Thanos Petsos Podcast

© Sportreport

Zu Gast im Sky Sport Austria Podcast „DAB | Der Audiobeweis“ waren Thanos Petsos, Spieler WSG Tirol, und TV Experte Alfred Tatar.

Alle Stimmen zu „DAB | Der Audiobeweis“

Thanos Petsos (Spieler WSG Tirol):
… auf die Frage, wie viel Spaß es derzeit macht, für die WSG Tirol zu spielen: „Wenn man sich die letzten Spiele anschaut, dann macht es schon Spaß. Davor hat es auch sehr viel Spaß gemacht, aber wenn man mit zwei Siegen und einem Unentschieden aus der Winterpause rauskommt, dann ist es umso besser und umso schöner. Es bestätigt auch den Lauf, den wir davor hatten. (… ) Wir sind auch von Verletzungen verschont geblieben, jeder ist soweit fit.“

… angesprochen auf die nicht optimalen Trainingsbedingungen in Tirol: „Kunstrasen halt, oder zum Teil auch nur Laufeinheiten. Aber die Woche in Malta war sehr wichtig, da hatten wir schönes Wetter. Aber ich glaube, dass man die Trainingsbedingungen, wo wir dieses Jahr trainieren, auch etwas überbewertet. Die Jungs sehen, dass die WSG bemüht ist und für die nächsten Jahre auch etwas vorangeht und aufgebaut wird. Ich sehe es positiv. Mich persönlich stört es nicht, wenn es laut ist und gebaut wird.“

… angesprochen auf das Erreichen der Top-6 und ob ein Nichterreichen eine Enttäuschung wäre: „Erstens will ja jeder Spieler seine Prämie einsammeln. Daher ist jeder Sieg wichtig. Schauen wir einmal, wo wir dann im Endeffekt landen. Aber ich denke, dass die letzten Spiele gezeigt haben, dass wir uns gefestigt haben und wir als Mannschaft auch reifer geworden sind. Auch nach Rückschlägen wie das zwischenzeitliche 0:1 gegen die Austria. Ich kann mich erinnern, dass wir die letzten drei Spiele, wo wir mit 0:1 gegen die Austria in Rückstand geraten sind, nicht mehr aufgeholt haben. Jetzt haben wir es geschafft. Ich glaube, dass pusht uns dann nochmals.“

… angesprochen auf seine derzeitige starke Form: „Ja, stimmt. Ich denke, dass es viel mit dem Trainer zusammenhängt, der mir alle Freiheiten gibt, die ich für mein Spiel auch brauche. Ich probiere, es bestmöglich zurückzuzahlen. (… ) Zusätzlich kommt dazu, dass genau die richtigen Spieler für unseren Spielstil geholt wurden. Es bestätigt einfach die Arbeit und das Auge von Stefan Köck, der zum Beispiel einen Nemanja Celic geholt hat, wo ich noch immer nicht verstehe, warum der LASK einen solchen Topspieler gehen lässt. Und auf den Seiten und Vorne sind wir auch mit viel mehr Tempo und Zielstrebigkeit ausgestattet. Wenn ich einen David Schnegg sehe, der auch vom LASK ausgeliehen ist, wie er hoch und runter marschiert, dann sind wir auf jeden Fall eine moderne Mannschaft im heutigen Fußball, wo es halt ständig hin und her geht.“

… über Chancen im Fußball: „Wenn ich von der WSG nicht die Chance bekommen hätte, mich wieder so zu entfalten und Spaß am Fußball zu haben, dann wäre ich wahrscheinlich immer noch vereinslos. Leider stirbt der Spielertyp ,Straßenfußballer´ ein bisschen aus, so wie Nemanja Celic und auch ich zum Teil einer bin.“

… auf die Frage, warum die Abstimmung im zentralen Mittelfeld mit Nemanja Celic so gut sei: „Diese Frage haben wir uns auch schon öfters gestellt. Ich glaube, dass wir eine gewisse Unbekümmertheit haben, wir einfach auf den Platz gehen und Spaß haben. Dann gehen halt viele Sachen auf. Diese Lockerheit ist auch das Wichtigste für mein Spiel. Seitdem ich wieder diese Lockerheit habe, kann ich ein richtig guter Fußballer sein. Wenn ich das nicht habe, wie bei der Leihe bei Rapid und mir mehr Gedanken mache, wie ich den Ball stoppen soll und über den nächsten Pass, dann kannst du mich in die Tonne kloppen. Wenn man das Selbstvertrauen und die Lockerheit hat, dann kann man im Fußball viel erreichen.“

