Ein neunter Platz durch Lena Plesiutschnig und Kathi Schützenhöfer, ein 17. durch Philipp Waller und Robin Seidl – so mager fiel die rotweißrote Ausbeute bei den A1 CEV Beach Volleyball Europameisterschaften presented by Swatch aus. An den Finaltagen bleibt die europäische Elite unter sich.
Die A1 CEV Beach Volleyball Europameisterschaften presented by Swatch können schon jetzt als neuer Meilenstein in die Geschichtsbücher geschrieben werden. Sportlich allerdings hat Beachvolleyball in Österreich beileibe schon rosigere Zeiten gesehen. Ein neunter und ein 17. Platz – mehr war trotz sagenhafter Heimkulisse in der Red Bull Beach Arena nicht drin.
Als „Lichtblick bzw. Leuchtturmprojekt in der Veranstaltungsbranche“ bezeichnet Peter Karlik im Kurier das Event in der Beach-Oper im Herzen Wiens. Ein verfrühtes, wohlwollendes Resümee, das auf die heimischen Sportler*innen nur partiell zutrifft. Von neun Teams schafften gerade zwei den Aufstieg aus der Gruppenphase.
Für Lena Plesiutschnig und Kathi Schützenhöfer war nach einem Sieg in der Zwischnrunde im Achtelfinale am Freitagvormittag Endstation – 0:2 gegen die Deutschen Laboureur/Tillmann. Ein Grund für die Niederlage freilich war rasch ausgemacht: Anders als am Vorabend fehlte der Glücksbringer, Bundespräsident Alexander Van der Bellen…
Robin Seidl und Philipp Waller scheiterten bereits in der ersten K.o.-Runde – 1:2 gegen Ehlers/Pfretzschner aus Deutschland. Es wurde also, wie bereits bei den Major-Turnieren 2018 und 2019, wieder einmal ein 17. Platz in Wien. „Mehr ist für uns vor eigenem Publikum, so sehr uns das taugt, momentan offenbar noch nicht drin“, so Philipp Waller.
An den Finaltagen am Wochenende bleiben also die Beach-Stars aus dem europäischen Ausland unter sich. Und durch die rotweißrote Brille betrachtet, wird wohl am ehesten der letzte gemeinsame Auftritt von Clemens Doppler und Alex Horst bei einem internationalen Turnier im Gedächtnis bleiben. Samt bezeichnendem, tränenreichem Ende.
A1 Beachvolleyball-EM: Tränenreiches Ende der Ära Doppler/Horst
In Wien feierten sie 2017 ihre Sternstunde, in Wien nahmen sie Abschied von der großen Beach-Bühne: Die ebenso enthusiastischen wie gerührten Fans in der Red Bull Beach Arena ließen Clemens Doppler und Alex Horst trotz zweier Niederlagen noch einmal hoch leben und ließen einen historischen Tag mit wehmütigen Tönen ausklingen.
Sportliche Wunder passieren höchstens in olympischen Radrennen der Damen. Bei den A1 CEV Beach Volleyball Europameisterschaften presented by Swatch blieben sie bislang aus. Das hieß für Clemens Doppler und Alex Horst Abschied nehmen, nach fast zehn gemeinsamen Jahren auf der großen Beach-Bühne und einer Unzahl unfassbarer Sternstunden in der rotweißroten Beachvolleyball-Geschichte.
Nach 0:2-Niederlagen gegen die Tschechen Perusic/Schweiner und die Schweizer Krattiger/Haussener räumten die Vizeweltmeister von 2017 auf der Donauinsel das Feld, um künftig getrennt voneinander ihr Glück zu suchen. Da wurde in der Red Bull Beach Arena aka Beach-Oper am Wiener Heumarkt der finale Akt zur großen Sterbeszene (im übertragenen Sinn) und das eine oder andere Auge feucht (tatsächlich).
Zumal auch die anderen österreichen Herren-Teams nicht eben geglänzt hatten – mit einer Ausnahme: Robin Seidl und Philipp Waller trafen nach dem Sieg gegen Heidrich/Métral aus der Schweiz am Abend auf die Olympiasieger Anders Mol und Christian Sørum, lieferten sich beim 13:21, 21:23 ein packendes Duell mit den Norwegern und haben in der Zwischenrunde am Freitag die Chance, das Achtelfinale zu erreichen.
Plesiutschnig/Schützenhöfer zumindest Neunte
Das Achtelfinale erreichten auch Lena Plesiutschnig und Kathi Schützenhöfer, die sich gegen die Griechinnen Arvaniti/Karagkouni souverän mit 2:0 durchsetzten. Am Freitag (Center Court, 9.45 Uhr) trifft Österreichs stärkstes Damen-Duo nun auf die Deutschen Laboureur/Tillmann – an einem guten Tag durchaus eine bezwingbare Hürde.
Staatsbesuch am #BeachVienna
Nach ihrer Glanzleistung wurde Plesiutschnig/Schützenhöfer auch noch eine ganz besondere Ehre zuteil: Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der ihr Spiel und jenes von Xandi Huber/Christoph Dressler gegen Deutschland (0:2) live verfolgt hatte, lud die beiden zum gemeinsamen Fototermin.
Es war übrigens das erste Mal in der 25-jährigen Geschichte, dass das Staatsoberhaupt einem Beach-Event die Ehre gab. Auch Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler sowie Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Gast beim E-Commerce-Circle, schauten auf einen Sprung vorbei, was diesen Beach-Tag zu einem historischen macht.
Medieninfo Beachvolleyball EM
13.08.2021