
Mit einem klaren 7:0 Sieg gegen den SC Neusiedl fixieren die First Vienna FC 1894 Frauen endgültig den Aufstieg in die Frauen Bundesliga. Nach dem Corona-bedingten Abbruch in der letzten Saison der verdiente Lohn! Jetzt heißt es: WIR SIND BUNDESLIGA
Die Freude ist groß bei den Blau-Gelben. Nach zwei sensationellen Saisonen stehen die Vienna Frauen wieder in der Bundesliga. Im Spiel gegen den SC Neusiedl zeigten die Döblingerinnen ihre ganze Klasse, gaben über das ganze Spiel den Takt vor und gingen schon früh im Spiel durch einen Treffer von Laure Wurzer in der 6. Minute in Führung.
Danach ging es munter weiter. Durch einen Doppelschlag in der 28. Minute durch Michaela Batarilo und der 30. Minute durch Fatma Sahin stand es 3:0. Vor der Pause erzielte Jelena Dordic vom Elfmeterpunkt noch das 4:0.
Am Ende erhöhten Fatma Sahin (68.), Claudia Wasser (75.) und Nina Burger (78.) zum verdienten 7:0 Endstand. Mit diesem Sieg gelang unseren Frauen Historisches. Sie stehen damit als Meister der ÖFB Frauen 2. Liga fest und spielen nächste Saison in der österreichischen Frauen Bundesliga.
„Von Anfang an war das Ziel ganz klar Meister zu werden und aufzusteigen. Die Freude ist jetzt riesig, dass wir dieses große Ziel erreicht haben. Ein großes Danke geht ans Team und alle im Verein, die in dieser schwierigen Situation an einem Strang gezogen haben. Die Wertschätzung im Verein für den Frauenfußball ist sehr hoch. Das merkt man auch in der täglichen Arbeit. Wir drücken jetzt alle unseren Männern die Daumen am Weg zurück in die RLO und freuen uns auf die Meisterfeier am 19. Juni auf der Hohen Warte“, so eine sichtlich erfreute Sportliche Leiterin Frauen Nina Burger.
Abbruch und Re-Start
Bereits in der letzten Saison dominierten die Blau-Gelben die 2. Liga. Einzig der Corona-bedingte Abbruch verhinderte den Aufstieg in die Frauen Bundesliga. Umso größer war der Stein, der allen im Verein vom Herzen fiel als die 2. Liga den Re-Start unter der Corona-Profiregel erklärte.
„Wahnsinn, wir haben es endlich geschafft. Es war eine sehr lange Saison mit vielen Höhen und Tiefen. Am Ende haben wir uns den Titel und Aufstieg verdient. Ich gratuliere allen die daran beteiligt waren, vor allem dem Team zur Leistung beim Training und den Spielen“, sagt Trainer Aschot Movsesian.
Comeback nach der Neugründung
Die Vienna Frauen sind damit 10 Jahre nach der Neugründung der Frauenabteilung 2011 durch Christa Hainzl wieder in der höchsten Spielklasse Österreichs. Vorausgegangen ist eine kontinuierliche und nachhalte Aufbauarbeit.
Vizepräsident Kurt Svoboda kann diese Entwicklung nicht genug betonen: „Frauenfußball ist ein ganz zentrales Element, mit dem wir langfristig und nachhaltig eine neue Entwicklung anstoßen wollen – innerhalb und außerhalb des Vereins. Deshalb freut es mich umso mehr, dass wir mit dem Aufstieg in die Frauen Bundesliga einen wichtigen Schritt machen konnten. Ich gratuliere im Namen des Präsidiums allen die diese Entwicklung über die Jahre mitgetragen haben!“
Die Frauen-Fußballsektion der Vienna erlebte, wie der gesamte Frauenfußball, in den letzten Jahren einen rasanten Aufschwung. Nach dem Aufstieg in die 2. Liga der Frauen lag die Truppe von Trainer Aschot Movsesian bereits in der zweiten Saison der Ligazugehörigkeit souverän auf dem ersten Platz. Nur die Corona-Krise verhinderte für die Frauen aus Döbling den Aufstieg in die erste Bundesliga. Dies konnte nun nachgeholt werden.
Die offizielle Meisterfeier und die Überreichung der Meistertrophäe durch den ÖFB ist für 19. Juni im Rahmen der Feier 100 Jahre Hohe Warte geplant.
Museumseröffnung anlässlich 100 Jahre Hohe Warte
Am 19. Juni feiert die legendäre Heimstätte der Vienna 100-jährigen Geburtstag. Zu diesem Anlass eröffnet Österreichs ältester Fußballklub in der Naturarena sein eigenes Museum. Der Festtag wird mit den Meisterschaftsspielen der Herren (gegen Gerasdorf, 17:30 Uhr) und der Frauen (gegen Geretsberg, 19:30) abgerundet.
Am Samstag, dem 19. Juni, begeht der First Vienna Football Club 1894 einen außergewöhnlichen Fest- und Feiertag. An besagtem Tag feiert Österreichs sechsfacher Meister und Mitropa-Cup-Sieger von 1931 100 Jahre Hohe Warte. Die einzigartige Begegnungsstätte im 19. Wiener Gemeindebezirk wurde 1921 mit einem 2:1-Meisterschaftssieg über den SC Hakoah eröffnet. Ihre sportliche, historisch-kulturelle und soziale Vielschichtigkeit machte die imposante Naturarena über die Jahrzehnte zur Kultstätte.
