
Der Free-to-Air Montag auf Sky: Zu Gast bei „Talk & Tore“ waren Fränky Schiemer (ehemaliger Spieler & Co-Trainer bei FC Red Bull Salzburg) und Robin Dutt (Trainer WAC).
Alle Stimmen zu „Talk & Tore“:
Fränky Schiemer (ehemaliger Spieler & Co-Trainer bei FC Red Bull Salzburg):
… über das morgige Champions-League-Playoff-Hinspiel Salzburg-Bröndby: „Man ist sicher angespannt. Es ist sicher wieder das große Ziel, in die Champions League zu kommen. Ich habe es als Spieler nie geschafft, bin oft daran gescheitert. Der Fluch, jeder hat ihn noch gekannt und im Kopf gehabt. Jetzt ist der Fluch vorbei. Für mich ist es ganz klar, dass sie es heuer wieder schaffen werden. Die Spieler sind jung, wissen aber dennoch, worum es geht und dass sie mit der nötigen Konzentration und Ernsthaftigkeit reingehen müssen. Schlussendlich werden sie es mit dem Selbstvertrauen und können schaffen, davon bin ich überzeugt.“
… über das Duell Köhn-Mantl um die Nummer eins im Salzburger Tor: „Das ist sehr spannend. Man hat letztes Jahr gemerkt, dass Nico (Mantl, Anm.) aufgebaut wird als neue Nummer eins. Es war überraschend, dass Philipp (Köhn, Anm.) nach seiner super Saison mehr und mehr reift. Philipp hat die Gunst der Stunde in der Vorbereitung genützt und der Trainer hat ihm auch das Vertrauen geschenkt. Ich glaube, es ist nach wie vor ein Kopf-an-Kopf-Rennen, aber sie sind beide tolle Torhüter.“
… über Zlatko Junuzovic: „Es ist gerade auf seiner Position ein extremes Gedränge. Im Prinzip vier Spieler für die eine Position auf der Sechs. Es wird spannend, wer sich schlussendlich durchsetzt, aber Zladi hat schon in der Vorbereitung wieder gezeigt, welche Qualität er hat. Er ist unheimlich wichtig für die Mannschaft als Typ und mit seiner Erfahrung bringt er etwas, was die Salzburger Mannschaft auch braucht. Schade, dass er in so einem wichtigen Spiel nicht dabei sein kann.“
… über seine Zukunft: „Meine Karriere sieht nicht vor, dass ich Cheftrainer werde in den nächsten Jahren. Trotzdem möchte ich mich da auch weiterbilden. Die Champions League war in den letzten Jahren allerdings zu reizvoll und ich wollte da immer mit dabei sein. Grundsätzlich hat der Trainerjob extrem viel Spaß gemacht und das will ich auch weiterhin machen. Wie genau, da bin ich gerade am Konzipieren, ob das vielleicht in einem Mannschaftsgefüge oder auch mit einer Selbstständigkeit funktioniert. Es wird schon wieder etwas kommen, was mir richtig Spaß macht.“
… über die Ablehnung des Angebots von Jesse Marsch als Co-Trainer zu RB-Leipzig zu gehen: „Es war eine schwere Entscheidung. Man kann sich keinen besseren Trainer wünschen als Jesse. Mittlerweile ist es aber so, dass ich nicht mehr alleine entscheiden kann, das ist so in einer Familie. Wir haben uns entschieden, nicht nach Leipzig zu gehen.“
… über seine bisherige Karriere und die bisher schönsten Momente: „Ich habe immer Glück gehabt mit den Vereinen. Allein vom Hochgefühl, war es wahrscheinlich der Aufstieg mit Ried in die Bundesliga. Ich war 18, 19 und es war der erste Titel und Aufstieg mit meinem Heimatverein. Jeder Aufstieg und Cuptitel hat Momente für sich. Ich habe mich aber nicht in meinen Erfolgen gesuhlt, es ist alles so schnelllebig.“
… über seine Champions-League-Zeit als Co-Trainer bei FC Red Bull Salzburg: „Es war eine unglaubliche Erfahrung. Wir hatten zwei Mal das Endspiel im sechsten Spiel gegen absolute Spitzenklubs – einmal gegen Liverpool und einmal gegen Atlético Madrid – und beide Male hätten wir es schaffen können, wenn alles passt, aber schlussendlich setzt sich die Qualität durch, die die Mannschaften haben. Aber wir waren eng dran und haben es geschafft, die ganz Großen richtig zu ärgern.“
… über die Verpflichtung von Robin Dutt beim WAC: „Es ist ein Wahnsinn, dass solche Trainer, die schon so viel auf der Visitenkarte haben, nach Österreich kommen. Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft eine ganz klare Idee umsetzen wird und viel weiter vorne landen wird (als sie momentan in der Tabelle stehen, Anm.). Es war eine große Überraschung, dass so ein Trainer nach Österreich zum WAC kommt, aber mittlerweile ist das Schöne am österreichischen Fußball, dass wir uns weiterentwickelt haben. Wir brauchen uns nicht mehr verstecken und können mittlerweile auch solche Trainer an Land ziehen.“
Robin Dutt (Trainer WAC):
