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Die 18. Traunsee Woche ist zurück am ursprünglichen Christi Himmelfahrt-Wochenende und wird am Mittwoch mit der internationalen österreichischen H-Boot-Staatsmeisterschaft eingeläutet.

In den kommenden Tagen finden in allen fünf am Traunsee ansässigen Segelclubs Regatten statt, dabei sind auch einige Nationalteam-Segler und ehemalige Olympia-Teilnehmer am Start.

Nach dem geglückten Soft-Opening, bei dem sich der Top-Favorit Stefan Frauscher am vergangenen Wochenende den Yngling-Sieg holte, finden in dieser Woche in allen fünf am Traunsee ansässigen Segelclubs Regatten statt, an denen mehr als 400 Segler teilnehmen werden. Den Auftakt bildet am Mittwoch die im Segelclub Ebensee ausgetragene internationale österreichische H-Boot-Staatsmeisterschaft, die im vergangenen Jahr mit einem deutschen Dreifachsieg zu Ende gegangen ist.

Nationalteam-Segler und Olympia-Teilnehmer am Start
In den weiteren vier Segelclubs starten die Wettfahrten am Donnerstag. Besonders hochkarätig ist das Teilnehmerfeld im Union Yacht Club Traunsee, wo die österreichischen Staatsmeisterschaften in den Klassen ILCA 6 und ILCA 7 ausgetragen werden. Im ILCA 6 ist Johanna Böckl als Titelverteidigerin die große Gejagte. Sie setzte sich bei den letzten Staatsmeisterschaften vor Eva-Maria Schimak, die an den Olympischen Spielen 2012 in London teilnahm, und OeSV-Vizepräsidentin Angelika Stark durch. Mit Lisa Farthofer und Barbara Matz gehen auch zwei Mitglieder des erweiterten Segel-Nationalteams an den Start. Die 24-jährige Matz belegte im vergangenen Sommer Rang elf bei den Olympischen Spielen in Tokio. Bevor sie mit Steuermann Thomas Zajac im Nacra 17 segelte, war die Burgenländerin drei Jahre lang im ILCA 6 (vormals Laser Radial) äußerst erfolgreich aktiv. Die Athletin vom Yachtclub Breitenbrunn wurde jedes Jahr Jugendmeisterin und holte sich zudem einmal den Staatsmeistertitel.

„Da der Termin sehr gut passt, habe ich mich für eine Teilnahme entschieden. Es ist schön, nach Jahren wieder auf dem vertrauten Boot zu sein. Ich gehe ganz locker in die Regatta und freue mich, wieder Rennen zu fahren. Es wird wichtig sein, schnell ein gutes Gefühl für das Boot zu finden“, so Matz, die seit letzter Woche am Traunsee ist und mit einigen Kollegen gemeinsam trainiert hat. Für die Burgenländerin ist es das dritte Antreten bei der Traunsee Woche. „Es ist ein sehr interessantes Revier, die Berge und Buchten sorgen für viele verschiedene Einflüsse. Je nach Windrichtung verändert sich alles. Wir hatten in den Trainingstagen schon viele Winddreher. Es ist immer wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und auf alles gefasst zu sein“.

In der ILCA-7-Klasse zählt Clemens Kübber, der seit über einem halben Jahr dem OeSV-Nationalteam angehört, zu den Favoriten. Der 20-jährige Wiener hat gute Erinnerungen an den Traunsee, krönte er sich doch 2018 vor Gmunden erstmals zum Jugendmeister.

Segel-Action rund um den See
Während im ASKÖ Gmunden Segeln gleich vier Klassen-Regatten auf dem Plan stehen, richtet der SC Traunkirchen die Elan E26 Express und Kielzugvogel aus. Erwähnenswert ist, dass beim Kielzugvogel 15 der insgesamt 19 Boote aus Deutschland sind und zudem zwei ungarische Boote Teil des Feldes sind. „Beim Kielzugvogel war auch in den vergangenen Jahren immer der Großteil des Feldes aus Deutschland. Aber heuer mit 15 Booten ist das noch einmal eine andere Dimension. Es freut uns sehr, ein so starkes internationales Teilnehmerfeld beim SC Traunkirchen begrüßen zu dürfen“, so Fritz Lukesch, sportlicher Leiter des SC Traunkirchen.

Auch der Segelclub Altmünster ist erneut Schauplatz spannender Rennen. Nach dem äußerst erfolgreichen Auftakt-Wochenende mit „Die goldene Yngling“ stehen an diesem Wochenende die Klassen H-26 und Shark 24 am Programm, wo mit dem 84-jährigen Ebenseer Ernst „Flossi“ Felsecker der älteste Teilnehmer, und eine absolute Segellegende vom Traunsee, am Start steht.
 

