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Jetzt ist es fix: Raoul Korner bleibt Basketball-Teamchef des österreichischen Herren-Nationalteams. Der Starcoach von Medi Bayreuth unterschreibt einen langfristigen Vertrag – und wird einen „Rebuild“ einläuten.

Der Startschuss dafür fällt bereits nächste Woche, wenn Korner in St. Pölten zu einem zehntägigen Camp nach St. Pölten bittet. Ziel ist es, in den nächsten Jahren Talente einzubinden und rund um aktuelle Leistungsträger ein verjüngtes Team zu formen, das bei der Qualifikation zur Europameisterschaft 2025 mit den Top-Nationen um die EM-Startplätze kämpfen kann.

Für Präsident Gerald Martens hatte die Vertragsverlängerung von Korner oberste Priorität. „Trotz der verpassten EM-Quali war für uns immer klar, dass wir Raoul Korner halten und langfristig an uns binden wollen. Mit seiner Hilfe werden wir kontinuierlich und in aller Ruhe arbeiten, um für die Zukunft etwas aufzubauen.“ Dafür wird Korner nicht nur das A-Nationalteam betreuen, sondern sich und seine Expertise in die strategische Entwicklung aller sportlichen Bereiche einbringen. „Das ist für uns enorm wertvoll“, sagt General Manager Johannes Wiesmann, „Raoul Korner ist eines der prägendsten Gesichter des österreichischen Basketballs und in der gesamten Szene hochangesehen. Genau diese Leute brauchen wir, um nachhaltig etwas verändern zu können.“

Für Korner, der auch seinen Vertrag beim deutschen Bundesligisten Bayreuth um ein weiteres Jahr verlängert hat, war trotz der Enttäuschung nach der verpassten EM-Quali nach der Klärung seiner Zukunft auf Klubebene rasch klar, dass er seinen Vertrag verlängern will. „Mir hat die Arbeit mit allen Beteiligten extrem viel Spaß gemacht – und ich spüre den Willen, etwas aufzubauen“, sagt der Wiener, der eine neue Generation rund um die aktuellen sportlichen Leistungsträger an internationales Niveau heranführen will. „So kann nachhaltig ein Team entwickelt werden, das sowohl die notwendige Identifikation als auch das entsprechende Talent für eine erfolgreiche Qualifikation in der Zukunft hat. Diesen Prozess will ich sehr gerne führen. Ich freue mich auf diese herausfordernde Aufgabe und werde alles daran setzen mitzuhelfen, eine österreichische Nationalmannschaft aufzubauen, die in Europa voll konkurrenzfähig ist.“ Die ersten offiziellen Auftritte wird das neuformierte Nationalteam im November bestreiten, wenn die Pre-Qualifier für die EuroBasket 2025 anstehen.

Talente können sich bei „Pre-Camp“ beweisen – und dann vielleicht mit NBA-Star Jakob Pöltl trainieren?
Um jene Talente zu identifizieren, die aufgrund ihrer basketballerischen und körperlichen Fähigkeiten sowie ihrer Einstellung zum Sport Teil dieses Prozesses sein könnten, besuchte Korner in den vergangenen Wochen zahlreiche Einheiten der Nachwuchsnationalteams. Einige Spieler wurden daraufhin bereits zum Camp nach St. Pölten eingeladen, das in zwei Phasen geteilt ist: Von 21. bis 25. Juli arbeiten Korner und sein Trainer-Staff beim „Pre-Camp“ eben mit einem Pool an Talenten und jüngeren Spielern, die bereits Nationalteamluft schnuppern konnten. Ab 26. Juli stoßen dann Leistungsträger wie Ulm-Profi Thomas Klepeisz zum Team, die künftig die Mannschaft führen sollen. Klepeisz ist nach seiner Schulterverletzung noch angeschlagen, wird daher nicht voll trainieren können.

NBA-Star Jakob Pöltl hätte in diesem Team natürlich immer seinen Platz – und würde auch gerne am Camp teilnehmen. „Das ist aber natürlich nicht so leicht. Wir stehen aktuell noch mit der NBA in Kontakt und probieren alles, um die Freigabe zu bekommen und eine Versicherung zu stemmen“, erklärt Wiesmann.

Erstmals dabei ist jedenfalls Maximilian Heidegger. Der in den USA aufgewachsene Sohn des Ex-Skifahrers Klaus Heidegger unterschrieb nach einer erfolgreichen College-Karriere im Vorjahr einen Dreijahres-Vertrag bei EuroLeague-Team Macabbi Tel Aviv, das ihn nun für kommende Saison an den deutschen Spiztenklub Oldenburg, Ex-Team von Rasid Mahalbasic, verleiht. Apropos: Mahalbasics Camp-Teilnahme steht noch nicht fest, nachdem der Center noch bis vor wenigen Wochen mit Monaco um die französische Meisterschaft kämpfte. „Da muss er natürlich ein Auge auf die notwendige Regeneration haben. Aber Rasid ist und bleibt ein wichtiger Baustein in unseren Planungen“, stellt Korner klar.

Kader Camp: Erol Ersek (Tübingen/D), Benedikt Güttl (Swans Gmunden), Max Heidegger (Oldenburg/D), Sebastian Käferle (UNGER STEEL Gunners Oberwart), Thomas Klepeisz (Ulm/D), Rasid Mahalbasic (Monaco/Frankreich), Marvin Ogunsipe (Bayern München/D), Renato Poljak (UNGER STEEL Gunners Oberwart), Jakob Pölt (San Antonio Spurs/US), Jozo Rados (BC GGMT Vienna), Bogic Vujosevic (BC Vienna).

Kader Pre-Camp: Valentin Bauer (BK IMMOunited Dukes), David Fuchs (Ulm Nachwuchs/D), Paul Isbetcherian (UBSC Raiffeisen Graz), Sebastian Käferle (UNGER STEEL Gunners Oberwart), Daniel Köppel (Swans Gmunden), Jakob Lohr (Vienna D.C. Timberwolves), Rashaan Mbemba (SKN St. Pölten Basketball), Ian Moschik (Kapfenberg Bulls), Renato Poljak (UNGER STEEL Gunners Oberwart), Lukas Reichle (Raiffeisen Flyers Wels), Joshua Schönbäck (BK IMMOunited Dukes), Tobias Schrittwieser (Kapfenberg Bulls), Jakob Szkutta (Vienna D.C. Timberwolves), Jakob Wonisch (SKN St. Pölten Basketball), Miro Zapf (Kapfenberg Bulls).

Verhindert: Luka Brajkovic, Toni Blazan, Jonathan Knessl, Edi Patekar (Einbürgerung steht bevor), Josip Popic.

Presseinfo Basketball Austria

16.07.2021


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