Österreich, Färöer, #AUTFRO

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In der WM-Qualifikationsgruppe F stand am Sonntag das Duell Österreich vs. Färöer auf dem Programm. Die ÖFB-Auswahl feierte im Ernst-Happel-Stadion einen glanzlosen 3:1 (3:1)-Arbeitssieg.

Das Spiel hätte gleich mit einem Knalleffekt beginnen können. Bereits nach 38 Sekunden hatten die Gastgeber den ersten gefährlichen Angriff. Eine Hereingabe von Alaba viel aber viel zu nahe auf das Tor gezogen aus. So war dieser Ball am Ende eine einfache Übung für Färöer-Goalie Nielsen. Die Feldüberlegenen Gastgeber hatten in der fünften Minute den nächsten Abschluss. Ein Schuss von Lainer wurde in höchster Not geblockt. Das Spiel selbst entwickelte sich wie im Vorfeld erwartet. Die an vier Positionen veränderte ÖFB-Nationalteam übernahm das Kommando über das Spiel. Die Gäste verlegten sich auf hohe Bälle in der Vorwärtsbewegung, den häufig zitierten „zweiten Ball“ und Standartsituationen. Diese fielen jedoch „überschaubar gefährlich“ aus. In der zehnten Minute hatten die Färöer durch Kapitän Hansson den ersten guten Abschluss. Sein Schuss ging „gar nicht mal so knapp“ am Tor von Schlager vorbei. In der 13. Minute war zum ersten Mal der Tor der Gäste richtig gefordert. Nach einer Kopfballablage von Kalajdzic zog Sabitzer ab. Sein Schuss konnte Nielsen mit einer Glanzparade abwehren. Aus dem folgenden Eckball scheiterte Baumgartner mit einer Oberschenkelverlängerung an der Innenstange und dann erneut am Gäste-Goalie. Auf der Gegenseite wirkte Teamtorhüter Schlager bei einem Freistoß von Hendriksson alles andere als sicher. Die Unzulänglichkeiten in der Verteidigung setzten sich in der 19. Minute fort. Nach einem Eckball von der rechten Seite „verweigerte“ Trauner den Luftzweikampf gegen Nattestad. Der Innenverteidiger der Gäste hatte wenig Mühe den Ball zum 0:1 einzuköpfen. Eine Situation die zwar im Graubereich war, allerdings war der Gegentreffer aufgrund der „körperlichen Passivität“ durchaus gerechtfertigt! Ein Weckruf für das statische, in Wahrheit weit unter den Möglichkeiten agierende Nationalteam? Weit gefehlt! Es dauerte bis zur 26. Minute ehe ein Fernschuss von Alaba wieder für Aufregung sorgte. Torhüter Nielsen war allerdings zur richtigen Zeit im bedrohten Eck. 120 Sekunden später hatten die Gäste die nächste dicke Möglichkeit. Bei einem Kopfball von Torschützen Nattestad konnte sich Torhüter Schlager auszeichnen. Weitere 120 Sekunden später gelingt Österreich der Anschlusstreffer. Dieser hatte sich davor nicht unbedingt angekündigt. Nach einem Eckball wird der Ball zum freistehenden Dragovic verlängert. Der aufgerückte Innenverteidiger behält die Nerven und den Überblick und netzt zum 1:1 ein. Nun wurden die Gastgeber auch deutlich gefährlicher. Zunächst hätte eine abgefälschte Alaba-Flanke an die Oberkante der Latte beinahe den Führungstreffer bedeutet. Dieser fiel in der 37. Minute. Eine Vorlage von Kalajdzic wurde abgefälscht und somit zur idealen Vorlage für Baumgartner. Der ist schneller am Ball als sein Gegenspieler und trifft zum 2:1. Nun war die Gegenwart der – in Wahrheit bieder agierenden – Gäste gebrochen. In der 44. Minute legte die ÖFB-Auswahl den dritten Treffer nach. Die Gastgeber konterten dabei im eigenen Stadion eiskalt. Baumgartner legte den Ball für den hinterlaufenden Alaba auf. Seine Hereingabe drückte der mitgelaufene Kalajdzic zur 3:1-Pausenführung in die Maschen. 15 Minuten „Normalform“ reichten um eine Gästeführung zu drehen und mit einem deutlichen Vorsprung in die Kabine zu gehen.

Nach der Pause setzte sich der Trend der Schlussphase der ersten Halbzeit fort. Auf weiterhin überschaubarem Niveau war die ÖFB-Auswahl die deutlich überlegene Mannschaft. Ein guter Fernschuss von Alaba setzte in der 47. Minute das erste Ausrufzeichen. In der Folge hatte die ÖFB-Auswahl drei gute Möglichkeiten um das Spiel vorzeitig, deutlich zu entscheiden. In der 49. Minute verfehlte Trauner eine – gefühlt nicht ganz so „gewollte“ – Vorlage von Kalajdzic knapp. 180 Sekunden später lief Baumgartner nach Steilpass von Alaba alleine auf das Gäste-Tor zu. Der Hoffenheim-Legionär setzte den Ball allerdings neben das Tor. 60 Sekunden danach hätte erneut Baumgartner den vierten Treffer erzielen können. Es blieb beim Konjunktiv! In der 65. Minute hätte der eingewechselte Schöpf mit einer Direktabnahme für einen Treffer aus der Rubrik „Tor des Monats“ sorgen können! Tat er allerdings nicht, der Ball ging am Tor vorbei! Der ÖFB-Auswahl fehlte in dieser Phase des Spiels allerdings der nötige Nachdruck sowie die Zielstrebigkeit um in die gefährlichen Zonen hineinzukommen. In der 85. Minute kam es dann noch zur ersehnten Premiere von Rapid-Talent Demir im Nationalteam. In Erscheinung setzen konnte er sich am Ende nicht mehr. Endstand im Ernst-Happel-Stadion 3:1!

Am Ende steht ein „glanzloser Arbeitssieg“ mit „viel Luft nach oben“. Die ÖFB-Auswahl lieferte erneut eine enttäuschende, in Wahrheit uninspirierte Leistung ab! Gegen stärke Gegner würde eine solche Leistung definitiv „reichen“. Die Gäste von den Färöer agierten wie erwartet „bieder“ bis „limitiert“. Ein deutlicherer Sieg wäre möglich gewesen. Eine gute Tordifferenz ist vermutlich von Nöten um sich für die Endrunde in Katar zu qualifizieren. Somit fällt dieser Abend wohl unter die Rubrik „doppelt bitter“. Dieses Spiel wirft definitiv weiter große Fragezeichen nach dem Leistungsvermögen des Nationalteams auf. Dies darf man als „kein gutes Zeichen“ im Jahr der EM-Endrunde bezeichnen …

Österreich vs. Färöer 3:1 (3:1)
Ernst-Happel-Stadion, ohne Zuschauer (Coronavirus), SR Monzul (UKR)

Tore: Dragovic (30.), Baumgartner (37.), Kalajdzic (44.) bzw. Nattestad (19.)

Österreich:
A. Schlager – Lainer (76./Trimmel), Trauner, Dragovic, Ulmer – Schaub (85./Demir), Grillitsch, Alaba (64./Schöpf), Baumgartner (79./Onisiwo) – Kalajdzic (63./Gregoritsch), Sabitzer

Färöer: Nielsen – Rólantsson, Nattestad, Vatnsdal (59./Andreasen), Davidsen – S. Vatnhamar (59./Bjartalid), G. Vatnhamar, Hansson (81./Olsen), Hendriksson – Edmundsson (74,/Knudsen), M. Olsen (58./P. Johannesen)

28.03.2021