Basketball

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Großer Rückstand, Aufholjagd, späte Führung und dann doch eine Niederlage. Das ist Basketball und das war der Samstagabend aus Sicht der UNGER STEEL Gunners Oberwart gegen die Swans Gmunden.

In einem Thriller mussten sich die bis zum Schluss kämpfenden Burgenländer der hochprozentig treffenden Gastmannschaft nach Verlängerung geschlagen geben (95:96). Der SKN St. Pölten Basketball zeigte im Aufeinandertreffen mit den Kapfenberg Bulls über 30 Minuten eine ansprechende Leistung – gegen einen Meisterschaftsanwärter wie die Bullen war das aber zu wenig. Die Steirer dominierten das letzte Viertel unter anderem dank starker Defense und gewannen klar mit 85:64.

UNGER STEEL Gunners Oberwart vs. Swans Gmunden
95:96 (13:23, 42:50, 60:66, 83:83)
Samstag, 17.30 Uhr – Sporthalle Oberwart

Zwei Top-Teams der Liga und ein Ausblick auf das Cup-Finale im März – das Aufeinandertreffen zwischen den Gunners und den Swans war im Vorfeld an Spannung kaum zu übertreffen und die Partie enttäuschte auch nicht. Zwar hatten die Oberwarter Startschwierigkeiten, was die von Anfang hochprozentig treffenden Gmunder ausnutzten und sich bis Ende des ersten Viertels auf 23:13 und in weiterer Folge sogar auf plus 15 absetzten, doch eine frühe Auszeit in Abschnitt zwei vom Coach der Burgenländer, Horst Leitner, brachte die Gunners wieder zurück in die Spur. Hohe Intensität und gute Reboundarbeit der Heimmannschaft ließ den Vorsprung bis Ende der ersten Halbzeit wieder etwas schmelzen (50:42).

Auch das dritte Viertel war auf beiden Seiten von viel Kampfbereitschaft geprägt. Dass die Schwäne stets die Oberhand behielten, lag vor allem am Guard-Trio Friedrich-Murati-Güttl, das sich am Samstag in Scoring-Laune präsentiere. Bei 66:60 für das Team von Anton Mirolybov ging es den Schlussabschnitt. In diesem entwickelte sich endgültig ein offener Schlagabtausch, beide Mannschaften zeigten sich treffsicher. Mehrere Führungswechsel waren die Folge. Allerdings ohne Führung endete das letzte Viertel, denn US-Guard Lawrence Alexander schoss seine Gunners mit einem Dreier wenige Sekunden vor Schluss in die Verlängerung (83:83). In dieser lag Oberwart dann sogar bereits fünf Punkte voran, ehe die Oberösterreicher ihre Klasse unter Beweis stellten und die Partie in der letzten Minuten noch drehten und so einen wahren Basketballkrimi mit 96:95 für sich entschieden.

Horst Leitner, Head Coach Oberwart: „Gratulation an Gmunden, sie haben sich den Sieg hart erkämpft. Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft, die beste Saisonleistung bis jetzt.“

Lawrence Alexander, Spieler Oberwart: „Es war ein gutes Spiel, Gmunden hat heute einfach extrem gut getroffen. Am Ende haben sie die entscheidenden Plays gemacht, was uns leider nicht gelungen ist. Hut ab vor Gmunden, sie haben unsere Fehler ausgenützt. Vor dem Spiel haben wir uns viel vorgenommen und das auch umgesetzt, aber Gmunden ist einfach ein sehr gutes Team. Ich freu mich schon auf das Duell im Cup.“

Anton Mirolybov, Head Coach Gmunden: „Glückwunsch an die Jungs zum Sieg. Die ersten 20 Minuten waren okay, die restlichen 20 Minuten waren schlecht. Oberwart spielt sehr aggressiv, aber in der Overtime waren wir genauso aggressiv und deshalb haben wir gewonnen.“

Enis Murati, Spieler Gmunden: „Ein Wahnsinnsspiel, es hätte für beide Teams ein Sieg sein können heute. Wir hatten einfach ein bisschen mehr Glück zum Schluss. So ein Spiel macht einfach noch mehr Lust auf das Cup-Finale.“

Beste Scorer: Lawrence Alexander 24, Sebastian Käferle 18, Renato Poljak 17 bzw. Daniel Friedrich 24, Enis Murati 20, Benedikt Güttl 18.

SKN St. Pölten Basketball vs. Kapfenberg Bulls
65:84 (19:17, 34:39, 51:49)
Samstag, 19 Uhr – bet-at-home Arena, St. Pölten

Eine konstante Leistung über 40 Minuten liefern – das war die Vorgaben von St. Pölten Head Coach Andreas Worzen vor dem Duell mit den Kapfenberg Bulls. 30 Minuten sollten es letztlich werden, denn mit dem Serienmeister aus der Steiermark wartete keine leichte Aufgabe auf den SKN. Dabei verlief das Auftaktviertel vielversprechend. Beide Teams begegneten sich absolut auf Augenhöhe, die Niederösterreicher machten vor allem in der Defense Druck und so den Bullen das Leben schwer. Nach zehn Minuten stand es somit auch 19:17 für die Heimmannschaft. In Abschnitt zwei konnte sich die Coffin-Truppe zwischenzeitlich auf plus acht absetzen, vor allem Flügelspieler Eric McClellan war in dieser Phase nur schwer am Zug zum Korb zu hindern. Aber auch der SKN präsentierte sich stark und verkürzte rasch auf minus zwei. Zur Halbzeit lagen die Gäste knapp mit 39:34 voran.

