
Am Sonntag steht für den – weiter stark personell dezimierten – KAC das Heimspiel gegen Fehervar auf dem Programm. Alle wichtigen Infos im Vorfeld des Spiels.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC konnte in jedem seiner letzten fünf Ligaspiele punkten und hat auch sämtliche drei Partien, die seit dem International Break zur Austragung gekommen sind, gewonnen: An den Auswärtssieg in Linz (3:2 nach Penaltyschießen) und den Heimerfolg gegen Znojmo (2:0) in der Vorwoche schloss am Freitag ein 3:2 nach Verlängerung bei den Dornbirn Bulldogs an. Die Rotjacken steigerten ihren Punkteschnitt pro Saisonspiel damit auf 1,600, mit dem sie aktuell auf dem siebten Tabellenplatz der ICE Hockey League ausgewiesen werden. Auf eigenem Eis stotterte der rot-weiße Motor in der aktuellen Spielzeit allerdings noch ein wenig, von den bisher zehn Heimspielen in der Liga blieben die Klagenfurter zwar nur in zwei ohne Zähler, gewinnen konnten sie in der Stadthalle allerdings nur fünf Partien.
Fehérvár AV19 kommt als Tabellenzweiter nach Kärnten, hat aber alle seine drei Begegnungen seit der Länderspielpause verloren: Nach dem 2:3-Heimverlust gegen Linz und der (3:4-)Shootoutniederlage beim HC Pustertal in der vergangenen Woche mussten sich die Ungarn am Freitag vor heimischer Kulisse auch dem EC Salzburg geschlagen geben. Das Team von Head Coach Kevin Constantine führte gegen die Bullen zwar nach gut 15 Minuten mit 3:0, unterlag letztlich aber im Penaltyschießen. Dies trübt das insgesamt herausragende Zwischenfazit zur bisherigen Spielzeit jedoch nur marginal: Fehérvár AV19 hält aktuell bei einem Punkteschnitt von 1,850, was einem Plus von mehr als 41 Prozent gegenüber der Bilanz aus den ersten 14 Jahren der Ligamitgliedschaft des Klubs (1,311) entspricht. Auswärts punktete Székesfehérvár in sieben von zehn Saisonspielen, leer ging man lediglich bei seinen zwei Auftritten in Bolzano und dem Gastspiel in Salzburg aus.
DER GEGNER:
|| SPIELER IM FOKUS ||
Im Duell mit den Roten Bullen am Freitag musste Székesfehérvár auf fünf Stammkräfte verzichten: Neben den Langzeitausfällen in der Defensive (Bence Stipsicz und Henrik Nilsson) fehlten im Angriff die Nationalspieler István Bartalis, János Hári und István Terbócs. Das Scoring ist bei den Ungarn damit derzeit auf weniger Schultern verteilt als üblich, aktuell punktebester Kaderspieler ist Alex Petan, der nach 20 Partien bei ebenso vielen Zählern hält (sieben Tore, 13 Assists). Einen guten Saisonstart legte auch Offensivverteidiger Josh Atkinson hin, seine derzeit 16 Scorerpunkte werden in der gesamten Liga nur von zwei anderen Abwehrspielern überboten. Im ersten Saisonduell mit den Rotjacken war Anže Kuralt einer der auffälligsten Akteure im Trikot Fehérvárs, der Slowene traf in dieser Begegnung auch zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich, nachdem er in der vergangenen Saison in sämtlichen sechs Partien gegen Klagenfurt ohne einen einzigen Scorerpunkt geblieben war. Aus der jüngsten Konfrontation ebenfalls noch in Erinnerung ist Mittelstürmer Colin Jacobs, der mit seinem späten Check in der neutralen Zone Nick Petersen außer Gefecht setzte: Während der US-Amerikaner für zwei Partien gesperrt wurde, verpasste der KAC-Stürmer seither aufgrund seiner Verletzung bereits zehn Bewerbsspiele.
|| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC ||
Der EC-KAC und Fehérvár AV19 standen sich seit dem Einstieg der Ungarn in die damalige Erste Bank Eishockey Liga im Jahr 2007 in bislang 73 Partien gegenüber, die historische Bilanz fällt mit 40:33 Siegen bei 236:177 Toren zu Gunsten der Rotjacken aus. Duelle zwischen diesen beiden Klub wiesen in der Vergangenheit eine deutliche Heimtendenz auf, das jeweils gastgebende Team siegte in 51 Fällen (oder 69,9 Prozent der Begegnungen). Von den 36 in der Stadthalle ausgetragenen Partien gewannen die Klagenfurter gleich 27, davon auch jede der jüngsten drei. Im Verlauf seiner letzten zehn Auswärtsspiele gegen den EC-KAC erzielte Székesfehérvár lediglich 14 Treffer, in vier dieser zehn Fälle reichten zwei oder drei Tore dennoch zum Sieg.
