Elfter Platz für Tobias Bayer im Straßenrennen der U23 | 5. Rang für Junior Alexander Hajek im Straßenrennen

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Nach den Plätzen 17 im Einzelzeitfahren, 12 in der Mixed-Staffel gab es für Österreichs einzigen Vertreter in der U23, Tobias Bayer, den elften Platz im Straßenrennen der Weltmeisterschaften in Flandern.

Im ersten größeren Feld knapp hinter dem neuen Titelträger Filippo Baroncini sprintete der 21-Jährige um die Toppositionen und schrammte hauchdünn an den Top Ten vorbei.

„Es war enttäuschend. Mir ist es gut ergangen im Rennen, aber leider ist es mir nicht aufgegangen als ich attackierte. In der vorletzten Runde habe ich es ein paar anderen Kontrahenten probiert, aber wir kamen nicht weg“, berichtete der Oberösterreicher von seinem WM-Einsatz. Vor allem im Finale konnte sich der Profi aus dem belgischen Team Alpecin – Fenix nicht optimal platzieren.

„Ich hatte einen guten Sprint im Finale, wurde aber 1.000 Meter vor dem Ziel richtig eingebaut. Bei der Zielkurve war ich ewig weit hinten und musste über 800 Meter sprinten, nur damit ich wieder nach vorne kam“, schilderte der Österreicher, der auf ein absolutes Spitzenergebnis auf dem anspruchsvollen Kurs rund um Löwen rechnete: „Das wäre eine große Chance gewesen, dass es nun so endet, ist nicht wirklich toll für mich.“

In einem hektischen Rennen über 161,1 Kilometer zeigte sich Bayer immer wieder toppositioniert am Hinterrad der großen Teams: „Ich bin unbeschadet durchgekommen, lediglich bei der Moskesstraat am Kopfsteinpflaster war unten ein großer Sturz und ich war direkt dahinter. Da musste ich investieren um am Anstieg wieder zurückkomme, aber es war alles unter Kontrolle.“ Schon in der neutralen Phase gab es etliche Stürze und die erste Rennhälfte war von vielen weiteren geprägt.

„Es war ein richtig verrücktes Rennen, mit Stürzen in der neutralen Phase. Jeder ist hektisch, jeder schreit herum und man merkt dann doch, dass alle ohne Bremsen und ohne Hirn fahren“, meinte Bayer, der als einziger rot-weiß-roter Starter das WM-Rennen in Angriff nahm, nachdem Österreich nur einen Startplatz zur Verfügung hatte.

„Es ging allein, weil als guter Fahrer musst du damit klarkommen. Wenn du bei großen Klassikern im Finale mit dabei bist, dann hast du auch nicht den Luxus, dass du noch Helfer bei dir hast. Von dem her ist es eine Erfahrung, die mir sicher auf die Zukunft gesehen nicht schadet. Du musst smart fahren und bis auf den letzten Kilometer ist das auch ganz gut gelungen“, bilanzierte der Oberösterreicher seinen dritten WM-Einsatz in Flandern.

„Ich musste meine Position im ganzen Rennen mit den Ellbogen erkämpfen und verteidigen. Das ist nicht einfach, wenn andere Teams mit sechs Fahrern antreten und du bist allein“, so Bayer, der aber für seine zukünftige Karriere wertvolle Erfahrung sammeln konnte: „Das kann man nicht abstreiten, aber im Moment überwiegt die Enttäuschung. Ich hatte einen guten Speed im Finale. Da wäre viel möglich gewesen.“

Ergebnis Junioren Straße (161,1 km):
GOLD: Filippo Baroncini (ITA) 3:37:36
SILBER: Biniam Ghrimay (ERI) + 0:02
BRONZE: Olav Kooij (NED) + 0:02
11. Tobias Bayer (AUT) + 0:02
 


 

Starke Talentprobe des jungen Niederösterreichers in Belgien – Fünfter Rang für Junior Alexander Hajek im Straßenrennen der Weltmeisterschaften in Flandern

Für das beste rot-weiß-rote Ergebnis bei den Junioren im Straßenrennen seit Felix Galls überraschenden WM-Gold 2015 in Richmond sorgte der Niederösterreicher Alexander Hajek am Freitagvormittag bei den Weltmeisterschaften in Flandern. Am 121,4 Kilometer langen Kurs rund um Löwen landete der 18-Jährige auf dem fünften Platz, verpasste im Massensprint nur knapp die Bronzemedaille.

„In der letzten Kurve wäre ich fast noch gestürzt vorm Sprint. Es war sehr hektisch, aber es ging gut am Ende. Ich kann zufrieden sein, der fünfte Platz passt gut“, resümierte der junge Mann aus Scharndorf im Bezirk Bruck/Leitha, der seit diesem Jahr für das Farmteam von Bora – hansgrohe fährt und eine Familientradition fortsetzt, nachdem schon sein Vater und sein Großvater begeisterte Rennradfahrer waren.

Im stark reduzierten Hauptfeld kämpfte er bis zu den letzten Metern sogar um eine Medaille, landete schlussendlich auf dem fünften Rang, zeitgleich mit dem drittplatzierten Esten Madis Mikhels. Gold ging an den Norweger Per Strand Hagenes, der sich als Solist auf der letzten Runde absetzen konnte. Die Silbermedaille holte der aktuelle Europameister Romain Grégoire aus Frankreich. Mit vier Fahrern startete das österreichische Team in die acht Runden auf dem mit einigen kleinen Anstiegen gespickten Kurs rund um Löwen.

„Es war zu Beginn sehr hektisch und dadurch schwierig vorzukommen. Der Parcours war nicht so ideal für mich, die Anstiege waren zu kurz, aber am Ende habe ich mich durchgekämpft“, schilderte der Niederösterreicher sein Rennen und fügte an: „Ich hatte lange keine gute Position, vor allem in der ersten Rennhälfte. Am Ende habe ich probiert viel zu fahren, war aber auf mich allein gestellt. Als die Gruppe ging, war ich leider ein wenig eingezwickt. Fünfter bei einer WM musst du erst mal werden“, erklärte der 18-Jährige.

Wie knapp Freund und Leid auseinanderliegen musste Hajeks Teamkollege Marco Schrettl erfahren. Der Tiroler war schon nach drei Kilometer in einen Massensturz verwickelt und musste das Rennen wenig später aufgeben. Auch der Oberösterreicher Moritz Hörandtner sowie der Steirer Leo Kerschbaumer verloren Zeit durch Stürze. Hörandtner konnte das Rennen auf Rang 72 beenden, nur zwei Plätze hinter dem belgischen Megatalent Cian Uijtdebroeks, der ebenfalls von den Stürzen nicht verschont geblieben war.

„Es war extrem schnell von Beginn an. Leider hat es mich recht früh schon erwischt mit einigen anderen. Wir haben alles gegeben, konnten die Lücke nach vorne aber nicht mehr schließen. Die WM war aber ein tolles Erlebnis und ich freue mich sehr über den 5. Platz von Alex“, bilanzierte Hörandtner.

Am Nachmittag ist dann noch Tobias Bayer im Rennen der U23 im Einsatz.

Ergebnis Junioren Straße (121,4 km):
GOLD: Per Strand Hagenes (NOR) 2:43:48
SILBER: Romain Gregoire (FRA) + 0:19
BRONZE: Madis Mikhels (EST) + 0:24
5. Alexander Hajek (AUT) + 0:24
72. Moritz Hörandtner (AUT) + 8:47

Presseinfo
Österreichischer Radsportverband

24.09.2021