… über Nikolai Baden Frederiksen: „Seit dem Wintertrainingslager hat er nochmals einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht.“

… auf die Frage, ob eine Rückkehr zu seinem Ex-Verein Rapid – nach Auslaufen seines Vertrages im Sommer bei der WSG – vielleicht eine Überlegung sei: „Das ist immer vorstellbar, weil der Verein noch immer wichtig für mich ist. Ich habe noch immer Kontakt zu manchen Leuten. Aber so weit würde ich gar nicht schauen. Die Ausleihe war nicht so von Erfolg gekrönt. Aber aller guten Dinge sind drei – sagt man ja immer. Aber da zum Teil auch ein bisschen etwas vorgefallen ist. Ich bin ein Mensch, der schon vergisst, aber man vergisst auch nicht alles. Schauen wir einmal.“

… über seine Zukunft und seinen körperlichen Zustand: „Körperlich fühle ich mich gut. Eigentlich besser als vor fünf Jahren, wo wir die englischen Wochen in der Europa League hatten. Ich weiß nicht, woran es liegt. Ich habe in meiner vereinslosen Zeit sehr viel an mir gearbeitet, aber auch der Athletiktrainer, der da ist, macht es sehr gut. Aber ich denke, dass mir auch diese neue Spielart im Fußball – mit mehr Sprints und Gegenpressing – ganz gut tut. 2014/15 war der Fußball ganz anders. Da hatte man 70 Prozent Ballbesitz, man hatte viel weniger schnelle Läufe und viel weniger Gegenpressing.“

… auf die Frage, was er Rapid diese Saison zutraut: „Sie sind sehr stabil. Schade war die Verletzung von Dejan Ljubicic, da hat man schon einen kleinen Einbruch gemerkt. Aber sie sind eine sehr, sehr moderne Mannschaft. Die Aggressivität im Gegenpressing ist richtig gut. Gerade im Heimspiel gegen die Austria, welches 1:1 ausgegangen ist, da waren sie so dominant. Dieses Spiel musst du gewinnen. Dieses Spiel hat mir gezeigt, dass sich der Fußball von Rapid sehr gut entwickelt hat. Mit dieser Mannschaft ist auf jeden Fall zu rechnen, weil sie alles haben. Sie können Ballbesitz, sie können pressen, sie können auch mal hoch und lang. Durch Ercan Kara haben sie einen super Spieler, der als ,Wandspieler´ fungiert und einen Knasmüllner, der auch wieder diese kreativen Momente hat und eine andere Facette ins Spiel bringt. Ich glaube, da ist einiges möglich für Rapid in dieser Saison.“

… auf die Frage, bei welchem Team in dieser Saison am meisten möglich sei: „Es ist echt nicht einfach zu beantworten. Jede Mannschaft ähnelt sich ein wenig, weil der Fußball wirklich in die Richtung gegangen ist, dass man entweder hoch presst oder man tief steht und auf Konter mit schnellen Spielern wartet. So schätze ich aktuell den Fußball ein. Klar sehe ich Salzburg als stärkste und reifste Mannschaft, weil sie auch aus einer halben Chance das Tor machen.“

… angesprochen auf das nächste Spiel gegen Hartberg: „Auswärts in Hartberg ist es immer schwer. Hartberg bleibt ihrer Linie treu, mit dem hinten rausspielen und dann schnell nach vorne. Ich bin gespannt, weil alle Spiele so ausgeglichen sind. Was uns aktuell stark macht ist, dass wir aus jeder kleinsten Chance ein Tor machen.“

… auf die Frage, ob er das gestrige Cup-Spiel seiner Ex-Vereine Werder Bremen gegen Greuther Fürth gesehen hat und für wen er die Daumen gedrückt hat: „Ich habe es, ehrlich gesagt, verpasst. Ich war in den letzten beiden Tagen im Entspannungsmodus und habe nicht viel Fußball geschaut, muss ich zugeben. Aber ich habe gesehen, dass Bremen gewonnen hat.“

