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Der dritte Wettkampftag bei den Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz brachte viele Vor- und noch mehr Entscheidungen.

An 16 Sportstätten wurden am Samstag parallel Titel vergeben, darunter auch ein Kreisverkehr. Der wurde zur großen Showbühne von Vanessa Herzog, Olympia-Vierte im Eisschnelllauf. Vinzenz Höck ließ an den Ringen abermals seine Klasse aufblitzen. Beim Cheerleading verwandelte sich die Grazer Eishalle im Sommer in einen Hexenkessel.

INLINE SPEEDSKATING
Dass Vanessa Herzog bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften im Inline-Speedskating alle drei Bewerbe gewinnen würde, war bereits vor dem Start allen Beteiligten klar. Dass die Olympia-Vierte die Konkurrenz aber derart desklassiert und sogar schneller als die Herren fährt, war nicht zu erwarten.

Bereits im ersten Bewerb, dem „One Lap“, zeigte die 26-Jährige groß auf. Mit einer Zeit von 27,6 Sekunden auf dem Parkplatz des Center West – spektakulär gelegen im Inneren eines Kreisverkehrs – war sie eine Sekunde schneller als der Herren-Sieger. „Das ist schon eine Machtdemonstration, das hätte selbst ich nicht gedacht“, staunte Ehemann und Coach Tom Herzog.

Über die 1.000 Meter ging Herzog gleich zu Beginn in Führung und gab diese nicht mehr ab. Über 10.000 Meter setzte die Wahl-Kärntnerin gezielte Attacken und holte ebenfalls souverän den Sieg. „Ich fühle mich derzeit körperlich sehr gut, im Training geht es perfekt dahin“, freut sich die schnellste Frau Österreichs.

Für Herzog sind es die Staatsmeistertitel Nummer 88, 89 und 90. Tom Herzog: „Da rechnen wir andere nationale Titel gar nicht mit, sondern allein die Staatsmeistertitel. Sonst wären es weit über 100.“ Der Ehemann und Coach zeigt sich von der bestechenden Frühform begeistert, glaubt aber gleichzeitig, den Grund dafür zu kennen: „Durch den Bandscheibenvorfall mussten wir viel Tiefenmuskulatur trainieren, Vanessa ist dadurch so stabil wie selten zuvor. Sie steht balanciert über den Kufen oder Rollen, der Abdruck ist extrem sauber, dadurch ist sie mit wenig Krafteinsatz unglaublich schnell.“

Wie schon im Vorjahr waren die Bewerbe am Parkplatz des Center West auch diesmal ein großer Erfolg. Das Konzept Sport Austria Finals überzeugt die Herzogs: „Wir haben es vor ein paar Jahren erstmals in Berlin gesehen und sind davon absolut begeistert. Viele Randsportarten bekommen dadurch endlich mediale Aufmerksamkeit, die sie verdienen. So lange es dieses Event gibt, werden wir dabei sein.“ Bei den Herren konnte der Tiroler Alexander Farthofer alle drei Disziplinen gewinnen.

KUNSTTURNEN
Die Kunstturn-Staatsmeisterschaften 2022 wurden am Samstag im Raiffeisen-Sportpark Graz mit den Gerätefinal-Entscheidungen abgeschlossen. Die vier olympischen Frauen- und die sechs Männergeräte standen auf dem Programm. Gepaart mit den Mehrkampf- und Team-Titeln vom Vortag krönten sich Carina Kröll und Ricardo Rudy mit jeweils drei Mal Gold zu den erfolgreichsten Teilnehmern.

Askhab Matiev und Severin Kranzlmüller gewannen jeweils zwei Titel. Vinzenz Höck musste am Finaltag nicht voll aus sich herausgehen und für den Sieg an den Ringen nicht sein schwierigstes Programm zeigen. Der Vorjahres-WM-Fünfte scorte an seinem Spezialgerät mit 14.750 Punkten aber erneut die eindeutige Tageshöchstnote.

MODERNER FÜNFKAMPF
Favoritensieg bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften im Laser Run: Gustav Gustenau sicherte sich in der Grazer Innenstadt den Titel. Der Olympiateilnehmer setzte sich vor Stefan Bärenthaler durch und verteidigte seinen Titel, Platz drei bei den Herren ging an Christoph Schlagbauer.

