
Alessandro Hämmerle hat am Donnerstag auf der steirischen Reiteralm seinen elften Weltcup-Einzelsieg im Snowboardcross gefeiert! Der Vizeweltmeister aus Vorarlberg fuhr ein überragendes Rennen und gewann in der Entscheidung der Top 32 alle seine vier Läufe.
Im großen Finale setzte sich Hämmerle vor dem Spanier Lucas Eguibar, dem US-Amerikaner Mick Dierdorff und dem Kanadier Eliot Grondin durch. Bei der WM vor einer Woche im schwedischen Idre Fjäll hatte Eguibar noch hauchdünn im Fotofinish das bessere Ende für sich, beim Heimweltcup drehte der Österreicher nun jedoch den Spieß um. Hämmerle hat mit seinem zweiten Saisonsieg nach Valmalenco (ITA) mit 220 Punkten auch die Weltcupführung vor Grondin (162) und dem Niederländer Glenn de Blois (147) übernommen.
Überschattet wurde das Rennen von einem schweren Sturz von Jakob Dusek, der im Halbfinale nach einem Zweikampf mit dem Schweizer Kalle Koblet hart mit dem Kopf auf der Piste aufschlug. Der 24-jährige Niederösterreicher wurde mit dem Hubschrauber in das Diakonissen-Krankenhaus Schladming geflogen, wo eine Gehirnerschütterung diagnostiziert wurde. Dusek wird die Nacht zur weiteren Beobachtung im Spital verbringen. Dass der WM-Vierte im Endklassement Rang acht belegte, war angesichts des Sturzes nur eine Randnotiz.
„Ich habe mir am gestrigen Ruhetag noch einmal die Kurven genauer angeschaut und danach meine Bindungseinstellung verändert. Das war genau der richtige Schachzug, weil ich dadurch megasicher in den Kurven war, die mir davor doch etwas Sorgen bereitet haben. Im Endeffekt hat alles super funktioniert. Es ist natürlich ein Traum, wenn alles so aufgeht, wie man sich das vorstellt. Ein Weltcupsieg – noch dazu zu Hause – ist immer etwas Spezielles“, freute sich Alessandro Hämmerle, den aber auch der Sturz seines ÖSV-Teamkollegen Jakob Dusek nachdenklich stimmte.
„Im ersten Moment habe ich mir nur gedacht, hoffentlich trifft mich keine Schuld an dem Sturz, aber es ist nicht an einem Zweikampf zwischen uns beiden gelegen. Er konnte zum Glück nach einiger Zeit wieder aufstehen. Das hat mich doch ein wenig beruhigt, obwohl er noch etwas wackelig auf den Beinen war. Ich wünsche Jakob natürlich alles Gute und eine schnelle Genesung“, sagte Hämmerle.
Der Burgenländer Sebastian Jud erreichte das Viertelfinale und belegte als drittbester Österreicher Platz 16. „Ich bin im Viertelfinale gegen das Startgate gekracht, weil es für mein Gefühl ziemlich langsam aufgegangen ist. Ich habe zwar versucht, den Rückstand, den ich mir dadurch eingefangen habe, noch wettzumachen, aber für den Aufstieg ist es sich leider nicht mehr ausgegangen“, sagte Jud. Für Lukas Pachner (20.), Marco Dornhofer (21.), Julian Lüftner (23.), Andreas Kroh (25.), Luca Hämmerle (26.) und David Pickl (27.) war im Achtelfinale Endstation.
Pia Zerkhold, einzige Österreicherin im Damenfinale der Top 16, reihte sich in der Endabrechnung an der 15. Stelle ein. Der Sieg ging an die Italienerin Michela Moioli vor der US-Amerikanerin Lindsey Jacobellis und der Französin Chloe Trespeuch. Der Snowboardcross-Weltcup wird nach einer kurzen Pause am 4. und 5. März 2021 mit zwei Rennen in Bakuriani (GEO) fortgesetzt.
Presseinfo Österreichischer Skiverband
18.02.2021