
Am Sonntag stand in der 13. Runde der Tipico Bundesliga das Duell LASK vs. WSG Tirol auf dem Programm. Die Gäste aus Tirol fahren einen überraschenden, aber keineswegs unverdienten, 2:4-Auswärtssieg ein.
Das Spiel hätte beinahe mit einem Knalleffekt begonnen. In der zweiten Minute sorgten die Gäste für das erste sportliche Ausrufezeichen. Behounek setzte eine Freistoßflanke per Kopf an die Latte. Seinen Abpraller entschärfte LASK-Torhüter Schlager. In der Folge hatten die Gastgeber durch Ranftl in der 16. Minute den ersten offensiven Abschluss. Dieser fiel unter dem Abschluss „suboptimal gefährlich“. Anders präsentierten sich die Gäste. Ein Rieder-Freistoß (18.) und eine Großchance von Stürmer Baden Frederiksen (Anm.: Scheiterte an LASK-Torhüter Schlager, 21.) hätten für den Führungstreffer sorgen können. Die Tiroler hätten führen können, der Treffer fiel am Ende – wie so häufig – auf der Gegenseite. Mit dem ersten Schuss auf das Tor ging der LASK in Führung. Über Umwege landete der Ball bei Michorl.
Der zögerte nicht lange und traf mit einem satten Distanzschuss zur glücklichen 1:0-Führung (25.). Vier Minuten später sorgte eine Standartsituation für den – verdienten Ausgleichstreffer. Nach einem Eckball setzt sich Gugganig gegen Eggestein und Trauner trifft per Kopf zum 1:1. Dann war auf der Gegenseite wieder der LASK dran. Eggestein prüfte in der 33. Minute Gäste-Torhüter Oswald. Die Schlussphase der ersten Halbzeit hatte es in sich und war an Dramatik kaum zu überbieten. In der 37. Minute gegen die Gäste durch einen kuriosen Treffer in Führung. LASK-Torhüter Schlager übersieht Yeboah. Ein epochaler Fehler! Der WSG-Stürmer legt den Ball für Baden Frederiksen auf und dieser trifft ins leere Tor zum 1:2. Fünf Minuten später legten die Gäste den dritten Treffer nach. Yeboah kommt von einer Behandlungspause auf den Rasen zurück und wird gleich steil auf die „sprichwörtliche Reise“ geschickt. Er setzt sich in der Folge im Zweikampf gegen Cheberko durch, legt den Ball für Baden Frederiksen ideal auf und der trifft erneut unbedrängt zum 1:3 (42.). Keine 60 Sekunden später gelang der LASK der Anschlusstreffer. Ein Hammer von Holland bedeutete den 2:3-Pausenstand (43.).
Nach dem Seitenwechsel übernahm der LASK deutlich das Kommando und schnürte die Gäste tief in der eigenen Hälfte fest. Gruber (47.), Michorl (52.), nach einem Michorl-Freistoß verpasste Andrade und Holland denkbar knapp (58.) sowie Eggestein (65.) hätten für den Ausgleichstreffer sorgen können, wohl eher müssen. Das sechste Tor des Spiels fiel dann – erneut – gegen den Spielverlauf. Nach einem Foulspiel von Renner gegen Baden Frederiksen verhängte Schiedsrichter Kijas einen unstrittigen Elfmeter. Diesen verwandelte Yeboah lässig zum 2:4 (70.). Mit dieser Saison war die sprichwörtliche Messe gesungen. Der LASK lief zwar an. Dies war zwar optisch „schön anzusehen“, aber offensiv völlig ungefährlich. Sprichwörtlich dafür stand ein Schuss von Holland in der 91. Minute genau auf das Dach der Tribüne hinter dem Tor. Auf der Gegenseite hätte Petsos noch den fünften Treffer erzielen können. Es wäre am Ende wohl dem Guten zu viel gewesen.
Am Ende feiert die WSG Tirol einen überraschenden 2:4-Auswärtssieg beim LASK. Diese war aufgrund der qualitativ hochwertigen Torchancen keinesfalls unverdient. Der LASK hatte zwar ein optisches Übergewicht, konnte daraus allerdings überhaupt kein Kapital schlagen. Dazu kamen vermeidbare Fehler in der Verteidigung, die am Ende zur Heimniederlage für die Oberösterreicher sorgten. Der Titelkandidat muss sich in den nächsten Wochen gewaltig steigern, um in der Titelvergabe ein Wort „mitreden zu können“.
LASK vs. WSG Tirol 2:4 (2:3)
Raiffeisen-Arena/Pasching, ohne Zuschauer (Coronavirus-Pandemie), SR Kijas
Tore: Michorl (25.), Holland (43.) bzw. Gugganig (29.), Baden Frederiksen (37., 42.), Yeboah (71./Elfmeter)
LASK: Schlager – Andrade, Trauner, Cheberko (66./Filipovic) – Ranftl, Holland, Michorl (66./Madsen), Renner (83./Potzmann) – Gruber (65./Balic), Eggestein, Goiginger (83./Reiter)
WSG Tirol: Oswald – Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg – Rogelj (74./Gölles), Petsos (91./Toplitsch), Celic, Rieder (85./Pranter) – Yeboah (91./Hager), Baden Frederiksen (85./Dedic)
24.01.2021