Auf der ersten Laufrunde blieb das Feld zusammen, beim ersten Schießen ging Gustenau in Führung und gab diese nicht mehr ab: „Ich wollte es nicht zu schnell angehen, weil es sehr heiß war. Auf dem Asphalt in der Stadt hat sich die Hitze aufgestaut, dadurch war es ein sehr hartes Rennen. Ich habe sauber und schnell geschossen, das war die halbe Miete.“

Von den Sport Austria Finals zeigte sich der Tokio-Starter begeistert. „Die Veranstaltung ist sehr cool, wir waren mitten in der Innenstadt. Wir haben von den anderen Sportarten viel mitbekommen und ich bin sicher, dass uns auch einige Leute gesehen haben, die normalerweise nichts mit Modernem Fünfkampf anfangen können“, so Gustenau, für den es von Graz zum „großen Bruder“ der Sport Austria Finals nach Berlin geht.

Bei den Damen gewann Anna Swoboda vor Sarah Felber, Lara Hohensinger rundete als Dritte das Podest ab. „Es war ein toller Tag mit großartigen Rahmenbedingungen. Entlang der Strecke waren viele Zuseher, deutlich mehr als normalerweise“, freute sich Ulrike Gruber vom Österreichischen Verband Moderner Fünfkampf. „Die Sport Austria Finals sind eine äußerst gelungene Veranstaltung, wir freuen uns schon auf Sonntag.“ Dann steht in Graz noch die Mixed-Staffel auf dem Programm.

CHEERLEADING
Bei den Cheerleading-Titelkämpfen im Rahmen der Sport Austria Finals sind die Formationen der AFC Dacia Vienna Vikings die großen Gewinner. Vor den Augen von Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler, der auch die Ehrungen vornimmt, holen die Viking Allstars den Titel im „Senior Cheer Level 6 All Girl“-Bewerb.

Gepusht von der tollen Kulisse im Merkur Eisstadion und im Web – am Live-Stream waren mehr als 10.000 Fans dabei – legen die Vienna Vikings, genauer gesagt das Team Viking Fusion, im „Senior Cheer Level 6 Coed“ nach. Lediglich beim „Senior Performance Cheer Pom“-Bewerb müssen sich die Vikings, konkret die Vikings Destiny, mit Rang zwei zufriedengeben. Den Staatsmeistertitel holen sich die Milleniumdancers Senior Pom.

STOCKSPORT
Es war ein Spektakel mit Ansage: Der Weitenbewerb der StockschützInnen lockte die Massen auf den Karmeliterplatz – und die vielen ZuschauerInnen wurden von den AthletInnen nicht enttäuscht. Im Gegenteil, Österreichs beste StockschützInnen lieferten einen hochkarätigen Wettkampf ab.

Bei den Damen war die Startnummer 1 auch in der Endabrechnung ganz vorne. Lisa Marie Stampfl vom ESV Hartl-Übersbach feierte einen überlegenen Sieg. Die Steirerin kam im vierten Versuch auf eine Weite von 72,74 m. Stampfl war am Samstagnachmittag die einzige Athletin, die in allen fünf Versuchen die 60-m-Marke knackte und als einzige über 70 m kam.

„Es war ein super Tag, ich bin überglücklich, weil mir alles aufgegangen ist. Die Bedingungen am Karmeliterplatz waren alles andere als einfach, aber mit sauberer Technik konnte man das gut ausgleichen“, so Stampfl. Die Plätze zwei und drei gingen an Petra Winkler (ASK Loosdorf) mit einer Bestweite von 66,09 m vor ihrer Landsfrau Melanie Kleinberger (ESV Neustift Innermanzing) mit 61,45 m.

Bei den Herren gab es einen steirischen Dreifachsieg. Favorit Markus Bischof fiel nicht aus der Rolle, blieb als einziger Athlet fehlerfrei. Aber nicht nur das, er schaffte in allen fünf Versuchen mehr als 80 Meter und eine Höchstweite von 85,21 Metern. „Die Pflastersteine am Karmeliterplatz haben es sehr schwierig gemacht, vielleicht war auch ein bisschen Glück dabei. Aber die Basis für weite Schüsse ist die Technik – und die hat heute jedenfalls gepasst“, so Bischof. Auf Platz zwei: Philipp Baumgartner (ESV Sebersdorf) mit 82,52 Metern, Thorsten Mayer (ESV Stanzertal) jubelte mit 81,84 Metern über Bronze.

