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Am Freitag feierte der stark dezimierte Rekordmeister EC KAC einen Auswärtssieg beim KAC nach Overtime.

KURZZUSAMMENFASSUNG:
Mit dem sprichwörtlich letzten Aufgebot – erneut zehn Ausfälle, lediglich zwei Importspieler am Eis und nur noch 33,25 Kaderpunkte im Lineup – konnte der EC-KAC am Freitagabend seinen dritten Sieg in der ICE Hockey League hintereinander verbuchen. Die Rotjacken erwischten auswärts gegen die zuvor in zehn Partien sieglosen Dornbirn Bulldogs einen Traumstart und führten nach nicht einmal vier Minuten bereits mit 2:0, Lukas Haudum (3.) und Stefan Geier (4.) hatten von halblinks getroffen. Mit zwei Fernschüssen in der Anfangsphase des zweiten Drittels glich DEC-Verteidiger Davis Vandane das Score aus (21., 27.), trotz spielerischer Vorteile für die Klagenfurter ging die Begegnung in die Verlängerung. In dieser sorgte dann Martin Schumnig für den rotweißen 3:2-Auswärtssieg, als er im „Zwei-gegen-Eins“-Konter einen Tičar-Querpass souverän in die Maschen setzte (63.).

26.11.2021 / 19.15 Uhr
Dornbirn Bulldogs – EC-KAC 2:3 n.V. (0:2,2:0,0:0)
Messestadion Dornbirn, keine Zuschauer
Schiedsrichter: Berneker (AUT), M. Nikolić (AUT)

Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Vorauer) | Strong-Schumnig, Vallant-Maier, Sablattnig-Unterweger | M.Geier-KochTičar, S.Geier-Hundertpfund-Ganahl, Haudum-Obersteiner-Kraus, Hammerle-M.WittingHochegger

Es fehlten:
Holzer, Steffler, Postma, Tavželj, Petersen, Sticha, Bischofberger, S.Witting, Fraser (alle verletzt), Würschl (gesperrt)

Torfolge:
0:1 Lukas Haudum (02:29/Daniel Obersteiner, Martin Schumnig)
0:2 Stefan Geier (03:40/Manuel Ganahl, Clemens Unterweger)
1:2 Davis Vandane (20:27)
2:2 Davis Vandane (26:12/Colton Beck, Jesse Saarinen)
2:3 Martin Schumnig (62:06/Rok Tičar, Lukas Haudum)

SPIELVERLAUF:
Die Rotjacken konnten gleich ihre erste gute Gelegenheit zum Führungstreffer nutzen: Martin Schumnig setzte sich im Zweikampf hinter dem eigenen Kasten durch, an der defensiven Halfwall tippte Daniel Obersteiner in den Lauf von Lukas Haudum, der den sich ergebenden „Zwei-gegen-Eins“-Konter vom linken Anspielpunkt aus mit einem Wristshot erfolgreich abschloss (3.). Nur 71 Sekunden später verdoppelten die Klagenfurter ihren Vorsprung: Stefan Geier, kurz davor aus identer Position noch am Block gescheitert, setzte seine Direktabnahme von der linken Seite in die kurze Ecke (4.). Der EC-KAC blieb am Drücker, ein abgefälschter Schumnig-Blueliner streifte via Querlatte übers Gehäuse (7.), als Haudum im gut strukturierten Angriff verzögerte und für Koch ablegte, landete dessen Onetimer nur im Außennetz (8.). Weiter Rot-Weiß: Stefan Geier schloss einen „Zwei-gegen-Eins“-Angriff selbst ab, Lukas Herzog parierte und Manuel Ganahl wurde mit einem (ungeahndeten) Stockfoul daran gehindert, den Rebound einzukehren (12.). Im ersten DEC-Powerplay des Abends drängte Colton Beck über rechts flach vor das Tor, Sebastian Dahm war auf dem Posten und lenkte die Scheibe mit dem Blocker ab (13.). Als die Rotjacken erstmals mit einem Mann mehr am Eis standen, kamen sie kaum in die Formation, die beste Gelegenheit dieser Phase hatten sogar die Gastgeber: Kevin Macierzynski schüttelte auf der rechten Seite seinen Gegenspieler ab, zog zur Mitte und versuchte, den Puck in die kurze Ecke zu lupfen, Dahm hatte diesen Move aber gelesen und war mit der Fanghand zur Stelle (15.). Die letzte gute Torchance im Startdrittel hatten wieder die Klagenfurter: Ein schlechter Wechsel der Vorarlberger ermöglichte David Maier von der neutralen Zone aus den Sololauf, sein Abschluss, angetragen auf das Five-Hole, wurde vom Torhüter aber mit den Beinschonern gestoppt (18.).

