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Am Samstag stand in der 18. Runde der Tipico Bundesliga das Duell Austria Wien vs. SCR Altach auf dem Programm. Die Gastgeber feierten am Ende einen deutlichen 5:1 (0:1)-Heimsieg. Im dichten Nebel zeigten beide Teams zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten.

Das Spiel begann wie allgemein im Vorfeld erwartet. Beide Mannschaften legten ihr Hauptaugenmerk auf eine kontrollierte Defensivarbeit. Offensives Risiko wurde von beiden Teams kaum eingegangen. Die Gastgeber erarbeiten sich in einem unterdurchschnittlichen Bundesligaspiel ein optisches Übergewicht und fand durch Fitz die erste gute Möglichkeit vor (13.). Wie allerdings schon gegen Hartberg, fehlte es den Veilchen an spielerischen Esprit und Durchschlagskraft. Nach 20 Minuten wurden die Gäste aus Vorarlberg deutlich mutiger. Dieser wurde dann auch belohnt. In der 23. Minute tauchte plötzlich Maderner, nach herrlicher Vorarbeit von Casar, vor Pentz auf. Der Austria-Torhüter hatte das bessere Ende für sich. 120 Sekunden danach gingen die Vorarlberger in Führung. Nach einer Flanke von Karic landet die Kugel bei Maderner. Sein Schussversuch wird zur idealen Vorlage für Obasi und der drückt den Ball zum 0:1 in die Maschen. Die Gäste blieben weiter die bessere, gefährlichere Mannschaft, Fischer scheiterte in Minute 29 an Austria-Torhüter Pentz. In der 38. Minute stand Bukta völlig alleine vor dem Veilchen-Goalie. Mit demselben Ausgang. Die Gastgeber wurden selten gefährlich. Die gefühlt beste Möglichkeit vergaben die Veilchen in der 41. Minute. Ein Freistoß von Jukic klatschte von der Latte zurück. Pausenstand 0:1! Aufgrund der Phase zwischen Minute 20 und 35, 40 eine definitiv verdiente Führung. Diese hätte klarer ausfallen können, vermutlich sogar müssen!

Die zweite Halbzeit begann mit einem Knalleffekt. Keine 20 Sekunden dauerte es bis zum 1:1-Ausgleichstreffer. Monschein schickt Pichler auf die Reise. Der legt quer auf Fitz und der Spielmacher sorgt für den zweiten Treffer des Spiels. Dieses Tor hätte allerdings nicht zählen dürfen! Pichler stand deutlich in Abseitsposition! Vier Minuten später hätten die Gäste wieder beinahe den Führungstreffer erzielt. Bukta überhob Pentz, in der Folge rettete Schösswendter für seinen geschlagenen Torhüter. Das Spiel stand auf „des Messers Schneide“. Was danach folgte ist in Wahrheit unerklärbar. SCR Altach zerlegte sich in der Folge in die Einzelteile. Dies hatte zwei Gründe. Zum einen agierten die Gastgeber körperlich viel präsenter und zielstrebiger. Auf der Gegenseite wurden die Vorarlberger von Minute zu Minute passiver. Ein Umstand der sich in der 56. Minute „rächen“ sollte. Sarkaria setzt Monschein steil auf die Reise. Der behält den Überblick und sieht Fitz. Sein Schuss wird von Anderson unhaltbar zum 2:1 abgefälscht (56.). Damit war die Gegenwehr der Vorarlberger völlig gebrochen! In der 68. Minute legten die Veilchen den dritten Treffer nach. Nach einer Freistoßflanke wird der Ball direkt vor die Beine des aufgerückten Innenverteidigers Schösswendter geklärt. Der hämmert die Kugel zum 3:1 in die Maschen. 240 Sekunden später gab es eine ähnliche Situation im Strafraum der Gäste. Handl setzte den Ball aber knapp darüber. Wenige Augenblicke später gab es den vierten Treffer. Haudum fälschte einen Sarkaria-Schuss unhaltbar zum 4:1 ab (72.). 180 Sekunden später legten die Veilchen den fünften Treffer nach. Nach einer Hereingabe von Pichler traf Sarkaria zum 5:1-Endstand (75.). Dieser hätte am Ende noch deutlich ausfallen können, wohl eher müssen. Pichler (78.), Sarkaria (81.), ein Lattenschuss von Handl (83.) sowie eine Doppelchance von Djuricin und Grünwald (92.) fanden tolle Möglichkeiten auf den sechsten Treffer vor. Es wäre aber am Ende „des Guten deutlich zu viel gewesen“. Für die Gäste kam es in der 89. Minute noch knüppeldick. Der bereits verwarnte Karic sah die Gelb-Rote Karte.

Eine fachliche detaillierte Analyse für dieses Spiel ist schwierig. Beide Mannschaften zeigten in Wahrheit zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten. Während die Gäste in der ersten Halbzeit ein deutliches Übergewicht an qualitativ hochwertigen Chancen hatten, zerbrachen die Altacher nach einer knappen Stunde in die Einzelbestandteile und gehen mit einer deutlichen, in dieser Höhe nicht unverdienten, Niederlage vom Spielfeld. Der Treffer zum 1:1 war zwar irregulär, allerdings dürfen sich die Vorarlberger definitiv nicht derart leichtfertig „in ihr Schicksal ergeben“. Nach diesem Spiel dürfen beide Teams definitiv nicht sofort zur Tagesordnung zurückkehren.

Austria Wien vs. SCR Altach 5:1 (0:1)
Generali Arena, ohne Zuschauer (Coronavirus), SR Heiß

Tore: Fitz (46., 56.), Schösswendter (68.), Haudum (72./Eigentor), Sarkaria (75.) bzw. Obasi (25.)

Gelb-Rote Karte: Karic (89./SCR Altach/Foul)

Austria Wien: Pentz – Teigl, Schösswendter, Handl, Wimmer – Martel – Fitz, Jukic, Sarkaria – Pichler (79./Djuricin), Monschein (74./Ebner)

SCR Altach: Kobras – Oum Gouet, Subotic (74./Bumberger), Dabanli (46./Anderson), Karic – Casar (69./Nussbaumer), Haudum, Fischer – Maderner, Obasi, Bukta (69./Stefel)

20.02.2021