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Zum Abschluss der 24. Runde in der Tipico Bundesliga stand am Sonntagabend das Duell Rapid Wien vs. Red Bull Salzburg auf dem Programm. Der Schlager im Allianz Stadion war eine eindeutige Angelegenheit. Die Bullen feiern einen deutlichen 0:3 (0:1)-Auswärtssieg.

Das Spiel begann von beiden Seiten sehr intensiv geführt. Die Gäste aus der Mozartstadt hatten bereits in der zweiten Minute den ersten gefährlichen Kopfball. Daka verpasste das Rapid-Tor am Ende denkbar knapp. Wenige Sekunden danach gab es eine große Schrecksekunde. Bei einem Luftzweikampf krachten – ohne Einwirkung eines Gegenspielers – die beiden Rapid-Spieler Kara und Stojkovic zusammen. Nach mehrminütiger Behandlungspause konnten die beiden Grün-Weißen das Spiel fortsetzen. In der elften Minute gab es den ersten Aufreger des Spiels. Nach einem Steilpass auf Daka erzielt der „Bullen“-Torjäger das vermeintliche 0:1. Doch der Schiedsrichterassistent sah beim Torschützen eine Abseitsposition. Eine sehr knappe, tendenziell allerdings falsche Entscheidung. Wenige Sekunden später hatten die Hütteldorfer erneut Glück. Nach einer Flanke von Berisha verpassten Daka und Aaronson den Ball knapp. Rapid-Torhüter Strebinger irrte in dieser Szene durch den eigenen Strafraum. In der 15. Minute musste dann schlussendlich Stojkovic wegen der Nachwirkungen des Zusammenpralls in der Startphase mit Schwindelgefühlen vom Platz. Das Spiel selbst war zu diesem Zeitpunkt zwar intensiv, allerdings keinesfalls hochklassig. Das hatte auch damit zu tun, dass die Mannschaften nicht in ihren Rhythmus kamen. Das nächste Ausrufezeichen gab es somit erst in der 27. Minute. Bei einem – am Ende zu zentralen aber wuchtigen – Schuss von Wöber konnte sich Rapid-Goalie Strebinger auszeichnen. Von den Gastgebern war in der ersten halben Stunde offensiv absolut gar nichts zu sehen. In der 36. Minute sorgte eine Standartsituation für die nicht unverdiente Gäste-Führung. Nach einem Eckball von Junuzovic hämmert Mwepu den Ball per Kopf an die Latte. Berisha und Daka verpassen. Im Zentrum die Chance auf den möglichen Abpraller. Die Rapid-Verteidigung vergisst allerdings auf den aufgerückten Ramalho. Der Abwehrchef der Bullen hat in der Folge keine Mühe und drückt den Ball zum 0:1-Pausenstand über die Linie. Die Führung war keinesfalls unverdient und hätte noch deutlicher ausfallen können. Daka hatte in der Nachspielzeit noch eine gute Chance auf den zweiten Treffer (45.+2.).

Die zweite Halbzeit begann mit einem Knalleffekt. Bereits nach wenigen Sekunden sah Rapid-Verteidiger Hofmann die Rote Karte. Der Abwehrchef der Hütteldorfer brachte Daka als letzter Mann zu Fall. Da der Salzburger-Stürmer allerdings nicht direkt zum Tor, sondern in Richtung Cornerfahne lief, gab es heftige inhaltliche Diskussion. Die Entscheidung blieb allerdings bestehen und so musste die Hütteldorfer die komplette zweite Halbzeit in Unterzahl bestreiten. Damit war das Spiel vorentschieden. Die Gäste hätten das Spiel vorzeitig entscheiden können, taten es allerdings nicht. Ein Junuzovic-Freistoß klatschte von der Latte zurück (47.). Rapid-Verteidiger Barac rettete gegen Aaronson vor der Linie (52.). In der 73. Minute zwang Aaronson Rapid-Torhüter Strebinger zu einer „dankbaren Flugparade“. Wenig später gab es den nächsten Aufreger. Nach einem Schuss von Mwepu zappelte der Ball im Netz. Das Team rund um Schiedsrichter Schüttengruber wertete eine doppelte passive Abseitsposition als „aktives Eingreifen“ und annullierte den Treffer. Dies war definitiv eine Fehlentscheidung. Das qualitativ überschaubare Spiel lebte in der Folge von der Spannung. Gelingt den Hütteldorfern doch der Ausgleichstreffer? Weit gefehlt! Die Hütteldorfer blieben offensiv weiter alles schuldig. Ein Joker sorgte in der Nachspielzeit für klare Verhältnisse. In der 93. Minute schickte Okafor Adeyemi. Der Stürmer behielt die Nerven und schob den Ball zum 0:2 ein. 120 Sekunden später scheiterte der Angreifer zuerst noch nach einer Kristensen-Flanke von Strebinger. Den Abpraller verwertete er zum 0:3-Endstand (95.).

Dieses deutliche Resultat ging am Ende auch in dieser Höhe völlig in Ordnung. Red Bull Salzburg war über die gesamte Spielzeit die dominante Mannschaft und konnte sich am Ende berechtigt über zwei zu Unrecht aberkannte Treffer beschweren. Rapid Wien hatte zwar einen „suboptimalen Spielverlauf“, zeigte aber gegen die Mozartstädter erneut eine dürftige Leistung. Offensiv aber durchaus auch defensiv blieben die Hütteldorfer weiter unter den eigenen Möglichkeiten und so war „der Klassiker“ am Ende eine einseitige, deutliche Angelegenheit zu Ungunsten der Grün-Weißen.

Rapid Wien vs. Red Bull Salzburg 0:3 (0:1)
Allianz Stadion, ohne Zuschauer (Coronavirus), SR Schüttengruber

Tore:
Ramalho (36.), Adeyemi (93., 95.)

Rote Karte: Hofmann (46./Rapid Wien)

Rapid Wien: Strebinger – Stojkovic (15./Schick), Hofmann, Barac (68./Grahovac), Ullmann – D. Ljubicic, Petrovic – Fountas, Ritzmaier (50./Greiml), Arase – Kara (68./Kitagawa)

FC Red Bull Salzburg: Stankovic – Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer – E. Mwepu (91./Seiwald), Bernede (74./Bernardo), Junuzovic – Berisha (74./Adeyemi), Daka, Aaronson (85./Okafor)

11.04.2021


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