RACKETLON
Sie haben’s schon wieder getan! Sportunion Rackathletes Austria gewinnt bei den Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz wie im Vorjahr den Bundesliga-Titel.
Die Wiener, angeführt von RFA-Präsident Marcel Weigl, setzen sich im Endspiel klar gegen Überraschungsfinalist Europajugend Gleisdorf durch.

Die Steirer konnten im Semifinale Rekordmeister Sportunion Racketpoint Vienna aus dem Bewerb werfen. Große Emotionen und großer Sport im Racket Sport Center – für die ganz große Sensation reichte es aber nicht.

„Wir waren im Finale sicher Favorit, aber das muss man auch erst einmal gewinnen. Wir sind fokussiert geblieben und haben die Big Points gemacht“, so Weigl nach dem deutlichen Final-Erfolg. Die vierte Disziplin, das Tennis, wurde gar nicht mehr ausgetragen. „Schlussendlich war es eine g’mahte Wies’n!“ Und das, ob wohl die Rackathletes Austria mit Lukas Windischberger den besten Spieler vorgeben mussten, weil dieser bei den Squash-Staatsmeisterschaften – ebenfalls im Rahmen der Sport Austria Finals – im Einsatz war.

Im Vorjahr hatte Weigl die Titelverteidigung bereits angekündigt – und versprochen, dass er 2022 im Finals Dome feiern möchte. Gesagt, getan. Und 2023? „Ich spiele, bis ich umfalle! Aber ich bin der lebende Beweis, dass man auch mit 48 Jahren Top-Leistungen bringen kann“, bekamen die Fans wie schon am Vortag wieder die legendäre Weigl-Faust zu sehen. Ebenso das Publikum bei der Siegerehrung am Karmeliterplatz. „Der Ö3-DJ kann sich warm anziehen – wir wollen heute Party!“ Und das gleich doppelt, denn die zweite Mannschaft der Rackathletes Austria gewann die 2. Bundesliga.

ULTIMATE FRISBEE
Heiß! Heißer! Weinzödl! Auf den Plätzen der GAK-Akademie ging es am Samstag zum Auftakt des Ultimate Mixed-Bewerbs im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz bereits heiß her. Und es wurden die Karten für die Titel-Entscheidung am Sonntag neu gemischt. Denn das Wunderteam konnte die Top-Form der letzten Wochen, die unter anderem Anfang Juni einen internationalen Turniersieg brachte, konservieren und zu den Finals mitnehmen.

Die WienerInnen blieben in der Gruppe ebenso ungeschlagen wie Top-Favorit Catchup Graz, setzten sich auch gegen Vorjahresfinalist Mosquitos Klosterneuburg durch. Die Niederösterreicher mussten ins Kreuzspiel gegen die Innsiders Tirol und schafften dort mit einem 15:12-Erfolg den Aufstieg ins Halbfinale.

Das wird komplettiert von den ZomBees Wien, die gegen Disc Fiction im zweiten Kreuzspiel erst mit dem allerletzten Punkt, dem sogenannten Universe Point, das Ticket für die letzten Vier lösen konnten. Die Kärntner, die sich ihren Platz bei den Finals erst beim Qualifikationsturnier gesichert hatten, lagen bereits mit 14:11 voran, den ZomBees gelangen aber vier Punkte in Folge – und damit der Last-Minute-Sieg: 15:14!

Im Halbfinale kommt es zur Neuauflage des letztjährigen Finalspiels, wenn Catchup Graz auf die Mosquitos trifft. Das zweite Halbfinale – Wunderteam gegen ZomBees – war 2021 das Spiel um Platz drei. Die Karten werden also neu gemischt – und es wird garantiert wieder heiß!

FOOTVOLLEY
Der erste Turniertag der österreichischen Footvolley-Meisterschaften am Freiheitsplatz in Graz brachte Spitzensport, viel Spektakel und echte Sommer-Stimmung. Sportlich wurde einiges geboten, große Überraschungen blieben aus. Somit ist alles angerichtet für den Finaltag, in dem es am Sonntag im offenen Bewerb, bei den Frauen und im Mixed um den Staatsmeistertitel geht.

