Zu Gast im Podcast „DAB | Der Audiobeweis“ waren Markus Schopp, Trainer TSV Hartberg und TV Experte Alfred Tatar.
Alle Stimmen zu „DAB | Der Audiobeweis“
Markus Schopp (Trainer TSV Hartberg):
… über das buchstäbliche Verpassen der Meistergruppe in letzter Minute: „Es war kein leichter Moment. Es ist auch von der Art und Weise relativ bitter und von der Dramaturgie her etwas, was man sich als Außenstehender wünscht, als Beteiligter würde man sich eher was anderes wünschen. Aber so ist das Spiel und es ist der Grund, warum wir das Spiel alle so lieben und in Wahrheit auch für diese Momente leben.“
… sein Resümee des Grunddurchgangs: „Über die 22 Runden hin war es ein guter Grunddurchgang, den wir gespielt haben, unter erschwerten Bedingungen heuer. Für die kleinen Vereine heißt es, im richtigen Moment zu punkten und im richtigen Moment keine Verletzten zu haben. Alles Dinge, die wir heuer vielleicht nicht so hatten, wie im letzten Jahr. Trotzdem nur sieben Niederlagen, davon vier Stück gegen die Top 2 Mannschaften, dazu die Niederlagen gegen den WAC, Sturm und die ärgerliche Niederlage gegen Ried auswärts. Alles in allem – ein sehr, sehr kompliziertes Jahr. Wir haben heuer auch das eine oder andere Tor zu viel bekommen, aber den großen Unterschied zum letzten Jahr macht das aus, was wir vorne treffen. Da waren wir letztes Jahr wesentlich effizienter.“
… über das letzte Spiel im Grunddurchgang, wo man die Chance auf die Meistergruppe in der Nachspielzeit vergeben hat: „Wenn Zuschauer im Stadion gewesen wären, dann wären die letzten Minuten dieses Spiels anders verlaufen, aufgrund der Welle und der Stimmung, die wahrscheinlich im Stadion gewesen wäre.“
… angesprochen auf die Qualifikationsgruppe: „Wir haben uns über die ersten 22 Runden eine tolle Ausgangssituation geschaffen, im Vergleich zu den anderen Mannschaften. Aus dieser Situation gilt es das Maximum herauszuholen. Wir wissen, dass wir gegen all diese Mannschaften verlieren können, aber wissen auch, dass wir gegen all diese Mannschaften gewinnen können. (… ) Mit einem Spiel in Ried und dann im nächsten Spiel zu Hause gegen die Austria ist es eine Situation, wo man als Hartberg ein klares Statement absetzen kann. Wir sind der Meinung, dass wir in dieser Saison viel erreichen können.“
… über die Entwicklung in Hartberg: „Mit dem Erreichen der letztjährigen Meisterrunde, des Erreichens des fünften Platzes und mit den Siegen gegen die Austria, um nachher im internationalen Geschäft zu sein, hat sich doch schon etwas verändert. Für mich war es in den ersten Runden (der heurigen Saison, Anm.) extrem merkbar, weil wir schon als eine Mannschaft wahrgenommen wurden, die in dieser Saison den Anspruch haben muss, gegen jede Mannschaft zu performen. (… ) Was uns heuer gefehlt hat, war die Effizienz. 25 erzielte Tore sind für das, was wir teilweise produziert haben, viel zu wenig. Wir hätten uns in vielen Spielen öfters belohnen können. Wir haben viel zu viel Aufwand für viel zu wenig Ertrag. Für das haben wir auch oft zu viele Tore bekommen. Da gilt es für uns, diese Balance und Mischung zu finden.“
… angesprochen auf das ÖFB-Team: „Zutrauen tu ich der Mannschaft alles, weil sie einfach über gewaltige Qualität verfügt und an guten Tagen jeden Gegner mehr als nur ärgern kann. Wir haben Spieler, die Woche für Woche auf top Niveau Leistung bringen. Für diese Spieler ist es dann auch nichts Außergewöhnliches, in einem riesengroßen Stadion zu spielen und am Punkt X die Leistung abzurufen.“
… über den ÖFB-Teamchef Franco Foda und Kritik an seiner Person: „Es ist schon zu erwähnen, dass der Franco mit dem Punkteschnitt – glaube ich – der erfolgreichste Nationalteam-Trainer ist, den wir je hatten. Er ist ein Trainer, der die Dinge richtig einschätzen kann, der sein Team nie größer macht, wie es der Gegner erlaubt. Fakt ist, dass er mit seinen Entscheidungen unglaublich erfolgreich ist und oft das richtige Gespür für den Moment hat und dadurch ein Garant ist, Mannschaften dort hinzuführen, wo man sie erwartet. Eine der größten Stärken vom Franco ist es, den Gegner richtig zu definieren, richtig die Stärken und Schwächen einzuschätzen und die denen seiner eigenen Mannschaft gegenüberzustellen und dann die richtigen Entscheidungen zu treffen.“
