Volleyball

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Zuletzt stand mit Tirol Innsbruck vor 18 Jahren ein Verein im Viertelfinale eines europäischen Pokals im Volleyball. Am Mittwoch schiebt sich der VCA Amstetten NÖ an, sein Ticket unter den besten acht Teams im CEV Challenge Cup zu lösen. Nach der knappen 2-3 Niederlage im Achtelfinalhinspiel gegen Lausanne UC aus der Schweiz wollen die Niederösterreicher das nächste Europacupwunder vollbringen.

„Wir haben es selbst in der Hand. Die beiden Spielabsagen in der Liga waren zuletzt nicht hilfreich, da wir in diesem Jahr erst ein Pflichtspiel hatten. Dafür sind wir ausgerastet und haben im Gegensatz zu unserem Gegner keine zwölfstündige Busfahrt in den Beinen“, blickte VCA-Sportdirektor Michael Henschke auf das Match voraus.

Vor allem der Vorteil das Retourmatch in der Johann-Pölz-Halle zu spielen, soll seinem Team Flügel verleihen im Kampf um den Viertelfinaleinzug zu schaffen. „Wir können Geschichte schreiben, denn bislang sind nur ganz wenige Teams aus Österreich so weit gekommen. Da wären wir in einem ganz elitären Club. Und in Amstetten hat es sowas überhaupt noch nicht gegeben“, so Henschke, der seit Jahren die sportlichen Geschicke des Clubs leitet und ihn zu vier heimischen Cuptiteln leitete.

„Wir sind derzeit das sportliche Aushängeschild der Region, überall wird von unseren Erfolgen gesprochen und das ehrt uns und ist zugleich Ansporn um noch mehr zu erreichen. Ich bin mir sicher, dass die Jungs am Mittwoch für alles bereit sind und mit dem Rückhalt der Fans können wir unsere Reise durch Europa fortsetzen“, erklärte Henschke, der auf eine gut gefüllte Halle hofft.

Denn dank 2-G-Regelung und mit Maske am Platz können Zuschauer das Match besuchen. „Bislang musste die Halle beim Europacup noch leer bleiben, nun aber sind Fans zugelassen und wir freuen uns über jeden Unterstützer“, schilderte Henschke vor der Partie, die am Mittwoch um 20:15 Uhr angepfiffen wird.

Kapitän Ringseis: „Wir können das Duell für uns entscheiden“
Zuversicht schöpfen die Mostviertler vor allem aus der ganz knappen 2-3 Niederlage im Hinspiel gegen Lausanne UC. „Wir haben sicherlich noch alle Karten selbst in der Hand. Es gab viele Up- und Downphasen in unserem Spiel in der Schweiz und trotzdem ging es in einen entscheidenden fünften Satz. Können wir eine bessere Leistung abrufen, wie wir es beispielsweise in Sofia in der vorhergehenden Runde gezeigt haben, dann können wir die Partie und damit das Duell für uns entscheiden“, ist sich VCA-Kapitän Florian Ringseis sicher.

Der 29-jährige Nationalteamspieler wechselte zu Saisonbeginn vom deutschen Erstligisten Bisons Bühl nach Amstetten, übernahm dort die Kapitänsschleife und ist der Leader am Feld der heuer vor allem im Europacup so erfolgreichen Mannschaft. Seine internationale Erfahrung ist eines jener Asse, die VCA-Trainer Andrej Urnaut am Mittwoch in der Johann-Pölz-Halle ausspielen will.

„Wenn wir Lausanne mit einem guten Service dazu zwingen langsamer zu spielen, dann werden wir im Block und in der Verteidigung erfolgreicher sein als im Hinspiel“, weiß Ringseis. Dort unterlagen die Niederösterreicher vor wenigen Tagen nur knapp in fünf Sätzen, weswegen ein 3-0 oder ein 3-1 für einen direkten Aufstieg in das Viertelfinale reichen würde.

Nur bei einem Fünfsatzsieg des VCA würde ein weiterer Entscheidungssatz, der so genannte Golden-Set warten. Gewinnen die Gäste aus der Schweiz, dann wäre das Europacupabenteuer der Niederösterreicher beendet.

VCA-Oldie will kein 2-3 mehr gegen Lausanne erleben
Vor genau zehn Jahren traf der VCA Amstetten NÖ schon einmal im Europacup auf den UC Lausanne. Mit Teamoldie Srdjan Vracaric steht am Mittwochabend noch ein Akteur am Feld, der damals bei den beiden Matches mit dabei war. Der mittlerweile 37-Jährige beendete am Ende der Saison 2014-15 seine aktive Karriere, kehrte nach siebenjähriger Pause zuerst als Co-Trainer auf die Bank im Mostviertel zurück und ist seit dieser Saison wieder als Mittelblocker im Kader dabei.

Dreimal traf er bislang mit dem VCA auf die Westschweizer, dreimal unterlag er dabei mit 2-3. „Das wird es am Mittwoch nicht geben“, ist sich der Serbokroate sicher. Der Mittelblockspezialist, der im Hinspiel mit zehn Punkten zu den drei Topscorern auf Seiten der Niederösterreicher gehörte, will mit seiner Erfahrung das Team zum nächsten Höhenflug im Europapokal pushen.

„Ich habe lang Volleyball gespielt, aber so heiß auf ein Match war ich noch nie. Das Feuer in mir ist voll da und ich freue mich riesig auf die Partie am Mittwoch“, so Vracaric, der seit Jahren in Amstetten seine neue Heimat gefunden hat. Mit seinen 37 Jahren ist er der älteste im Kader der Niederösterreicher und auch eine große Identifikationsfigur für die jungen Österreicher im Kader.

„Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich als Balljunge ihm noch die Bälle zugeworfen habe“, erinnert sich Aufspieler Alexander Spring und fügte an: „Jetzt mit ihm gemeinsam am Feld zu sein, die Europacupreisen zu bestreiten ist eine tolle Erfahrung für mich als jungen Spieler. Und gemeinsam solche Erfolge zu feiern ist ein absolutes Highlight.“

Um 20:15 Uhr treffen die Mostviertler am Mittwoch in der heimischen Johann-Pölz-Halle auf die Westschweizer und kämpfen dort um den Einzug unter die besten acht Teams des CEV Challenge Cups. Das Spiel wird auch auf ORF Sport+ live übertragen.

CEV Challenge Cup 2021/22 – Viertelfinale
Hinspiel:

Lausanne UC – VCA Amstetten NÖ
25-21, 23-25, 25-21, 21-25, 15-10
Topscorer: Ramirez (32), Montavon (15), Prevel (12) bzw. Veselinovic (23), Czyzowski (14), Vracaric (10)

Rückspiel:
VCA Amstetten NÖ – Lausanne UC
19/01/2022 20:15 Uhr
Johann-Pölz-Halle, Amstetten
 
Presseinfo
VCA Amstetten NÖ

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18.01.2022