ÖSTERREICHISCHER SEGEL-VERBAND SICHERT SICH LANGFRISTIGEN TRAININGSSPOT IM OLYMPIA-REVIER

Dem Österreichischen Segel-Verband ist es als einer von nur neun Nationen gelungen, sich einen langfristigen Trainingsspot im Olympia-Revier von Paris 2024 zu sichern. Das Nationalteam hat nun seinen ersten zweiwöchigen Trainingsblock vor Marseille abgeschlossen.

„Wir sind besonders stolz darauf, dass wir hier in Marseille unseren österreichischen Stützpunkt aufschlagen konnten. Nur neun Nationen haben es geschafft, sich einen langfristigen Trainingsspot bis 2024 zu sichern – und für die weiteren Teams wird es wohl deutlich schwieriger werden sich hier permanent niederzulassen“, erklärt Matthias Schmid, Sportdirektor des Österreichischen Segel-Verbands. Dem Nationalteam steht sein mobiles Technologiezentrum zur Verfügung, das bereits bei der letzten Olympia-Kampagne in Japan im Einsatz war. Diese Infrastruktur erleichtert und verbessert die Abläufe speziell im technologischen und auch meteorologischen Bereich. Zudem können dort Meetings abgehalten werden, es sind Ruhemöglichkeiten vorhanden aber auch ausreichend Platz, um am Boot zu arbeiten und Material zu lagern. „Diesen Platz haben wir nun bis August 2024 gemietet. Wir können hierherkommen, wann immer wir wollen und mit so vielen Teams und Booten wie Platz ist“, konkretisiert Schmid.

Nationalteam soll so viel Zeit wie möglich im Olympia-Revier verbringen
Für erfolgreiche Spiele ist es für den Österreichischen Segel-Verband seit vielen Kampagnen von großer Wichtigkeit, so viel Zeit wie möglich im olympischen Revier zu verbringen. Als österreichische Segler sei man ohnehin gezwungen ins Ausland zu fahren, um am Meer zu trainieren – „und da macht es natürlich Sinn, das im Olympia-Revier zu tun“, sagt Matthias Schmid. Ziel ist es, sich hier zuhause zu fühlen: „Wir wollen das Olympia-Revier zu unserem Heim-Revier machen. Darum haben wir diese Infrastruktur so geschaffen, dass wir so viel wie möglich herkommen können. Noch steht nicht fest, wie viele Tage, Wochen wir hier sein werden – aber wann immer Zeit ist, werden wir Trainingsblöcke hier verbringen und nicht irgendwo anders. Wir werden nicht ganz so viel Zeit hier schaffen, wie wir es etwa in Rio oder in London geschafft haben. Aber ich gehe davon aus, dass die Segler, die sich viel vorbereiten weit über 20 Wochen hier sein werden.“ Parallel liegt ein weiterer Fokus aber auch auf die 2023 in Den Haag stattfindenden Weltmeisterschaften der olympischen Klassen, worauf sich das Nationalteam ebenso akribisch vorbereitet: „Dort müssen wir uns erst für die Olympischen Spiele qualifizieren – und das wird brutal hart, weil sich nur die besten neun Nationen dort ein Ticket holen können. Ein extrem schwieriges Unterfangen, aber wir werden bestens vorbereitet sein.“

Fokus auf Datenerhebung
Schon in den ersten beiden Trainingswochen in Marseille lag der Fokus auf der Datenerhebung. Um ein großes Set an Datensätzen zu generieren, nahm nahezu das gesamte Nationalteam am ersten Trainingsblock teil. Mit der permanenten Anwesenheit von Meteorologin Elena Cristofori zählte das rot-weiß-rote Team in der Spitze 25 Personen. Für Schmid ist neben den generierten Fakten, auch das Gefühl der Athleten entscheidend: „Am besten ist es, wenn man sein Gefühl, seine Erfahrung mit wissenschaftlichen Daten und Fakten kombinieren kann. Das ist unser Weg. Wir wollen das, was wir am Wasser erleben mit klaren Messungen untermauern und bestätigen. Dabei geht es um die Windrichtung, den Zeitpunkt, das Warum, die Großraumsituation, Tief- oder Hochdruckgebiete, Strömungen – all diese Faktoren spielen hier mit. Alles zusammen ist dann eine Mischung aus klassischer seglerischer Erfahrung und Bauchgefühl, kombiniert mit wissenschaftlichen Daten und Fakten.“

