Der SKN St. Pölten Basketball verliert auch gegen Tabellenschlusslicht Arkadia Traiskirchen Lions. Für die Landeshauptstädter, die in der Tabelle immer weiter abrutschen, ist es die sechste BSL-Niederlage in Folge.
Die Löwen zeigen bei dem 83:76-Sieg gegen den SKN eine der komplettesten Leistungen der ganzen Saison. Die Kapfenberg Bulls entführen einen hauchdünnen 66:63-Sieg aus Wien. Die Vienna D.C. Timberwolves drehen die Partie im letzten Viertel fast noch. Den nächsten Kantersieg feiert der BC GGMT Vienna gegen UBSC Raiffeisen Graz. Die Steirer halten nur im ersten Abschnitt einigermaßen mit. Die Wiener sichern sich somit den fünften Liga-Sieg in Folge.
Vienna D.C. Timberwolves vs. Kapfenberg Bulls
63:66 (14:16, 32:34, 46:55)
Samstag, 17.30 – Wolves Dome
Ungewöhnlich waren die Bedingungen am Samstag bei den Bulls, wurde Head Coach Mike Coffin doch wenige Stunden vor Spielbeginn freigestellt und Sportkoordinator Michael Schrittwieser übernahm die Bullen interimistisch. Nicht gerade überraschend war dementsprechend das zerfahrene erste Viertel, besonders da das Heimteam, die Timberwolves, Corona-bedingt seit mehr als einem Monat kein Spiel mehr absolviert hatte. Mit 16:14 lagen die Bullen nur knapp voran. Im zweiten Abschnitt kam etwas mehr Bewegung in die Partie und vor allem vom Dreier fielen die Würfe nun auf beiden Seiten, sodass die Steirer ihre knappe Führung verteidigen und bei 34:32 in die Pause gehen konnten. Nach dem Seitenwechsel erwischten die Bullen den besseren Start. Angeführt von Neuverpflichtung Derryck Thornton bauten sie ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Der US-Guard steuerte in Abschnitt drei elf Punkte bei und sorgte dafür, dass sein Team vor dem Schlussviertel mit 55:46 voran lag. Dort fighteten sich die Wolves zwar noch einmal zurück, in den Schlussminuten waren aber die Gäste abgebrühter und sicherten sich so einen hart erkämpften 66:63-Auswärtssieg.
Hubert Schmidt, Coach Timberwolves: „Wir erwartet, sind wir ein bisschen hölzern aus der fünfwöchigen Pause herausgekommen. Offensiv haben wir ein bisschen gebraucht, bis wir hineingekommen sind, war dann aber sehr solide in der ersten Halbzeit. Im dritten Viertel haben wir Thorntons Penetration nicht kontrollieren können bzw. einfach Fehler gemacht und ihm zu leichte Looks und Assists gegeben. Ich bin aber sehr stolz, wir haben uns von minus elf wieder auf plus eins zurückgekämpft im Schlussviertel. In den letzten drei Minuten hat Kapfenberg dann einfach ein Play mehr gemacht, das schön herausgespielt war, und hat deswegen auch verdient gewonnen. Aber insgesamt können wir zufrieden sein mit der Leistung.“
Peter Hofbauer, Spieler Timberwolves: „Phasenweise super gespielt, wir müssen es nur schaffen, über 40 Minuten die Intensität aufrechtzuhalten, damit wir solche Spiele gewinnen können. Zufriedenstellend ist das Ergebnis jedenfalls nicht. Schauen wir, dass wir in den nächsten Wochen konstanter werden und ein paar Spiele gewinnen.“
Michael Schrittwieser, Coach Bulls: „Das erwartet schwere Spiel gegen kompakte, defensiv-starke Timberwolves. Wir sind froh, dass wir in unserer schwierigen Situation heute diesen wichtigen Sieg gefeiert haben.“
Nemanja Krstic, Spieler Bulls: „Es war ein schweres Spiel, wir haben erwartet, dass die Timberwolves zuhause hart spielen werden. Bei uns im Team hat sich einiges verändert, nach solchen Veränderungen ist es nie einfach, aber wir glauben an das, was wir tun. Das war nur der erste Schritt, wir müssen jetzt richtig hart arbeiten, weitermachen und am Ende der Saison hoffentlich wieder in den Finals stehen.“
Beste Scorer: John 15, Fifolt (13 Reb) und Lanegger je 10, Szkutta 8 bzw. Thornton 23, Krstic 16, Podany und Grubor je 5.
