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Bregenz Handball ist zum 5. Mal und erstmals seit 2006 ÖHB-Cup-Sieger. Die Festspielstädter gewannen Samstagabend das packende Endspiel des Final4-Turniers in Hards Sporthalle am See gegen Sparkasse Schwaz Handball Tirol 32:30 nach Verlängerung (31:28, 26:26, 16:13).

Die beiden Teams lieferten einander vor toller Kulisse ein sehr emotionales Duell, einen offenen Schlagabtausch. Bei 12:12 sah der Schwazer Dario Lochner die rote Karte, danach kassierte sein Team drei Tore in Folge. Erstmals konnte sich Bregenz einen kleinen Vorteil verschaffen. Das Team von Trainer Markus Burger ging mit einem 2-Tore-Vorsprung in die Pause.

Nach Wiederbeginn blieben Intensität und Niveau unvermindert hoch. In der 35. Minute verkürzte Richard Wöss für Schwaz auf 17:18, kassierte aber Sekunden später eine Zeitstrafe, die Bregenz nutzte, um erstmals auf +4 zu stellen. Doch die Tiroler ließen nicht locker, kämpften sich Tor um Tor heran. Petar Medic sorgte in der 48. Minute fürs 23:23.

Unmittelbar darauf sah Bregenz-Spieler Marcel Timm die rote Karte. Die Schlussphase der regulären Spielzeit war ein Duell auf Messers Schneide, das kein Team für sich entscheiden konnte. Mit 26:26 ging es in die Verlängerung.

In dieser konnten sich die Vorarlberger absetzen, führten beim letzten Seitenwechsel 31:28. Noch einmal kam Schwaz zurück, 58 Sekunden vor Ende gelang Spieltrainer Gerald Zeiner in seinem letzten Spiel der Anschlusstreffer. Den Schlusspunkt setzte aber Ante Esegovic für Bregenz – 32:30. Auch der 26-Jährige beendete mit dem Cup-Finale seine Karriere.

Beste Torschützen neben Esegovic (12) waren Marko Coric und Luka Vukicevic (je 5) bzw. Petar Medic (12) und Alexander Wanitschek (5).

Die Stimmen von ORF SPORT +
Lukas Frühstück, Bregenz Handball:
„Eine Achterbahn der Gefühle! Letzte Woche das Tief, heute holen wir den Titel. Es war ein kampfbetontes Spiel, in dem wir aber die bessere Mannschaft waren, den breiteren Kader hatten. Für den Klub ist es ein Zeichen, dass die Arbeit in die richtige Richtung geht.“

Ante Esegovic, Bregenz Handball: „Man kann die Karriere nicht schöner beenden. Bis heute war ich nur dreimal Zweiter, jetzt einmal Erster sein, ist der Hammer.“

Markus Burger, Trainer Bregenz Handball: „Danke an Schwarz. Was für ein Gegner, was für eine Einstellung. Wahnsinn, was die hier abgezogen haben. Und meine Mannschaft? Wow! Ich freue mich, dass wir endlich wieder einmal so einen Erfolg nach Hause bringen. Das Ausscheiden im HLA MEISTERLIGA-Viertelfinale war natürlich enttäuschend. Mich freut, dass die Mannschaft danach wieder aufgestanden ist. Ich habe immer an die Sache geglaubt, ich weiß, wie man eine Mannschaft entwickelt und voranbringt. Für uns ist es wichtig, dass wir darauf aufbauen. Die erste Hürde haben wir geschafft, wir haben heute geliefert.“

Gerald Zeiner, Spielertrainer Schwaz HT (Karriereende): „Diese Niederlage ist bitter. Die Mannschaft hat alles gegeben. Respekt, wir haben nie aufgegeben, obwohl wir über weite Strecken hinten waren. Für die Jungs geht es weiter. Ein Dank an die Kollegen, dass sie mir in dieser Halle noch so ein Finale geschenkt haben.“

Richard Wöss, Schwaz HT (Karriereende): „Es war aber ein unglaubliches Spiel mit einer unglaublichen Stimmung in der Halle. Das Glück war schon die ganze Saison nicht auf unserer Seite.“

Alexander Wanitschek, Schwaz HT: „Ich bin unglaublich enttäuscht, dass wir verloren haben, anderseits aber auch unglaublich stolz. Wir haben bis zur letzten Minute gekämpft.“

ÖHB-Cup Männer, Final4 in Hard (Sporthalle am See)
Finale
07.05.: Bregenz Handball – Sparkasse Schwaz Handball Tirol 32:30 n.V.
(31:28, 26:26, 16:13)
Tore Bregenz: Ante Esegovic 12, Marko Coric 5, Luka Vukicevic 5, Matic Kotar 4, Mikhail Vinogradov 2, Marcel Timm 2, Alexander Wassel 1, Claudio Svecak 1

Tore Schwaz HT: Petar Medic 12, Alexander Wanitschek 5, Sebastian Spendier 4, Michael Miskovez 4, Richard Wöss 3, Gerald Zeiner 2
 

Adler verlieren Cup-Finaldrama gegen Bregenz

Es hat denkbar knapp nicht gereicht, Sparkasse Schwaz Handball Tirol verpasste am Samstagabend in Hard den zweiten Titel der Vereinsgeschichte. In einem unglaublich spannenden, dramatischen ÖHB-Cup-Finale gegen Bregenz Handball unterlagen die Adler mit 30:32 nach Verlängerung.

