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Die Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz bewegen ganz Graz. 27 Sportverbände küren bis Sonntag in über 200 Bewerben ihre Meister:innen – und das alles an vier Wettkampftagen in einer Stadt.

Das Konzept sorgt auch bei Sportler:innen, deren Verbände nicht bei den Finals vertreten sind, für Begeisterung. Ski-Ass Nicole Schmidhofer und Fußball-Torhüter Jörg Siebenhandl outen sich als Fans der Sport Austria Finals.

„Ich habe schon letztes Jahr mitbekommen, dass in Graz viel los war. Leider konnten wir damals nicht bei den Bewerben zuschauen“, erinnert sich Siebenhandl, der beim SK Sturm Graz im Tor steht. „In diesem Jahr hat das Event noch einmal mehr Kraft. Als wir am Donnerstag nach dem Training einen Kaffee trinken waren, ist es am Karmeliterplatz ordentlich abgegangen.“ Das angesprochene Rennrodeln hat bleibenden Eindruck hinterlassen: „Ich war schon öfter zu Fuß auf dem Schlossberg, aber dass man mit einer Rodel runterkommt, hätte ich mir nicht gedacht. Das war richtig spektakulär.“

„Gebündelte Aufmerksamkeit“
Neben der Action im Herzen der Stadt wollte Siebenhandl dieser Tage auch im Raiffeisen Sportpark die Kunstturn-Bewerbe verfolgen. „Die jüngere Schwester meiner Freundin wäre eigentlich dabei gewesen, hat sich dann aber am Ellbogen verletzt“, berichtet der Sturm-Goalie, der mit seinem Team am Montag in die Vorbereitung für die kommende Saison gestartet ist.

Das Finals-Konzept überzeugt ihn: „Wir bekommen ja auch mit, dass es kleinere Verbände nicht immer einfach haben. Gebündelt haben sie viel Aufmerksamkeit, auch in den Medien wird viel berichtet. Eine wirklich coole Sache.“

Die Action im Herzen der Stadt ist ganz nach dem Geschmack des zweifachen ÖFB-Teamspielers. „Als Hobby-Golfer freue ich mich schon auf die Minigolf-Bewerbe am Karmeliterplatz. Da werde ich auf jeden Fall vorbeischauen, wenn es sich mit dem Training vereinbaren lässt.“

Schmidhofer ist stolz Skifahrerin Nicole Schmidhofer verfolgt die Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz per Livestream. „Leider kann ich nicht dabei sein, aber ich hoffe, dass es sich in den nächsten Jahren einmal ausgeht, vielleicht gibt’s ja eine dritte Ausgabe in Graz“, sagt die Weltmeisterin von 2017, die sich aktuell im Sommertraining befindet. Radfahren und Krafttraining steht auf dem Programm, mehrere Stunden täglich. „Als Steirerin bin ich natürlich sehr stolz, dass diese großartige Veranstaltung in meiner Heimat stattfindet.“

Die Finals-Idee ist ganz nach dem Geschmack der 33-Jährigen. „So viele Meistertitel auf engem Raum, man kann viel sehen und erleben. Als Skifahrerin haben wir das Privileg, sehr viel Aufmerksamkeit zu genießen. Dass hier Sportarten in den Vordergrund rücken, die sonst nicht so sehr im Fokus stehen, ist sehr wichtig.“

Inzwischen sind bei den Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz zwei von vier Wettkampftagen absolviert. Samstag und Sonntag wird Graz noch einmal zur größten Sportbühne Österreichs, vom Karmeliterplatz und Freiheitsplatz über die klassischen Sportstätten (Raiffeisen Sportpark, ASVÖ Halle, ASKÖ-Sportcenter Eggenberg, Auster) bis hin zum Center West und den Anlagen in Weinzödl werden die Meister:innen gekürt.

Videos, Fotos, Livestreams und aktuelle Sport-Updates zu den Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz 2022 inklusive Einblicke in die Welt der 27 teilnehmenden Sportfachverbände gibt es unter www.sportaustriafinals.at.
 

SPORT AUSTRIA FINALS: NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN

Österreichs größte MeisterInnen-Party, die Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz, nahm am zweiten Wettkampftag noch mehr Fahrt auf – und verlangte den besten SportlerInnen des Landes ab. Sehr zur Freude der Tausenden Fans an den Sportstätten, die mit strahlendem Sonnenschein und spektakulären Entscheidungen verwöhnt wurden. In Stattegg schnappte sich Laura Stigger das Double, bei den Herren fiel die Entscheidung erst auf der Ziellinie. Das Comeback des Altstadt-Kriteriums lockte die Massen zum Karmeliterplatz. Im Raiffeisen Sportpark zeigte Vinzenz Höck eine Weltklasse-Leistung an den Ringen.

