Tennis-Leckerbissen zum Auftakt der Hauptbewerbe bei den Erste Bank Open

© Sportreport

Der Auftakt der Hauptbewerbe im Einzel und im Doppel bei den Erste Bank Open hat es am morgigen Montag wahrlich in sich!

Auf dem Centre Court in der Wiener Stadthalle legen ab 14.00 Uhr der Georgier Nikoloz Basilashvili, der in der Vorwoche das Finale des ATP-Masters-1000-Turnier in Indian Wells (USA) erreicht hat, und der Spanier Pablo Carreno Busta los. Im Anschluss daran prallen der spanische Jungstars Carlos Alcaraz, der am Freitag beim Tiebreak-Turnier Red Bull BassLine triumphiert hat, und der starke Brite Daniel Evans aufeinander.

Nicht vor 17.30 Uhr steigt der dreifache Grand-Slam-Champion und zweimalige Wien-Sieger Andy Murray ins Geschehen bei den Erste Bank Open ein, der Schotte bekommt es mit dem polnischen Top-Ten-Star Hubert Hurkacz zu tun. Danach ist im letzten Match des Tages auf dem Centre Court die Nummer drei des Turniers, Matteo Berrettini, gegen den australischen Qualifikanten Alexei Popyrin im Einsatz. Berrettini, der heuer im Endspiel des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon stand, lieferte vor zwei Jahren im Halbfinale von Wien dem späteren Sieger Dominic Thiem einen großen Kampf, in dem sich der Italiener in drei dramatischen Sätzen geschlagen geben musste.

Starparade auch bei Tennis 2 Go
Das Programm bei Tennis 2 Go am Platz des Wiener Eislauf-Vereins serviert am Montag ebenfalls Tennis-Leckerbissen! Ab 14.00 Uhr spielt im Doppel die als Nummer eins gesetzte kroatische Paarung Nikola Mektic und Mate Pavic gegen das deutsch-neuseeländische Duo Tim Pütz und Michael Venus. Mektic/Pavic sind in dieser Saison das dominierende Doppel auf der ATP-Tour und haben bereits neun Turniersiege gefeiert. Höhepunkte dabei waren der Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio sowie der Grand-Slam-Triumph in Wimbledon. Danach fordert in einem weiteren Match der ersten Doppelrunde der griechische Superstar Stefanos Tsitsipas an der Seite der Spaniers Feliciano Lopez den Kroaten Ivan Dodig und den Brasilianer Marcelo Melo heraus.

Nicht vor 16.30 Uhr geht es mit der Einzelpartie zwischen dem Australier Alex De Minaur und dem südafrikanischen Wien-Sieger 2018 Kevin Anderson weiter, der sich heuer erst über die Qualifikation einen Platz im 32er-Hauptfeld gesichert hat. Abschließender Höhepunkt bei Tennis 2 Go ist am Montag das rein österreichische Doppel-Duell des Steirers Oliver Marach und des Vorarlbergers Philipp Oswald gegen den Tiroler Alexander Erler und den Niederösterreicher Lucas Miedler. Erler/Miedler, die im Sommer sensationell den Titel in Kitzbühel geholt haben, setzten sich im Qualifikationsfinale gegen den Belgier Sander Gille und den Deutschen Dominik Koepfer mit 7:5, 6:4 durch.

Im Einzel hat es für Lucas Miedler mit dem Einzug in den Hauptbewerb hingegen nicht geklappt. Der Weltranglisten-311. bot gegen den topgesetzten US-Amerikaner Frances Tiafoe (ATP-Rang 48) zwar eine starke Leistung, musste sich aber in 2:03 Stunden mit 7:6 (7/5), 4:6, 3:6 geschlagen geben. Damit ist Dennis Novak der einzige österreichische Vertreter im Hauptfeld des Einzelbewerbs. Der 28-jährige Niederösterreicher mit aktueller Weltranglisten-Position 114 trifft zum Auftakt auf den Italiener Gianluca Mager, der sich mit Siegen über Alexander Erler (6:7, 6:2, 6:4) und Dominik Koepfer (6:3, 3:6, 6:3) erfolgreich durch die Qualifikation gekämpft hat.