SKN St. Pölten Basketball vs. Arkadia Traiskirchen Lions
76:83 (16:20, 34:34, 49:59)
Samstag, 17.30 – bet-at-home Arena
Die St. Pöltner erwischten prinzipiell den besseren Start in die Partie und führten Mitte des ersten Viertels mit 10:5. Insgesamt ließen die Landeshauptstädter aber die „Urgency“ vermissen, die man von einem Team erwarten würde, dass bereits seit fünf Spielen sieglos ist. Dementsprechend rissen die Lions das Ruder auch rasch herum und führten dank eines 15:6-Laufs nach zehn Minuten mit 20:16. Im zweiten Viertel entwickelte sich eine umkämpfte Partie. Erst setzten sich die Traiskirchner Gäste zweistellig ab, ehe die St. Pöltner sich bis Viertelende wieder herankämpften. Vor allem Kelvin Lewis dominierte in Hälfte eins (18 Punkte) und hielt den SKN so im Spiel. Bei 34:34 ging es in die Kabine. In Abschnitt drei zeigten sich nun beide Teams in Wurflaune aus der Distanz – nur, dass die Löwen auch unter dem Korb konstant anschreiben konnten und so vor dem Schlussviertel wieder zweistellig voranlagen (59:49). In den finalen zehn Minuten gelang den Gastgebern keine Aufholjagd mehr und die Traiskirchner sicherten sich einen 83:76-Sieg.
Jakob Wonisch, Spieler SKN: „Unsere ‚Losing-Streak‘ hält an. Wir müssen ordentlich was ändern bei uns, weil sonst haben wir keine Chance, da irgendwas zu reißen dieses Jahr. Ich glaube, wir müssen mehr als Team spielen, auch wenn das ‚Shotmaking‘ manchmal passt. Aber so kann es einfach nicht weitergehen.“
Rashaan Mbemba, Spieler SKN: „Wir haben im ersten Viertel schwach gespielt, im zweiten aufgeholt, intensiver gespielt, mehr als Team gespielt, haben in der Defense mehr gehustlet. Wir sind in der zweiten Halbzeit wieder etwas schwächer rausgekommen, haben die Luft ein bisschen verloren und ein paar einfache Würfe vergeben – inklusive mir. Das Ergebnis ist halt eine knappe Niederlage.“
Lukas Hahn, Spieler Lions: „Das war eine gute, konzentrierte Mannschaftsleistung von uns über 40 Minuten. Wir haben aus den Fehlern der letzten Spiele gelernt und am Enden konzentriert weitergespielt und verdient gewonnen.“
Karl Gamble Jr., Spieler Lions: „Wir haben wirklich gut gespielt und als Team zueinander gefunden. St. Pölten hat wirklich hart gespielt, ich bin also froh, dass wir unsere Negativserie brechen konnten. Wir schauen jetzt schon nach vorne und freuen uns auf die Dukes nächste Woche.“
Beste Scorer: Alanen 25, Lewis 22, Mandic 13 bzw. Hollingsworth 24, Hahn 16, Falzon 15 (10 Reb).