MOUNTAINBIKE
Stigger-Mania in Stattegg! Olympia-Teilnehmerin Laura Stigger sammelt nationale Titel wie andere Pickerl. Die Haimingerin gewinnt bei den Sport Austria Finals nach dem Eliminator am Donnerstag auch das Short Race, holt das Finals-Double und verteidigt ihre beiden rot-weiß-roten Trikots.

In einem Ausscheidungsrennen setzte sich die Weltcup-Bikerin gegen Corina Druml aus Kärnten und ihre Landsfrau Tamara Wiedmann durch. Stigger setzte die entscheidende Attacke in der letzten Runde und brachte den Vorsprung souverän ins Ziel. „Es war ein richtig zähes Rennen, ich musste einige Male ordentlich auf die Zähne beißen. Aber es war richtig lässig, mich mit den heimischen Mädels zu batteln – dafür trainieren und arbeiten wir.“

Bei den Herren war der Short Track-Kurs für Top-Favorit Max Foidl im wahrsten Sinne des Wortes zu short. Der Lokalmatador musste sich nach neun intensiven Runden über Stock, Stein und künstliche Hindernisse dem Tiroler Gregor Raggl um wenige Zentimeter geschlagen geben. Raggl wehrte alle Attacken des Olympia-Teilnehmers ab und ging auf der Zielgeraden an Foidl vorbei.

„Max ist ein brutales Rennen gefahren, ich musste hart kämpfen, um sein Hinterrad zu halten. Aber als wir gemeinsam in die letzte Runde gegangen sind, wollte ich alles auf den Zielsprint ankommen lassen – diesmal mit dem besseren Ende für mich“, jubelte der 30-Jährige, der erst am Vormittag aus Tirol zu den Finals gereist war. „Ich bin fünfeinhalb Stunden im Auto gesessen, wollte das Rennen unbedingt mitnehmen. Umso cooler, dass es sich so rentiert hat“, holte sich Raggl bei der Siegerehrung am Karmeliterplatz auch noch sein Meister-Trikot ab.

„Das gewinnt man auch nicht alle Tage, nur schade, dass ich die Party danach auslassen musste. Aber wir sind mitten in der Saison und morgen geht es schon wieder in die Schweiz zu den nächsten Rennen.“ Platz drei ging an Kilian Feurstein.

RAD STRASSE
Es war das große kleine Comeback des Altstadt-Kriteriums in der Grazer Altstadt. Nach 15 Jahren wurde rund um den Karmeliterplatz und Freiheitsplatz auf einer 600 m langen Strecke über Asphalt und Kopfsteinpflaster gesprintet. Nach 60 Runden holte sich Daniel Lehner vom Team Felbermayr Simplon Wels den Sieg.

„Das war heute ein richtiger Höllenritt! Es war relativ heiß, aber das ist genau mein Wetter – und die Strecke ist mir auch entgegengekommen, weil es leicht bergauf geht“, freute sich der Sieger. Und zeigte sich vor allem von der Stimmung angetan: „Ich habe in jeder Runde meinen Namen gehört, die Leute haben uns regelrecht angepeitscht. Die Atmosphäre war einzigartig, so macht Rennen fahren richtig viel Spaß. Dass ich mir hier auch noch den Traum vom Meistertrikot erfüllen konnte, ist richtig cool.“

Platz zwei ging an Daniel Eichinger (Hrinkow Advarics), den dritten Platz sicherte sich Paul Buschek (Tirol KTM Cycling Team).

KUNSTTURNEN
Österreichs Mehrkampf-StaatsmeisterInnen im Kunstturnen heißen Carina Kröll und Severin Kranzlmüller. Zum Auftakt der ÖFT-Bewerbe im Rahmen der Sport Austria Finals im Raiffeisen Sportpark setzten sich die Salzburgerin und der Oberösterreicher mit erstklassigen Leistungen durch.

Kröll, die als Doppel-Staatsbürgerin bislang für Deutschland angetreten ist und dabei auch schon einen Weltcup gewinnen konnte, startet seit dem Frühjahr für Österreich. „Ich bin überwältigt und unheimlich stolz – dieser Mehrkampf ist mir nahezu perfekt aufgegangen.“ Silber und Bronze ging an die Mattersburger Schwestern Charlize und Alissa Mörz. Für Jasmin Mader endete der Wettkampf nach einem missglückten Stufenbarrenabgang mit einer Knöchelverletzung vorzeitig.

Severin Kranzlmüller musste auf seinen zweiten Mehrkampf-Titel neun Jahre warten. „Endlich ist es mir wieder gelungen! Ich freue mich immens über diesen Erfolg nach einer durchaus schwierigen Vorbereitung.“ Die höchste Wertung des Tages erhielt Vinzenz Höck an seinem Spezialgerät Ringe. Für seine erste völlig fehlerfreie Kür erhielt der Steirer massive 15.550 Punkte – und meldete sich nach einem durchwachsenen Saisonstart wieder in der Weltspitze zurück.