… auf die Frage, ob seine Spiele in der Deutschen Bundesliga im Hinterkopf sind: „Ich bin kein Träumer. Aber ich weiß auch schon, dass ich – als ich vereinslos war – betteln musste, um eventuell bei einem Zweit- oder Drittligisten ein Probetraining zu machen. Der Fußball ist so schnelllebig. Da will keiner was von dir wissen, obwohl du fit bist – es war wurscht. Du warst in der Schublade drinnen und hattest keine Chance. Jetzt schaut es wieder anders aus, jetzt kommen wieder Vereine, wo man vor einem Jahr keine Chance gehabt hätte und jetzt kommen sie auf einmal. So ist es leider.“

… auf die Frage, ob er sich einen Verbleib bei der WSG vorstellen kann und sich auch seine Familie in Tirol wohl fühlt: „Wir fühlen uns mega wohl. Es ist nochmals etwas anderes, als zum Stadtleben, welches ich gewohnt war. Ich hätte es mir nicht vorstellen können, aber mir taugt es. Vor allem für den Kleinen, raus auf die Felder und Fahrrad fahren ist schon super. Und die Luft ist super. Man wird älter, man reift und braucht das Großstadtleben nicht mehr so“
 


 
Alfred Tatar (TV Experte):
… auf die Frage, wie stabil er die Tiroler sieht: „Wenn man sich ansieht, wie die ersten 45 Minuten – von allen Bundesligisten – in dieser Saison absolviert werden, dann ist die WSG Erster. Das ist dann schon eine Form von Stabilität. Wenn man diese Stabilität auch in der zweiten Hälfte ausbauen könnte, wo man siebenter ist, dann brauchen wir gar nicht die Frage stellen, ob Tirol unter den Top_6 ist oder nicht.“

… über die Rolle von Thanos Petsos bei der WSG: „Seine Rolle erinnert mich an Spieler wie Zlatko Junuzovic oder James Holland, die ähnliche Rollen bei ihren Vereinen haben. Wenn du in deiner Mannschaft sehr viele junge Spieler hast, die Lust zu rennen haben, dann benötigt es auch Spieler neben diesen Jungen, die auch einmal das Tempo drosseln können. Weil wenn du permanent nur Tempo machst, dann verlierst du die Kontrolle über den Spielrhythmus. Aber der Spielrhythmus ist das Wesentliche. Diese Spieler wissen, wann es einmal Zeit ist, Tempo wegzunehmen, wenn es der Situation nach gerade nicht angebracht ist. Diese Spieler benötigt man, um erfolgreich zu spielen. Wenn Trainer Silberberger ihm diese Rolle zugeteilt hat, dann weiß er es ganz genau, denn er ist ein Trainer, der es versteht, dass man nicht nur Gas gibt, sondern auch einmal Tempo wegnimmt.“

… auf die Frage was im Sommer mit Spielern wie Frederiksen, Schnegg und Anselm, die nur ausgeliehen sind, passiert, wenn man als Team so erfolgreich ist: „Ich denke, dass die Spieler, die ausgeliehen sind, keinen Gedanken daran verschwenden, was im Sommer sein wird. Wenn du bei einem Team bist, wo du erfolgreich bist und du Freude hast, weil du erfolgreich bist und Prämien bekommst – weil ein Profi schaut natürlich auch auf das Konto -, dann willst du es genießen. Was im Sommer ist, entscheiden sowieso andere Leute. Daher sind diese Spiele gut beraten, einfach zu versuchen, so viele Siege wie möglich zu holen und die beste Platzierung zu holen. Alles andere kommt nachher.“

… über den Sturm der WSG: „Kelvin Yeboah war früher der Chancentod und jetzt allerdings ist er mörderisch unterwegs, was das Abschließen betrifft. Zlatko Dedic, ein hervorragender Stürmer, hat momentan keinen Platz, weil vorne die zwei jungen Hunde in der Form ihres Lebens spielen. Diese Offensivabteilung kann jedem Gegner weh tun.“

DAB | Der Audiobeweis ist der Fußball- und Sport-Podcast von Sky Sport Austria. Hier diskutiert Kommentator Otto Rosenauer mit Moderator Martin Konrad, TV Experten und Gästen über die Tipico Bundesliga, das ÖFB-Team, Österreichs Legionäre und internationalen Fußball, wie die Deutsche Bundesliga, die Premier League, die UEFA Europa League sowie die UEFA Champions League.

Die neueste Folge ist ab sofort frei empfangbar auf www.skysportaustria.at/podcasts/dab-der-audiobeweis/ sowie auf den gängigen Plattformen Spotify, Apple Podcast, Google Podcast, FYEO und Deezer abrufbar

Presseinfo Sky Österreich

03.02.2021