
Platz acht durch Katrin Embacher im Cross-Country-Rennen der Juniorinnen brachte der zweite Tag der Mountainbike-Weltmeisterschaften in Les Gets in Frankreich.
Nach einem suboptimalen Start kämpfte sie sich noch 19 Positionen nach vorne. In der Downhill-Qualifikation landete Valentina Höll auf Rang vier, auch die drei Männer Andreas Kolb, David Trummer und Noah Hoffmann lösten das Finalticket wie die beiden Junioren Sebastian Weinhandl und Leo Freund.
Sehr unterschiedlich begann das Cross-Country-Rennen der Juniorinnen für Österreichs beide Starterinnen Embacher und Lisa Feurstein. Während die Tirolerin auf Platz 27 zurückfiel, konnte sich Feurstein in die Top 40 vorkämpfen. Danach startete Embacher eine wilde Aufholjagd, die sie noch in die Top Ten brachte, die Vorarlbergerin platzierte sich auf Rang 33 schlussendlich.
„Das Rennen fing nicht so gut an mit dem Start, wurde aber von Runde zu Runde besser“, erzählte die aus Bad Häring stammende Athletin nach dem Rennen. Von Zwischenzeit zu Zwischenzeit holte sie Plätze auf, ehe sie in der vorletzten Runde dann erstmals in den Top Ten zu finden war.
„In den langen Anstiegen konnte ich immer wieder andere Athletinnen einholen und habe mich vorgearbeitet“, erklärte die 16-Jährige, die mit dem achten Platz ihren zehnten Rang der EM in Anadia vor eineinhalb Monaten nochmals verbessern konnte. Und Embacher war nicht nur bergauf superschnell, sondern auch bergab: „Die technischen Abfahrten mit den vielen Wurzeln haben mir sehr gefallen.“
Bei den Junioren hatten auch Samuel Gabl und Alexander Hammerle stark zu kämpfen beim Start in dem über 100 Athleten starken Feld. Auch sie mussten sich durch das Feld quälen, landeten schlussendlich auf den Rängen 48 und 61.
Sechs von sieben ÖRV-Downhiller im Finale am Samstag
Ganz zufrieden war Höll, die im Vorjahr den Gesamtweltcup in der spektakulären Disziplin erringen konnte, mit ihrem Auftritt am Donnerstag nicht. „Die Quali war eher semigeil, aber ich weiß, dass die Linien passen. Jetzt muss ich am Speed arbeiten“, erklärte die Salzburgerin. Für die Abfahrer stehen am Freitag noch einige Trainingsläufe am Programm, dort will Höll mit schnellen Runs ihre Geschwindigkeit an die Strecke im französischen Wintersportort weiter anpassen.
Bei den Männern landeten Europameister Andreas Kolb und sein Vize David Trummer auf den Rängen 13 und 23. Wie Höll waren sie über ihre starken Saisonleistungen vorqualifiziert für das Finale am Samstag, trotzdem zeigten sich die beiden Steirer im vorderen Feld bei der Qualifikation.
„Die Strecke ist extrem schnell, was mir nicht so in Karten spielt als Techniker, aber noch wartet ein weiterer Tag, wo ich mich weiter hinadaptieren kann“, meinte Kolb, der heuer schon mehrmals am Weltcuppodium stand, zur Strecke in Les Gets. Mit seinem gezeiteten Lauf war er nicht zufrieden: „Oben hatte ich zwei grobe Schnitzer an rutschigen Stellen, unten habe ich nicht voll riskiert. Ich hoffe auf die Top Ten bei der WM, die Medaille wäre ein Traum, aber es ist nicht meine Lieblingsstrecke und darum wird es sehr schwierig.“
Auch Trummer, der drei Sekunden langsamer war als Kolb, haderte mit dem Zeitrückstand auf die schnellsten Fahrer des Tages: „Es war okay, wollte in der Quali noch nicht alles geben, weil morgen ja auch noch ein Trainingstag warten. Ich bin nicht ganz zufrieden, da ich nicht dachte so weit hinten zu liegen. Für die Quali ist es okay, für das Rennen muss ich aber noch ein paar Sekunden finden.“ Der Oberösterreicher Noah Hofmann, der in Les Gets seine erste Elite-WM bestreitet, qualifizierte sich auf Rang 63.
