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Am Dienstag findet der EC-KAC auswärts beim HCB Südtirol die erste von drei Gelegenheiten vor, sich zum ersten ICE-Champion zu küren.

Die Eckdaten:
Zu Spiel Nummer fünf kehrt die Finalserie in der bet-at-home ICE Hockey League am Dienstagabend wieder nach Italien zurück: Der HCB Südtirol, der sich im „Best-of-Seven“-Contest mit einem 1:3-Rückstand konfrontiert sieht, genießt zum dritten Mal Heimrecht. Spielbeginn in der PalaOnda zu Bolzano ist um 19.30 Uhr, wie gewohnt übertragen sowohl Puls24 (ab 19.10 Uhr) als auch Sky Sport Austria (ab 19.15 Uhr) direkt, der weltweit verfügbare Online-Videostream ohne Geoblocking findet sich unter puls24.at/eishockey. Ebenfalls live berichtet auch vom 63. Spiel der Rotjacken in der laufenden Saison das Kärntner Eishockeymagazin im Programm von Radio Kärnten (ab 19.04 Uhr).

Die Ausgangssituation:
Der EC-KAC konnte drei der bisherigen vier Finalspiele für sich entscheiden: Nach den beiden Auftakterfolgen (6:0 und 5:4) und der Niederlage im dritten Duell setzten sich die Rotjacken am Sonntagabend auf eigenem Eis und nach einer kämpferischen Großtat mit 2:1 nach Verlängerung durch. Klagenfurt hat damit elf seiner bislang 14 Playoff-Partien im Jahr 2021 gewonnen und benötigt somit nur noch einen Sieg, um den Ligatitel von 2019 erfolgreich zu verteidigen. Chancen dazu findet Rot-Weiß im Verlauf dieser Woche maximal drei vor, terminisiert sind Auswärtsspiele am Dienstag und Sonntag sowie ein Heimspiel am Freitag. Freilich beendet jeder weitere KAC-Sieg die Finalserie und damit auch die Premierensaison der bet-at-home ICE Hockey League vorzeitig.

Der HCB Südtirol muss jedes weitere Saisonspiel gewinnen, um sich (nach 2014 und 2018) das dritte Championat seit seinem Liga-Einstieg im Jahr 2013 zu sichern. Sogenannte Elimination Games, also Spiele, in denen eine Niederlage das verfrühte Saisonende bedeutet, bestritten die Füchse in ihrer Ligageschichte bislang acht, vier wurden gewonnen, ebenso viele gingen verloren. Im letzten davon, ausgetragen gegen den EC-KAC am 22. März 2019, mussten sich die Italiener geschlagen geben, die Rotjacken waren somit das letzte Team, das den HCB in einer Playoff-Serie bezwingen konnte. In der heimischen PalaOnda performte das Team von Head Coach Greg Ireland in der laufenden Spielzeit hervorragend: Exakt drei Viertel aller in der Heimat ausgetragenen Begegnungen gewann Bolzano. Von den fünf bisherigen Heimspielen gegen Klagenfurt endeten allerdings nur zwei mit einem HCB-Sieg (4:3 und 2:0 gegenüber 2:3 n.V., 2:3 und 0:6).

Die Zahlen zum Spiel:
0 – In seiner Klubhistorie lag der EC-KAC in „Best-of-Seven“-Duellen bislang zehn Mal mit 3:1 in Führung, jedes Mal gewann er anschließend auch die Serie. Abgesehen vom Semifinale 1997 gegen Villach (Endstand: 4:2) holten sich die Rotjacken ihren vierten Sieg in jedem der neun Fälle seither bereits jeweils im fünften Spiel.

4 – Mit seinem Game Winning Goal am Sonntag verbuchte Verteidiger Blaž Gregorc sein bereits viertes Tor in den Playoffs, nachdem er im Grunddurchgang nur ein Mal angeschrieben hatte. Er zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen – seine 21:49 Minuten Time-on-Ice in Finalspiel vier waren sein dritthöchster Wert in der Post Season – mit einem entscheidenden Treffer zurück.

9 – Unter allen Stürmern des HCB Südtirol gab in den bisher vier Finalspielen Luca Frigo mit neun die meisten Torschüsse ab. Allerdings kamen gleich drei Verteidiger im Kader auf mehr Shots on Goal als der schussfreudigste Angreifer: Dennis Robertson (16), Gleason Fournier (13) und Ivan Tauferer (12).

10 – Mit Thomas Vallant droht beim EC-KAC jener Verteidiger auszufallen, der in den Playoffs 2021 die beste Plus/Minus-Bilanz aller ligaweit eingesetzten Spieler vorzuweisen hat. Der Klagenfurter, der schon in der Regular Season überzeugt hatte (+9), kam in der KO-Phase der Meisterschaft bislang auf ein starkes +10-Rating.

22,26 – Die Rotjacken hielten den HCB Südtirol im vierten Finalspiel am Sonntag über weite Strecken entfernt vom eigenen Kasten: Die Füchse verbrachten 22,26 Prozent ihrer Zeit im Puckbesitz in der neutralen Zone. Höher lag dieser Wert bei einem KAC-Gegner in der laufenden Saison (davor 61 Spiele) nur ein einziges Mal: Ebenfalls zu Hause gegen die Italiener, beim 1:0-Sieg nach Verlängerung Mitte Januar (22,43 Prozent).