BC GGMT Vienna vs. UBSC Raiffeisen Graz
104:71 (24:18, 50:36, 86:52)
Samstag, 20 Uhr – Hallmann Dome, Wien
Wie erwartet, bekamen die Fans in Wien vom Sprungball weg eine offensive Partie zu sehen. Die Wiener hatten dabei aber ab Minute eins die Nase vorne und stellten eindrucksvoll unter Beweis, wie viel Qualität in ihrem Kader steckt – sieben unterschiedliche BC-Spieler konnten in den ersten acht Minuten bereits anschreiben. Dank der gewohnt starken US-Legionäre waren die Grazer nach einem Abschnitt aber noch in Schlagdistanz (18:24). Das änderte sich im zweiten Viertel allerdings abrupt. Die Heimmannschaft startete dank einer Siriscevic-Show – der Kroate steuerte acht Punkte in gerade einmal 90 Sekunden bei – blitzschnell in den Abschnitt und lag von da an stets zweistellig voran. Die erste Halbzeit ging mit 50:36 auch klar an die Heimmannschaft. Nach der Pause machten die Bundeshauptstädter genau da weiter, wo sie aufgehört hatten, zeigten sehenswertes „Ball-Movement“ und kamen so zu hochprozentigen Abschlüssen. Bei 86:52 vor dem Schlussabschnitt war das Spiel längst entschieden. 104:71 stand nach 40 Minuten schließlich am Scoreboard. Beim Tabellenführer scorten acht Spieler acht oder mehr Punkte, zudem verwerteten die Wiener 54 Prozent vom Dreier.
Aramis Naglic, Head Coach Vienna: „Wir haben das erste Viertel gebraucht, um unseren Rhythmus zu finden. Wir waren konzentriert, wir haben es ernstgenommen. Ich bin froh, dass heute alle spielen und scoren konnten.“
Paul Radakovics, Spieler Vienna: „Ein Start-Ziel-Sieg der Mannschaft heute. Wir waren sehr konzentriert, haben den ‚Gameplan‘ perfekt umgesetzt und völlig verdient gewonnen.“
Ervin Dragsic, Head Coach Graz: „Gratulation zum Sieg an Vienna, sie waren eine Stufe höher als wir. Macht nichts, wir müssen jetzt weiterarbeiten. Gratuliere auch zum Cup-Sieg.“
Andrea Donda, Spieler Graz: „Es war ein schlechtes Spiel, wir müssen viel besser spielen. Das war mein erstes Spiel, nächste Woche müssen wir besser sein. Wir haben das Zeug dazu.“
Beste Scorer: Siriscevic 16, Jones 15, Murati 13 bzw. Varner 25, Isbetcherian 13, Haynes 8.
Kufstein Towers feiern vierten Saisonsieg
Die Spitzenpartie zwischen den Raiffeisen Mattersburg Rocks und den Raiffeisen Dornbirn Lions musste am Samstag Corona-bedingt abgesagt werden. Am anderen Ende der Tabelle duellierten sich allerdings die Pirlo Kufstein Towers und die Union Deutsch Wagram Alligators. Die Tiroler konnten sich dank einer starken Offensiv-Leistung ungefährdet mit 92:74 durchsetzen. Die Formkurve der Towers zeigt somit weiter deutlich nach oben. Sollte es so weitergehen, darf die Thurner-Truppe vielleicht sogar noch von den Play-offs träumen.
Pirlo Kufstein Towers vs. Union Deutsch Wagram Alligators
92:74 (23:15, 46:27, 65:55)
Samstag, 18.00 – Kufstein Arena
Markus Thurner, Head Coach Towers: „Die erwartet schwere Partie! Deutsch Wagram hat bis zum Ende hart gekämpft. Diesmal konnten wir ‚inside‘ dominieren und einen wichtigen Sieg landen, der die Play-off-Träume noch am Leben erhält!“
Fabio Thaler, Spieler Kufstein: „Souveräner Sieg von uns. Wir haben den Ball gut bewegt und es die meiste Zeit ganz gut gemacht. Nächste Woche wird für uns die Woche der Entscheidung, was die Play-offs angeht.“
Hannes Quirgst, Assistant Coach Alligators: „Gratuliere Kufstein, wir haben in Halbzeit eins komplett ohne Energie gespielt und uns ein Loch gegraben. Im dritten Viertel haben wir gezeigt, was möglich wäre – aber ein gutes Viertel ist viel zu wenig in dieser Liga.“
Bruno Golino, Spieler Alligators: „Unsere Full-Court-Defense war sehr schwach, wir haben dadurch sehr viele Punkte zugelassen. Insgesamt über 90 Punkte – man hat es eh gesehen. Offensiv war es ganz gut, aber die Defense war das Problem.“
Beste Scorer: Pirchner 26, Bozak 23 (12 Ass), Thaler 14 bzw. Balvan 18, Golino 17, Witzmann 11.
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12.02.2022