Die Minuten nach der Pause waren von mehreren Führungswechseln geprägt. Auf Seite der St. Pöltenr drückte nun Lukas Böck der Partie seinen Stempel auf, bis Viertelende erkämpften sich die Gastgeber so einen knappen 51:49-Vorsprung. Der Rückstand rüttelte die Bullen wach, denn diese starteten mit einem 14:0-Run in den Schlussabschnitt. St. Pölten wirkte genau in dieser Phase unkonzentriert, die nun defensiv fokussierten Kapfenberger nutzten das eiskalt aus. Allen voran Thomas Schreiner war nun nicht zu stoppen, die Niederösterreicher fanden keine Antwort und mussten nach drei starken Vierteln letztlich eine klare 65:84-Niedelage hinnehmen.

Kostas Oikonomoppoulus, Spieler St. Pölten: „Zuallererst Gratulation an Kapfenberg, sie haben wirklich gut gespielt. Wir hatten Phasen, in denen wir nicht so konzentriert waren, das war unser Problem. Daran arbeiten wir. Unser Blick ist jetzt auf das nächste Spiel gegen Gmunden gerichtet, ich bin guter Dinge.“

Roman Jagsch, Spieler St. Pölten: „Drei gute Viertel gegen Kapfenberg reichen nicht. Wir müssen weiter an uns arbeiten und schauen, dass wir es das nächste Mal besser machen.“

Thomas Schreiner, Spieler Kapfenberg: „Es war das erwartet harte Spiel, St. Pölten ist eine super Mannschaft mit super Spielern – allen voran Lukas Böck, einem der besten Spieler der Liga. Und das haben sie heute gezeigt, aber am Ende haben wir dann konzentriert verteidigt und gewonnen.“

Alex Herrera, Spieler Kapfenberg: „Es war ein schweres Spiel, auch wenn wir uns in der zweiten Hälfte absetzen konnten. Aber die ersten Minuten waren ein Kampf, sie haben uns mit ihrer Defense und Intensität das Leben schwer gemacht. Wir hatten dann einen guten Lauf, aber es gibt einige Bereiche, in denen wir besser werden müssen, trotzdem war das heute ein guter Sieg.“

Beste Scorer: Lukas Böck 14, Logan Schilder 12, Omar Krayem 10 bzw. Thomas Schreiner 18, Nemanja Krstic 17, Alexander Herrera 15.
 


 
Quali-Runde startet für Wolves mit Derby
Die Vienna D.C. Timberwolves haben den Grunddurchgang der bet-at-home Basketball Superliga mit drei Siegen beendet.

Gemeinsam mit dem BC GGMT Vienna, dem UBSC Raiffeisen Graz und den Arkadia Traiskirchen Lions geht es ab nun in der Qualifikations-Runde in sechs Spielen um die verbleibenden zwei Playoff-Plätze. Den Anfang macht am Sonntag auswärts das Wiener Derby (17.30 Uhr, live auf skysportaustria.at).

Auch nach der Halbierung der Punkte haben BC und UBSC (jeweils 9) allerdings immer noch einen klaren Vorsprung auf Lions und Wolves (jeweils 3).

Die Chance auf das Viertelfinale ist für die Wölfe also sehr gering, dennoch werden Jakob Szkutta und Co. versuchen, die Sensation zu schaffen. Andernfalls würde es in einer Best-of-five-Serie um Rang neun gehen. Der Verlierer dieser Serie müsste in die Relegation, falls es ein für die Lizenz angemeldeter Zweitligist in das B2L-Finale schafft.

Wolves setzen auf junge Österreicher
Im Gegensatz zur Konkurrenz in der Quali-Runde setzen die Timberwolves vornehmlich auf ihren Nachwuchs: Im Grunddurchgang gingen 84,8 Prozent der Spielminuten an Österreicher, unglaubliche 63,4 Prozent der Einsatzzeit an U22-Spieler. Das ist beispielsweise mehr als 88 Mal so oft, als beim Stadtrivalen die Youngsters auflaufen.

Der BC hat den Meistertitel als Ziel ausgegeben und verpasste überraschend den Sprung unter die Top-6. Mit dem ins Coaching-Team geholten Olympia-Silbermedaillen-Gewinner Aramis Naglic und Ex-EuroLeague-Center Vladimir Golubovic soll die Titeljagd nun über den Umweg Qualifikations-Runde in Angriff genommen worden.

Jonas John noch out
Beim letzten Duell kamen die Wolves ordentlich unter die Räder, am Sonntag will man eine bessere Leistung bringen.

“Der BC ist mit seinen international renommierten Spielern und Trainern klarer Favorit in der Qualifikationsrunde. Im letzten Duell haben wir unsere wahrscheinlich schlechteste Saisonleistung gezeigt, diesmal wollen wir uns an beiden Enden des Feldes kompakter präsentieren”, sagt Coach Hubert Schmidt.

“Uns erwartet im Derby wieder eine schwere Aufgabe, der BC Vienna ist uns in Sachen Größe, Athletik und Erfahrung klar überlegen. Wir wollen aber zeigen, dass wir aus dem letzten Spiel gelernt haben und solider spielen”, fügt Kapitän Pippo D’Angelo hinzu.

Jonas John ist zwar auf dem Weg der Besserung, steht aber noch nicht zur Verfügung. Lukas Ringhofer könnte nach seinen Schulterproblemen rechtzeitig fit werden.

Presseinfo Basketball Superliga/Vienna D.C. Timberwolves

06.02.2021