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Zu Gast im Sky Sport Austria Podcast DAB | Der Audiobeweis waren Zoran Barisic, Geschäftsführer Sport des SK Rapid Wien und Sky Experte Alfred Tatar.

Alle Stimmen zu „DAB | Der Audiobeweis“

Zoran Barisic (Geschäftsführer Sport SK Rapid Wien):
…zur Trennung von Trainer Dietmar Kühbauer: „Dem Didi die Entscheidung mitteilen zu müssen, ist für mich irrsinnig schwer gewesen. Vor allem die ersten Tage danach ist es mir nicht so gut gegangen, aber so ist leider der Job. Es gehört dazu. Aber es war nicht so einfach.“

…auf die Frage, ob er seit der Trennung Kontakt mit Kühbauer hatte: „Ich glaube, dass es für den Didi wichtig ist, dass er ein wenig Abstand gewinnt, um dann wieder Kontakt aufnehmen zu können. Aber es wir sicherlich wieder passieren.“

…angesprochen auf die Hauptgründe für die Trennung: „Ich will gar nicht zu sehr ins Detail gehen. Es ist so gewesen, dass wir im Sommer einen Umbruch hatten, dann noch dazu eine kürzere Vorbereitungsphase als alle anderen. Dann sind auch Corona-Probleme entstanden, beziehungsweise Verletzte sind hinzugekommen, wo wir wirklich mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Dann haben wir blockweise immer wieder sehr viele Spiele gehabt, sehr viele Abstellungen für Nationalteams. Dann ist es schwer, immer wieder die Balance zu finden, einen gewissen Spielstil einzupflanzen und das Spiel weiterzuentwickeln, mit den dazugehörigen Resultaten. Aber es ist momentan keine leichte Zeit. Wir hatten vor, ohne diese Pandemie, dass wir auf die Saison von vor zwei Jahren draufbauen, sich punktuell nochmals verbessern und nicht so einen radikalen Umbruch vollziehen müssen, so wie wir es gemacht haben. Wir sind einen neuen Weg gegangen, der ist zwar noch nicht zu Ende, aber leider hat es den Didi erwischt.“

…über seine Absage, den Trainerposten interimistisch zu übernehmen: „Der Trainerjob ist keine Halbtagsbeschäftigung und auch mein jetziger Job ist alles andere als eine 20-Stunden-Woche. Um beides zu vereinen, fehlt mir etwas die Phantasie, dass ich es irgendwie schaffe. Das Privatleben kommt ohnehin momentan zu kurz. Es wäre sich nicht ausgegangen, beides zu hundert Prozent so zu erfüllen, wie ich es mir vorstelle.“

…angesprochen auf die Trainersuche: „Mir geht es darum, dass man keinen Schnellschuss macht. Dass man sich wirklich seriös auf der Suche befindet, nach einem geeigneten Trainer für Rapid und nicht emotional schnelle Entscheidungen trifft, von denen man nicht zu hundert Prozent überzeugt ist oder gar Bauchentscheidungen trifft. Gerade auf dieser Position ist es sehr wichtig, dass es ein Mann ist, der zu Rapid passt, der uns sportlich weiterbringt und der den Verein in sportlicher Hinsicht auf das nächste Niveau hieven kann. Da sind kurzfristige Entscheidungen alles andere als gut und daher haben wir uns dazu entschieden, dass der Steffen und der Thomas Hickersberger den Cheftrainer interimistisch abdecken.“

…über das Interimstrainer-Duo Steffen Hofmann und Thomas Hickersberger: „Die Interviews mit euch wird der Steffen führen. Hicke ist für die Planung und die Trainingssteuerung zuständig. Die Aufstellung wird im Team entschieden, wobei der Steffen die Letztentscheidung hat. Aber es wird grundsätzlich im Team gearbeitet und entschieden.“

…über ein mögliches Engagement von Hofmann und Hickersberger über den Winter hinaus: „Zu hundert Prozent ausschließen möchte ich nichts, aber es von der Planung her ist es schon so, dass es auszuschließen ist und sie es nur interimistisch ausüben.“

…angesprochen auf die Erwartungshaltung bei Rapid: „Es ist schon so, dass die Erwartungshaltung bei Rapid groß ist. Mir ist wichtig, dass wir unsere eigene Identität finden, was das Spiel betrifft, auch wenn die Resultate natürlich wichtig sind. Aber meine Meinung ist die, dass die Resultate von alleine kommen, wenn du in zehn Spielen neun Mal besser spielst als der Gegner. Über Titel zu sprechen, in dieser Zeit mit Salzburg – wer das verspricht oder versprechen kann, den will ich noch kennenlernen. Wir mussten auch von unserer Gehaltsstruktur runter gehen, unabhängig von der Pandemie. Das macht es schwer, weil wir waren zwei Mal Zweiter und wir nicht draufbauen können. Umso wichtiger ist es, die Türen von unten nach oben zu öffnen, damit man unsere Jugendspieler so entwickelt, dass sie konkurrenzfähig sind und in der Kampfmannschaft Fuß fassen können. Trotzdem ist es immer schwer, die Balance zu finden, um die Lücke zu Salzburg schließen zu können, wovon ich aber nicht sprechen möchte. Mir ist es wichtig, dass sich der Fan mit der Spielart von Rapid identifiziert. Natürlich wollen wir so erfolgreich wie möglich sein und uns immer wieder für den internationalen Bewerb qualifizieren.“

