
Nach dem „Abstecher“ in die Champions Hockey League muss der KAC am Freitag wieder in der bet-at-home ICE Hockey League ran. Für die personell stark dezimierten Rotjacken steht ein Gastspiel bei den Dornbirn Bulldogs auf dem Programm.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC konnte beide Ligaspiele nach dem International Break gewinnen, am vergangenen Wochenende siegte der Rekordmeister sowohl bei den Black Wings Linz (3:2 nach Penaltyschießen) als auch gegen den HC Orli Znojmo (2:0). Seither mussten die Rotjacken allerdings das Saisonende in der Champions Hockey League hinnehmen, nach dem überragenden 4:0-Heimerfolg gegen den Leksands IF unterlagen sie im Rückspiel in Schweden am Dienstag mit 1:8. In der ICE-Tabelle liegen die Klagenfurter aktuell auf Rang sieben, in 19 Partien sammelten sie bislang 30 Zähler – so wenige, wie seit der Saison 2016/17 nicht mehr. Im aktuellen Monat November konnte der EC-KAC allerdings in jedem seiner vier Ligaspiele punkten, drei dieser Begegnungen wurden gewonnen.
Die Dornbirn Bulldogs durchleben aktuell eine schwierige Phase, sie mussten seit dem Auswärtssieg bei Vizemeister HCB Südtirol Mitte Oktober zehn Niederlagen am Stück hinnehmen und sammelten in diesem Zeitraum nur drei von 30 möglichen Zählern. Dementsprechend rutschten die Vorarlberger in der Tabelle bis auf den vorletzten Platz ab. Mit 3,79 pro Partie kassierte der DEC im bisherigen Saisonverlauf die meisten Gegentreffer aller Klubs in der Liga, auch in der Heimtabelle bildet man mit lediglich zwei Siegen aus acht Partien das Schlusslicht. Während das Unterzahlspiel statistisch betrachtet das viertbeste in der ICE ist, fehlt dem Powerplay Dornbirns noch die Effizienz: Nur der Tabellenletzte aus Linz verfügt in Phasen bei numerischem Vorteil über eine niedrigere Erfolgsquote als der DEC.
DER GEGNER:
|| SPIELER IM FOKUS ||
Die teaminterne Torjägerwertung bei den Dornbirn Bulldogs führen mit Kevin Hancock und Ņikita Jevpalovs zwei Importspieler an, die bislang jeweils acht Saisontreffer verbuchen konnten. Der Lette vermochte auch in beiden bisherigen Duellen mit dem EC KAC anzuschreiben, seine zwei Treffer gegen Klagenfurt resultierten aus nur drei Torschüssen. In der Abwehr war Sommer-Neuzugang Davis Vandane im bisherigen Verlauf des Spieljahres der auffälligste Akteur, der offensiv orientierte Verteidiger ist neben Kapitän Stefan Häußle und Simeon Schwinger der einzige Kaderspieler, der aktuell eine positive Plus/Minus-Bilanz vorweisen kann. Im Fokus steht in Duellen mit dem ECKAC natürlich auch David Madlener, der bis zum Sommer fünf Jahre lang für den Rekordmeister spielte, mit dem er drei Mal im Finale stand: Der Goalie parierte im ersten Saisonduell mit den Rotjacken auf Vorarlberger Eis 27 Torschüsse der Klagenfurter, startete insgesamt aber eher durchwachsen in sein zweites DEC-Engagement: Bei nur einem seiner elf Starts heuer fuhren die Bulldogs die vollen drei Zähler ein.
|| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC ||
Der DEC und die Rotjacken trafen im Saisonverlauf bislang zwei Mal aufeinander, jeweils setzte sich die gastgebende Mannschaft nach Überstunden durch: Dornbirn siegte mit 2:1 nach Penaltyschießen, Klagenfurt mit 4:3 nach Verlängerung. Insgesamt duellierten sich die beiden Klubs seit dem Einstieg der Vorarlberger in die damalige EBEL bis dato 42 Mal, mit 26:16 Siegen bei 139:102 Toren spricht die Bilanz dabei recht deutlich für den EC-KAC. Der Rekordmeister hat historisch betrachtet bei 15 seiner 21 Auftritte im Messestadion gepunktet, konnte bei seinen beiden jüngsten Gastspielen dort jedoch nur jeweils einen Treffer erzielen. Dennoch ist Dornbirn jener Standort in der Liga, an dem den Rotjacken in der Vergangenheit mehr Tore pro Partie gelangen als an jedem anderen: Im Schnitt schrieben sie pro Auswärtsspiel gegen den DEC 3,38 Mal an.