Die Freiluftarena nimmt im Leben vieler Menschen eine besondere Rolle ein. Seit einem Jahrhundert ist die Begegnungsstätte Teil der Geschichte und Anlass von Geschichten. Die beeindruckende Historie wird nun erstmal auch im vereinseigenen Museum veranschaulicht.
Das Vereinsmuseum ist direkt in das umgebaute Klubhaus auf der Hohen Warte integriert und hat einen ganz besonderen Flair. Es erinnert an einen englischen Country-Club, was mit den Ursprüngen der Vienna zu tun hat. Österreichs ältester Fußballverein wurde 1894 von Briten ins Leben gerufen.
Auf rund 150 Quadratmetern und Schautafeln mit 50 Laufmetern wird die facettenreiche Klubgeschichte liebevoll nacherzählt, von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Von Gründungsvater Nathaniel Mayer Anselm Freiherr von Rothschild, Spielertrainer Mark D. Nicholson, dem Bau des Stadions, dem ersten Meistertitel 1931, über die Meistermannschaft 1955 mit Hans Menasse und Johann Buzek, die Legenden Hans Krankl, Weltmeister Mario Kempes, Andreas Herzog bis hin zur Neuzeit. In den Vitrinen sind unterschiedliche Trophäen ausgestellt. Mitunter wurden diese von ehemaligen Spielern und treuen Fans aus deren Privatsammlungen zur Verfügung gestellt. Prunkstück des Museums ist der Mitropa-Cup von 1931. Die bis heute wertvollste Trophäe in der 126-jährigen Vereinshistorie wurde in monatelanger Arbeit nachgebildet.
1931 schrieb die Vienna Sportgeschichte. Es war das erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte. Nach dem Meistertitel gewann die Vienna auch den Mitropa-Cup und feierte das Double. Der Mitropa-Pokal war damals die wichtigste Klubtrophäe im europäischen Fußball, vergleichbar mit der Champions League heute.
Kurator des Museums ist Alexander Juraske, Publizist, Autor von „Blau-Gelb ist mein Herz“ und Vereinshistoriker. In Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung und Hauptsponsor UNIQA hat Juraske das Projekt gemeinsam mit Michael Czeschka, einem der größten Privatsammler von Vienna-Utensilien, über ein Jahr vorbereitet und umgesetzt. Das Museum hat vorerst keine „klassischen“ Öffnungszeiten. Führungen sind in Absprache mit Juraske und der Geschäftsführung individuell zu vereinbaren.
Neben historischen Superlativen gibt es freilich auch sportliche Höhepunkte am 19. Juni: Die Herren, derzeit Tabellenführer der Wiener Stadtliga, treffen um 17:30 Uhr auf SV Gerasdorf Stammersdorf. Die Frauen, ebenfalls Tabellenführer in der zweiten Liga, matchen sich mit Sportunion Geretsberg (19:30 Uhr).
Im letzten Jahrhundert wurden auf der Hohen Warte nicht nur legendäre Länderkämpfe, Cup-Endspiele und internationale Spiele aller Art ausgetragen. Es fanden auch Freilichtaufführungen von Opern- und Operettenensembles, Varieté-Vorstellungen und Modeschauen statt.
Neben der Vienna beherbergte die Hohe Warte von 1921 bis 1936 auch das österreichische Nationalteam. In den 1930-er Jahren galt das sogenannte Wunderteam unter Teamchef Hugo Meisl als das weltbeste Nationalteam. Zeitweilig fanden auch andere sportliche Veranstaltungen wie zum Beispiel Boxen, Laufen, Speedway, Landhockey, American Football und Rugby sowie kulturelle Highlights wie Giuseppe Verdis Oper Aida oder Pop-Konzerte von Bob Dylan, Rod Stewart, INXS und Ostbahn-Kurti ihr temporäres Zuhause in Döbling.
Die Heimstätte der Vienna galt lange Zeit als Kontinentaleuropas größtes Stadion. Am 15. April 1923, anlässlich des Länderspiels von Österreich gegen Italien, strömten 85.000 Zuschauer ins Stadion. Das war Rekordbesuch. Heute ist die HoWa – so nennen Fans das Wohnzimmer der Blaugelben liebevoll – für 4568 Zuschauer zugelassen. Mit Zusatzgenehmigung dürfen 7500 Zuseher in die einzigartige Naturarena.
Am 19. Juni 1921 wurde die Hohe Warte mit einem 2:1-Meisterschaftssieg über SC Hakoah eingeweiht. Zur Premiere kamen 12.000 Zuschauer. Schon unmittelbar vor Fertigstellung der blaugelben Heimstätte berichtete die Wiener Presse anno 1921, dass in Döbling Einzigartiges entsteht. „Hier reift in aller Stille ein Werk seiner Vollendung entgegen, das den Ruhm seiner Schöpfer weit über die Grenzen unseres Landes hinaustragen wird.“
Das 110 mal 70 Meter große Spielfeld war von einer 408 Meter langen Laufbahn umgeben. An einer Längsseite und zwei Kurven von einer weit ausgedehnten Böschung umschlossen, die den Großteil der Zuschauer aufnehmen konnte, schmiegte sich der Platz elegant an die Hänge der Hohen Warte. Die Grundfläche maß über 95.000 Quadratmeter.
Entworfen hatte die Anlage Eduard Schönecker. Schönecker war der ältere Bruder von Rapid-Gründungsvater Dionys Schönecker und hatte bereits das Stadion auf der Pfarrwiese erbaut. Nach eineinhalbjähriger Bauzeit wurde die Hohe Warte 1921 fertiggestellt.
Presseinfo First Vienna FC 1894
13.06.2021