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Die globale Professionalisierung im Welt-Beachvolleyball entwickelt sich laufend weiter, viele starke Nationen haben sich in den letzten Jahren immer besser und breiter aufgestellt.

Österreich als traditionelle Top-Nation – 29 Medaillen bei Europa- und Weltmeistersschaften in der allgemeinen Klasse und im Nachwuchs in den vergangenen zwei Jahrzehnten – arbeitet laufend intensiv an der Weiterentwicklung der Strukturen und Voraussetzungen. Dennoch blieben die Ergebnisse der rotweißroten Beachvolleyball-Nationalteams in der vergangenen Olympia-Qualifikation hinter den Erwartungen zurück. Trotz einiger Highlights – Semifinale bei den Herren und Viertelfinale bei den Damen auf der FIVB World Tour – fehlte es an Konstanz. Sowohl über das Ranking als auch den Continental Cup konnte kein Startplatz für Tokio erreicht werden. Großes Verletzungspech war ebenfalls Grund fürs Verfehlen der gesteckten Ziele.

Der ÖVV unternahm seit Beginn der Pandemie große Anstrengungen, um seinen AthletInnen unter schwierigen Voraussetzungen beste Trainingsbedingungen und Spielpraxis – z.B. durch den HYPO NOE Beachvolleyball Champions Cup als eigene „Corona-Turnierserie“ – zu ermöglichen. Allerdings ohne den gewünschten Ergebnis. Daher wurde nach umfassender Evaluierung der Situation im Sommer 2021 ein Fahrplan für das Projekt „erfolgreiche Olympia-Qualifikation 2024“ aufgesetzt.

Betreuungsstruktur in Qualität und individueller Betreuung verbessert
Die Headcoach-Positionen wurden vom ÖVV neu ausgeschrieben und nach einem Auswahlprozess mit Hearings durch ein Entscheidungsgremium neu besetzt. Für die Herrenteams konnte mit Martin Olejnak ein Toptrainer internationalen Formats gewonnen werden. Der gebürtige Slowake startete seine Trainerlaufbahn in den 90er-Jahren in Österreich bei hotVolleys Wien. Danach brachte er Robert Nowotny/Peter Gartmayer und die Schwaiger-Sisters – sie gleich zweimal – zu Olympischen Spielen. In Polen baute Olejnak ein erfolgreiches Stützpunktsystem mit auf, ehe er für vier Jahre Bundestrainer der deutschen Beachvolleyball-Herren wurde, u.a. Julius Thole/Clemens Wickler zu WM-Silber 2019 und Platz fünf in Tokio führte.

Um den ÖVV-Nationalteams ein möglichst individuelles Training bieten zu können, wurde zudem der junge Coach Georgios Kotsilianos engagiert. Als Stützpunkt-Trainer in Klagenfurt konnte der Grieche bereits viel Erfahrung in der Betreuung von Talenten und Topteams sammeln. Xandi Huber/Christoph Dressler haben es bei der EM 2020 in die Top-10 geschafft und heuer bei einem 4*-World Tour-Event eine Medaille erkämpft.

Die ÖVV-Damenteams werden weiterhin von Martin Plessl betreut, der sich in Hearings gegen viele starke BewerberInnen durchsetzen konnte. Er präsentierte das beste Gesamtkonzept für die Weiterentwicklung der österreichischen Spitzenspielerinnen und genießt nach wie vor das volle Vertrauen des ÖVV-Entscheidungsgremiums.

Gernot Leitner, ÖVV-Präsident: „Unser klares Ziel als Verband ist es, bei den Sommerspielen in Paris wieder vertreten zu sein. Die internationale Konkurrenz ist groß, aber mit dem richtigen Umfeld, gehen wir davon aus, dass unsere Nationalteams diese schwierige Aufgabe auch meistern können. Wir sind zuversichtlich, mit Martin Olejnak und Martin Plessl als Headcoaches die richtigen Führungspersönlichkeiten für diese Aufgabe gefunden zu haben.“

Philipp Seel, ÖVV-Generalsekretär: „Wir haben den Fokus daraufgelegt, den vergangenen Olympiazyklus umfassend zu evaluieren um festzustellen, an welchen Schrauben wir bei der Neuausrichtung drehen wollen. Dadurch waren wir beim Aufbau des Projekts 2024 sehr zielgerichtet und konnten unsere gesetzte Timeline – die Teams starteten bereits Anfang November mit dem neuen Betreuungsstab optimal in die Saisonvorbereitung – halten. Mit dem bisherigen Prozess sind wir also zufrieden und die Euphorie am Stützpunkt ist dementsprechend zu spüren!“‘

