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Lukas Lipold ist am zweiten Tag der mit 42.500 Euro dotierten Gösser Open im GC Erzherzog Johann in Maria Lankowitz mit einer grandiosen 63er-Runde (-9) an die Spitze des Leaderboards gestürmt!

Der Salzburger hält bei gesamt 14 unter Par und geht bei der 30. Auflage des Traditionsturniers mit drei Schlägen Vorsprung auf den heimischen Golf-Evergreen Markus Brier und US-Legende Clark Dennis (beide 133/-11) in die Finalrunde. Die Italiener Andrea Saracino und Stefano Mazzoli (beide 134/-10) teilen sich Rang drei.

Der auf der 10. Spielbahn gestartete Lipold drehte auf den zweiten neun Löchern so richtig auf. Nach einem Eagle auf dem Par 5 der 1 legte der 28-Jährige mit einem Birdie auf der 3 (Par 3) und einem weiteren Eagle auf dem Par 4 der 4 beeindruckend nach. „Aus 135 Metern auf einem Par 4 zum Eagle einzulochen, ist bei so einer tiefen Runde noch ein zusätzlicher Bonus. Das war ein perfekter Schlag – der Ball ist gleich neben der Fahne aufgekommen, noch etwas gerollt und dann mit Backspin ins Loch“, freute sich Lipold über sein „Kunststück“.

Dass der Pro des GCC Salzburg-Klessheim bei der Jubiläumsausgabe der Gösser Open um den Sieg mitspielt, kommt für Lipold selbst ein wenig überraschend, hat er doch seit der Wintervorbereitung mit einer lädierten linken Schulter zu kämpfen. „Ich habe mir beim Techniktraining eine Entzündung in den Muskelansätzen zugezogen und zuletzt kaum Driver und Hölzer schlagen können. Deshalb bin ich ohne große Erwartungen nach Maria Lankowitz gekommen. Vielleicht ist das der Grund, dass ich lockerer bin und es hier so gut läuft“, betrieb Lipold nach seiner Galavorstellung „Ursachenforschung“.

„Dass der Platz nicht so lang ist, kommt meiner Strategie sicher entgegen. Ich versuche, vom Tee gut auf die Fairways zu kommen und vertraue dann auf meine Eisen. Dieser Plan ist bis jetzt sehr gut aufgegangen. Ich bin mir bewusst, dass in der Finalrunde die Nerven ein Thema sein werden, aber ich werde versuchen, Ruhe zu bewahren und mein Spiel weiterzuspielen, dann habe ich sicher eine Chance auf den Sieg“, ist Lipold überzeugt.

Markus Brier schlug ebenfalls von der 10 in die zweite Runde ab und erwischte mit drei Birdies auf den ersten vier Löchern einen optimalen Start. „Dann habe ich auf der 14 und 15 zwei Par-Putts gelocht. Das war wichtig, um das Momentum aufrechtzuerhalten. Mit Birdies auf den weiteren Par-5-Löchern ist es eine sehr gute Runde geworden“, freute sich Brier nicht nur über seine tiefrote 66 (-6), sondern auch darüber, dass er am Finaltag gemeinsam mit Lukas Lipold in einem Flight spielt: „Ich kenne ihn schon lange und weiß, wie hart er arbeitet. Wenn er in seinem Flow bleibt, wird er schwer zu schlagen sein.“

Mit einer 69er-Runde (-3) und dem Total von 135 Schlägen (-9) behauptete sich auch Felix Schulz als geteilter Sechster im Spitzenfeld, ganz zufrieden war der Grazer allerdings nicht. „Ich habe fehlerfrei gespielt, aber auf den Grüns einfach zu viel liegengelassen. Nicht weniger als acht Putts sind entweder ausgelippt oder knapp vor der Kante stehengeblieben, das war sehr frustrierend. Ich werde in der Finalrunde aber noch einmal voll attackieren. Was hier möglich ist, hat ja Lukas Lipold gezeigt“, meinte Schulz.

Neben Lipold, Brier und Schulz schafften mit Nikolaus Wimmer (Rang 12 – 137/-7), Jürgen Maurer und Uli Weinhandl (beide 26. – 139/-5) sowie Daniel Hebenstreit und Niklas Regner (beide 39. – 140/-4) fünf weitere Österreicher den Cut. Challenge-Tour-Pro Regner, der ein Doppel- und ein Triplebogey hinnehmen musste, rettete sich mit einem Birdie am letzten Loch mit einer 71er-Runde (-1) noch in die Entscheidung. Die Gösser-Open-Sieger Martin Wiegele (2008 – 142/-2) und Timon Baltl (2019 – 144/Level Par) scheiterten hingegen am Cut von -4.
 
