Andreas Herzog über seine Ziele als Trainer mit der Admira: „Ich möchte die Admira in den nächsten Jahren schon wieder unter die Top 6 bringen“

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Zu Gast bei Sky Sport Austria war Andreas Herzog, Österreichischer Rekordnationalteamspieler und Neo-Coach Admira.

Andreas Herzog (Neo-Coach Admira):
… über die Gründe, Trainer der Admira zu werden: „Ich hatte schon in den letzten Jahren immer engen Kontakt zur Admira, weil meine beiden Söhne dort spielen und ich oft in der Südstadt bin. Selbst unter Ernst Baumeister hat der Ernstl mich einmal gefragt, ob ich es mir vorstellen kann, einmal Admira-Trainer zu werden. Ich habe gesagt: Ja, Ernstl, alles zu seiner Zeit. Interesse ist sicherlich da. Jetzt ist es eben so. Ich bin glücklich über die neue Herausforderung und freue mich einfach darauf. Es wird schon ein härterer Weg, weil die letzten zwei Jahre der Admira nicht von extremem Erfolg gekrönt waren. Es heißt eben viel arbeiten, schwitzen und viel Herzblut und viel Leidenschaft hineinbringen.“

… auf die Frage, was weiters ausschlaggebend war: „Für mich war auch der wichtige Aspekt, dass ich Anfang der Saison einen Kader nach meinen Vorstellungen, gemeinsam mit Marcel Ketelaer, zusammenstellen kann und nicht mitten unter der Saison irgendwo einspringe. Sondern wo ich von Beginn an meinen Spielern meine Philosophie einimpfen möchte. Ich hoffe einfach, dass wir mit viel Energie, Leidenschaft, mit Mut und Risikobereitschaft wieder ein bisschen mehr Erfolg haben, als in den letzten Jahren.“

… auf die Frage, wie es seine beiden Buben finden, dass der Papa jetzt die Profimannschaft trainiert: „Sie haben sich für mich auch gefreut. Sie sind im Nachwuchs von der Admira, lieben diesen Verein und jetzt hoffen sie auch, dass der Papa mit Flyeralarm Admira Erfolg hat. Jetzt gilt es ab Mitte Juni richtig loszulegen und auch, dass ich meine beiden Burschen ein bisschen stolz mache.“

… auf die Frage, wie weit er bei der Kaderplanung mitwirken kann: „Natürlich habe auch ich gewisse Vorstellungen. Es ist für das Sportliche einfach mit das Wichtigste – ich muss ja meine Spieler mit meinen Philosophien und meinen Ideen haben. Natürlich ist es aber auch klar, dass der Verein dem Trainer nicht alle Rechte eingestehen kann, weil wenn man den Trainer früher oder später rausschmeißt, dann hat man nur die Spieler vom Trainer am Hals. Eine gute Zusammenarbeit ist das Wichtigste. Aber trotzdem habe ich, mit dem Marcel, genügend Spielraum, damit wir den einen oder anderen Spieler dazuholen.“

… angesprochen auf seine Ideen: „Ich war schon als Spieler ein Offensivfanatiker. Es war als Trainer bei meinen letzten Stationen genauso. Darum brauche ich als Co-Trainer einen Defensivkoordinator, der meine offensiven Vorstellungen vielleicht hin und wieder einmal bremst. Risikobereitschaft, Mut nach vorne, aber trotzdem mit einer hohen Intensität, mit einem guten Umschaltverhalten und auch, aus dem eigenen Nachwuchs die Spieler weiterbilden, entwickeln und an die Kampfmannschaft heranführen und auch einsetzen. Das war seit Jahrzenten die Admira und genauso muss es auch in den nächsten Jahren sein.“

… über die Zusammenstellung seines Trainerteams: „Da bin ich noch nicht so weit. Ich habe manche im Hinterkopf. Jetzt gilt es auch, in den nächsten Tagen, mein Trainerteam zu planen. Da habe ich gewisse Vorstellungen und ich hoffe, dass wir es auch realisieren können.“

… über die Umstellung vom Nationaltrainer zum Klub-Trainer: „Es ist schon ein Unterschied, ob man als Nationaltrainer seine Spieler alle paar Wochen einmal hat. Auf der anderen Seite hat man immer nur zwei, drei Tage Zeit für den taktischen Bereich und für die Fitness. Als Vereinstrainer hast du viel länger Zeit und viel mehr Möglichkeiten. Ich freue mich darauf, jeden Tag mit meinen Spielern zu arbeiten. Da hat man noch mehr Einfluss. Man kann die Spieler noch mehr entwickeln. Aber ich bin auch ein Trainer, der die Spieler nicht nur dauernd motivieren will, sondern ich möchte eigenständige Spieler haben, die selbst den Drang entwickeln. Nur mit solchen Spielern werde ich in Zukunft glücklich werden. Der Rest wird Probleme bekommen.“

… auf die Frage, wie für ihn die Rolle als Trainer, im Gegensatz zum Experten, werden wird: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich da immer mithören werde (lacht, Anm.). Es sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Als Experte sitzt du im Studio, bist ohne Emotionen und gibst deinen Senf dazu. Als Trainer bist du emotional ganz anders drinnen in der Geschichte. Du hast vielleicht gerade ein Spiel gewonnen oder verloren. Dann ist es vielleicht eine schwierige Situation.“

… auf die Frage, ob er für nächstes Jahr ein Ziel in Form einer bestimmten Platzierung hat: „Zuerst möchte ich einmal die Mannschaft weiterentwickeln und hoffen, dass wir mit dem Abstieg heuer nichts zu tun haben. Wenn man zehn, zwölf Spiele gespielt hat, dann weiß man, in welche Richtung es geht und dann kann man vielleicht Ziele formulieren. Fakt ist, ich möchte die Admira in den nächsten Jahren schon wieder unter die Top 6 bringen.“

Presseinfo Sky Österreich/red.

25.05.2021