Zufriedenheit auf allen Linien
„Mit diesem ersten Block hier bin ich sehr zufrieden. Wir konnten viel segeln und damit auch schon sehr viele Daten sammeln. Wir sind schon auf einige Punkte draufgekommen und haben gewisse Eigenheiten der Marseiller-Bucht kennengelernt und wissen aber gleichzeitig auch, worauf wir noch achten müssen. Die Infrastruktur ist perfekt, wir fühlen uns wohl. Die Stimmung ist sehr gut. Alle Segler haben Spaß an der Sache“, resümiert Schmid äußerst positiv. In der kommenden Woche steht für die Teams zu einem großen Teil Regeneration in der Heimat am Programm. Am Freitag wird in Neusiedl am See der Container für die Klassen-Weltmeisterschaft im 49er, 49erFX und Nacra 17 gepackt und verschickt. Die Titelkämpfe finden zwischen 31. August und 5. September in Nova Scotia, Kanada statt. Anschließend brechen die Teams zum Hempel World Cup Allianz Regatta 2022 in Almere – Lelystad, Niederladen auf. Die Weltcup-Regatta der olympischen Klassen findet zwischen 31. Mai und 5. Juni statt.
 

18. TRAUNSEE WOCHE SETZT DIE SEGEL

Am kommenden Wochenende setzt die Traunsee Woche bereits zum 18. Mal die Segel. Nach einer pandemiebedingten Absage 2020 und einer Extended-Version 2021 geht’s für den Oberösterreichischen Leitevent terminlich zurück ans Christi Himmelfahrt-Wochenende. Christian Feichtinger, Leiter des Organisationskomitees und Geschäftsführer der PROFS Marketing GmbH, blickt im Interview mit großer Vorfreude auf das Programm 2022.

Die am Traunsee ansässigen Segelclubs ASKÖ Gmunden Segeln, Segelclub Altmünster, Segelclub Traunkirchen, Segelclub Ebensee und der Union Yacht Club Traunsee sind erneut das Fundament der 18. Auflage dieser Traditionsveranstaltung. In Abstimmung mit dem Österreichischen Segel-Verband wurde ein umfangreiches Programm entworfen, das Regatten in 13 Bootsklassen vorsieht.

„Wir haben es im letzten Jahr dank großem Zusammenhalt im Team und viel Flexibilität aller Beteiligten geschafft, die Traunsee Woche umzusetzen – und das Salzkammergut als Segel-Hotspot zu festigen. Das wird uns gemeinsam mit unseren treuen Partnern Land Oberösterreich, Oberösterreich Tourismus, Ferienregion Traunsee-Almtal, drive ME – Autohaus Salzkammergut und Raiffeisenbank Salzkammergut auch heuer gelingen! Wir sind startklar und freuen uns auf hervorragende Segeltage“, sagt PROFS-Geschäftsführer Christian Feichtinger einleitend. Die langjährigen Partnerschaften sieht Feichtinger als „wichtigsten Baustein“ der Erfolgsgeschichte, die in der 2022-Edition wieder an den Flair und Besonderheit der Vor-Corona-Zeit herankommen soll. „Mit der Möglichkeit den Großteil unserer Regatten an einem Wochenende auszutragen, schaffen wir wieder ein Stück Großveranstaltung mit nahezu allem was dazugehört. Das tut dem Zusammenhalt innerhalb der Seglerinnen und Segler ungemein gut. Miteinander, Austausch und auch Feierlichkeiten bekommen wieder Raum.“

Bedeutung für Tourismus- und Freizeitwirtschaft
Die Traunsee Woche ist auch Antrieb für Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der größten Region des Salzkammerguts. „Nach zwei touristisch herausfordernden Jahren dürfen wir wieder mithelfen, die Betten in der Region Traunsee-Almtal zu füllen. Abseits eines der atemberaubendsten und abwechslungsreichsten Segel-Reviere gibt es rund um den Traunsee eine Vielfalt an touristischen Hot-Spots, die jeder gesehen haben muss“, spricht der in Ebensee am Traunsee beheimatete Christian Feichtinger von der Attraktivität des Standorts. Das Kräftemessen der Segler im Salzkammergut sei ein „enormer Imagegewinn für den Traunsee, die Region und für ganz Oberösterreich“.

Voller Erfolg beim Soft-Opening im SCA
Bereits am Wochenende wurde im Segelclub Altmünster mit „Die goldene Yngling“ das Soft-Opening der diesjährigen Traunsee Woche veranstaltet. Bei perfekten Bedingungen dominierte Top-Favorit Stefan Frauscher mit vier Wettfahrtsiegen diese Regatta. „Aufgrund der Fülle an Wettkämpfen haben wir uns für ein Soft-Opening der Traunsee Woche im SCA entschieden. Die Bedingungen am Wochenende waren hervorragend und mit Stefan Frauscher gab es auch einen würdigen Sieger. Ich bin guter Dinge, dass das Wetter auch die kommenden Tage großartige Bewerbe zulässt. Ich freue mich darauf und wünsche allen Teilnehmern Mast- und Schotbruch“, so Christian Feichtinger.

