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Ein erster, kleiner Schritt aus dem Sport-Lockdown ist getan! Seit Montag ist zumindest wieder Kinder- und Jugend-Vereinssport möglich.

Dieser Öffnungsschritt betrifft bundesweit rund 570.000 in Österreichs Sportvereinen gemeldete bis 18-jährige SportlerInnen, die nun im Freien bei einer Gruppengröße bis maximal 10 Personen und maximal zwei TrainerInnen ohne Körperkontakt in Vereinen trainieren dürfen. Dabei besteht für die Jugendlichen keine Testverpflichtung. Verpflichtend ist allerdings ein Präventionskonzept und die Registrierung aller TeilnehmerInnen. Nun müssen rasch weitere Erleichterungen auch für den restlichen Vereinssport folgen.

Anlässlich des ersten Öffnungsschritts aus dem Sport-Lockdown bat Sport Austria am Montag zu einem Medientermin auf die Hohe Warte in Wien. Nachwuchs-Teams des First Vienna Football-Club 1894 zeigten, wie ein Mannschaftstraining einer Kontaktsportart auf Basis der neuen Verordnung aussehen kann.

Sport Austria-Präsident Hans Niessl: „Der heutige Öffnungsschritt war wichtig für die physische und psychische Gesundheit unserer 570.000 in Sportvereinen gemeldeten Kinder und Jugendlichen, aber natürlich auch für unsere Vereine, die monatelang geschlossen waren. Diese Lockerung des Lockdowns haben auch Gesundheits-Expertinnen und -Experten zuletzt sehr stark eingemahnt. Der nächste Schritt muss nun die verantwortungsvolle Öffnung des restlichen Vereinssports sein. Dafür gibt es ausgezeichnete praxiserprobte Präventionskonzepte und mit der Med. Uni. Wien ausgearbeitete Handlungsempfehlungen. Mit dem der Regierung vorliegenden Sport Austria-Stufenplan ist die verantwortungsvolle Öffnung des gesamten Sports bis Ende März/Anfang April möglich. Zusätzlich werden wir auch aus der heute erfolgten weitergehenden Öffnung in Vorarlberg Erkenntnisse für den Sport ableiten. Kurz: Wir benötigen rasch weitere Lockerungen – auch für Erwachsene und Perspektiven für den gesamten Wettkampfsport, der noch immer pausieren muss. Freilich immer unter Berücksichtigung des aktuellen Infektionsgeschehens.“

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler: „Es hat viel Freude gemacht, den jungen Fußballerinnen und Fußballern der Vienna heute bei ihrem Comeback im Sportverein zusehen zu dürfen. Es hat gezeigt: Gerade die Jüngsten haben sich schon sehr danach gesehnt, sich wieder gemeinsam bewegen zu können. Es hat auch gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war, diesen Schritt trotz steigender Infektionszahlen zu setzen. Weitere Öffnungsschritte werden davon abhängen, wie sich das Infektionsgeschehen in Österreich entwickelt. Wenn wir alle zusammen- und durchhalten, wird es uns gelingen, bald mehr zu ermöglichen.“

ÖTV-Präsident Magnus Brunner: „Man sieht an den steigenden Mitgliederzahlen – 2020 konnten wir trotz mehrerer Lockdowns ein Plus von vier Prozent verzeichnen – wie hungrig die Menschen in diesem Land auf Tennis sind. Mit der heutigen Öffnung für das Kinder- und Jugendsporttraining in den Vereinen ist ein wichtiger Schritt zur Normalität erreicht. Die nächsten Öffnungsschritte sollten nach Ostern erfolgen. Ich bin zuversichtlich, dass die Entwicklung von Infektionen und der Fortschritt beim Impfen dann den Wegfall aller Einschränkungen für den Tennissport zulassen. Denn nicht überall in Österreich wird Tennis im April outdoor möglich sein. Am Beispiel Spitzensport hat man in den vergangenen Monaten gesehen, dass die Präventionskonzepte der Sportverbände funktionieren. Eine breite Öffnung der Sportvereine mit Testpflicht würde bei über zwei Millionen Vereinsmitgliedern zu einem immensen Ausbau des Testnetzes in Österreich führen. Damit kann frühzeitiges Erkennen von Infektionen und erfolgreiches Contact Tracing unterstützt werden.“

Vienna-Sportdirektor Markus Katzer: „Wir haben den Tag herbeigesehnt, sind sehr froh, dass die Mädchen und Burschen wieder trainieren können. Klar sind die Vorgaben eine Herausforderung, aber man kann alles organisieren. Mit der Kampfmannschaft ist derzeit leider kein Mannschaftstraining möglich. Als ÖFB-Cup-Viertelfinalist konnten wir allerdings im Winter drei Monate trainieren, haben viel getestet und hatten keinen positiven Fall. Wir sind also der Beweis, dass es auch im Amateurbereich funktionieren kann!“

