
Zu Gast im Sky Sport Austria Podcast DAB | Der Audiobeweis waren Markus Schopp und Sky Experte Alfred Tatar.
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Markus Schopp (Ex-Hartberg und Ex-Barnsley Trainer):
…angesprochen auf seine momentane Situation, nach dem Ende seiner Trainertätigkeit in England: „Für mich war es einmal ganz wichtig, ein bisschen wegzukommen und einen klaren Kopf zu bekommen, aber in der Zwischenzeit hat mich der Fußballalltag wieder.“
…auf die Frage, ob er wieder für einen Trainerjob bereit ist: „Es liegt ja nicht nur an einer Person. Aber was man sagen kann ist: Einfach bereit zu sein. Und ich glaube das Wichtigste ist, sich einfach permanent zu informieren. Das Rad dreht sich ja immer weiter. Und diese Zeit auch nützen, um gewisse Dinge zu reflektieren, Dinge zu hinterfragen und Dinge zu adaptieren. Es gibt ja genug Beispiele an Trainern, die sich genau in solchen Phasen interessant weiterentwickelt haben.“
…auf die Frage, warum es in England, bei Barnsley, letztendlich nicht gepasst hat: „Wenn man auf diesem Niveau nur einmal gewinnt (Anm. in 16 Spielen), dann ist es irgendwo nachvollziehbar, dass die Verantwortungsträger irgendwann sagen, dass es so nicht passt. Als Trainer arbeitet man aber natürlich auch Dinge für sich auf, die so nicht nach außen gegangen sind. Es waren auch Dinge dabei, die nicht optimal gelaufen sind, aber es ist auch wichtig, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.“
…weiter zu seiner Zeit in England: „Es war eine richtig intensive Arbeit, aber ich habe jeden Tag genossen. Es hat mich in vielen Dingen auch nochmals weitergebracht und ich finde einfach, dass man aus solchen Situationen immer auch gestärkt rausgehen kann. Nochmals: Die Bilanz gibt den Verantwortlichen Recht. Wenn man sich aber ansieht, dass Barnsley in den nächsten 14 Runden auch nur einmal gewonnen hat, dann sieht man, dass es an anderen, strukturellen Dingen genauso gelegen hat.“
…zum Englischen Fußball: „Der Englische Fußball bringt ganz viele Dinge mit sich, die man sehr intensiv über das Fernsehen verfolgen kann, aber wenn man es hautnah erlebt, dann ist es etwas ganz Tolles und Besonderes. Vor allem die Championship, mit dieser Intensität, mit diesem Programm ist eine Erfahrung, die höchst spannend ist und die mich in vielen Bereichen auch reifer gemacht hat.“
…angesprochen auf den fehlenden eigenen Co-Trainer bei Barnsley und ob ein solcher in Zukunft Voraussetzung für eine Unterschrift bei einem Klub ist: „Es war so, dass mir dieser Assistenz-Trainer zugesagt wurde. Es ist dann leider nicht so eingetreten, wie es vereinbart war. Fakt ist, dass es etwas ist, was mühevoll ist, vor allem wenn du in einem anderen Land bist. Klar dreht sich fast alles um den runden Ball, aber es gibt auch Momente, wo man mit jemanden über andere Dinge reden möchte und dazu braucht man eine gewisse Vertrauensbasis. Gerade in einer Phase, wenn man die Resultate nicht hat, hat man mit einem eigenen Assistenten jemanden an der Seite, der einfach immer da ist. Dieses Thema wird in einer nächsten Möglichkeit, sollte ich eine haben, sicher einen anderen Verlauf nehmen.“
…angesprochen auf mögliche Angebote und auf die Frage, warum es mit Rapid nichts geworden ist: „Wenn man in diesem Prozess drinnen ist, dann gibt es einen permanenten Austausch. Das heißt, dass man immer wieder mit Vereinen spricht, aber sprechen heißt nicht zwangsläufig, dass es zu einer Zusammenarbeit führt.“