Im offenen Bewerb warten bereits im Viertelfinale brisante Partien: Benedikt und Nikolaus Hofmann-Wellenhof und Alex Peitler und Stephan Lutz sind gegen ihre Gegner wohl zu favorisieren – werden dabei jedoch gefordert. Auf zwei weitere Turnierfavoriten warten eher unangenehme Lose: Daniel Neuhold und Jakob Rauch müssen gegen die bissigen Keyvan Ravai und Dominik Hofmann-Wellenhof bestehen. Der amtierende Staatsmeister und Turnierfavorit Jakob Hofmann-Wellenhof trifft mit Partner Josef Luster auf das Legenden-Duo Johnny Ertl und Gerhard Zuber.

Bei den Frauen wird im Finale das absolute Spitzenspiel zwischen Antonia Missethan/Julia Rauch und Nina Steinbauer/Tina Kulhanek erwartet. Auch das Mixed verspricht bestes Footvolley am Finaltag.

KICK- UND THAIBOXEN
Am Samstag war bei den Kämpfen des Österreichische Fachverband für Kick- und Thaiboxen wieder viel Spannung geboten. In der Union-Sporthalle fanden die Entscheidungskämpfe unterschiedlichen Gewichtsklassen statt.

Erik Zimmermann, Sohn der österreichischen Kickbox-Legende Gerald Zimmermann, gewann alle seine 4 Finalkämpfe (Vollkontakt, Leichtkontakt, Low-Kick und Pointfight). Der Kärntner Doppel-Europameister vom Wellness- und Kampfsportclub Union Velden zeigte sich einmal mehr von seiner besten Seite und unterstreicht einmal mehr, dass er aktuell das Nonplusultra in seiner Sportart ist.

„Einmal mehr waren wir – auch wenn wir wenige Athletinnen und Athleten am Start hatten – der erfolgreichste Verein. Das macht uns sehr stolz. Wir sind aktuell einfach die Gejagten und alle wollen gegen unsere Sportlerinnen und Sportler gewinnen – aber das spornt uns an, um noch besser zu werden“, resümierte Kickbox-Legende Gerald Zimmermann.

Neben Zimmermann Junior konnte auch Raphael Wassertheurer groß aufzeigen, holte sich die Siege im Leichtkontakt, Pointfight und setzte sich auch in den Grand Champion Open durch. „Es ist mir voll aufgegangen. Mich freuen aber nicht nur meine Erfolge, sondern das Team hat einen sehr hohen Stellenwert. Es macht uns sehr stolz, dass wir wieder so gut abschneiden konnten. Die Erwartungen waren logischerweise nach den bisherigen Erfolgen in diesem Jahr sehr hoch, die haben wir erfüllt. Nun gilt es die Form zu halten und dann möchte ich im November bei der Europameisterschaft in der Türkei um eine Medaille kämpfen“, berichtete Wassertheurer.

BASE- UND SOFTBALL
Drei intensive Wettkampftage sind im Ballpark Graz bereits wieder Geschichte, 20 spannende Partien absolviert und am Ende gewinnen wieder die Linz Bandits. Die Titelverteidiger:innen unterstrichen erneut ihre Vormachtstellung. Mit einer makellosen Bilanz von sieben Siegen in ebenso vielen Spielen konnten sich die Oberösterreicher:innen über einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg freuen.

Eine Bilanz, die nicht nur zutiefst beeindruckend, sondern einmal mehr große Werbung für den heimischen Slowpitch-Sport war. Wird auch die Premiere von 2021 miteingerechnet, sind die Linz Bandits weiterhin ungeschlagen und haben nunmehr 16 Partien in Folge gewonnen.

Nach zwei spannenden Tagen, an denen die Vorrundenspiele über die Bühne gingen, fiel die Entscheidung am Samstagnachmittag im Slowpitch, der Breitensportvariante in der Baseball- und Softball-Familie, bei absolutem Kaiserwetter. In einem einseitigen Finale setzte sich die TitelverteidigerInnen gegen Rubberducks aus Wiener Neustadt klar durch und holten erneut den begehrten Titel. Im Spiel um Platz drei behielten die Traiskirchen Grashoppers die Oberhand und konnten sich über Bronze freuen.

Videos, Fotos, Livestreams und aktuelle Sport-Updates zu den Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz 2022 inklusive Einblicke in die Welt der 27 teilnehmenden Sportfachverbände gibt es unter www.sportaustriafinals.at.

Pressinfo
Sport Austria Finals

18.06.2022