Auf eigenem Eis findet der EC-KAC am Sonntagabend die erste von drei Möglichkeiten vor, die Viertelfinalserie gegen den EC VSV zu seinen Gunsten zu entscheiden und in die Vorschlussrunde aufzusteigen.
DIE ECKDATEN:
Mit einer Serienführung von 3:1 Siegen in Rücken empfängt der EC-KAC den EC VSV zum fünften Playoff-Viertelfinalspiel wieder auf eigenem Eis. Diese Begegnung wird am Sonntag mit Spielbeginn um 17.30 Uhr in der Stadthalle Klagenfurt ausgetragen. Erneut überträgt Puls24 (ab 17.10 Uhr) live im Free-TV und Livestream via puls24.at/eishockey, daher entfällt der Live-Ticker auf kac.at. Wie gewohnt sendet auch Radio Kärnten direkt aus der Halle, das Kärntner Eishockeymagazin beginnt um 17.04 Uhr.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC ließ auf seine beiden Heimerfolge in der bisherigen Viertelfinalserie (5:1 und 3:2) am Freitagabend auch seinen ersten Auswärtssieg folgen: Die Rotjacken setzten sich in Villach mit 3:2 durch und führen damit insgesamt mit 3:1. Einen solchen Vorsprung gaben die Klagenfurter in einer „Best-of-Seven“-Serie auch noch nie aus der Hand. Auf eigenem Eis lief es für Rot-Weiß zuletzt recht gut, in nur einem der letzten elf Heimspiele wurde man in regulärer Spielzeit (vom EC Salzburg) besiegt. Auch wenn die Rotjacken in den bisher vier Duellen ihr spielerisches Potenzial noch nicht zur Gänze entfalten konnten, fielen die Resultate insgesamt recht positiv aus. Mehr als die aktuell 3,50 pro Partie erzielten Treffer gelangen den Rotjacken in den Playoffs zuletzt 2008/09 (mit 3,59).
Der EC VSV, ohnehin personell dezimiert in das Viertelfinale gestartet, musste vor Spiel vier der Serie zwei weitere Ausfälle hinnehmen, mit schlankem Lineup verlangten die Adler den Klagenfurtern bislang aber – klammert man das erste Duell aus – viel ab. In sogenannten Elimination Games, in denen eine Niederlage das Saisonende bedeutet, schnitt Villach in der jüngeren Vergangenheit eher durchwachsen ab, sieben der letzten zehn Spiele dieser Art gingen verloren, den letzten Sieg verbuchte man im dritten Halbfinalspiel 2014 gegen den HCB Südtirol. Auf Klagenfurter Eis hatte Blau-Weiß zuletzt veritable Probleme, zu Torerfolgen zu kommen: Im Zuge der aktuell zwölf Auswärtsniederlagen in der Stadthalle hintereinander erzielte der EC VSV nie mehr als drei (und insgesamt nur 15) Treffer.
DIE ZAHLEN ZUM SPIEL:
5 – Im vierten Viertelfinalduell am Freitag zeichnete Samuel Witting für das Game Winning Goal der Rotjacken verantwortlich. Der im Sommer nach Klagenfurt zurückgekehrte Stürmer hat nun seit Beginn der Pick Round (zwölf Spiele) bereits fünf Treffer erzielt, mehr gelangen in diesem Zeitraum von allen KAC-Kaderspielern nur Matt Fraser (sieben).
5 – Matt Fraser hat in drei der vier bisherigen Playoff-Spiele getroffen und dabei insgesamt bereits fünf Tore erzielt. Der letzte KAC-Spieler, dem innerhalb einer Playoff-Serie mehr Treffer gelangen, war vor 19 Jahren Gerald Ressmann, der im Viertelfinale 2002 gegen den EK Zell am See sieben Mal anschrieb.
11 – In seiner Klubgeschichte lag der EC-KAC in „Best-of-Seven“-Serien bislang elf Mal mit 3:1 in Führung, in jedem dieser Fälle entschied er das Playoff-Duell letztlich auch für sich. Bei jedem der jüngsten zehn 3:1-Vorsprünge siegten die Rotjacken gleich im fünften Spiel der Serie, lediglich im Halbfinale 1997 erzwang der damalige Gegner Villach eine sechste Partie.
12 – Die Rotjacken haben jedes der letzten zwölf Heimspiele gegen den EC VSV gewonnen und damit am Sonntag die Chance, einen neuen Rekord für die längste Siegesserie gegen Villach auf eigenem Eis in der Geschichte des Kärntner Derbys aufzustellen: Die längste bisherige Aneinanderreihung von Heimsiegen gegen Blau-Weiß umfasste ebenfalls zwölf Partien – allerdings verteilt auf fast 25 Jahre (Januar 1953 bis Dezember 1977) und zwei Spielstätten (KAC-Platz in der Glangasse und Stadthalle).