Die Mannschaftstitel gingen bei den Frauen an Vorarlberg und bei den Männern an Oberösterreich. Am Samstag stehen von 15 bis 19 Uhr die Gerätefinal-Entscheidungen auf dem Programm.

SOFTBALL/BASEBALL
Im Ballpark Graz ging die COED Slowpitch Mixed-Variante am Freitag in die zweite Runde. Mit unveränderten Vorzeichen für die Titel-Entscheidung: Die Linz Witches & Bandits sind weiterhin das Maß der Dinge, behielten ihre weißte Weste und halten nach zwei Spieltagen bei fünf Siegen. Die Traiskirchen Grasshopper liegen mit vier Siegen aber nur knapp dahinter. Ein spannender Finaltag ist also garantiert.

„Dass wir stets die Favoritenrolle haben, ist zwar eine große Ehre, bringt aber auch einen gewissen Druck mit sich. Aber wir spielen im Kern seit Jahren zusammen, haben gut gearbeitet und können auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Das zeichnet uns aus“, sagt Gabriela Hardinger, Teamkapitänin bei den Linz Witches & Bandits.

Auch Caroline Meriaux, Vize-Präsidentin der Austrian Baseball Softball Federation, ließ sich das Jahreshighlight nicht entgehen – und zeigte sich vom gezeigten Niveau begeistert. „Die Witches & Bandits sind die großen Gejagten, aber auch die Teams aus Oberösterreich haben sich für das Finale empfohlen. Lassen wir uns überraschen, was der Finaltag bringt.“ So oder so ist die Teilnahme an den Sport Austria Finals ein Gewinn: „Es freut uns, dass wir mit sechs Teams dabei sein können. Die Finals-Plattform ist für uns eine große Unterstützung.“

SYNCHRONSCHWIMMEN
Die Synchronschwimmerinnen Nicole und Sophie Rubasch sichern sich bei den Sport Austria Finals den Staatsmeistertitel. Die beiden Schwestern gewinnen in der Auster den Duett-Bewerb. „Die Stimmung war sehr gut und wir wurden von den Zuschauerinnen toll angefeuert. Das gibt Kraft und motiviert auch“, freute sich Sophie Rubasch. „Es war heute der letzte Wettkampf für diese Saison und wir starten dann in die Sommerpause. Dort schauen wir, wie wir im Herbst weitermachen“, ergänzte Schwester Nicole.

PARA-BOCCIA
Spannende Entscheidungen bei den Österreichischen Meisterschaften im Para-Boccia. Im ASKÖ Sportcenter Eggenberg wurden die Bewerbe am Donnerstag und Freitag die TitelträgerInnen ermittelt.

In der Klasse BC 3 zeigte sich schon in der Vorrunde, dass Dauersieger Michael Kiefler diesmal hart zu kämpfen hatte. Dauerkonkurrent Dominik Herzog gewann gar die Vorrunde, im Finale musste Kiefler sein bestes Boccia zeigen, um ein 3:2 nach Hause zu spielen. „Temperatur und Luftfeuchtigkeit waren variabel, dazu hatte ich einen Ball mit starkem Rechtsdrall. Aber gewonnen ist gewonnen!“, so Kiefler. Detail am Rande: Herzog musste nicht ganz ausgeschlafen zum Finale antreten, da sein Zimmerkumpane in der Nacht krank wurde und der deshalb kein Auge zubekam.

Die Klasse BC 1 entschied Routinier Erich Mecl für sich. Mecl holte sich auch im Teamwettbewerb Gold – und das, obwohl man durch einen Ausfall im Team ABSV nur zu zweit statt zu dritt antreten konnte – und somit statt sechs auch nur vier Bälle zur Verfügung hatte. Mecl ist einer der erfolgreichsten Boccia-Spieler, war 1996 bei den Paralympics dabei. Was es braucht, damit Österreich dort wieder im Para-Boccia vertreten ist? „Mehr Spieler:innen, mehr Turniere, eine höhere Dichte und hartes Training“, so Mecl.

Die Klasse BC 2 war eine Millimeter-Entscheidung zu Gunsten von Thomas Schweiger. Im Finale traf er auf den überraschend groß aufspielenden Georg Unterladstätter. Beide freuten sich ausgiebig über das tolle Ergebnis. Ebenfalls ausgetragen wurde Pair – da ging Gold an das Team Cool Runnings vor Domax. Außer Konkurrenz lief der Einzelwettbewerb in der Klasse BC 5. Dort siegte Michael Janecka.
 
Presseinfo
Sport Austria Finals

18.06.2022