Volleyball

© Sportreport

Österreichs Volleyball-Nationalteam der Männer musste sich beim Qualifikationsturnier zur CEV EuroVolley 2021 in Chadera dem großen Gruppenfavoriten Bulgarien 0:3 (15:25, 18:25, 22:25) geschlagen geben. Damit ist Bulgarien als Gruppensieger fix bei der EM dabei.

Für Rotweißrot (4 Punkte) hat sich die Chance als einer der besten Gruppenzweiten zur EM zu kommen mit dieser Niederlage stark reduziert. Morgen geht noch das Duell zwischen Gastgeber Israel und Bulgarien in Szene.

Die Nummer 14 der Welt ließ gegen die ÖVV-Auswahl von Anfang an nichts anbrennen, ging im ersten Satz rasch mit 4:0 in Führung. Bei 3:11 nahm ÖVV-Teamchef Radovan Gacic einen Wechsel auf der Zuspieler-Position vor und brachte Max Thaller für Alexander Tusch. Dennoch ging der Satz klar mit 25:15 an die Bulgaren.

Im zweiten Durchgang ein ähnliches Bild: Auch diesmal schafften die Bulgaren schnell eine deutliche Führung (3:0) und hielten zunächst stets einen klaren Vorsprung von bis zu sechs Punkten. Erst in der Mitte des Satzes kam Österreich etwas ran und reduzierte den Rückstand durch einen Punkt von Niklas Kronthaler auf 13:16. Bulgarien aber spielte konsequent weiter und gewann auch diesen Satz klar: 25:18.

Der dritte Satz verlief hingegen etwas enger. Und das von Beginn an. Der Stand von 3:2 für Österreich bedeutete die erste Führung der Partie. Weitere sollten folgen: Wie bei 11:9, bei 12:9 oder bei 18:17. Allein, der Favorit nahm wieder Fahrt auf und verwandelte schlussendlich seinen zweiten Matchball zum 25:22. Ein souveräner Sieg der Bulgaren. Ganz anders als im ersten Spiel, als die ÖVV-Truppe sogar einem Punktgewinn nahe war.

Alexander Berger (15), Niklas Kronthaler (8) und Anton Menner (5) bzw. Tsvetan Sokolov (18), Todor Skrimov und Martin Atanasov (je 12). Bulgarien war im Angriff klar durchschlagskräftiger (39 zu 29 Punkte; Quote 60% zu 50%), servierte 10 Asse, Österreich nur eines (Fehler 16 zu 11). Auch bei den Blockpunkten hatte der mehrfache Medaillengewinner bei Welt- und Europameisterschaften klare Vorteile (11 zu 4 Punkte). Dem ÖVV-Team unterliefen weniger Eigenfehler (15 zu 21).

Österreich hatte die EM-Qualifikation ohne die verletzten Spieler Thomas Tröthann und Paul Buchegger bestreiten müssen.

Die „2021 CEV EuroVolley Men“ geht im Spätsommer mit 24 Mannschaften in Polen (Katowice, Gdansk, Krakow), Tschechien (Ostrava), Estland (Tallinn) und Finnland (Tampere) in Szene. Es qualifizieren sich die sieben Gruppensieger und die fünf besten -zweiten für die Endrunde. Hinzu kommen die Teams der vier Gastgeber und die Top-8 der EuroVolley 2019.

ÖVV-Stimmen zum Spiel
Kapitän Peter Wohlfahrtstätter:
„Im Vergleich zum ersten Spiel gegen Bulgarien haben wir heute schlechter serviert, dadurch haben wir unsere Taktik nicht umsetzen können. Wir haben durch unser Service die eigene Taktik zerstört. Die Bulgaren hatten gestern einen freien Tag, waren frisch und uns heute auch körperlich überlegen. Wir haben dieses Turnier gut begonnen, wenn wir ein, zwei Spieler mehr auf der Bank gehabt hätten, können wir es vielleicht durchziehen.“

Außenangreifer Anton Menner: „Sie wollten uns nach dem ersten Spiel zeigen, was sie drauf haben und haben uns mit dem Service in den ersten zwei Sätzen stark unter Druck gesetzt. Dann ist es ein bisserl besser geworden. Aber am Ende des Tages hat Bulgarien heute seine Klasse gezeigt.“

