
In der bet-at-home ICE Hockey League steht für den KAC am Dienstag das Heimspiel gegen Red Bull Salzburg auf dem Programm. Die Rotjacken müssen dabei auf die Vereinslegende Thomas Koch verzichten. Aber der Reihe nach!
DIE AUSGANGSSITUATION:
Dem EC-KAC fehlte in den vergangenen Runden die Konstanz, seit fünf Spieltagen wechseln sich Niederlagen und Siege ab, was einer nachhaltigen Verbesserung des Tabellenplatzes entgegensteht. Aktuell liegen die Rotjacken auf Rang sieben, das Ranking rein aus Heimspielen weist den Titelverteidiger gar nur auf Platz neun aus: Die Klagenfurter holten im bisherigen Saisonverlauf in der Stadthalle lediglich 23 von 45 möglichen Punkten und haben drei der jüngsten vier Partien auf eigenem Eis verloren. Vor allem die Effektivität in der Offensive fehlt dem EC-KAC in der laufenden Saison noch, zwar kassierte mit Salzburg ligaweit nur ein Team weniger Gegentore pro Spiel, jedocherzielten auch nur die beiden Schlusslichter aus Linz (2,14 pro Begegnung) und Dornbirn (2,57) weniger Tore als die Rotjacken (2,71).
Der EC Salzburg punktete in jedem seiner letzten elf Ligaspiele und schrieb insgesamt in 23 von 28 Begegnungen im laufenden ICE-Spieljahr an. Seit 12. Dezember stehen die Mozartstädter auf Tabellenplatz eins, ihr Punkteschnitt nähert sich kontinuierlich der 2,000-Marke an. Damit hat sich die Truppe von Head Coach Matt McIlvane eine glänzende Ausgangsposition für den weiteren Verlauf des Grunddurchgangs geschaffen, Salzburg winkt erstmals seit 2015/16 wieder Platz eins im Schlussklassement der Regular Season. Jüngster Beleg für die gute Form der Bullen war der dominante 8:2-Heimerfolg gegen Fehérvár AV19 am Samstag. In der Fremde hat der Ligakrösus zuletzt fünf Mal hintereinander gewonnen, die letzte Auswärtsniederlage – 1:3 beim HC Orli Znojmo am 26. Oktober – datiert aus einer Saisonphase, in der man mit zahlreichen verletzungs- bzw. krankheitsbedingten Ausfällen zu kämpfen hatte. Überragend agierten die Red Bulls zuletzt im Penalty Killing: 18 der letzten 19 Unterzahlspiele wurden unbeschadet überstanden.
DER GEGNER:
|| SPIELER IM FOKUS ||
Aktueller Topscorer des EC Salzburg ist mit T.J. Brennan unverändert ein Verteidiger: Der US-Amerikaner hält aktuell bei 31 Zählern (13 Tore, 18 Assists) und liegt damit auf Rekordkurs: Seit Dan Bjornlie in der Saison 2008/09 kam kein ganzjährig in der Liga engagierter Abwehrspieler mehr auf einen ähnlich hohen Punkteschnitt pro Spiel. Beim Kantersieg gegen Székesfehérvár am Samstag spielte sich die erste Sturmformation der Bullen in den Vordergrund: Peter Schneider, Thomas Raffl und Benjamin Nissner sammelten jeweils drei Scorerpunkte, der Letztgenannte stand zudem bei fünf der acht Treffer seines Teams am Eis. Der gebürtige Wiener spielte auch in den beiden bisherigen Saisonduellen mit den Rotjacken groß auf, er erzielte drei von Salzburgs insgesamt fünf Toren. Bei in Klagenfurt ausgetragenen Spielen immer auch im Fokus steht Goalie J.-P. Lamoureux, den mit der Stadthalle eine wechselvolle Geschichte verbindet, wurde er dort bei 25 Karrierestarts doch ganze acht Mal vorzeitig ausgewechselt.
|| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC ||
Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 stand der EC-KAC gegen keinen Gegner öfter am Eis als gegen den EC Salzburg, obwohl dieser erst 2004 in die damalige EBEL kam: Das Duell am Dienstag ist das bereits 152. zwischen den beiden Klubs. Bislang setzten sich die Bullen 80 Mal durch, in 71 Fällen hatten die Rotjacken das bessere Ende für sich. Die insgesamt 926 Treffer in Konfrontationen zwischen Salzburg und Klagenfurt teilten sich mit 482 zu 444 zu Gunsten der Mozartstädter auf. Der EC-KAC schnitt in der jüngeren Vergangenheit in direkten Begegnungen aber meist recht gut ab: Die Rotjacken wurden in nur zwei der letzten zwölf Partien gegen die Red Bulls in regulärer Spielzeit besiegt, in neun dieser zwölf Duelle holte sich Klagenfurt den Sieg. In der Stadthalle setzte sich Salzburg zwar bei sieben seiner jüngsten 15 Auftritte durch, allerdings gelang es dabei nur zwei Mal, die vollen drei Punkte mitzunehmen. Die Tradition der Städteduelle zwischen Klagenfurt und Salzburg reicht übrigens bis weit vor den Beginn des Red BullEngagements im Eishockey zurück: Zwischen 1972 und 1988 duellierte sich der Rekordmeister in der damaligen Bundesliga mit dem HC Salzburg und später dem Salzburger EC, 44 der 57 Begegnungen gingen an Rot-Weiß (drei Unentschieden, zehn Niederlagen).
