollten den Sieg einfach mehr. Dass der Fußball kein Leckerbissen war, ist klar, aber wir haben unsere Tugenden auf den Platz gebracht und deswegen verdient 3:1 gewonnen. Die Mannschaft ist die gleiche, keine Ahnung, warum das so ist. Wir können gegen jeden gewinnen, egal wer auf der Linie ist, wir können es nur am Platz machen.“
… über einen möglichen Wechsel: „Bis jetzt bleibt die Tendenz Ried. Es ist noch nichts entschieden. Solange ich einen Vertrag habe, bleibe ich hier.“
Thomas Silberberger (Trainer WSG Tirol):
… über das Spiel: „Wir hätten uns heute belohnen können, aber haben es nicht geschafft. So ist halt wieder ein Mordsgetümmel rund um den sechsten Platz. Wir überwintern als Fünfter, wobei das sehr trügerisch ist. Jetzt kommt die richtig schwere Zeit für uns. Jeder, der schon einmal einen Winter in Tirol gesehen hat weiß, dass wir vor Ende Februar, Anfang März mit Sicherheit keinen Rasenplatz in Tirol zur Verfügung haben werden. Das ist ein massiver Nachteil.“
… über die Widrigkeiten im Trainingsalltag (im Zuspieler vor dem Spiel): „Der Zuschauer weiß nicht, wie wir in Wattens trainieren müssen. Wir trainieren mitten in einer Baustelle den ganzen Herbst durch. Wir haben ein Training abgehalten, da haben sie die Flutlichtmasten per Helikopter eingeflogen. Ich habe das Training nicht abbrechen können, aber es hat keiner mehr den anderen verstanden. Da war ein Lärmpegel da, es sind permanent die LKWs gekommen mit Beton, der Kunstrasen ist verlegt worden. Es war eine brutal schwierige Zeit und es ist nach wie vor schwierig, deswegen Hut ab vor der Mannschaft, dass sie diese Widrigkeiten alle komplett ausgeblendet hat.“
Ferdinand Oswald (WSG Tirol):
… über das Spiel: „Wir haben das Tor aus einer Standardsituation gemacht, aus dem Nichts. Wir hatten eine Torchance in der 90. Minute und das war’s. Das ist einfach auf dem Niveau zu wenig. Dann haben wir hinten zwei, drei Fehler gemacht, die eiskalt bestraft worden sind. Wir haben heute nicht mehr verdient gehabt.“
… über die bisherige Saison: „Ich kann mich erinnern, letztes Jahr standen wir hier und waren Letzter, jetzt sind wir Fünfter. Man kann schon sehr zufrieden sein.“
Stefan Köck (Manager Sport WSG Tirol):
… über die momentane Verfassung der Mannschaft von WSG Tirol: „Vielleicht haben sie uns deppert gemacht durch die ganzen Huldigungen in den letzten Tagen, dass wir ein paar Prozent verloren haben. Wir haben zwar gewarnt, aber scheinbar haben wir das nicht umgesetzt.“
Gerhard Schweitzer (Trainer SV Ried):
… über die bisherige Saison: „Die Bilanz ist relativ einfach: Ein unheimlich schwieriges Jahr, für alle Mannschaften, keine Frage – mit dem Last-Minute-Aufstieg, einer extrem schweren Planungsphase. Extrem schwierig, deswegen ist der Sieg sehr wichtig, auch für das Umfeld. Auch für die Fans, ich hoffe, sie sind dann im Frühjahr wieder da.“
… vor dem Spiel: „Es wurde von meiner Seite schon vor vier, fünf Jahren entschieden: Es ist mit meiner beruflichen Arbeit in der Lenzing AG unvereinbar und ist auch nicht mehr zeitgemäß im Profifußball. Hier gehören Leute hin, die sich mit der Mannschaft von der Früh bis am Abend mit der Mannschaft beschäftigen und nicht, dass am Nachmittag einer daherkommt, der ein bisschen ‚gscheit daherredet’. Mit dem heutigen Spiel wird meine Tätigkeit in der Profimannschaft beendet sein.“
Ante Bajic (SV Ried):
… über das Spiel: „Am Anfang gleich das Gegentor war bitter, aber wir haben uns nicht aufgegeben und gegenseitig gepusht. Wir sind top aus der Kabine hinausgekommen und haben schnell drei Tore gemacht und das hat uns sicher gutgetan. Wir haben füreinander gekämpft und das war das Um und Auf, sodass wir die Partie gedreht haben. Es ist einfach nur die Einstellung von uns und das hat nichts mit Zaubertrank zu tun, das ist einfach nur Mentalität. Wir haben geplant, mit einem Sieg heimzufahren und haben es geschafft und das ist natürlich ein gutes Gefühl.“
Gerald Baumgartner (freigestellter Trainer von SV Ried):
… über seine Freistellung als Trainer bei SV Ried: „Ich möchte nicht mehr lange darüber sprechen, das ist jetzt so passiert. Wir sind im Guten auseinandergegangen, ich habe das professionell aufgenommen. Wir konnten uns in die Augen sehen, Shake-Hands machen und dann war das Ganze für mich erledigt. Enttäuscht, ja, natürlich hätte ich gerne weitergemacht, zumindest bis zum Vertragsende, aber es haben dann die Entscheidungsträger die Konsequenz gezogen, mich freizustellen und das muss man dann auch so akzeptieren.“
Rainer Wöllinger (Geschäftsführer SV Ried):
… über die Freistellung von Gerald Baumgartner: „Wie es Gerald Baumgartner gestern schon gesagt hat, es ist sehr seriös diskutiert worden in der Vorstandssitzung und was wir besprochen haben, war hochprofessionell und das soll auch an diesem Rahmen bleiben. So eine Entscheidung kann nie gerecht sein und es hat in diesem Fall ihn getroffen. Er hat wahnsinnig viele Verdienste für SV Ried gebracht und das wollen wir in Erinnerung behalten:“
… über die Trainernachfolge: „Wir haben ein Trainerprofil erstellt, welchen Weg wir als SV Ried-Familie gehen wollen. Wir wollen uns nicht beirren lassen. Wir wollen das nicht in der Öffentlichkeit besprochen. Wir wollen etwas stiller arbeiten.“
Alfred Tatar (TV Experte):
… über das Spiel: „Drehen konnte Ried deswegen das Spiel, weil der Spielstand von 0:1 aus Rieder Sicht nicht gerecht war. Man war schon in der ersten Halbzeit die giftigere, bessere, gefährlichere Mannschaft, nur das Resultat war gegen sie. Sie haben ihre Leistung aus der ersten Halbzeit fortgesetzt und haben dann ihre Chancen genutzt. Wattens konnte an diesem Tag – mit Ausnahme des 1:0 – offensiv sehr wenig bewegen. Daher war es von der Spiellogik her ein verdienter Sieg und nicht unbedingt ein Drehen.“
Manuel Ortlechner (TV Experte):
… über die Freistellung von Gerald Baumgartner: „Die Tabellensituation ist nicht so, dass man sagen würde, man muss sich sofort vom Trainer verabschieden. Es kann fast nur etwas Zwischenmenschliches sein. Gerald Baumgartner hat auch gesagt, es gab den einen oder anderen im Vorstand, der nicht so ein Fan von ihm war und die haben sich angeblich durchgesetzt.“
Presseinfo Sky Österreich
20.12.2020