Florian Schabbauer, ÖVV-Sportdirektor Beachvolleyball: „Wir starten mit einer sehr guten Mischung aus jungen wie arrivierten Spielerinnen und Spielern in unser Nationalteamprojekt am Stützpunkt Wien. Während die bereits über mehrere Saisonen eingespielten Teams Ermacora/Pristauz, Seidl/Waller und Schützenhöfer/Plesiutschnig das Ziel ‚Olympiaqualifikation 2024‘ in Angriff nehmen, wollen sich auch Horst/Hörl für den Kampf um ein Paris-Ticket in Position bringen. Zudem werden zwei Future-Teams im Projekt betreut, die wir langsam an eine erfolgreiche Qualifikation für die Spiele 2028 heranführen möchten.“

Martin Olejnak, ÖVV-Headcoach Herren: „Ich freue mich sehr auf die neuen Aufgaben. Ich bin zuversichtlich, dass alle im Trainerstab in enger Zusammenarbeit mit allen Partnern das Bestmögliche tun werden, um die hochgesteckten Ziele erreichen zu können.“

Martin Plessl, ÖVV-Headcoach Damen: „Ich freue mich, dass mir der ÖVV das Vertrauen für einen weiteren Olympiazyklus ausgesprochen hat. Ich bin überzeugt, dass ich beide Teams in ihrer Entwicklung optimal unterstützen kann und wir in den kommenden Jahren auch die Früchte unserer bisherigen Zusammenarbeit ernten werden.“

Einbindung von Doppler und Montagnolli
Clemens Doppler, 2017 in Wien Vizeweltmeister mit Alex Horst, konnte in die Betreuungsstruktur 2022 bis 2024 integriert werden, steht mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung als einer der weltbesten und erfolgreichsten Beachvolleyballer sowohl unseren Elite- als auch Nachwuchsteams als Mentor bzw. Trainer zur Verfügung. Zudem konnte die sehr erfolgreiche Ex-Spielerin Sara Montagnolli, u.a. Vize-Europameisterin, für die Damenteams als Mentorin gewonnen werden. Sie wird bei Lehrgängen und Wettkämpfen ihre Erfahrung an die ÖVV-Topteams weitergeben.

Weitere Verbesserung der Umfeldstruktur
Eine wichtige Schraube, an der ebenfalls gedreht wurde, ist die weitere Verbesserung der Umfeldstruktur. Mit der Sporthalle Wien konnte ein neuer, wichtiger Kompetenzpartner für die Bereiche Athletik, Sportwissenschaft, Prävention und Rehabilitation gefunden werden. Das Team der Sporthalle Wien zeichnet sich durch eine hohe Qualität in der individuellen athletischen Betreuung aus. Um organisatorisch perfekt aufeinander abgestimmt zu sein, werden alle Trainings bzw. Einheiten in den Bereichen Ball, Athletik und Prävention/Rehabilitation mit dem neuen System „XPS Sideline“ geplant und gesteuert. Weiterhin bestehen auch die umfassenden Kooperationen mit dem Olympiastützpunkt Niederösterreich und Leistungssport Austria – sowohl als Kompetenzpartner als auch für direkte Betreuungen der Nationalteams. Als Stützpunkt der Nationalteams wird weiterhin mit dem MAXX Sportcenter in Wien Floridsdorf kooperiert, das die passende Infrastruktur mit Outdoor- und Indoor-Courts, Trainingsmöglichkeiten im athletischen Bereich sowie Regenerationsmöglichkeiten bietet.

Folgende Duos wurden als Nationalteams nominiert und werden vom ÖVV-Trainerstab umfassend am Stützpunkt Wien betreut:
Damen
Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig, Dorina Klinger/Ronja Klinger

Herren
Martin Ermacora/Moritz Pristauz, Robin Seidl/Philipp Waller, Alexander Horst/Julian Hörl, Laurenz Leitner/Paul Pascariuc

Christoph Dressler/Alexander Huber konnten sich ebenfalls Kaderstatus erspielen, trainieren aber am Stützpunkt Klagenfurt!
 
Presseinfo
ÖVV
 

13.12.2021


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