… über die bisherige Saison beim WAC: „Zwei Punkte nach vier Spielen ist natürlich zu wenig, auch wenn Graz und Rapid dabei waren. Wir haben vor allem defensiv noch enorme Probleme, die letzte Saison auch schon da waren und für die wir bisher noch nicht die Lösung gefunden haben. Wir werden noch viel Arbeit vor uns haben. Wir sind in einem Entwicklungsprozess drinnen und müssen uns Stück für Stück entwickeln. Wir haben im Kader ganz bewusst nur kleine Veränderungen vorgenommen oder vornehmen können. Von daher wussten wir schon, dass die Defensive eine Herausforderung darstellt. Wenn du so lange Trainer bist wie ich, dann weißt du, dass du, wenn du Mannschaften hast, die Defensivprobleme haben und du zwingst sie zu sehr in der defensiven Ordnung, dann geht das zu Lasten der Offensive. Wir müssen die Balance finden.“
… über die Meistergruppe als mögliches Saisonziel für den WAC: „Als Trainer darfst du nie freiwillig Tabellenplätze unter dem letztjährigen Niveau als ‚okay‘ vergeben. Es ist keine Selbstverständlichkeit und wir müssen alles dafür tun, um in den Bereich zu kommen, dass wir es schaffen können. Das Schöne am österreichischen Modus ist, du kannst Achter werden und trotzdem internationale Quali-Spiele haben. Im nächsten Jahr laufen viele Verträge aus und es braucht viel Fingerspitzengefühl und harte Arbeit. Dieser Modus ist Chance aber auch Risiko. Der WAC hat eine gute Akademie und viele gute Spieler. Diese weiterzuentwickeln, im engen Austausch zu sein und diese Spieler zu integrieren, das muss das Ziel sein vom WAC.“
… über die Zusammenarbeit mit Dietmar Riegler: „Er hat in dieser Phase nach einem erfahrenen Trainer gesucht. Der WAC ist in den letzten Jahren steil aufgestiegen. Wenn du größer wirst, mit Erfolgen, kommen neue Herausforderungen auf dich zu. Die Corona-Zeit hat gezeigt, es gibt das erste Mal Spannungen mit einem Trainer, nächstes Jahr steht die Veränderung der Infrastruktur an, das Stadion soll ausgebaut werden. Dietmar Riegler hat diesen Verein hochgebracht. Er ist ein Unternehmer. Er und seine Frau stecken unglaublich viel Zeit in den Verein – beide sind Unternehmer. Er hat gemerkt, dass er im Tagesgeschäft mehr Unterstützung braucht und deswegen war es für mich eine hochspannende Aufgabe, den Verein in dieser Phase zu begleiten. Ich glaube, dass ich mit meiner Vita eine gewisse Erfahrung habe und auch bereit war, nicht zu viele Veränderungen vorzunehmen. Er möchte über jeden Schritt informiert werden und das macht viel Spaß. Er ist ein sehr verlässlicher Mensch.“
… über die Kommunikation beim WAC: „Es sind kurze, enge Wege und wenige Ansprechpartner. Sie (Dietmar Riegler und seine Frau, Anm.) sind ein unglaubliches Paar. Da ist eine gewisse Herzlichkeit dar, aber das sollte man nicht verwechseln mit mangelnder Professionalität. Diese Mischung aus Professionalität und Menschlichkeit war, was mich von der ersten Minute an begeistert hat.“
… über mögliche Neuzugänge: „Wir beobachten den Markt. Unsere Möglichkeiten sind etwas limitierter als in Salzburg, aber es ist nicht so, dass wir die Hände in den Schoss gelegt haben. Wenn sich etwas ergibt, werden wir sicher etwas tun.“
… über den Videobeweis in Österreich: „Der Videobeweis ist neu in Österreich. In Deutschland ist er schon früher eingeführt worden. Auch dort hat alles sein Zeit gebraucht, bis es in den Fluss kommt. Ich kann den Schiedsrichtern empfehlen, in der Kommunikation offensiv zu sein und einen Fehler auch einzugestehen, das nimmt dann immer ein bisschen die Luft raus.“
… über das morgige Champions-League-Playoff-Hinspiel Salzburg-Bröndby: „Sie (FC Red Bull Salzburg, Anm.) haben die Saison sehr gut begonnen im Gegensatz zu Bröndby. Daher glaube ich schon, dass Salzburg richtig gute Chancen hat, die Runde zu überstehen und dass sie gleich im ersten Spiel ein Zeichen setzen werden.“
… über Zlatko Junuzovic und die gemeinsame Zeit bei Werder Bremen: „Ein absoluter Vorzeigeprofi, er war bei mir absolut gesetzt und ich weiß nicht, ob er auch einmal ausgewechselt worden ist. Er war für mich ein Box-to-Box-Player, ein Vorbild, im Training immer fleißig und mit ihm zusammenzuarbeiten hat sehr viel Spaß gemacht.“
… über die Qualität des österreichischen Fußballs: „Die Österreicher müssen sich überhaupt nicht klein machen. Wenn ich die Europameisterschaft sehe, hat das österreichische Nationalteam den deutlich besseren Fußball gespielt als unsere Mannschaft.“
Medieninfo Sky Österreich
17.08.2021