Die Saison 2021/22 ist für Sparkasse Schwaz Handball Tirol seit Samstag abgeschlossen – und sie endete höchst unglücklich. Im Endspiel des ÖHB-Cups mussten man sich Bregenz Handball nach Verlängerung geschlagen geben. Während die Adler den zweiten Titel nach 2011 verpassten, feierte der Rekordmeister in der Harder Sporthalle am See den ersten Pokaltitel seit 2006 und den ersten nationalen Titel seit 2010. Bei den Tirolern war man nach dem Drama entsprechen untröstlich, sehr starke Leistungen in den letzten Partien gegen Hard (HLA MEISTERLIGA) und im Cup blieben ohne Belohnung. Für Gerald Zeiner und Richard Wöss war es die finale Partie ihrer beeindruckenden Karrieren – zu gern hätten die beiden mit ihren Teamkollegen die Trophäe gestemmt.

Das packende Finale bot alles, was Handball ausmacht. Auch viele Tiroler Fans hatten die Reise ins Ländle mitgemacht und feuerten ihr Team frenetisch an. Das konnte diesmal nicht wie tags zuvor gegen den HC FIVERS Margareten permanent vorlegen, sondern musste in der Anfangsphase zumeist einem Rückstand hinterherlaufen. Aus einem 3:5 machten Michael Miskovez und Sebastian Spendier ein 5:5; Alexander Wanitschek sorgte mit dem 6:5 für die erstmalige Tiroler Führung. Es ging weiter hin und her, ohne klare Vorteile für eine Mannschaft.

Nach einem Doppelpack von Ante Esegovic, der ebenso wie Petar Medic auf zwölf Treffer kam, stand es 13:12 für Bregenz. Kurz darauf sah Dario Lochner nach einer Aktion gegen Marcel Timm die rote Karte. Nun fehlte den Adlern auch der letzte Kreisläufer – denn Balthasar Huber musste immer noch seine Sperre absitzen. Bregenz nutzte eine kurze Schwächephase von Handball Tirol zum 16:12. Petar Medic traf zum 13:16-Pausenstand.

Sebastian Spendier verkürzte gleich nach Wiederbeginn auf 14:16. Doch Bregenz setzte sich in der Folge bis auf vier Tore Vorsprung ab, Luka Vukicevic warf das 21:17 (37.). Die Adler zeigten Moral und unbändigen Willen, brauchten viel Kraft, um wieder heranzukommen. In der 48. Minute war es schließlich Petar Medic vorbehalten, für den Ausgleich zu sorgen (23:23). Eine intensive, mitunter hitzige Partie ging in die Schlussminuten der regulären Spielzeit. Die Vorarlberger verloren Marcel Timm mit Rot. Michael Miskovez traf zum 25:25, Kapitän Alexander Wanitschek legte das 26:25 (56.) nach. Aber die Tiroler trafen bis zur Schlusssirene nicht mehr, Mikhail Vinogradov egalisierte zum 26:26. Und er hatte auch die letzte Chance in den regulären 60 Minuten, sein direkter Freiwurf wurde aber geblockt.

Es ging in die Verlängerung. Sparkasse Schwaz Handball Tirol aktivierte die allerletzten Kraftreserven. Die erste Verlängerungshälfte gehörte jedoch Bregenz, das nach dem 27:27 auf 31:27 davonzog. Petar Medic verkürzte auf 28:31 – fünf Minuten waren noch zu absolvieren. Und der Rekordmeister wackelte gehörig, kein Spieler wollte die Verantwortung übernehmen, das Match war von Fehlern auf beiden Seiten geprägt. Handball Tirol startete die Aufholjagd, Alex Wanitschek und Gerald Zeiner mit dem finalen Karrieretor ließen Hoffnung aufkeimen; 30:31, die Schlussminute begann. Zwölf Sekunden vor dem Ende war es Ante Esegovic, der die Tiroler Träume endgültig zerstörte; Bregenz jubelte, die Adler trauerten.

Stimmen:
Gerald Zeiner (Spielertrainer Sparkasse Schwaz Handball Tirol):
„Diese Niederlage ist sehr bitter. Die Mannschaft hat alles gegeben. Respekt, wir haben nie aufgegeben, obwohl wir über weite Strecken hinten waren. Für die Jungs geht es weiter. Ein Dank an die Kollegen, dass sie mir in dieser Halle noch so ein Finale geschenkt haben.“

Richard Wöss (Spieler Sparkasse Schwaz Handball Tirol): „Es war ein unglaubliches Spiel mit einer unglaublichen Stimmung in der Halle. Das Glück war schon die ganze Saison nicht auf unserer Seite.“

Alexander Wanitschek (Kapitän Sparkasse Schwaz Handball Tirol): „Ich bin unglaublich enttäuscht, dass wir verloren haben, anderseits aber auch unglaublich stolz. Wir haben bis zur letzten Minute gekämpft.“

Markus Burger (Trainer Bregenz Handball): „Danke an Schwaz. Was für ein Gegner, was für eine Einstellung. Wahnsinn, was die hier abgezogen haben. Und meine Mannschaft? Wow! Ich freue mich, dass wir endlich wieder einmal so einen Erfolg nach Hause bringen. Das Ausscheiden im HLA-MEISTERLIGA-Viertelfinale war natürlich enttäuschend. Mich freut, dass die Mannschaft danach wieder aufgestanden ist. Ich habe immer an die Sache geglaubt, ich weiß, wie man eine Mannschaft entwickelt und voranbringt. Für uns ist es wichtig, dass wir darauf aufbauen. Die erste Hürde haben wir geschafft, wir haben heute geliefert.“

 
Presseinfo
Handball Austria/ÖHB
Sparkasse Schwaz Handball Tirol

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07.05.2022


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