…angesprochen auf die Leistungen im Frühjahr von Rapid: „Wenn man die beiden Spiele hernimmt, dann kann man sagen, dass Rapid jeweils sehr, sehr gut ins Spiel gefunden hat und gute Lösungen gefunden hat. Es ist ein Weg, den der Ferdl jetzt geht und man muss ihm fest die Daumen drücken, dass er mit dieser Spielidee jetzt die Resultate bringt. Weil Rapid ist in der Wahrnehmung der Verein, der hinter Salzburg als Nummer 2 gesehen wird.“
…angesprochen auf den Champions-League-Kracher FC Salzburg gegen FC Bayern: „Salzburg ist natürlich Außenseiter, aber mit Waffen, die sie auch gegen die Bayern einsetzen können. Das Thema wird aber sein, sich für das Rückspiel eine gute Ausgangsituation zu schaffen, um im zweiten Spiel, vielleicht auch mit dem nötigen Quäntchen Glück, diese Sensation zu schaffen. (…) Ich glaube, dass es enger wird, als in den letzten Spielen.“
…zum Conference-League-Duell zwischen Rapid und Vitesse Arnheim: „Ich habe mir gestern das Spiel von Vitesse gegen PSV Eindhoven angeschaut. Wenn man das Resultat hernimmt, dann war es relativ eindeutig. Was ich aber sehe, ist eine sehr, sehr interessante Spielanlage beim holländischen Gegner, geprägt durch Thomas Letsch, den man aus seiner Zeit in Österreich kennt. Der einfach sehr offensiv agieren möchte, sehr aktiv gegen den Ball arbeiten lässt und sehr schnell umschalten lässt. Für mich ein sehr unangenehmer Gegner und ein Gegner, der in der Spielidee sicherlich schon gefestigter und weiter ist als Rapid. Daher sehe ich die Holländer in einer leichten Favoritenrolle.“
…angesprochen auf den TSV Hartberg: „Ich habe mich riesig gefreut, dass sie Rapid geschlagen haben und jetzt die Möglichkeit haben, erstmalig ins Cup-Finale einzuziehen. Es ist eine riesen Geschichte.“
…zu Sturm Graz: „Die Entwicklung ist einfach gewaltig. Wenn man sich den Neuzugang ansieht, wie er sich schon im ersten Spiel eingefügt hat – lässt auf Großes hoffen.“
…zu Rasmus Höjlund: „Allein die Tatsache, dass man so einen Spieler nach Österreich bekommt, zeigt, wie gut es der Andi Schicker geschafft hat, sein Netzwerk zu bedienen, um einen Spieler mit dieser Qualität nach Österreich zu bekommen. Es ist eine extrem interessante Entwicklung, dass solche Spieler nach Österreich kommen wollen.“
Alfred Tatar (Sky Experte):
…über die Wichtigkeit einer Vertrauensperson, in Form des Co-Trainers, für einen Cheftrainer: „Die Arbeit auf dem Platz und die Vorbereitung zu Trainings und Spielen ist die eine Sache. Aber es gibt eine zweite Sache, nämliche die persönliche. Ein Fußballtrainer steht ja permanent unter Druck und Trainer im Ausland zu sein, ist doppelt schwerer, als im Inland. Du musst total funktionieren und da ist ein Ausgleich im emotionalen Bereich immer sehr wichtig.“
…angesprochen auf Rapid und die Ausrichtung gegen Salzburg: „Bei Rapid war das Spiel nach vorne komplett tot. Bei Ballgewinn hat man meistens den Ball weggedroschen, anstatt dass man wenigstens versucht hat, zu kontern. Unterm Strich gibt es noch einige Aspekte die verbesserungswürdig sind.“
…zu Vitesse Arnheim, dem Conference-League-Gegner von Rapid: „Das Team spielt, wie viele in den Niederlanden, Kinderfußball. Da ist eine Körperlosigkeit dabei, die ist jenseits von Gut und Böse. Natürlich – wenn der Ball läuft – dann machen sie dich narrisch, aber wenn es nicht läuft, können die nicht dagegenhalten. Und wenn ich jetzt Rapid gegen Salzburg gesehen habe, mit welcher körperlichen Vehemenz man da aufgetreten ist, dann muss man das sofort eins zu eins gegen Vitesse bringen. Die muss man aus den Patschen hauen. Die können damit nicht umgehen. Daher ist der Schlüssel zum Erfolg: Den Kinderfußball, den die pflegen, mit körperlicher Vehemenz zu bekämpfen.“
Medieninfo Sky Österreich
16.02.2022