Platz 23 gab es bei den Junioren für Sebastian Weinhandl. Der Steirer musste aber seinen eigentlichen Quali-Lauf nach dem Sturz eines Kontrahenten abbrechen. „Bei einem Hindernis habe ich die Rote Flagge bekommen, konnte aber nicht stehenbleiben und bin dort gestürzt dann. Durch die Rote Flagge durfte ich einen Re-Run machen, der lief dann ganz gut, im unteren Teil hatte ich aber einen Sturz. Deshalb bin ich gar nicht so unzufrieden mit der Zeit und der Platzierung. Für den Samstag bin ich richtig motiviert“, schilderte der junge Downhiller.
Sein Teamkollege Leo Freund qualifizierte sich auf Rang 49 auch für das Finale. Maximilian Heck verpasste hingegen seinen Qualilauf, nachdem er im Freien Training zuvor zu Sturz kam und über Schulterprobleme klagte und deshalb den Zeitlauf ausließ.
Ergebnisse:
https://www.tissottiming.com/2022/mtbwch/de
Zeitplan:
Freitag, 26. August 2022
10:00 Uhr E-MTB Cross-Country Frauen
11:30 Uhr E-MTB Cross-Country Männer
17:00 Uhr Short Track Cross-Country Elite Frauen
17:45 Uhr Short Track Cross-Country Elite Männer
Samstag, 27. August 2022
09:30 Uhr Finale Downhill Junioren und Juniorinnen
13:15 Uhr Finale Downhill Elite Frauen
14:35 Uhr Finale Downhill Elite Männer
Sonntag, 27. August 2022
09:00 Uhr Cross-Country U23 Frauen
10:45 Uhr Cross-Country U23 Männer
13:00 Uhr Cross-Country Elite Frauen
15:15 Uhr Cross-Country Elite Männer
Platz elf für Österreichs Staffel zum Mountainbike-WM-Auftakt
Mit der Mixed-Staffel wurden die Mountainbike-Weltmeisterschaften in Les Gets eröffnet. Die heimische Equipe bestehend aus Startfahrer Gregor Raggl, Mario Bair, Laura Stigger, Tamara Wiedmann, Katrin Embacher und Alexander Hammerle landeten auf dem elften Platz. Der Sieg ging an die Schweiz vor Italien und den Vereinigten Staaten. Pech hatten die Gastgeber aus Frankreich, die eine souveräne Führung aufgrund eines Defektes einbüßten und schlussendlich auf dem fünften Platz landete.
„Ich bin nicht zufrieden mit meiner Runde. Ich habe noch die Müdigkeit aus München gespürt keine guten Beine gehabt“, schnaufte Startfahrer Raggl, der die heimische Staffel auf Platz 12 übergab. Danach holte U23-Fahrer Mario Bair vier Plätze auf, der junge Tiroler übergab dann auf Teamkollegin Laura Stigger. Diese konnte aber nicht ihre Topform abrufen, nachdem sie erst vor wenigen Tagen mit dem Training wieder beginnen konnte. „Nach der langen Pause war momentan wohl nicht mehr drinnen, da mir die Rennhärte und das Training fehlt“, erklärte die 21-Jährige.
Stigger hielt den achten Platz und wechselte dann auf Tamara Wiedmann, die die Staffel auf den siebten Rang bringen konnte. Doch auch die Haimingerin war nicht zufrieden mit ihrer Leistung: „Ich bin von den Zeiten von den U23-Kontrahentinnen etwas weg, das ist natürlich etwas enttäuschend.“
Nach Wiedmann waren dann die jüngsten beiden Starter des rot-weiß-roten Teams an der Reihe. Embacher übernahm als Siebte und klatschte dann mit Hammerle als Achter ab. Der Junior kämpfte stark gegen Gegner aus höheren Kategorien, alle Teams können die Aufstellung ihrer sechs Fahrer frei verwenden und musste erst kurz vor dem Ende den Deutschen Niklas Schehl vorbeiziehen lassen. Somit rutschte das ÖRV-Sextett noch aus den Top Ten.
Presseinfo
Österreichischer Radsportverband
25.08.2022