Lediglich 27 Sekunden nach Wiederbeginn halbierten die Hausherren ihren Rückstand: Ein satter Schlagschuss von Davis Vandane von der blauen Linie aus erwischte Sebastian Dahm am falschen Fuß (21.). Die Rotjacken kamen in der Folge zu Halbchancen, jedoch keinen weiteren Treffern: Kraus verpasste am langen Pfosten einen Flip-Pass Ganahls (22.), Tičar fälschte einen Schumnig-Schuss über den Kasten ab (24.). Als Lukas Haudum auf der rechten Seite seinen Gegenspieler überlief und nach innen zog, war Herzog mit der Stockhand zur Stelle (26.). Dann vergab Colton Beck frei vor Dahm, der Kanadier holte sich den Puck aber wieder aus der Rundung, legte an die blaue Linie zurück und von dort aus versenkte Vandane auch seinen zweiten Fernschuss, die Proteste der Klagenfurter hinsichtlich der Padakin/Dahm-Kollision am Crease wurden von den Referees nach Videostudium abgelehnt (27.). Im nächsten KAC-Powerplay spielte Rok Tičar vom rechten Faceoff-Punkt aus ins Zentrum, Lukas Haudum verlängerte gut, Herzog rettete aber mit der Schulter (28.), auch bei einem gezogenen Wristshot des Slowenen von rechts blieb der Torhüter im Nachfassen Sieger (29.). Es folgte die große Möglichkeit zur erstmaligen Führung für die Bulldogs: Ņikita Jevpalovs fand von der verlängerten Torlinie aus und aus der Drehung an der langen Stange Colton Beck, der den Puck aber um Zentimeter am Kasten vorbei abfälschte (31.). Auch die Pöschmann-Deflection eines Růžička-Schlenzers verfehlte das Tor (33.), dann kam es zum vierten KAC-Überzahlspiel des Abends, das zwar das druckvollste werden sollte, jedoch ebenfalls ohne Torerfolg blieb. Die beste Gelegenheit im Powerplay fand Manuel Geier vor, als er im Zentrum einen scharfen Schumnig-Schuss gekonnt abfälschte, Lukas Herzog ließ in der Seitwärtsbewegung noch die Fanghand zurückschnellen und parierte (34.).

Im dritten Durchgang hatten zunächst die Gastgeber die besseren Offensivszenen: Nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn lag der Puck frei zwischen den Hashmarks, Simeon Schwinger erreichte ihn als erster und zog ab, Sebastian Dahm rettete sein Team, indem er sich breit machte (41.). Wenig später fälschte Pavel Padakin einen scharfen Steilpass nur hauchdünn am Pfosten vorbei (42.). Erst in der zweiten Hälfte des Schlussabschnitts wurde auch der EC-KAC wieder gefährlicher: Als Clemens Unterweger über die rechte Seite flach zum Kasten zog und an den Torraum zu Hundertpfund tippte, wurde diesem der Schläger blockiert (50.), einen Ganahl-Schuss aus der Drehung parierte Herzog mit der Schulter (52.). Dann die beste Chance der Rotjacken auf die neuerliche Führung: Niki Kraus wurde neben dem Pfosten noch bedrängt und ließ daher auf den von hinten heranstürmenden Fabian Hochegger abtropfen, der seine Direktabnahme von den rechten Hashmarks aus allerdings zu mittig auf den Goalie pfefferte (52.). Abschlüsse von Rok Tičar aus der Halbdistanz (55., 56.) wurden jeweils zur Beute Herzogs, der auch mit der Fanghand zur Stelle war, als Lukas Haudum nach feinem Zone Entry aus dem Handgelenk abzog (57.).

Die fällig gewordene Overtime gestaltete sich wie die vorangegangenen 60 Spielminuten, nämlich hinsichtlich der spielerischen Qualität eher bescheiden, die erste wirklich zwingende Torchance nutzte der EC-KAC aber zum Siegestreffer: Im „Zwei-gegen-Eins“-Angriff zögerte Rok Tičar auf der rechten Seite lange, dann spielte er präzise zum mitgelaufenen Martin Schumnig, der per Direktabnahme einen Schlusspunkt unter diese Partie setzte (63.). (HB)

KOMMENTAR:
„Wir sind gut gestartet, haben auch mit unserem sehr kurzen Lineup Druck erzeugt und zwei frühe Treffer erzielt. Allerdings haben wir uns nach der ersten Pause völlig in unsere Komfortzone zurückgezogen und Dornbirn so wieder in das Spiel zurückgebracht. Das war enttäuschend, denn gerade wenn man so viele Ausfälle zu verzeichnen hat und personell geschwächt ist, muss man über die vollen 60 Minuten hinweg verantwortungsbewusst auftreten. Im dritten Drittel fanden wir dann den Kampfgeist wieder, davor wurde es in der Kabine auch etwas lauter. So konnten wir uns letztlich in der Overtime den Sieg und damit zwei sehr wichtige Zähler holen. Aktuell retten wir uns Spiel für Spiel durch diese Phase mit absurd vielen Verletzten und – das Positive dabei punkten auch kontinuierlich.“ (Petri Matikainen, Head Coach EC-KAC)

NÄCHSTES SPIEL:
EC-KAC – Fehérvár AV19 (bet-at-home ICE Hockey League, 28.11.2021, 17.30 Uhr)

Medieninfo KAC

26.11.2021