Erste Bank Open-Spielplan Montag, 25.10.
Für größere Ansicht *KLICKEN* (c) Erste Bank Open Spielplan Finalatag
 


 

Andy Murray: „Ich möchte wieder an das Level heran, auf dem ich früher war!“

Bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der Erste Bank Open sprach am Sonntag der dreifache Grand-Slam-Champion und zweifache Wien-Turniersieger Andy Murray über den harten Weg zurück, seine Leistungen bei den letzten Turnieren und die Entwicklung des britischen Tennis.

Gratulation zu den letzten Leistungen. Wie weit sind Sie vom alten Level noch entfernt?
Ich bin natürlich noch nicht dort. In den vergangenen Jahren habe ich nicht so viel gespielt, es dauert also sicher noch etwas, bis ich wieder dort bin. Zuletzt ging es aber schon besser. Die Rasenturniere und die US Open waren noch nicht so toll. Seit da ist es aber mit jeder Woche besser geworden. Nicht perfekt, aber in den meisten Spielen hatte ich Chancen, was während der Rasensaison definitiv nicht der Fall war. Gegen Diego Schwartzman, der gut in Form ist, habe ich in dieser Woche in Antwerpen gut gespielt. Ich habe gegen gute Spieler verloren, die aber auch stark gespielt haben. Ich möchte aber natürlich wieder an das Level heran, auf dem ich früher war.

In der ersten Runde von Wien geht es gegen den Polen Hubert Hurkacz, gegen den Sie heuer schon zweimal verloren haben. Was fehlt, um ihn zu schlagen?
Ich müsste mehr „clinical“ sein, meine Möglichkeiten konzentrierter ausnützen. Wenn ich eine Möglichkeit bekomme, muss ich die auch nützen. Wenn man gegen Top-Spieler spielt, bekommt man nicht so viele Chancen. Die, die man bekommt, muss man konzentriert zu Ende spielen.

Das britische Tennis hat einen großen Aufschwung genommen. Wie groß ist Ihr Einfluss darauf?
Ich habe keine Ahnung. Das muss man die anderen Spieler fragen. Was sie erreicht haben, war vielleicht ein wenig unerwartet. Bei Cam Norrie vielleicht weniger, er hatte eine tolle Saison und hat jetzt auch in Indian Wells gewonnen. Unglaublich, wie sich Emma Raducanu trotz ihrer Jugend bei ihrem Triumph bei den US Open gezeigt hat. Einige Leute hatten Angst um das britische Tennis, als ich verletzt war. Aber es gibt einige gute junge Spieler. Es geht in die richtige Richtung.

Es ist unglaublich, wenn man Sie 2019 bei den Australian Open gesehen hat und jetzt spielen Sie mit einer metallenen Hüfte. Es sah damals so aus, als würden Sie zurücktreten.
Ich habe mich mit meinem Team unterhalten. Ich hatte damals keinen Spaß mehr, jeder Tag ging mir auf die Nerven, ich habe mich unwohl gefühlt und keine Freude mehr gehabt. Im Vorfeld der Australian Open habe ich versucht, jeden Moment zu genießen, aber es war hart, weil ich mich noch immer nicht sehr wohl fühlte. Ich war im Grunde genommen erledigt. Es ist umso faszinierender, wie ich mich da jetzt doch wieder zurückgearbeitet habe. Ich kann und will noch immer mit den Top-Spielern mithalten.

Was trauen Sie dem britischen Team im Davis Cup zu?
Wir haben ein starkes Team. Daniel Evans und Cameron Norrie sind beide in den Top 25 – nicht viele Teams haben so etwas. Auch unsere Doppelpaarungen sind sehr gut. Ich persönlich habe jetzt fast zwei Monate durchgehend Turniere geplant. Ich bin nicht mehr der Jüngste, deshalb wäre es für mich schwer. Davis Cup ist immer sehr anstrengend, das weiß ich aus der Vergangenheit. Wenn man für sein Land spielt, gibt es immer extra Druck – man will ja niemanden enttäuschen. Manchmal habe ich in diesen Situationen vielleicht zu leicht nachgegeben und gespielt, obwohl es für mich persönlich nicht die beste Entscheidung war.

Wie würden Sie Ihre zwei Olympia-Goldmedaillen in Ihrer Karriere einordnen?
Es ist etwas, das viele Leute gerne hätten. Eine Olympia-Goldmedaille zu gewinnen, gelingt nicht so vielen Sportlern. Man versteht, wie wichtig so etwas ist und was für eine große Sache das ist.
 


 
Presseinfo
Erste Bank Open

24.10.2021