19 – In der bisherigen Viertelfinalserie verbuchte kein Rotjacken-Spieler mehr kontrollierte Eintritte in die Offensivzone als Johannes Bischofberger, der auf 19 Zone Entries kam. Der flinke Flügelstürmer brachte das Spielgerät im Schnitt ein Mal pro 3:17 Minuten Time-onIce scheibenführend oder per vollständigem Pass über die offensive blaue Linie.
24 – Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 hat der EC-KAC insgesamt 24 Play-Off-Serien für sich entschieden. Dabei gingen die jeweiligen Series Clinching Goals, also die Game Winning Goals im letzten Serienspiel, auf die Konten von 23 verschiedenen Akteuren. Nur David Schuller (Viertelfinale 2002, Finale 2004) erzielte zwei solche Treffer. Aus dem aktuellen Kader verbuchten bislang nur Thomas Koch (Viertelfinale 2017) und Manuel Geier (Halbfinale 2017) Series Clinching Goals.
DER GEGNER:
Der EC VSV spielte bislang eine über weite Strecken eher durchwachsene Saison 2020/21: Noch nie in der gesamten Spielzeit (bislang 54 Partien) gelangen den Adlern drei Siege hintereinander. Genau ein solcher Streak wäre aktuell jedoch nötig, um das Viertelfinalduell mit dem Lokalrivalen aus Klagenfurt noch für sich zu entscheiden.
Allerdings performten die Draustädter in den vergangenen Wochen insgesamt deutlich besser als im Grunddurchgang, zwei aufeinanderfolgende Niederlagen, wie sie in den beiden jüngsten Duellen mit dem EC-KAC hingenommen werden musste, kassierte BlauWeiß zuletzt Anfang Februar.
Villachs Spiel war heuer bislang sehr stark von den unter Vertrag genommenen (im Saisonverlauf insgesamt 16) Importspielern abhängig: 44,6 Prozent der Plätze in den bisherigen Lineups gingen an Legionäre, diese zeichneten zudem für 78,6 Prozent aller Scorerpunkte und sogar 82,6 Prozent aller Treffer (114 von 138) verantwortlich. Unter den zwölf teaminternen Topscorern des EC VSV findet sich – auf Rang neun – mit Martin Ulmer nur ein einziger österreichischer Crack. Der Vorarlberger präsentierte sich auch in den bisherigen Playoffs in guter Form und traf in drei der vier Begegnungen. Damit schrieb er gegen den EC-KAC heuer bislang öfter an (vier Mal) als gegen alle übrigen neun ICEKontrahenten zusammen (drei Mal).
Das Duell Villach gegen Klagenfurt gab es in Österreichs Eishockeygeschichte in Bewerbsspielen bislang 337 Mal, mit 176:142 Siegen bei 19 Unentschieden spricht die historische Bilanz klar für Rot-Weiß. War das Fazit aus direkten Begegnungen seit der LigaNeugründung (2000) bis vor wenigen Jahren noch recht ausgeglichen, so zog der Rekordmeister zuletzt auch in dieser Wertung davon: 22 der jüngsten 29 Konfrontationen gingen an den EC-KAC.
DIE PERSONALIEN:
Der EC-KAC dürfte auch Spiel fünf der Viertelfinalserie mit dem gleichen Lineup bestreiten, das schon in den ersten vier Begegnungen zum Einsatz kam. Verteidiger Martin Schumnig macht im Genesungsprozess weiter gute Fortschritte, hinsichtlich seiner Rückkehr in den Spielbetrieb werden jedoch keine Risiken eingegangen. In jedem Fall nicht zur Verfügung stehen den Rotjacken die Langzeitverletzten David Fischer, Paul Postma und Dennis Sticha, die aktuell allesamt noch deutlich vom Wiedereinstieg ins Eistraining oder gar einem Comeback entfernt sind.
DER KOMMENTAR:
„Man sagt, dass der vierte Sieg in einer Serie der schwerste sei, dementsprechend gewappnet gehen wir in diese Partie. Am wichtigsten ist für uns, dass wir unser System präzise umsetzen, das gelang uns beim Auswärtssieg am Freitag über weite Strecken, auch wenn wir es gegen Ende hin in meinen Augen unnötig spannend gemacht haben. Steigern möchten wir uns vor allem auch in den Special Teams: Im letzten Duell kassierten wir einen Gegentreffer bei numerischer Unterlegenheit, weil ich meinen Gegenspieler gewähren ließ, im Powerplay konnten wir trotz fünf Gelegenheiten nicht anschreiben. Wir streben danach, eine gute, ausgeglichene Leistung abzuliefern, dann haben wir beste Chancen auf den Sieg.“ (Johannes Bischofberger, Stürmer EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
20.03.2021