…über das Anforderungsprofil an den neuen Cheftrainer: „Es muss ein Trainer sein, der angreifen will, der auch offensiv denkt. Der Rapid-Fan erwartet sich einfach auch eine attraktive Spielweise, mit der sich der Fan auch identifizieren kann. Deshalb ist es als Rapid-Kampfmannschaft auch sehr wichtig, zu agieren, statt zu reagieren.“

…über die weiteren Voraussetzungen eines Trainers: „Ganz wichtig ist auch, dass der Trainer eine Mannschaft entwickeln kann, sie verbessern kann und immer wieder auch junge Spieler einbauen kann. Der Trainer soll die Spieler auch individuell verbessern können und dazu soll er auch noch die nötigen Resultate bringen.“

…über seine Vorstellungen zur Spielweise: „Wenn ich mich als Rapid immer nur auf den Gegner einstelle, dann wird es irgendwann zu wenig sein. Für mich ist wichtig, die eigene Identität des Spiels zu finden. Für mich ist wichtig, dass wir den Gegner dominieren, wir besser spielen als der Gegner.“

…auf die Frage, bis wann man einen neuen Trainer vorstellen will: „Es gibt jetzt keine Timeline. Es gibt eine große Liste, die minimiert wird und es finden Gespräche statt. In weitere Folge finden Hearings statt und dann werden wir hoffentlich die richtige Entscheidung treffen.“

…über Ercan Kara und seinen auslaufenden Vertrag: „Natürlich ist es nicht so leicht, wenn man so eine Entwicklung hinlegt wie er, den Vertrag mit ihm zu verlängern, obwohl wir an unsere Grenzen gehen. Man wird sehen.“

…über seinen möglichen Transfer im letzten Sommer zu Swansea City: „Es ist in letzter Sekunde gescheitert, aber es hat nicht an uns gelegen, sondern am anderen Klub.“

…über Leo Greiml und seinen auslaufenden Vertrag: „Ich hoffe, dass wir es schaffen, mit dem Leo zu verlängern, weil er auch so etwas wie ein Aushängeschild ist und ein gutes Beispiel für junge Spieler. Er ist für mich ein Parade-Rapidler und ich hoffe, dass wir mit ihm verlängern können.“

…über Yusuf Demir und ein mögliches Rapid-Comeback: „Ich weiß wirklich nicht, ob er nochmals im Rapid-Dress aufläuft. Jetzt ist er einmal verliehen, mit Kaufoption. Er hat auch schon gewisse Aufmerksamkeit erregt, auch von anderen Klubs. Daher ist es schwer zu beurteilen, ob er nochmals für Rapid spielen wird.“

…angesprochen auf Christopher Dibon: „Sein primäres Ziel soll sein, für Rapid Fußball zu spielen. Was dann die Zukunft hergibt, wird man sehen. Aber ich habe schon gewisse Ideen, was ihn betrifft und auf welchen Positionen man ihn zukünftig im Klub einbauen kann.“

…über ein mögliches Comeback auf der Trainerbank: „Ich kann es nicht ausschließen und möchte es auch nicht. Aber die momentane Tätigkeit ist ein, bei der ich viel dazulerne und mich auch als Person weiterentwickeln kann. Ich möchte aber nichts ausschließen.“

Alfred Tatar (Sky Experte):
…über die Trennung von Dietmar Kühbauer und Rapid: „Rapid ist hier keine Ausnahme. Der Fußball ist ein Tagesgeschäft geworden. Man misst die Resultate an dem, was man sich vorgenommen hat. Wenn die Ergebnisse nicht übereinstimmen, dann ist es egal, bei welchem Klub du bist. Es werden diejenigen entfernt, die das schwächste Glied sind. Und das ist der Trainer. Es tut mir leid für den Didi, aber so ist das Geschäft.“

…über die zwei ,Probleme´ von Rapid Wien: „Zum einen Salzburg, mit ihren Möglichkeiten und ihrer Philosophie und zum anderen die restlichen Mitbewerber in der Liga, wo bei vielen die Philosophie vor allem die ist, die Klasse zu halten. Jetzt ist Rapid da drinnen eingezwängt. Aber Rapid ist ja mehr, Rapid hat so eine große Tradition und damit einen Rucksack mit, aus der Vergangenheit, dass Rapid einfach mehr bringen muss. Nämlich zum einen Meistertitel und zum anderen eine attraktive Spielweise. Jetzt frage ich mich, wohin der Umbruch gehen soll und was die Philosophie sein soll, damit man in den nächsten Jahren den Salzburgern den Rang streitig machen kann und sich zweitens international so profilieren kann, dass man ähnlich wie Salzburg Spieler verkaufen kann, die das Budget erhöhen und damit für bessere Spieler das nötige Geld vorhanden ist.“

…zu den Problemen weiter: „Die Spieler sind das entscheidende Moment. Wenn da nicht die Möglichkeit gefunden wird, einen Spielerkader zu installieren, der beide Probleme löst, dann werden wir in fünf Jahren, nach dem sechsten Trainerwechsel wieder dasitzen.“

DAB | Der Audiobeweis ist der Fußball- und Sport-Podcast von Sky Sport Austria. Hier diskutiert Kommentator Otto Rosenauer mit Moderator Martin Konrad, Sky Experten und Gästen über die Tipico Bundesliga, das ÖFB-Team, Österreichs Legionäre und internationalen Fußball, wie die Deutsche Bundesliga, die Premier League, die UEFA Europa League sowie die UEFA Champions League.

Die neueste Folge ist ab sofort frei empfangbar auf skysportaustria.at/podcasts/dab-der-audiobeweis/ sowie auf den gängigen Plattformen Spotify, Apple Podcast, Google Podcast, FYEO und Deezer abrufbar

Medieninfo Sky Österreich

17.11.2021


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