Sport Austria-Vizepräsident Michael Eschlböck: „Der Startschuss für den Nachwuchs-Sport ist jetzt endlich erfolgt. Es war höchste Zeit! Wichtig ist aber auch, dass im nächsten Schritt, wie in unserem Fahrplan vorgesehen, von den Kindern und Jugendlichen körpernah – mit wöchentlichen Antigentests – trainiert werden kann. Im organisierten Sport, sprich in den Vereinen, kann die entsprechende Disziplin und Kontrolle sichergestellt werden – outdoor wie indoor. Ein Blick auf öffentliche Plätze zeigt jetzt schon, dass ansonsten bei besserem Wetter der Bewegungsdrang unkontrolliert, überall wo sich Gelegenheit bietet, stattfindet. Die Vereine sind also auch eine sinnvolle Kontrollinstanz um etwaige Infektionen zu entdecken. Vergessen wir aber auch nicht, den Ü18-Sport analog zu den derzeitigen Schritten wieder zuzulassen. Jedes durch Bewegungsmangel angehäufte Kilo an Körpergewicht kann einen schwereren Verlauf einer COVID19-Erkrankung nachsichziehen. So ist der Sport Partner in der Bewältigung der Pandemie!“

Folgende Änderungen gelten ab 15. März

Sport mit Kindern und Jugendlichen in Gruppen ist möglich

Wo? Outdoor

Wie? Mit 2 Metern Abstand

Wann? 6 bis 20 Uhr

Wer? Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahre)

Wie viele? Pro Gruppe max. 10 Kinder/Jugendliche zzgl. 2 volljähriger Betreuungspersonen (auf Sportstätten müssen 20 qm pro Person zur Verfügung stehen)

Tests: Alle Betreuungspersonen (ÜbungsleiterIn, InstruktorIn, TrainerIn…) müssen wöchentlich testen, sofern diese Sporteinheiten anleiten wollen. Es reicht allerdings, wenn spätestens alle sieben Tage ein negatives Ergebnis eines Antigen-Tests oder eines molekularbiologischen Tests auf SARS-CoV-2 vorliegt. Sollte kein Testnachweis vorliegen, muss von den Betreuungspersonen eine FFP2-Maske getragen werden. Sport Austria empfiehlt in diesem Zusammenhang das Testen, da der Sport als großer gesellschaftlicher Player (15.000 Vereine, 2 Mio. Mitglieder) als Teil der Teststrategie zu sehen ist und einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie und zu weiteren Öffnungsschritten beitragen kann.

Es besteht keine Testverpflichtung für die Kinder und Jugendlichen
COVID-19-Präventionskonzept ist notwendig (Inhalt: Hygieneregeln für SportlerInnen, Gesundheitscheck, Hygienemaßnahmen Infrastruktur und Material, Contact Tracing). Die Sport Austria-Handlungsempfehlungen können als Grundlage zur Erstellung eines COVID-19-Präventionskonzeptes herangezogen werden.

An einem Veranstaltungsort dürfen mehrere Zusammenkünfte gleichzeitig stattfinden, sofern durch organisatorische Maßnahmen (räumliche/bauliche Trennung, zeitliche Staffelung), eine Durchmischung der Personen ausgeschlossen wird.

Allgemeine Änderungen:
Klarstellung, dass jede Sportart mit 2m-Mindestabstand möglich ist. (also auch kontaktlose Trainingsformen von Mannschafts-/Kontaktsportarten)

Kurzfristige Unterschreitung des Mindestabstandes ist erlaubt (z.B. Tennis-Doppel)

Verpflichtendes Contact-Tracing: Sportstättenbetreiber, Veranstalter von Sportgruppen und Spitzensportveranstaltungen haben von Personen, die sich länger als 15 Minuten am betreffenden Ort aufgehalten haben, zum Zweck der Kontaktpersonennachverfolgung Vor- und Familiennamen, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse mit Datum und Uhrzeit des Betretens der Sportstätte zu erheben. Diese Daten sind der Bezirksverwaltungsbehörde auf Verlangen zur Verfügung zu stellen und müssen nach 28 Tagen gelöscht werden.

Sportcamps/Ferienlager im Sinne der außerschulischen Jugendarbeit sind outdoor und indoor möglich (Veranstaltungen im Rahmen dieser wieder mit 10 Kindern/Jugendlichen zzgl. 2 volljähriger Betreuungspersonen) – je nach Präventionskonzept kann hier sogar der Mindestabstand bzw. die Maske weggelassen werden.

Das Land Vorarlberg entwickelte aufgrund der Infektionslage eigene Maßnahmen, die sich vom Rest Österreichs unterscheiden.

Weitere Details unter den Sport Austria FAQ

Presseinfo Sport Austria

15.03.2021


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