
Nachdem sie am Montag im Einzelzeitfahren bereits einen kompletten Medaillensatz für das heimische Team bei den Paralympischen Spielen von Tokio erobert hatte, legten Thomas Frühwirth,
Walter Ablinger und Alexander Gritsch im Straßenrennen am Fuji Speedway bei Regen und Nebel nochmals nach. Österreichs Vorzeigetrio am Handbike eroberte weitere drei Medaillen.
„Ich habe an den beiden Tagen mein absolutes Maximum herausgeholt. Genau für diese Momente mache ich meinen Sport und genau das ist es, was ich liebe“, jubelte Frühwirth, der sich wie im Zeitfahren nur dem Niederländer Jetze Plat geschlagen geben musste. Auf den 79,2 Kilometern sicherte er sich die zweite Silbermedaille bei diesen Paralympics: „Ich wusste, dass es nichts bringt, mit Jetze mitzufahren, da es mich sonst komplett zerrissen hätte.“
Mit einem Rückstand von 5:43 Minuten auf den Überflieger aus den Niederlanden erreichte er die Ziellinie: „Ich habe in den letzten beiden Runden dann nichts mehr riskiert, weil ich die Silbermedaille nicht wegen einer Dummheit wegschmeißen wollte.“
Hinter ihm landete sein Teamkollege Alexander Gritsch, der bei der WM in Cascais in diesem Jahr noch knapp im Straßenrennen das Podium verpasste. Diesmal fuhr er souverän zur Medaille, nachdem er am Vortag auch schon Bronze gewonnen hatte im Zeitfahren: „Ich kann es selbst noch nicht glauben. Es ist eine Riesenehre hinter den besten Athleten der Welt am Stockerl zu stehen. Heute habe ich alles richtig gemacht.“
Doch bei den nebligen und regnerischen Bedingungen war es alles andere als ein leichtes Rennen für den 39-Jährigen aus Tarrenz. „In der letzten Runde war ich komplett blau, habe nur geschaut, dass ich mich irgendwie ins Ziel rette.“
Seine fünfte Medaille bei Paralympischen Spielen eroberte Walter Ablinger. Der 52-jährige Oberösterreicher fuhr zu Bronze in der Klasse MH3. „Es ist einfach unglaublich. Nach dem gestrigen Sieg heute wieder auf dem Podest zu stehen, macht mich einfach nur dankbar und glücklich“, schildete der Olympiasieger im Zeitfahren, der sich nach einem aktiven Straßenrennen mit Bronze belohnte.
Elisabeth Egger kam im Rennen der Frauen der Klassen WH1, WH2, WH3 zu Sturz und musste vorzeitig aufgeben. Da die Oberösterreicherin am Mittwoch noch in der Teamstaffel mit Ablinger und Frühwirth im Einsatz ist, werden ihre Mechaniker noch eine Extraschicht einlegen müssen, um ihr Sportgerät wieder zu reparieren. Egger selbst kam mit Abschürfungen glimpflich davon.
Ergebnisse:
Straßenrennen Männer H4:
GOLD: Jetze Plat (NED) 2:15:13
SILBER: Thomas Frühwirth (AUT) + 5:43
BRONZE: Alexander Gritsch (AUT) + 7:25
Straßenrennen Männer H3:
GOLD: Roman Kuznetsov (RUS) 2:34:35
SILBER: Heinz Frei (SUI) + 0:00
BRONZE: Walter Ablinger (AUT) + 0:31
Programm:
Mittwoch, 25. August 2021
3.000 Meter Verfolgung Bahn (mit Yvonne Marzinke (C3))
Freitag, 27. August 2021
500 Meter Zeitfahren Bahn (mit Yvonne Marzinke (C3))
Dienstag, 31. August 2021
Zeitfahren Straße (mit: Walter Ablinger (H3), Ernst Bachmair (H1), Elisabeth Egger (H3), Thomas Frühwirth (H4), Alexander Gritsch (H4), Yvonne Marzinke (C3))
Mittwoch, 1. September 2021
Straßenrennen (mit: Walter Ablinger (H3), Ernst Bachmair (H1), Elisabeth Egger (H3), Thomas Frühwirth (H4), Alexander Gritsch (H4))
Mittwoch, 1. September 2021
Teamstaffel (mit: Walter Ablinger (H3), Elisabeth Egger (H3), Thomas Frühwirth (H4))
Straßenrennen (mit: Yvonne Marzinke (C3))
Aufgebot für die Paralympics in Tokio:
Walter Ablinger / Oberösterreich / Handbike (H3)
Ernst Bachmair / Oberösterreich / Handbike (H1)
Elisabeth Egger / Oberösterreich / Handbike (H3)
Thomas Frühwirth / Steiermark / Handbike (H4)
Alexander Gritsch / Tirol / Handbike (H4)
Yvonne Marzinke / Oberösterreich / Stehend (C3)
Heeressportler holen Silber und zweimal Bronze in Tokio -Frühwirth, Gritsch und Ablinger erfüllen sich weiteren Traum von Medaillen im Straßenrennen
Wien (OTS) – Der Heeressportler Thomas Frühwirth gewinnt wie schon im Einzelzeitfahren Silber und steht wieder mit Paralympics-Neuling Alexander Gritsch am Stockerl. Frühwirth musste sich in der Klasse H4 im Straßenrennen dem überragenden Niederländer Jetze Plat geschlagen geben. Für den Steirer vom Heeresleistungssportzentrum Graz ist dies bereits die zweite Silbermedaille bei den Paralympischen Spielen in Tokio. Alexander Gritsch, der im Heeresleistungssportzentrum Innsbruck trainiert, überquerte nach Plat und Teamkollegen Frühwirth als Dritter die Ziellinie und holte sich bei seinen ersten Spielen die zweite Bronzemedaille. Der Heeressportler Walter Ablinger gewinnt nach der „Goldenen“ im Einzelzeitfahren in der Klasse H3 beim Straßenrennen die Bronzemedaille.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner schickte ihre Glückwünsche nach Tokio: „Nach den gestrigen Medaillen im Einzelzeitfahren heute wieder 3 Medaillen im Straßenrennen – die Leistungen unserer Heeressportler sind wirklich bewundernswert. Wir sind stolz auf den Erfolg unserer Handbiker Walter Ablinger, Thomas Frühwirth und Alexander Gritsch.“
Gleichstellung und Inklusion als Erfolgsmodel
Das Heeressportzentrum fördert mit seinen zehn Heeres-Leistungssportzentren seit 1962 den österreichischen Leistungssport. Derzeit sind über 450 Personen Teil des Förderprogramms des Heeressports. Im Jahr 2016 begann mit der Förderung für Personen mit Behinderung ein besonderes Kapitel. Mittlerweile gibt es im Kontingent der Spitzensportlerinnen und Sportler 20 Plätze für Athletinnen und Athleten mit Behinderung. Traditionell stellt der Heeressport zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei sportlichen Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen, Europa- und Weltmeisterschaften. Eine Premiere stellen die Sommerspiele in Tokio dar. Erstmals ist das Österreichische Bundesheer mit seinen geförderten Leistungssportlerinnen und Sportlern mit Behinderung bei Sommerspielen vertreten.
Presseinfo Österreichischer Radsportverband/Bundesministerium für Landesverteidigung (HSV)
01.09.2021