ÖFB, Österreich, Moldawien

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Am Montagabend stand in der WM-Quali das letzte Spiel Österreich vs. Moldawien auf dem Programm. Die ÖFB Auswahl feierte einen souveränen 4:1 Heimsieg gegen einen schwachen, phasenweise überfordert wirkenden Gegner.

Das Spiel begann dem erhofften frühen Treffer für die ÖFB-Auswahl. Bereits nach 217 Sekunden ging Österreich in Führung. Nach einer Hereingabe von Trimmel steht Arnautovic völlig frei knapp außerhalb des Strafraums. Er zieht ab und trifft wuchtig und überlegt zum 1:0-Führungstreffer (4.). Das Spiel verlief in der Folge auf einer sprichwörtlich „schiebenen Ebenen. In der achten Minute verzog Sabitzer einen Schuss knapp am langen Eck vorbei. 240 Sekunden später scheiterte Grüll nach Vorarbeit von Arnautovic auf Goalie der Gäste. Der zweite Treffer war nur eine Frage der Zeit und er fiel in der 21. Minute. Nach einem Klärungsversuch gegen Arnautovic landete der Ball vor den Beinen von Trimmel. Der Berlin-Legionär zog überlegt ab und traf zum 2:0. In der Folge schalte die ÖFB-Auswahl einen Gang zurück. Die Gäste aus der Republik Moldau kamen um eine spur besser ins Spiel, wurden allerdings nie wirklich gefährlich. Allerdings konnte man mehr Ballbesitz verbuchen. Die Quote stieg von knapp über 20 am Ende sogar auf 33 Prozent. Die Torchancen waren weiter den Gastgebern vorbehalten. Lienhart nach Trimmel-Eckball (25.), Grüll nach einem Super-Konter (31.) und ein Abseitstor von Arnautovic (41.) sorgten für die Ausrufezeichen. Assistgeber Schaub stand knapp in einer strafbaren Position. Pausenstand somit 2:0. „Nur“ 2:0! Mit etwas mehr Nachdruck hätte man dieses Resultat deutlich gestalten können, wohl eher müssen.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig bis gar nichts am Spielgeschehen. Innerhalb von knapp einer Minute war die ÖFB-Auswahl dem dritten Treffer sehr nahe. Nach einer Hereingabe von Trimmel verlängert Sabitzer mit Ferse zu Grüll. Der Rapidler kommt denkbar knapp nicht an den Ball (48.). Den folgenden Eckball setzt Dragovic per Kopf knapp über das Tor (49.). Fünf Minuten später war es dann soweit und Österreich legte den dritten Treffer nach. Posmac holt Grüll im Strafraum von den Beinen (54.). Den fälligen Elfmeter verwandelte Arnautovic souverän zum 3:0 (55.). Die Aktion war dann ein Bruch im Spiel. Österreich agierte nun deutlich ungenauer und zielstrebiger. Zusätzlich stellte die Mannschaft den Spielbetrieb fast zur Gänze ein. Die logische Konsequenz war in der 60. Minute ein Gegentreffer durch Nicolaecu, der mehrere Unachtsamkeiten im Defensivverband der ÖFB-Auswahl zum 3:1-Anschlusstreffer ausnutzte. In der 71. Minute setzten die Gastgeber wieder ein Ausrufezeichen. Nach sehenswerter Einzelleistung spielt Grüll zu uneigennützig. Sein Querpass zum Italien-Legionär war mannschaftsdienlich aber die falsche Entscheidung. Wenig später hätte es Elfmeter für Österreich geben als Dragovic Gegenspieler Spataru den Ball aus kurzer Distanz an den ausgestreckten Ellenbogen ballerte. Die Pfeife des – wenig geforderten – Schiedsrichters blieb stumm. In der 84. Minute gelang Österreich schlussendlich der vierte Treffer. Der eingewechselte Ljubicic traf durch einen Prachtschuss um 4:1-Endstand.

Im letzten Länderspiel des Jahres feierte die ÖFB-Auswahl einen in Wahrheit völlig ungefährdeten Sieg gegen einen harmlosen, phasenweise überfordert wirkenden Gegner. Mit etwas mehr Nachdruck wäre ein Kantersieg nicht nur realistisch, sondern auch durchaus möglich gewesen. 1.800 Zuschauer gab es dem Spiel einen Rahmen, der eher an ein Geisterspiel erinnerte und irgendwie wie ein Symbolbild für die Situation des ÖFB im Herbst 2021 steht.

Österreich vs. Moldawien 4:1 (2:0)

Wörthersee Stadion, 1.800 Zuschauer

Tore: Arnautovic (4., 55./Elfmeter), Trimmel (21.). D. Ljubicic (84.) bzw. Nicolaescu (60.)

Österreich: Lindner – Trimmel, Lienhart, Dragovic (81./Posch), Ulmer – Seiwald (72./Ilsanker), Grillitsch (58./D.Ljubicic) – Schaub (58./Onisiwo), Sabitzer, Grüll (81./Kara) – Arnautovic
Moldawien: Namasco – Rozgoniuc (46./Iosipoi), Posmac, Bolohan (88./Iovu) – L. Jardan, Dros, Ionita, Revenco – Cicuzc (59./Gînsari), Spataru (84./Cojocaru), Pontus (59./Nicolaescu)

15.11.2021