… angesprochen auf Yusuf Demir: „Ein unglaublicher Spieler, phantastische Technik, Torgefahr, Auge für den letzten Pass. Bringt so alles mit, was man sich von einem guten Spieler erwartet. Aber von solchen Spielern gibt es auch sehr, sehr viel. Die Frage ist, welche dieser Spieler schaffen es dann ganz nach oben und schaffen es, sich kontinuierlich oben zu halten? Man muss ihm die Zeit geben.“
… über seine Ziele mit Hartberg und auf die Frage, wie lang man ihn noch in der Bundesliga sieht: „Als Trainer ist man immer gut beraten, den Moment zu genießen. Es kann schnell in unterschiedliche Richtungen gehen. Wir steuern dem 100. Spiel beim TSV Hartberg zu. Das ist für mich schon ein toller Entwicklungsschritt. Aber klar ist auch – man versucht immer nach Höherem zu streben. Ich hatte das Glück, als Spieler in tollen Ligen zu spielen. Ich müsste lügen, wenn ich sage, wenn es sich einmal ergeben sollte, nicht auch einmal als Trainer ins Ausland gehen zu wollen. Aber ich bin mir bewusst, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, in der Österreichischen Bundesliga zu arbeiten.“
… angesprochen auf Vertragsgespräche mit TSV-Obmann u. Sportdirektor Erich Korherr: „Es ist jetzt der Punkt gekommen, sich über Personalien Gedanken zu machen. Daher gibt es in dieser Phase dann Gespräche. Ich kann mir viel vorstellen, wenn die Perspektive passt. Es bedarf halt nur dieses großen Bildes, was mir der Verein gibt. Ob es zu einer Einigung kommt, kann und will ich auch gar nicht kundtun.“
Alfred Tatar (TV Experte):
… über Hartberg: „Hartberg hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie aus ihren Möglichkeiten eigentlich das Optimum herausholen. Heuer war es nicht ausreichend genug, um für die Top 6 bereit zu sein. Trotzdem ist auch das, der siebente Platz und fast dabei, ein Erfolg, wenn man bedenkt, wer Hartberg ist und was Hartberg in der Liga darstellen soll.“
… angesprochen auf die Rolle von Hartberg in der Qualifikationsgruppe: „Aus meiner Sicht ist Hartberg aufgrund der Platzierung mit Platz 7 und aufgrund der gezeigten Leistungen der Favorit in dieser Gruppe. Ich behaupte, dass Hartberg Siebenter oder Achter wird, dann dieses eine Spiel hat und dann eben gegen den Fünften das Playoff um diesen Conference League Platz spielen wird. Da ist dann alles möglich, da man gezeigt hat, dass man gegen Teams wie den WAC oder vielleicht auch Sturm – wenn es die erwischt – auch mithalten kann.“
… über die Entwicklung von und in Hartberg: „Da muss man zwei Dinge auseinanderhalten. Das eine ist die Entwicklung des Vereins. Da hat Hartberg in den Jahren, wo man in der Bundesliga ist, natürlich sehr viel geleistet. Der zweite Aspekt ist die Entwicklung der Mannschaft. Jetzt ist man Favorit in der Qualifikationsgruppe. Das ist eine andere Herausforderung, als wenn man in der Meistergruppe der Underdog wäre. Für die Entwicklung der Mannschaft ist es eine ganz wichtige Erfahrung, nicht einmal der Underdog zu sein, sondern der Favorit zu sein. Da sieht man dann, wie ein Team auf diese Herausforderung reagieren kann, dass man als kleines Hartberg nach Ried oder zur Admira fährt und sagt: Eigentlich ist man der Favorit, weil wir einfach besser sind. Das ist eine große Challenge. Deshalb glaube ich, dass die heurige Saison für die neue Saison eine ganz besondere und wichtige Erfahrung ist, dass man als Team wachsen kann.“
DAB | Der Audiobeweis ist der Fußball- und Sport-Podcast von Sky Sport Austria. Hier diskutiert Kommentator Otto Rosenauer mit Moderator Martin Konrad, TV Experten und Gästen über die Tipico Bundesliga, das ÖFB-Team, Österreichs Legionäre und internationalen Fußball, wie die Deutsche Bundesliga, die Premier League, die UEFA Europa League sowie die UEFA Champions League.
Die neueste Folge ist ab sofort frei empfangbar auf skysportaustria.at/podcasts/dab-der-audiobeweis/ sowie auf den gängigen Plattformen Spotify, Apple Podcast, Google Podcast, FYEO und Deezer abrufbar
Presseinfo Sky Österreich
25.03.2021