|| DAS LETZTE DUELL ||
Zuletzt trafen der EC-KAC und die Dornbirn Bulldogs am 5. November in Klagenfurt aufeinander, die Rotjacken siegten dabei mit 4:3 nach Verlängerung. Auf die frühe DECFührung reagierte Rot-Weiß mit drei Treffern innerhalb von gut drei Minuten, in der Schlussphase der Partie fixierte Schwingers Tor allerdings die Overtime, in der Clemens Unterweger für den KAC-Sieg sorgte. Die Vorarlberger mussten sich mit einem Zähler begnügen, machten in der Stadthalle allerdings ein gutes Spiel: Sie überragten die Hausherren hinsichtlich der Zahl der Torschüsse (36:31) und gewannen mehr Zweikämpfe (54 Prozent), auch kamen sie auf den zweithöchsten Puckbesitz-Anteil eines Gastteams in Klagenfurt im bisherigen ICE-Saisonverlauf (47,6 Prozent). Großer Vorteil der Rotjacken in dieser Begegnung war ihre Überlegenheit am Faceoff-Punkt, wo die Erfolgsquoten aller vier Mittelstürmer (Hundertpfund, Koch, Tičar, M. Geier) zwischen 61 und 69 Prozent lagen. Nicht zufrieden sein konnte der EC-KAC allerdings mit dem unzureichenden Kombinationsspiel: Auf 60:00 Spielminuten gerechnet lediglich 199 komplette Pässe entsprachen dem zweitschwächsten Wert der ICE-Spielzeit (nach den 186 beim 0:6-Debakel in Znojmo Ende September).
DIE PERSONALIEN:
Die lange Liste an Ausfällen wird beim EC-KAC nicht kürzer, sämtliche neun Spieler, die am Dienstag im CHL-Auswärtsspiel in Leksand fehlten (Jakob Holzer, Andrej Tavželj, Johannes Bischofberger, Samuel Witting und Matt Fraser sowie die Langzeitverletzten Kele Steffler, Paul Postma, Nick Petersen und Dennis Sticha), stehen auch weiterhin nicht nur Verfügung. Gleiches gilt für die Nachrück-Kandidaten aus dem Future Team, Maximilian Theirich und Jannik Fröwis, die aktuell beide erkrankt sind. Ebenfalls nicht mit dabei ist zudem Verteidiger Niklas Würschl, der nach seinem Kniecheck gegen Vladimír Oščádal im Heimspiel gegen Znojmo für eine Partie gesperrt wurde. Ihn ersetzt in Dornbirn Tobias Sablattnig aus dem AHL-Kader des EC-KAC, der 18-jährige Eigenbauspieler gibt in Vorarlberg sein Debüt in der Kampfmannschaft.
DER KOMMENTAR:
„Ich habe heuer noch nicht gegen Dornbirn gespielt, weiß aber noch vom letzten Jahr ein wenig über sie. Man kennt den finnischen Coach und sein sehr gutes Spielsystem, mit dem er auch schon in Bolzano erfolgreich war. Aktuell läuft es für den DEC nicht sonderlich gut, daher werden sie sicher alles daransetzen, dass sie uns schlagen und so wieder auf den Erfolgsweg zurückkommen. Dementsprechend müssen wir bereit sein und über die vollen 60 Minuten gutes Eishockey spielen. Die vielen Ausfälle sind bitter, aber ich glaube, dass wir eine der fittesten Mannschaften in der Liga sind, dafür arbeiten wir im Sommer und während der Saison hart. Dementsprechend sollen die vielen Verletzten und der dicht gedrängte Terminplan keine Ausreden sein. Wir haben jetzt viele junge Spieler im Kader, die allesamt topfit sind, und ich glaube, wir sind alle gemeinsam noch bereit für viele, viele weitere Partien.“ (David Maier, Verteidiger EC-KAC)
Medieninfo EC KAC/Red. Sportreport
25.11.2021