Entfesselte Golf-Legende! David Morland IV spielt bei den Gösser Open
mit einer sensationellen 64er-Runde groß auf und übernimmt die Führung

Eine entfesselt aufspielende Golf-Legende hat dem ersten Tag der 30. Gösser Open im GC Erzherzog Johann in Maria Lankowitz ihren Stempel aufgedrückt! Der 53-jährige Kanadier David Morland IV, der nach den Riegler & Partner Legends in der Vorwoche am GC Murhof seinen Österreich-Aufenthalt verlängert hatte, um auch bei dem mit 42.500 Euro dotierten Alps-Tour-Turnier in der Weststeiermark abzuschlagen, setzte sich mit einer sensationellen 64er-Runde (-8) an die Spitze des Leaderboards.

„Ich habe mir heute viele Chancen erarbeitet, die ich auch ziemlich konsequent genutzt habe. Mein Spiel war sehr präzise, bis auf der 18 habe ich kein Grün verfehlt, und auch das Putten hat super funktioniert. Dass ich jetzt in Führung liege, wird meine Strategie aber nicht verändern. Ich werde weiterhin versuchen, die Bälle auf die Fairways und Grüns zu bringen und die Putts zu lochen. Für mich sind die beiden Turniere hier in Österreich eine wichtige Vorbereitung auf die bevorstehende Senior PGA-Championship“, sagte Morland, der zwei Schläge Vorsprung auf ein Verfolger-Quintett hat, dem auch der Steirer Felix Schulz (66/-6) als bester Österreicher angehört.

Der auf Loch 10 gestartete Schulz legte den Grundstein zu seinem tiefroten Score mit einem beeindruckenden Zwischenspurt rund um den Turn mit fünf Birdies in Serie. „Mein Spiel hat sich sehr gut angefühlt. Einzig auf den Par-5-Löchern, auf denen ich in Summe nur Par gespielt habe, ist noch Luft nach oben. Dafür war ich auf den Grüns effektiv und habe einige längere Putts gelocht“, so Schulz.

Deutlich formverbessert gegenüber der Vorwoche bei den Riegler & Partner Legends zeigte sich Markus Brier. Der Wiener spielte eine starke 67er-Runde (-5) und liegt damit auf Schlagdistanz zur Spitze. „Ich habe heute endlich wieder gut geputtet und gleich auf den ersten beiden Löchern zwei Birdieputts aus vier und sechs Metern gelocht. Das hat mir das nötige Selbstvertrauen auf den Grüns gegeben. Auf den zweiten neun Löchern habe ich mir mit zwei schlechten Schlägen zwei Bogeys eingehandelt, aber insgesamt war das eine klare Steigerung gegenüber der vergangenen Woche“, freute sich Brier über einen gelungenen Einstand in das Jubiläumsturnier.

Schlaggleich mit Brier rangiert Lukas Lipold auf Platz sieben – und das, obwohl der Salzburger seit einiger Zeit mit einer schmerzhaften Entzündung in der linken Schulter zu kämpfen hat. „Ich kann derzeit nicht mit dem Driver und den Hölzern trainieren, daher war ich fast ein wenig überrascht, wie gut mein Spiel heute vom Tee funktioniert hat. Dazu waren auch die Annäherungsschläge und das Putten sehr solide“, analysierte Lipold.

Seine beste Runde nach langer Durststrecke lieferte am ersten Tag der Gösser Open Gerold Folk ab. Der 25-jährige Grazer notierte eine 68 (-4) und reihte sich damit an der 16. Stelle ein. „Ich bin nach 14 Löchern schon sechs unter Par gelegen, leider sind mir dann auf der 15 und 16 noch zwei Bogeys passiert, aber es ist eine große Erleichterung, dass mir nach langer Zeit wieder eine tiefe Runde gelungen ist“, sagte Folk, dessen Karriere zuletzt etwas ins Stocken geraten war. „Trainerwechsel und Umstellungen in meinem Spiel waren dafür verantwortlich. Langsam fügt sich jetzt wieder alles zusammen“, erklärte der frühere Weltranglisten-21. bei den Amateuren, der im September 2019 in das Profilager gewechselt war. Neben Folk hält auch ÖGV-Amateur Kaito Redl vom GC Wien bei vier unter Par.

Niklas Regner erwischte einen Auftakt nach Maß und lag nach elf Löchern bereits bei sechs unter Par, ehe mit einem Bogey auf dem Par 4 der 12. Bahn plötzlich Sand ins Getriebe des Steirers kam. Zwei Birdies auf den Par-5-Löchern der 13 und der 16 konnten ein Doppelbogey auf der 14 (Par 4) und zwei weitere Schlagverluste auf den letzten beiden Löchern (jeweils Par 4) nicht aufwiegen – das ergab am Ende eine 69er-Runde (-3) und Zwischenrang 23. „Ich bin zwar gut gestartet, aber mit den Distanzen nicht zurechtgekommen. Normal schlage ich das 7er-Eisen 170 Meter, heute waren es 185 Meter. Dazu hatte ich mit den Grüns ziemlich zu kämpfen – das zeigt auch ein Vierputt auf der 14 und das daraus resultierende Doppelbogey“, bilanzierte Regner.

Presseinfo
Gösser Open

13.05.2022