|| DAS LETZTE DUELL ||
Beide bisherigen Saisonduelle zwischen dem EC-KAC und dem EC Salzburg endeten nach regulärer Spielzeit 2:2, jeweils setzte sich dann in der Verlängerung bzw. im Penaltyschießen die Auswärtsmannschaft durch. Bemerkenswert: Von den neun BullenCracks, die heuer bislang Scorerpunkte gegen die Rotjacken verbuchen konnten, sind am Dienstag vier nicht mit dabei, da sie mit ihren jeweiligen Nationalteams in der Vorbereitung auf die U20-Weltmeisterschaft in Kanada stehen (Lucas Thaler, Oskar Maier, Jakub Borzęcki, Danjo Leonhardt). Die letzte Begegnung zwischen Bullen und Rotjacken kam am 7. November 2021 in der Stadthalle zur Austragung: Thomas Hundertpfund sorgte mit einem Doppelpack im ersten Abschnitt für eine rot-weiße 2:0-Führung, gegen eine stark ersatzgeschwächte KAC-Mannschaft, die an diesem Abend nur zwei Importspieler inkludierte, glich Salzburg aber im weiteren Verlauf der Partie aus und siegte schlussendlich durch ein Brennan-Tor in der Verlängerung völlig verdient. Die Bullen dominierten die Klagenfurter in diesem Duell wie sonst noch kein ICE-Gegner im heurigen Jahr: Sie kamen (gegen den EC-KAC, der in 26 seiner 28 Saisonspiele über mehr Zeit mit Puckkontrolle verfügte als sein jeweiliger Kontrahent) auf famose 63 Prozent Scheibenbesitz und verzeichneten bei Even Strength ein Torschussverhältnis von 36:12. Klagenfurt hielt mit ausgedünntem Lineup nach Kräften dagegen und konnte sich dank Stärke am Faceoff-Punkt (54 Prozent gewonnene Aufwürfe) und in den Zweikämpfen (52 Prozent erfolgreiche Eins-gegen-Eins-Battles) zumindest einen Zähler sichern.
DIE PERSONALIEN:
Der EC-KAC muss im Heimspiel gegen seinen Ex-Klub auf Thomas Koch verzichten, der sich im Spiel gegen Graz eine Unterkörperverletzung zuzog, über deren Grad erst weitere Untersuchungen am Montagnachmittag Aufschluss geben werden. Der Mittelstürmer verpasst damit erstmals seit 10. Dezember 2017 wieder ein Ligaspiel, sein Streak an Einsätzen am Stück endet bei 244 Partien. Der Ausfall Kochs hat personelle Umstellungen in zwei der vier Sturmformationen zur Folge: Matt Fraser rückt zu Rok Tičar und Nick Petersen, Lukas Haudum centert die Flügel Samuel Witting und Daniel Obersteiner. Der zuletzt angeschlagene David Maier steht wieder vollumfänglich im Training, ob er dem Rotjacken-Lineup schon am Dienstag wieder angehören wird, entscheidet sich am Spieltag. Der Trainerstab plant mit einem Aufgebot, das sieben Verteidiger und 13 Stürmer umfasst.
DER KOMMENTAR:
„Salzburg ist natürlich eine starke Mannschaft mit vielen sehr guten Einzelspielern und es gibt einen Grund, warum sie an der Tabellenspitze liegen. In unserer Situation, in der wir nicht und nicht ins Rollen kommen, ist es aber eigentlich nahezu egal, welchem Team wir gegenüberstehen, wir müssen zuallererst einen Weg zurück zu unserem eigenen Spiel finden, darauf liegt aktuell der Fokus. Wir sind derzeit selbst unser größter Feind, wir gewinnen eine Partie, dann verlieren wir wieder eine, da fehlt uns die Konstanz und die müssen wir wieder zurückbringen. Unser Team ist eine verschworene Gemeinschaft, die viel Erfolg zusammen hatte, wir wissen, was uns stark macht, es geht aber nicht darum, das zu wissen, sondern vielmehr darum, das am Eis auch umzusetzen. Und zwar über die vollen 60 oder mehr Minuten.“ (Matt Fraser, Stürmer EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
20.12.2021