Teamchef Radovan Gacic:
„Heute hat Bulgarien wirklich wie eine Weltklasse-Mannschaft gespielt. Im ersten Spiel haben sie nicht so viel Druck mit dem Service gemacht. Heute waren aber wirklich alle stark. Sie haben auch viel mehr über die Mitte gespielt. Ich denke, sie sind die beste Mannschaft aller Quali-Gruppen. Wir haben es versucht, aber heute war Bulgarien einfach zu stark für uns. Wir wollten bei diesem Turnier mindestens sechs Punkte machen, das haben wir nicht geschafft, wir haben vier Punkte. Das bedeutet, dass die Möglichkeiten, sich zu qualifizieren, nur theoretisch sind. Leider hatten wir das schlechte zweite Spiel gegen Israel. Die Burschen haben jedenfalls sehr gut gearbeitet.“

Sportdirektor Gottfried Rath-Zobernig: „Ein bitteres Turnier-Ende. In der zweiten Hälfte des Turniers haben wir die Leistung nicht so bringen können, wie wir uns das vorgestellt haben. Das Spiel gestern gegen Israel war ein Knackpunkt. Beide Teams waren in der zweiten Hälfte des Turniers sehr gut auf uns vorbereitet. Wir haben bis zur nächsten Quali einige Hausaufgaben umzusetzen.“

ÖVV-Präsident Gernot Leitner: „Bulgarien war heute klar stärker als wir. Wir müssen an einer noch breiteren Basis arbeiten, nicht nur im Nationalteam, sondern in ganz Volleyball-Österreich. Das dauert natürlich eine gewisse Zeit, aber dann haben wir einen größeren Talente-Pool, um auch Ausfälle besser verkraften zu können. Jetzt heißt es konsequent weiterarbeiten in den nächsten Jahren.“

CEV EuroVolley 2021 Men Qualifiers
Pool B in Chadera/ISR

12.01.: Israel vs. Österreich 0:3 (25:27, 23:25, 20:25)
13.01.: Österreich vs. Bulgarien 1:3 (21:25, 25:20, 19:25, 22:25)
14.01.: Bulgarien vs. Israel 3:0 (27:25, 25:16, 25:22)
15.01.: Österreich vs. Israel 2:3 (21:25, 25:20, 25:27, 25:20, 11:15)
16.01.: Bulgarien vs. Österreich 3:0 (25:15, 25:18, 25:22)
17.01., 19:00: Israel vs. Bulgarien

die weiteren Gruppen
Pool A: Niederlande, Schweden, Kroatien – 2. bis 16. Mai
Pool C: Türkei, Nordmazedonien, Dänemark, Bosnien-Herzegowina – 11. bis 16. Jänner
Pool D: Spanien, Lettland, Moldawien, Zypern – bereits gespielt
Pool E: Slowakei, Rumänien, Schweiz, Albanien – 2. bis 16. Mai
Pool F: Griechenland, Montenegro, Aserbaidschan, Georgien – 2. bis 16. Mai
Pool G: Weißrussland, Portugal, Norwegen, Ungarn – 2. bis 16. Mai

Weitere Info unter: eurovolley.cev.eu

ÖVV-Kader
BERGER Alexander (Halkbank Ankara)
BERGER Markus (UVC Weberzeile Ried)
ECKER Clemens (TJ Sokol Wien V)
GRABMÜLLER Nicolai
JURKOVICS Mathäus (Volleyball Bisons Bühl)
KROISS Philipp (Cambrais Volley)
KRONTHALER Niklas (Volleyball Bisons Bühl)
KÜHL Lukas (SK Zadruga Aich/Dob)
LANDFAHRER Maximilian (SK Zadruga Aich/Dob)
RINGSEIS Florian (Volleyball Bisons Bühl)
SCHEDL Maximilian (TSV Raiffeisen Hartberg)
TUSCH Alexander (Sareema Volley)
THALLER Max (OFI Kreta)
WOHLFAHRTSTÄTTER (Peter Benfica Lissabon)
ZALLER Jan (VCA Amstetten NÖ)
MENNER Anton (Helios Grizzlys Giesen)

Presseinfo ÖVV

16.01.2021