75,0 – Der HCB Südtirol trug 2020/21 bislang 32 Ligaspiele auf eigenem Eis und konnte ganze 24 davon für sich entscheiden. Die heurige Winning Percentage von 75,0 Prozent ist die höchste der Füchse in Heimspielen seit ihrem Liga-Einstieg im Jahr 2013. In den sieben Spielzeiten davor gewannen die Italiener durchschnittlich 63,4 Prozent ihrer Partien in der PalaOnda.

Der Gegner:
Der HCB Südtirol steht im fünften Finalspiel bereits mit dem Rücken zur Wand, muss er doch gewinnen, um die Serie zu verlängern und seinen Anspruch auf den ICE-Meistertitel aufrecht zu erhalten. In den bisher vier Endspielduellen fehlte den Füchsen die offensive Durchschlagskraft, ihren sieben Treffern stehen 13 der Rotjacken gegenüber.

Vor allem hadern die Italiener mit der Effizienz ihres Powerplays, das mit einer Erfolgsquote von 22,1 Prozent statistisch eigentlich das beste der Liga ist. Pro 2:00 Minuten numerischen Vorteils brachte der HCB in der bisherigen Finalserie gegen das starke Penalty Killing der Rotjacken nur 1,29 Torschüsse an. Zum Vergleich: Im Halbfinale gegen Salzburg ließen Klagenfurts Unterzahlformationen noch 1,67 Shots on Goal zu, im Viertelfinale gegen Villach gar 2,13. Bolzano kam als effektivstes Überzahlteam der ICE im Finale bislang auf 29,5 Prozent weniger Abschlüsse auf den Kasten als die jeweiligen Gegner der Rotjacken in den 58 Saisonpartien vor dem ersten Endspiel.

Insgesamt verfügt der HCB Südtirol aber über einen der am tiefsten besetzten Kader aller Klubs in der Liga, gleich 15 Akteure sammelten heuer bereits 20 Zähler oder mehr. Im Scoring angeführt wird das Team von Spielmacher Brett Findlay, dessen 56 Punkten sein Linienkollege Dustin Gazley, der in Finalspiel drei sein Comeback nach einer im Halbfinale erlittenen Verletzung gegeben hatte und aktuell bei 51 Zählern hält, am nächsten kommt. Stete Torgefahr geht im Angriff Bolzanos auch von Anthony Bardaro, Angelo Miceli und Daniel Catenacci aus, die allesamt bereits zwischen 17 und 20 Saisontreffer erzielt haben. Hinsichtlich seiner offensiven Produktivität eher unauffällig, für das Spiel der Füchse in sämtlichen Situationen aber unerhört wichtig ist Kapitän Anton Bernard, der im vierten Finalspiel am Sonntag zur tragischen Figur wurde, als er zunächst den Ausgleich für sein Team erzielte, dann aber in der Verlängerung aufgrund einer Spielverzögerung auf die Strafbank musste und dem EC-KAC somit sein siegbringendes sechstes Powerplay der Partie ermöglichte.

Die Personalien:
Der EC-KAC muss in Spiel fünf der Finalserie unverändert auf David Fischer, Paul Postma und Dennis Sticha verzichten, für keinen der drei Langzeitverletzten gibt es aktuell eine realistische Perspektive, in der letzten Meisterschaftswoche noch in den Spielbetrieb zurückkehren zu können. Sehr fraglich ist auch die Mitwirkung von Thomas Vallant, der im Spiel am Sonntag in Minute 31 mit einer Oberkörperverletzung ausschied. Der Abwehrspieler trat die Reise nach Südtirol jedoch mit an, über seinen Einsatz wird nach dem Morning Skate am Spieltag entschieden. Michael Kernberger steht als Ersatz parat, Niklas Würschl würde zudem in das Lineup aufrücken. Zusätzliche Kraft im Angriff ist wiederum Alexander Cijan, als dritter Goalie sitzt zur Absicherung Florian Vorauer im Mannschaftsbus.

Der Kommentar:
„Alle kennen die Floskel, dass der vierte Sieg in einer Serie der schwierigste ist, meiner Meinung nach liegt aber tatsächlich viel Wahrheit in diesem Satz. Wir müssen in Bolzano unsere beste und vor allem konsequenteste Leistung aufs Eis bringen – und zwar über 60 Minuten oder mehr hinweg. Ich denke, dass uns dies noch in keinem der bisherigen Finalspiele wirklich gelungen ist, also wird es höchste Zeit. Wir müssen insgesamt aggressiver zur Tat schreiten, mehr eislaufen und die Checks noch häufiger zu Ende fahren, so verunmöglichen wir es, dass der Gegner Druck aufbauen kann. Auch im Spiel bei numerischem Nachteil müssen wir unser Erfolgsrezept weiterhin so gut umsetzen, das ist ein wichtiger Aspekt.“ (Thomas Hundertpfund, Stürmer EC-KAC)

Medieninfo EC KAC

19.04.2021