Österreichische Jugendmeisterschaften vor Ebensee
Nach der kurzfristigen Absage des im Union Yacht Club Traunsee vorgesehenen EUROSAF Inclusive European Championship 2022 und des 2.4mR Inclusive Cups steht der Segelclub Ebensee in Zusammenarbeit mit PROFS und ASVÖ Oberösterreich vor der Finalisierung der Austragung der Österreichischen Jugendmeisterschaften 2022 zwischen 22. und 26. August, um damit auch einen Programmpunkt für den Segel-Nachwuchs anzubieten. „Mit der Austragung der Jugendmeisterschaften spannen wir über unsere Wassersportevents einen perfekten Bogen: Zunächst die Traunsee Woche für arrivierte Segler, dann gefogt von Lakeventure und UPPER AUSTRIAN KiteFoil Grand Prix zwei Trendsportveranstaltungen für Jugendliche und junge Erwachsene und schlussendlich ein Event für den Segel-Nachwuchs. Es braucht eine gute Jugendarbeit, um auch bei zukünftigen Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen erfolgreich zu sein. Ich bin sehr dankbar und glücklich, gemeinsam mit unserem Team einen Beitrag zu leisten“, sagt der Leiter des Organisationskomitees. Die in sechs verschiedenen Klassen ausgetragenen Wettkämpfe finden im Segelclub Ebensee statt.
 

STEILE LERNKURVE BEI ÖSTERREICHS IQFOIL-RACER

Am Sonntag ist am Gardasee in Italien die Europameisterschaft der neoolympischen iQFoil-Klasse zu Ende gegangen. Lorena Abicht und Theo Peter nahmen für den Österreichischen Segel-Verband an diesen Titelkämpfen teil. Beide rot-weiß-roten Athleten verzeichneten an den sechs Wettkampftagen eine steile Lernkurve.

Die iQFoil Europameisterschaft 2022 fand in Torbole am Gardasee statt. Bei den Damen waren 95 Athletinnen am Start, bei den Herren nahmen 154 Racer teil. Für Österreich stellten sich Lorena Abicht und Theo Peter erstmals in dieser neoolympischen Klasse der internationalen Konkurrenz. Abicht, die nach ihrer 49erFX-Olymiakampagne vergangenen Herbst mit dem iQFoil-Racen begonnen hat, beschloss ihre erste Regatta an 93. Stelle. Für die 27-Jährige stand das Sammeln von Erfahrung im Vordergrund: „Ich bin irrsinnig happy über diese Woche. Ich habe unfassbar viel gelernt und vor allem herausgefunden, woran ich in Zukunft arbeiten muss. Am Anfang ist es schwierig, so viel erlernen zu müssen – besonders, wenn man nicht aus dem Windsurfen kommt. Ich weiß, dass ich vor allem im taktischen, strategischen Bereich sehr stark bin, da konnte ich schon aufzeigen. Genauso habe ich auch meine Schwächen herausfinden können: Etwa die Halsen brauchen viel Übung bei Leichtwind, da muss alles stimmen. Es sind noch sehr viele Punkte, an denen ich arbeiten muss. Ich muss generell viel am Speed und bei Board- und Segel-Handling arbeiten. Ich bin happy, dass ich die Erfahrung machen und meine erste Europameisterschaft teilnehmen konnte. Es war ein großer Lerneffekt in viele Richtungen. Ich gehe voll motiviert ins Training. Das wird ein herausfordernder Sommer.“

Erstes großes Foiling-Event auch für Theo Peter
Mit Theo Peter nahm aus österreichischer Sicht auch ein 20-jähriges Talent an diesen Titelkämpfen teil. Seit vier Jahren ist der Niederösterreicher im Windsurfen aktiv, seit März 2022 auf einem iQFoil-Equipment. Er beschloss die Europameisterschaft an 150. Stelle. „Es war eine kleine Achterbahnfahrt. Ich hatte jede Menge Ups and Downs. Im Großen und Ganzen ist aber eine sehr gute Lernkurve zu erkennen gewesen. Ich habe mich von Tag zu Tag verbessert. Ergebnismäßig war ich noch nicht kompetitiv – das wird sich in Zukunft ändern. Da ich erst seit März auf dem tatsächlichen iQFoil-Equipment race, fehlt mir noch viel Erfahrung und Können. Aber es war eine super Zeit am Gardasee. Jetzt geht es heim, um ein paar nationale Regatten zu fahren und viel zu trainieren“, resümiert Theo Peter.

Presseinfo
OeSV

24.05.2022


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