
Das Frauen-Nationalteam erreicht im dritten Länderspiel des Jahres 2021 ein 2:2 gegen Finnland. Das freundschaftliche Kräftemessen mit dem Weltranglisten-25. ist geprägt von vielen Torszenen und hohem Tempo. Die Österreicherinnen führen zur Pause 2:0, im zweiten Durchgang fehlt der Elf von ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann aber das Glück im Abschluss und Finnland kommt – schlussendlich nicht unverdient – zum 2:2.
Österreich legt vor
Die Österreicherinnen müssen kurzfristig den Ausfall von Sarah Zadrazil kompensieren. Die Bayern-Legionärin ist angeschlagen und nimmt vorsichtshalber auf der Tribüne Platz. Die Finninnen kommen in Ritzing zunächst besser aus der Kabine. Die ÖFB-Abwehr gewährt gleich in der ersten Minute Adelina Engman zu viel Platz an der Strafraumgrenze. Der Schuss der Stürmerin in die lange Ecke zwingt Manuela Zinsberger im ÖFB-Tor zu einer Glanztat.
In einer ereignisreichen Anfangsphase, mit einigen Ecken für die Gäste, unterläuft dann Finnlands Anna Westerlund ein folgenschwerer Fehler. Die Innenverteidigerin verstolpert als letzte Frau den Ball an Nicole Billa. Die Tirolerin ist in ihrem 67. Länderspiel die Nutznießerin und erzielt die 1:0-Führung für die ÖFB-Elf. Es ist ihr 28. Treffer für das Frauen-Nationalteam.
Der Führungstreffer bringt den Österreicherinnen aber noch nicht die erhoffte Ruhe im Spiel. In der Folge verpuffen einige schön vorgetragene Angriffe aber, weil der finale Pass zunächst noch zu ungenau ist. In der 19. Minute ist es aber dann so weit. Katharina Naschenweng leitet mit einem Pass auf Laura Feiersinger den Konter ein. Die Salzburgerin treibt den Ball über das halbe Feld und findet noch Marie-Therese Höbinger, die nach kurzer Annahme zum 2:0 einschießt. Damit trifft die Potsdam-Legionärin nach dem 1:0-Siegtreffer gegen die Slowakei erneut für das Frauen-Nationalteam.
Einmal haben die Heimischen dann vor dem Seitenwechsel noch das Glück auf ihrer Seite. Ein Schuss von Sanni Franssi von knapp außerhalb des Strafraums prallt von der Latte zurück ins Spielfeld. (38.)
Quasi mit dem Pausenpfiff verpasst Barbara Dunst nach einer schönen Vorarbeit von Laura Feiersinger und Laura Wienroither die Chance auf das 3:0. Der Schuss der Steirerin wird geblockt. (44.)
Finnland gleicht aus
Die zweite Halbzeit beginnt wie die erste aufgehört hat – mit einer Topchance für Dunst. Diesmal vergibt die Offensivkraft im Konter nach Flanke von Billa. (46.)
In der 54. Minute kommen die Finninnen zum Anschlusstreffer. Nach einer Hyyrynen-Ecke ist Eveliina Summanen per Kopf zur Stelle und stellt auf 1:2.
Das Spiel wird danach noch offener und noch schneller als noch vor dem Seitenwechsel. Die Chancen ereignen sich fast im Minutentakt. In der 64. Minute trifft Billa nach Höbinger-Pass aus spitzem Winkel das Außennetz. Eine Minute später zielt die Toptorschützin der deutschen Bundesliga im Fallen zu hoch.
Auch Finnland ist weiterhin gefährlich. Franssi schießt in der 68. Minute aus elf Metern drüber. In der 74. Minute zwingt Emma Koivisto Zinsberger zu einer Flugeinlage. Der Schuss ist aber schlussendlich keine Gefahr. Zwei Minuten später schlägt es aber dann im Kasten der Österreicherinnen ein. Erneut ist es Summanen, die diesmal per Fernschuss erfolgreich ist. (76.) Das 2:2 ist für Manuela Zinsberger nicht zu verhindern.
Ein sehr tempo- und chancenreiches Spiel flacht erst in der von Spielerinnenwechseln geprägten Schlussphase ein wenig ab. Die letze Möglichkeit der Österreicherinnen vergibt Laura Wienroither nach einem Vorstoß. (85.)
„Wir haben uns in der ersten Halbzeit das Leben selbst schwer gemacht, waren sehr ungenau im Passspiel, haben viele Fehler gemacht. Vor dem Tor waren wir aber sehr effizient. In der zweiten Halbzeit war es dann genau umgekehrt. Da waren wir gut im Spiel, haben uns tolle Chancen erspielt, aber diese nicht genützt. Dafür waren die Finninnen dann sehr effizient“, so ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann.
„Das Spiel hat positive Seiten aufgezeigt, uns aber auch gezeigt, woran wir noch arbeiten müssen. Es ist eine fordernde Situation, es fehlen sehr viele Stammspielerinnen. Ich hoffe aber darauf, dass wir davon profitieren, dass junge Spielerinnen jetzt Erfahrung sammeln können“, sagt die Teamchefin, die neben Zadrazil u.a. auch auf Schnaderbeck, Aschauer oder Makas verzichten musste. Insgesamt fehlte die Erfahrung aus 335 Länderspielen (45 Tore).
Das nächste Länderspiel des Frauen-Nationalteams findet im Juni statt. Gegner und Spielort sind offen.
Medieninfo ÖFB
12.04.2021