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In der bet-at-home ICE Hockey League steht für Rekordmeister KAC am Dienstag ein Heimspiel auf dem Programm. Die Rotjacken bekommen es mit Tabellenführer Olimpija Ljubljana zu tun.

DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC musste am Sonntag nach zuvor fünf Siegen hintereinander erstmals wieder eine Niederlage einstecken, beim HC Orli Znojmo unterlag man nach ansprechender Vorstellung mit 2:3 nach Penaltyschießen. Weiterhin aufrecht ist die Punktgewinnserie der Klagenfurter, die in jedem ihrer jüngsten acht Spiele Zähler auf ihr Konto bringen konnten. Den HK Olimpija Ljubljana empfängt der Titelverteidiger zum ersten Saisonduell auf Tabellenplatz sechs liegend. Auf eigenem Eis überzeugte Rot-Weiß bei seinen bislang drei Auftritten seit der Länderspielpause insbesondere in der Defensive: An den 4:0-Erfolg in der Champions Hockey League gegen Leksand schlossen in der Liga ein 2:0 gegen Znojmo und ein 3:1 gegen Székesfehérvár an.

Der HK Olimpija Ljubljana startete herausragend in seine Premierensaison in der bet-athome ICE Hockey League: Auf einen knappen 3:4-Verlust in Innsbruck in Runde eins folgten 14 Partien am Stück mit Punktgewinnen, seit knapp zwei Monaten stehen die Slowenen durchgehend am ersten Tabellenplatz. Allerdings schmolz der Vorsprung auf die Konkurrenz zuletzt deutlich, an den jüngsten acht Spieltagen fuhren die Grünen Drachen nur noch zwei Siege in regulärer Spielzeit (in Znojmo und gegen Graz) ein. Am Samstag mussten sie sich in ihrem bislang letzten Ligaspiel vor heimischer Kulisse den Dornbirn Bulldogs mit 1:3 geschlagen geben. In der ICE-Auswärtstabelle liegt Olimpija aktuell auf Rang eins, im Schnitt fuhr man 1,900 Zähler pro Auftritt in der Fremde ein. Etwas holprig gestaltete sich in den vergangenen Wochen hingegen das Powerplay Ljubljanas, von den letzten 18 Überzahlsituationen endete nur eine mit einem Torerfolg.

DER GEGNER:
|| DER KLUB ||
Der HK Olimpija Ljubljana wurde im Jahr 2004 als ausgegliederte Nachwuchsabteilung des vielfachen jugoslawischen und später slowenischen Meisters HDD Olimpija Ljubljana, der zwischen 2007 und 2017 auch in der EBEL aktiv war, gegründet. Nach dem Crash des Stammvereins spielte der Klub ab 2017 in der Alps Hockey League, in der er sowohl 2019 als auch 2021 den Meistertitel gewinnen konnte. Im Frühjahr kletterte der Verein schließlich eine Etage höher: Er wurde in die bet-at-home ICE Hockey League aufgenommen, die damit nach vierjähriger Unterbrechung auch wieder einen slowenischen Klub beheimatet. Mit den Slowenischen Eisenbahnen (Slovenske Železnice) verfügen die Grünen Drachen über einen potenten Hauptsponsor, dessen Zuwendungen einen wesentlichen Teil der wirtschaftlichen Basis der ICE-Teilnahme bilden.

Auch wenn er vereins- oder unternehmensrechtlich keinen Bezug zum verblichenen HDD Olimpija Ljubljana aufweist, so steht der HK Olimpija Ljubljana doch klar in der Tradition seines „Vorgängerklubs“. Dieser nahm 1928 unter dem Namen SK Ilirija als erster Klub Jugoslawiens das Eishockeyspiel kanadischer Prägung auf und bestritt das erste organisierte Heimspiel seiner Geschichte am 21. Februar 1932 gegen den Klagenfurter AC (Endstand: 1:14). Eishockeyduelle zwischen den Teams der slowenischen und der Kärntner Hauptstadt können also auf eine fast 90-jährige Geschichte zurückblicken. Den bis heute gebräuchlichen Rufnamen Olimpija trägt der Klub seit dem Jahr 1962. Unter seinen diversen Bezeichnungen und Organisationseinheiten holte „Olimpija“ zwischen 1937 und 2019 insgesamt 13 jugoslawische und 16 slowenische Meistertitel.