|| DAS LETZTE DUELL ||
In der laufenden Saison standen sich die beiden Teams erst ein Mal gegenüber: Am 24. Oktober setzte sich der EC-KAC auswärts mit 3:2 nach Verlängerung durch. Verteidiger Paul Postma assistierte in der regulären Spielzeit zu den Rotjacken-Treffern durch Johannes Bischofberger und Matt Fraser, ehe er in der Overtime den rot-weißen Sieg selbst fixierte, alle drei genannten Spieler werden beim „Rückspiel“ in Klagenfurt jedoch verletzungsbedingt fehlen. Fehérvár AV19 agierte in der ersten Saisonbegegnung mit Fortdauer der Partie immer passiver, in Drittel drei kamen die Ungarn nur noch auf vier Torschussversuche, was dem niedrigsten Wert eines Gegners in allen vom EC-KAC heuer bislang absolvierten 60 Spielabschnitten entspricht. Allerdings verstand es die Mannschaft von Kevin Constantine sehr gut, in die gefährlichen Zonen vorzudringen, mit zwölf von insgesamt 23 kamen mehr als die Hälfte der Torschüsse aus dem Slot. Hinsichtlich der gewonnenen Scheibenaufwürfe (51,9 Prozent) und der Zeit im Puckbesitz (52,2 Prozent) hatten die Klagenfurter die Nase leicht vorne, dafür überflügelte Székesfehérvár den EC-KAC in den Zweikämpfen: Nur 44,0 Prozent der „Eins-gegen-Eins“-Duelle gingen an die Rotjacken, in keinem der 20 Saisonspiele in der Liga lag dieser Wert niedriger.
DIE PERSONALIEN:
Das Auswärtsspiel in Dornbirn beendete Verteidiger Thomas Vallant nach einem geblockten Schuss lädiert, die Untersuchungen in den Morgenstunden entkräfteten die ersten Befürchtungen einer schwereren Verletzung. Sein Einsatz im Heimspiel am Sonntag ist unwahrscheinlich, aber im Bereich des Möglichen. Eine sehr kleine Chance auf Mitwirkung gibt es auch im Fall von Matt Fraser, hier wird die Entscheidung der medizinischen Abteilung erst am Spieltag gefällt, wirklich realistisch ist seine Rückkehr in das Aufgebot aber wohl erst am kommenden Wochenende. Nach seiner abgesessenen Sperre kommt in der Abwehr Niklas Würschl zurück in das Lineup, dem der Debütant vom Freitag, Tobias Sablattnig, ebenfalls weiterhin angehören wird. Von den zahlreichen zuletzt verletzt oder erkrankt ausgefallenen Spielern ist Goalie Jakob Holzer einem Comeback am nächsten, er wird bereits am Samstagabend einen ersten Belastungstest in Form eines Einsatzes im Alps Hockey League-Auswärtsspiel in Salzburg absolvieren. Unverändert nicht im Mannschaftstraining am Eis stehen Kele Steffler, Paul Postma, Andrej Tavželj, Nick Petersen, Dennis Sticha, Johannes Bischofberger und Samuel Witting.
DER KOMMENTAR:
„Wir sind mit dem Resultat vom Freitag einigermaßen zufrieden, aber auf der anderen Seite mischt sich auch etwas Enttäuschung darunter. Im ersten Drittel waren wir das bessere Team, danach haben wir uns dem Tempo des Gegners angepasst. Das passiert
uns heuer übers Jahr gesehen zu oft, da müssen wir uns unbedingt verbessern. Es muss konsequenter darum gehen, unser Spiel zu spielen, ganz egal, wer der Gegner ist, denn sonst lassen wir auf diesem Weg zu viele Punkte liegen. Nun geht es gegen Fehérvár AV19,eine sehr effizient agierende Mannschaft, die im Konter höchst gefährlich ist. Dementsprechend müssen wir in der Abwehr sehr auf der Hut sein und gut stehen. Jeder in unserem Team muss auf der defensiven Seite des Pucks konsequent auftreten und einfach spielen, für uns geht es aktuell nicht um eine fancy Spielweise und irgendwelche Zauberpässe. Ein einfach strukturiertes, geradliniges Spiel ist gegen die Ungarn meist das beste Rezept gewesen – und das dann auch über 60 Minuten hinweg, nicht nur über 30 oder 40 wie am Freitag in Dornbirn.“ (Stefan Geier, Stürmer EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
27.11.2021