DTM

© Sportreport (Symbolbil)

Für die Einstufung der GT3-Rennwagen der DTM setzt die Rennserien-Organisation ITR auf die Erfahrung des weltweit agierenden Automobil-Dienstleisters AVL. Das über 11.000 Mitarbeiter zählende Unternehmen mit Hauptsitz in Graz in Österreich ist aktuell in 15 Rennserien involviert, darunter auch die Formel 1 und die US-Stockcar-Rennserie NASCAR.

Die GT3-Rennwagen, nach aktuellem Stand von Audi, BMW, Mercedes, Ferrari und McLaren, werden über eine DTM-eigene „Balance of Performance“, kurz BoP, eingestuft, die für höchste Chancen-Gleichheit und somit für spannende Rennen sorgt. Dabei werden in erster Linie unterschiedliche Fahrzeug-Konzepte wie Front-, Mittel- und Heckmotor sowie Motoren-Varianten – Acht- oder Zehnzylinder, Turbo- oder Saugmotor – berücksichtigt. Die Angleichung des Leistungsspektrums erfolgt unter anderem durch Anpassungen des Fahrzeuggewichtes, der Fahrhöhe, des Lufteinlasses bzw. des Ladedrucks.

Zwischen zwei Trainingssessions: Computer-Simulation von bis zu 100.000 Runden
AVL setzt bei der Fahrzeug-Simulation und Berechnung der BoP auf jahrzehntelange Erfahrung im Motorsport, vor allem in den Bereichen Antriebsstrangentwicklung, Fahrzeug-Simulation, Prüfstände und Prototypen-Herstellung. Das zentrale Element der BoP-Berechnung ist die von AVL über Jahre entwickelte Software VSM™ Race (Vehicle Simulation Model). Die vielfältig einsetzbare Software VSM™ Race gibt den AVL-Ingenieuren beispielsweise die Möglichkeit, zwischen zwei Trainingssessions in kürzester Zeit mittels Cloud Computing bis zu 100.000 Runden zu simulieren.

„Seit mittlerweile 20 Jahren arbeitet AVL mit der Software VSM™ Race daran, verschiedene Fahrzeug- und Antriebssysteme miteinander zu vergleichen“, erläutert Ellen Lohr. Die bislang einzige weibliche Siegerin eines DTM-Rennens hat zum Jahresbeginn bei AVL die Position des Motorsport-Direktors übernommen. „Unser Anspruch ist es, mit unseren Ingenieuren und zusammen mit der ITR eine effektive BoP als Fundament für spannenden Motorsport zu erstellen.“

Im Unterschied zu anderen Fahrzeug-Einstufungen, die unter anderem die Erkenntnisse eines realen Testfahrers integrieren, setzen ITR und AVL RACING in ihrer engen Zusammenarbeit auf modernste, virtuelle Laborbedingungen unter Einbeziehungen eines großen Datenbestands sowie eigener Datenzuflüsse aus Testfahrten, Trainings und Rennen der DTM-Saison. Bei der BoP-Modellerstellung in einem virtuellen Umfeld ist der Ausschluss von Umgebungsfaktoren oder tageszeitabhängigen Temperaturunterschieden wichtig. Allerdings werden bei der Erstellung der streckenabhängigen BoP-Vorgaben sehr wohl Wetter und Streckenbeschaffenheit berücksichtigt, da Temperatur und Umgebungsluftdruck einen relevanten Einfluss auf die Motorleistung haben, ebenso wie das tatsächliche Haftungs-Niveau von unterschiedlichen Fahrzeugen ungleich genutzt werden kann.

„Wir haben uns für AVL entschieden, weil das Unternehmen über Dekaden an Erfahrung verfügt, über jahrelang optimierte Systeme und erfahrenes Personal, auch aus dem GT3-Rennsport“, unterstreicht Michael Resl, DTM Director Competition & Technology. „Gemeinsam gehen wir einen neuen Weg mit einer technisch vereinheitlichten, umfassenden Simulation, mit virtuellen Rennwagen und virtuellen Rennfahrern, die zu einer möglichst einheitlichen Performance der DTM-Fahrzeuge führt.“

Medieninfo DTM

31.03.2021