|| SPIELER IM FOKUS ||
Der HK Olimpija Ljubljana ging mit nur fünf Importspielern in seine erste ICE-Saison, von denen zwei – Goalie Paavo Hölsä und Verteidider Joona Erving aus Finnland – seit Mitte bzw. Anfang November keinen Einsatz mehr bestritten haben. Die große Überraschung der bisherigen Spielzeit ist die üppige Ausbeute von Stürmer Guillaume Leclerc, der Franzose führt ligaweit sowohl die Scorer- (31 Punkte) als auch die Assist-Wertung (22 Torvorlagen) an. In der teaminternen Torjägerwertung liegt (gemeinsam mit Leclerc) Nik Simšič voran, der Eigenbaustürmer verbuchte bereits neun Treffer. Mit sieben Torerfolgen ebenfalls gut positioniert liegen Tadej Čimžar und Ex-KAC-Stürmer Žiga Pance. Ein weiterer ehemaliger Klagenfurter im Aufgebot ist Abwehrspieler Mitja Robar, der seine Profilaufbahn vor zwei Jahren beendete, mittlerweile als Spieleragent tätig ist, Ende November aber im Alter von bereits 38 Jahren als Aushilfe einsprang. Vom Stammpersonal in der Verteidigung am auffälligsten agierten bislang Kristjan Čepon (+10), Aleksandar Magovac (sechs Saisontore) und EBEL/ICE-Urgestein Sébastien Piché als Powerplay-Lenker. Überragend performte bislang Torhüter Žan Us, für den nach 18 Saisonstars bislang mehr Shutouts (vier) als Niederlagen in regulärer Spielzeit (drei) zu Buche stehen.

|| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC ||
Die Historie an Eishockey-Duellen zwischen Klagenfurt und Ljubljana geht bis in die 1930er-Jahre zurück, durch die Dekaden hindurch traf man sich unzählige Male zu freundschaftlichen Duellen. Auf Bewerbsebene bildete der Alpenpokal (später: Karawankencup) ab den 1960er-Jahren den Startpunkt regelmäßiger Konfrontationen, man traf sich im Europacup und ab den 1990ern dann auch in der Alpenliga sowie im Europäischen Ligapokal. In der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) duellierte sich der ECKAC mit dem „Vorgängerklub“ HDD Olimpija Ljubljana zwischen 2007 und 2016 insgesamt 57 Mal, 41 dieser Begegnungen (oder 71,9 Prozent der Partien) entschieden die Rotjacken für sich, auf eigenem Eis haben die Klagenfurter jede der jüngsten neun Konfrontationen gewonnen. Der heutige HK Olimpija Ljubljana war bislang erst in zwei Pre-Season-Spielen Gegner der rot-weißen Kampfmannschaft: 2020 siegte der Rekordmeister auf eigenem Eis mit 4:2, heuer im August setzten sich die Slowenen (allerdings gegen ein KAC-Team ohne sieben Nationalspieler und vier Healthy Scratches) in Michalovce mit 3:0 durch. Die Klagenfurter Zweitmannschaft traf in der Alps Hockey League zwischen 2017 und 2021 insgesamt 14 Mal auf Ljubljana, in zwölf dieser Fälle setzte sich der HK Olimpija durch.

DIE PERSONALIEN:
Beim EC-KAC wird die lange Liste der Ausfälle wieder um einen Namen kürzer: Nach Andrej Tavželj am Sontag in Znojmo kehrt am Dienstag gegen Ljubljana Mittelstürmer Thomas Hundertpfund in das Lineup zurück, der die beiden letzten Partien aufgrund einer Erkrankung verpasst hatte. Nachdem am vergangenen Wochenende drei Mittelstürmer in den vier Angriffsformationen rotierten, ist die Centerposition bei den Rotjacken damit wieder voll besetzt. Nicht zur Verfügung stehen dem Trainerstab unverändert Kele Steffler, Paul Postma, Nick Petersen, Johannes Bischofberger, Samuel Witting und Dennis Sticha, mit Ausnahme des Letztgenannten haben bereits alle Rekonvaleszenten wieder erste Eiskontakte hinter sich, sie dürften im weiteren Verlauf des Monats Dezember allesamt Einsatzfähigkeit erreichen und in den Spielbetrieb zurückkehren.

DER KOMMENTAR:
„Ich glaube, Olimpija hat wie wir eine sehr gute Chemie in der Kabine, das ist wichtig, um erfolgreich zu sein. Von dieser positiven Stimmung profitiert das Team sehr stark. Ihr Spielsystem ist recht simpel strukturiert und vor allem effizient, sie verfügen über vier gute, ausgeglichene Reihen und einen sehr starken Goalie. Ich gehe also von einem engen Spiel aus. Für mich ist die morgige Partie ein großes Derby. In meiner Heimatstadt Jesenice wird man rot gefärbt geboren und alles Grüne ist nicht erlaubt. Mir persönlich ist dieses Spiel sehr wichtig und ich werde alles dafür tun, dass wir es auch gewinnen.“ (Rok Tičar, Stürmer EC-KAC)

Medieninfo EC KAC

06.12.2021